Köstritzer Schwarzbier Testbericht

Huch, Lionheart hat seine politische Ausrichtung geändert? Oder ist die arische Antwort auf Michael Jackson? (nein, ich hab mich nicht unters Messer legen lassen) Ich hab auch nicht plötzlich nicht vorhandene afrikanische Wurzeln entdeckt.

Eigentlich bin ich seit kurzem bekennender Schwarzbiertrinker. Genauer gesagt geht es um Köstritzer, das Schwarze mit der blonden Seele. Nun stehe ich ja eh persönlich eher auf brünette, da kam dieses Bier natürlich gerade Recht. (wobei wir schon wieder bei Rechts wären.)

Hersteller:
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-hergestellt wird das Bier von der

Köstritzer Schwarzbierbrauerei
D-07586 Bad Köstritz/Thüringen

Die Brauerei besteht bereits seit 1543 (erste urkundliche Erwähnung) und braut auch andere Marken nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516.

In ihrem über 450 jährigem Bestehen durchlief sie einige Passagen der deutschen Geschichte, wechselte sie mehrfach den Besitzer, wurde sie nach dem 2. Weltkrieg, und nach Gründung der DDR, zum volkseigenen Betrieb und ist heutzutage eine 100%ige Tochterfirma der Bitburger Brauerei TH.Simon.

Wen die anderen dort gebrauten Marken, die Geschichte der Brauerei, oder ein virtueller Rundgang durch die \"Braustube\" interessieren, dem sei die Webpage unter www.koestritzer.de wirklich empfohlen. Die Seite ist wirklich sehr schön gestaltet. Solltet ihr euch ruhig mal ansehen. Ein gelungener und informativer Webauftritt einer Traditionsmarke. Schon für die Seite würde ich 5 Punkte geben.


Zum Bier:
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Das Köstritzer Schwarzbier ist ein untergäriges Vollbier mit einem Stammwürzegehalt von 11,4% und einem Alkoholgehalt von 4,8 Vol.% Das ist sehr leicht für ein Schwarzbier und vergleichbar mit einem Pilsener etwas stärkerer Art.
Der Nährwert beträgt 41,5 kcal/100 ml (entspricht 173 kJ/100 ml) Da hat ein Schluck Milch bereits deutlich mehr Kalorien. So viel zu dem Mythos, dass Bier zwingend viele Kalorien hat und somit ein Dickmacher ist. (Ist es sicher, aber was nicht, sofern im Übermaß konsumiert?)

Das Bier hat eine wunderschöne, dunkle Farbe. Könnte man sich beim Namen Schwarzbier fast denken, was? Es riecht angenehm malzig, hat eine schöne Blume. Nicht übermäßig, gerade richtig.

Vom Geschmack her ist es malzig, leicht rauchig, mit deutlichem Hopfengeschmack. Sehr schön ist dieser leicht bittere Geschmack. Nicht so bitter und ölig wie bei anderen Schwarzbieren, nein, gerade richtig. Auch der mitunter sehr strenge Nachgeschmack bleibt aus. Ebenfalls das bei manchen Biersorten starke Aufstoßen. Der Kohlensäuregehalt ist hier eben nicht so stark, dass man mit ungewollten Brunftgerülpse seine Nachbarschaft \"unterhält\".
Der starke Harndrang anderer Sorten stellte sich bisher auch noch nicht ein. Das Bier ist einfach schmackhaft, riecht gut und ist sehr bekömmlich.

Das empfand wohl auch die DLG so und prämierte dieses Bier mehrfach. Als einziges Bier erhielt es das CMA-Gütesiegel. Meiner bescheidenen Meinung nach durchaus verdient.

Wo bekommt man dieses leckere Produkt aus den neuen Bundesländern?

Eigentlich in jedem gut sortierten Getränkemarkt. Meines bestelle ich mir ab und an sogar bei meinem Lieblingspizzaservice. (Das war aber schon vor der Entdeckung dieses Biers auf der Getränkeliste!)

Erstanden habe ich es bisher immer in der handelsüblichen 0,33l Flasche aus Braunglas.
Diese kostet so zwischen 1,20 und 1,50 DM im Handel. An Tankstellen etc. natürlich mehr!
Aus einem Kommentar geht hervor, dass anderen Ortes 0,5l die handelsübliche Flaschengröße ist. Ich hab sie bisher aber nur in den kleineren Flaschen erstanden.

Achtet einfach auf das Etikett der braunen , schlanken Flasche mit dem hohen Hals. Dieses zeigt unseren Dichterfürst Goethe, wie er sein Köstritzer Schwarzbier genießt. War Goethe doch nachweislich ein Liebhaber der Erzeugnisse dieser Brauerei.

Zu Recht, denn dieses Bier bekommt meine uneingeschränkte Empfehlung.

Abschließend möchte ich aber noch anführen, dass man Alkoholika aller Arten im Sinne eines Gourmets vergustieren sollte, nicht als Gourmand.

Oder, auf Deutsch: Alkohol sollte in Maßen, nicht in Massen, genossen werden. Wirklich im Sinne von Genuss!

Zum Kultstatus. Für mich ist das Bier megahype, da es einige Jahrhunderte lang Kennerdurst löschte. Können da Modebiere der trendigen Art mithalten?

Und damit die Rechtslast der Einleitung ihren politisch korrekten Gegenpart findet sei noch gesagt, dass Köstritzer Schwarzbier auch Linkshändern schmeckt, man das Ganze auch durchaus als Linksradikaler kaufen darf, oder es dem Genuss keinerlei Abbruch tut, wenn man sein Skrotum dabei links trägt.

© Lionheart 2001 ?Besser Schwarzbier, als schwarze Seele ?