Tauben im Gras (Taschenbuch) / Wolfgang Koeppen Testbericht
Erfahrungsbericht von weihnachtskeks21
Wir sind alle Tauben im Gras
Pro:
Interessante Sichtweisen auf die Nachkriegszeit
Kontra:
Komplexe Schreibweis erschwert das Lesen
Empfehlung:
Ja
Die vielen Personen des Romans stehen miteinander kaum in Beziehung und wenn handelt es sich meist um kürzere, zufällige Begegnungen. Deshalb ist die Liebesbeziehung zwischen der deutschen Witwe Carla, die ihren Sohn allein aufzieht und dem amerikanischen Soldaten Washington eine der einzigen durchgehenden storylines. Außerdem treten der von einer Schreibblockade geplagte Philipp und seine Frau Emilia, die durch den Krieg ihr gesamtes, geerbtes Vermögen verlor, als Hauptfiguren auf, wobei sie sich während der gesamten Handlung nicht begegnen. Odysseus, ein schwarzhäutiger amerikanischer Tourist, und sein Begleiter der Gepäckträger Josef, gehört ebenfalls zu wichtigen Handlungsträgern. Jedoch gibt es noch unzählige weitere Personen, wie Carlas Sohn, ihre Mutter Frau Behrend, den Dichter Mr. Edwin oder Kay, eine amerikanische Lehrerin.
Durch die Vielzahl an Personen entsteht eine gewisse Verworrenheit, die durch den Aufbau des Buches noch unterstützt wird. Da es keine Kapitel besitzt und aus vielen Assoziationsketten besteht, verliert man als Leser teilweise den roten Faden. Dies verdeutlicht einem auf der anderen Seite jedoch auch das Empfinden der jeweiligen Person.
Obwohl es aus Sicht eines personalen Erzählers verfasst ist, hat doch jeder Charakter seinen eigenen Schreibstil erhalten. So liest man die Abschnitte von dem philosophierenden Mr Edwin anders als die des Gepäckträgers Josef.
Abgesehen von der zerstückelten Handlung finden sich "Tauben im Gras" verschiedene Themen, die die Nachkriegszeit bestimmten. Besonders gegen die stationierten amerikanische Soldaten herrscht ein gewisser Rassismus. Die Perspektivlosigkeit wird in Alkohol erstickt und jeder ist als Individuum in dem Chaos seiner Existenz allein gefangen.
Der Titel "Tauben im Gras" beschreibt die im gesamten Buch zu findende Zufälligkeit des Seins.
"Tauben im Gras" mag zwar kein vor Spannung strotzender Roman sein, dafür aber die Gesellschaftsstudie der Nachkriegszeit, die den Leser auch noch über das Lesen hinaus nachdenken lässt.
31 Bewertungen, 14 Kommentare
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12.01.2009, 14:32 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreich- liebe Grüsse aus Berlin
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05.01.2009, 12:29 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichgruss
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05.01.2009, 07:16 Uhr von senora
Bewertung: sehr hilfreichEinen Wintergruß aus Hamburg sendet senora
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05.01.2009, 02:21 Uhr von timecode001
Bewertung: sehr hilfreichPrima geschrieben! Liebe Grüße. timecode001
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05.01.2009, 00:33 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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04.01.2009, 22:27 Uhr von racheane
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüsse, Anne
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04.01.2009, 21:54 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichEinen schönen Sonntagabend wünsche ich und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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04.01.2009, 20:45 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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04.01.2009, 20:29 Uhr von Jerry525
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße vom JERRY
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04.01.2009, 20:09 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichschönen sonntagabend wünsch ich dir lg. petra
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04.01.2009, 19:46 Uhr von hbscgirl
Bewertung: sehr hilfreichliebe grüße
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04.01.2009, 19:42 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht ..Gruß Sigi
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04.01.2009, 19:17 Uhr von Kleinnightwish
Bewertung: sehr hilfreichganz liebe grüße von der angi
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04.01.2009, 19:11 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichschöner Bericht, gut geschrieben!! freue mich über Gegenlsunge, liebe Grüße
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