Kontaktlinsen Testbericht

Vorgeschichte:

Damals, noch bevor ich zum Teenager mutierte, bekam ich Probleme mit meiner Sehkraft. Eine
Brille war unumgänglich, da ich innerhalb kürzester Zeit in der Schule die Tafel nicht mehr
erkannte und was eigentlich noch schlimmer war, beim Fußball den Ball immer falsch berechnete,
weil ich ihn erst viel zu spät sah. Gerade beim Sport wurde mir bewußt, daß eine Sehschwäche
bzw. der Ausgleich dieser, mit einer Brille, eine echte Behinderung ist. Jedoch verunsichert durch
die Vorstellung, mit den Fingern im Auge 'herumzuprokeln', lebte ich noch eine ganze Zeit mit
kaputten und verbogenen Brillen, mit Druckstellen auf der Nase und mit dem ständigem Optikerbesuch.
Doch eines Tages, als ich meine damalige Freundin küssen wollte, fiel aus meiner ramponierten
Brille einfach ein Glas heraus, was sie dazu animierte einen Lachanfall zu bekommen, von dem
sie sich nur schwer erholte. Nach dieser Blamage stand fest, daß Kontaktlinsen her müssen.
Nun trage ich schon seit neun Jahren die kleinen Helfer und bin so zufrieden, daß ich, auch
nachdem meine sportliche Karriere zu Ende ging, nicht wieder auf Brille umgestiegen bin. Ich
trage weiche Kontaktlinsen mit einer Dioptrinzahl von ca. -5 auf beiden Seiten.

Jahreslinsen:

Angefangen bin ich mit sogenannten Jahreslinsen. Diese Linsen sind qualitativ hochwertig, können
bis zu 12 Stunden getragen werden, sind aber auch sehr teuer (damals jedenfalls). Vom Einsetzen
und Tragen sind sie sehr gut, man hat nur das Problem, daß man es kaum durchhält, diese auch
ein ganzes Jahr hindurch zu tragen. Man kann sie verlieren oder man beschädigt sie oder es gibt
medizinische Gründe, wie bei mir. Ich habe das Problem, daß meine Tränenflüssigkeit sehr proteinhaltig
ist. Diese Proteine setzen sich als kleine weiße Flecken auf den Kontaktlinsen ab und beeinträchtigen
enorm den Tragekomfort. Auch bei gründlichster Pflege war es mir nicht gelungen, diesen Prozeß
zu stoppen, so daß ich mindestens jedes halbe Jahr neue Linsen haben mußte, was mir auf Dauer
viel zu teuer wurde.

Vierteljahreslinsen:

Ich bin dann umgestiegen auf Dreimonatslinsen, die zwar nicht mehr so strapazierfähig sind, wie
die Jahreslinsen, dafür aber auch billiger. Die Pflege funktioniert genauso wie bei den Jahreslinsen.
Ich benutzte Oxysept-Komfort. Dieses wird zusammen mit den Linsen und einer Desinfektionspille
in einen Linsenbehälter gegeben, einmal geschüttelt und mindestens eine halbe Stunde stehen
gelassen, schon sind die Linsen sauber. Mein Proteinproblem war damit gelöst und ich war eigentlich
sehr zufrieden mit dieser Lösung bis mein Optiker mir ein neuartiges Tauschsystem vorstellte.

Tauschsystem ‚simply!'

Mit diesem Tauschsystem habe ich, für mich persönlich, die optimale Kontaktlinsenversorgung
gefunden. Hersteller der Kontaktlinsen und des Pflegemittels ist die englische Firma ‚Aspect Vision Care'.
In Deutschland wird ‚simply!' über BNB Franchise-Systeme GmbH und den dort angeschlossenen
Optikern vertrieben.
Das Prinzip von ‚simply!' ist es, die gesamte Palette um den Kontaktlinsenkauf, daß heißt das
Pflegemittel, regelmäßige Augenüberprüfungen und natürlich die Linsen selber, komplett abzuwickeln.
Der Optiker tritt hierbei als qualifizierter Franchise-Unternehmer auf, der diese Leistungen anbietet.
Wenn man in dieses System einsteigt, werden zunächst die Daten der Augen ermittelt. Hierzu
gehört neben den üblichen Prüfungen, wie Sehtest und Pupillenreflex, auch noch ein Test zum
ermitteln der Kontrastsehstärke, sowie, da ich schon vorher Linsen getragen habe, eine Prüfung
der Beweglichkeit dieser, im Auge selber. Die Ergebnisse werden zusammen mit den persönlichen
Daten in einer Datei gespeichert und können bei der nächsten Augenüberprüfung als Vergleich
herangezogen werden. Nachdem die Überprüfung abgeschlossen ist (Dauer ca. 15 Minuten),
bekommt man seine neuen Kontaktlinsen (6 Paare zum monatlichen Wechsel) und Pflegemittel
für die nächsten 6 Monate ausgehändigt.
Die Kontaktlinsen (wen es interessiert: bestehend aus 45% Ocufilcon D und 55% Wasser) befinden
sich in einer 0,9%igen Kochsalzlösung und können sofort eingesetzt werden. Ich trage sie täglich
mindestens 12 Stunden, meistens noch länger und habe beim Tragen der Linsen keine Qualitätsunterschiede
zu denen, die ich vorher getragen habe feststellen können.
Das Pflegemittel funktioniert ähnlich wie bei Oxysept Komfort. Also Linsen in den Linsenbehälter,
Pflegemittel und Neutralisationstablette dazugeben, fertig. Der Unterschied besteht darin, daß die
Farbe nach der Neutralisation gelb ist (erinnert ein wenig an eine Urinprobe) und daß man vor dem
Einsetzen der Linsen, diese einmal mit Kochsalzlösung, die ebenfalls für 6 Monate mitgeliefert wird,
abspülen sollte.
Was passiert nun, wenn eine Kontaktlinse verloren geht oder das Pflegemittel nicht ausreicht?
Auch das ist kein Problem. Ein Anruf beim Optiker reicht und es wird ohne Zusatzkosten für Ersatz
gesorgt. Sowohl bei den Linsen, als auch beim Pflegemittel. Sollte man nicht direkt in der Nähe
wohnen, wird dieser Ersatz auch per Post zugeschickt.
Ein weiterer Service besteht darin, daß der nächste Termin per Aufkleber auf jeder mitgelieferten
Packung zu finden ist und man zusätzlich, kurz bevor die 6 Monate vorbei sind, automatisch von
seinem Optiker angeschrieben wird.
Natürlich muß ich jetzt noch über den Preis schreiben. Ich überweise per Lastschrift 25,56 € pro Monat
an meinen Optiker. Dieses ist meiner Meinung nach ein recht günstiger Preis, wenn man den Lieferumfang
und die Garantie auf Ersatz berücksichtigt. Denjenigen, die für ihre Linsen einen Zuschuß von der
Krankenkasse bekommen, erhalten diesen Zuschuß natürlich auch hier (meine Schwester zahlt nur
12,78 € pro Monat). Weitere Kosten fallen nicht an.

Fazit:

Ich kann das Tauschsystem ‚simply' nur empfehlen. Besonders für Leute, die ihre Linsen auch mal verlieren,
rechnet sich der Preis. Allerdings gibt es meines Wissens noch nicht so viele Optiker, die dieses
System anbieten. Informationen hierüber gibt die Homepage unter www.simply.de.