Brandzeichen (Taschenbuch) / Dean Koontz Testbericht

es ist schon ein erschreckender Gedanke, dass die Gentechnologie Wesen erschafft, die der Menschheit in einem Maße gefährlich werden kann, wie es nur der schlimmste Alptraum vermag.
Ich will gar nicht wissen, was die Genforscher für obskure Wesen in ihren Laboratorien schaffen, welche kranken Ausmaße die Forschung nimmt und wo das alles enden kann.
Dennoch kann die Genforschung auch etwas schönes schaffen, etwas reines, so intelligentes, dass es in seinem handeln und denken, seinem wünschen einem Menschen sehr ähnlich kommt. Doch dürfen wir dieses Wesen in einem Käfig lassen. Dürfen wir so ein Wesen mit Tests quälen, mit Injektionen voll pumpen?
Wo fängt da die Moral an und wo endet sie?

Ich möchte euch ein Buch vorstellen, in dem es um genau diese Dinge geht! Es geht darum, das Genforscher zwei Wesen geschaffen haben:
zum einen, einen Hund von der Rasse Golden Retriver. Er wurde gezüchtet, um dem Land den er dient, geheime Informationen anderer Länder zukommen zu lassen. Dieser Hund ist so intelligent wie ein Mensch, erkennt Zusammenhänge, kann handeln, denken, lesen wie ein Mensch, aber eben in Hundegestalt.
Zum anderen ist da der, den sie Outsider nennen. Eine Kreatur zum töten geschaffen. Ein Krieger zu Diensten der Menschen, geschaffen um Schrecken und Tod zu bringen, dennoch genauso Intelligent und in gewissen Momenten scheinen sogar Gefühle und der Wunsch, ein „ganz normales Leben“ zu führen, bei dieser Kreatur durch. Aber sollte man sich durch diese Gefühle nicht täuschen lassen, denn der Outsider ist das personifizierte Böse, ein Killer, wie man es sich nicht vorstellen kann.

Das Buch heißt Brandzeichen und ist von Dean Koontz und es hat ungefähr 643 Seiten.
Dean Koontz ist 1946 in Bedford (Pennsylvania) geboren. Er hat über 50 Bücher geschrieben, die in 33 Sprachen übersetzt und in einer Weltauflage von über 100 Millionen Exemplaren verkauft wurden. Ich finde, dass das eine großartige Leistung ist.

Für mich war das mein erstes Buch von Dean Koontz und ich bin auch eher zufällig darauf gestoßen. Ich hatte zwar nicht die Absicht mir ein Buch zu kaufen, doch als ich gesehen habe, dass der Buchladen Mängelexemplare für 1,99 EUR verkauft, riskierte ich doch einen Blick in die mit Büchern gefüllte Kiste. Ich wühlte ein wenig herum und sah dann das Cover, dass nicht wie bei Ciao einen Dobermann auf der Vorderseite hatte, sondern einen Golden Retriver, der eine Flamme hinter sich herzieht und flammende Augen hat. Das Cover hat mich sofort angesprochen und ich las mir den Buchrücken durch und entschloß mich, dass ich für 1,99 EUR das Buch mitnehmen könnte. Wenn man das Buch ohne Reduzierung erwirbt, muss man ungefähr 7,99 EUR dafür bezahlen.

Doch nun möchte ich euch noch ein wenig über das Buch verraten:

Wie oben schon beschrieben, handelt das Buch über diese beiden Wesen, einen Hund und dem Outsider.

Irgendwie konnte der Hund aus dem Labor entkommen und floh in die Wälder. Der Outsider, der den Hund mehr hasste als alles andere, konnte auch durch seine Intelligenz einen Fluchtweg aus dem Labor finden und verfolgte den Hund, um ihn zu töten.
Doch zum Glück, gab Travis, der den Hund bei einer Wanderung fand, ein neues zu Hause und ahnte noch nicht, was ihm bevorstand und woher der Hund kommt.
Nach und nach zeigte Einstein, so taufte Travis den Hund, was in ihm steckt, zu welchen Leistungen er fähig ist und welche Intelligenz er hat.
Als Einstein dann noch Nora vor einem Sexualverbrecher rettete, hatte er sich seinen festen Platz in den Herzen der beiden Menschen geschaffen.
Nora, die vorher unter der Tyrannei ihrer Tante gelitten hat und ein Mauerblümchen-Dasein gepflichtet hat, blüht nun unter der Freundschaft zu Travis und Einstein auf und beginnt endlich ein normales Leben.
Nora und Travis verbringen viel Zeit miteinander und lernen sich besser kennen und später auch Lieben. Sie sind wie eine kleine Familie und bringen Einstein das lesen bei, um sich besser mit ihn zu verständigen.
Doch ahnen sie nicht, dass sich etwas auf die Suche nach ihnen begeben hat. Etwas, dass eine blutige Spur hinter sich lässt und erst aufgibt, wenn es bekommen hat, was es will.

Weiter möchte ich hier nichts verraten, um denen, die das Buch lesen möchten, ein spannendes Lesevergnügen zu ermöglichen.

Ich finde diese Buch wirklich sehr gelungen und es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Erst dachte ich „Naja, denkende und sprechende Hunde, was ist denn das für ein Quatsch“ aber ich muss sagen, Dean Koontz versteht es, einen in seine Welt zu holen, einem zu zeigen, wie es sein könnte ohne das es dabei kitschig ist oder unglaubwürdig.
Wie schon oben geschrieben, will ich gar nicht wissen, woran unsere Genforscher arbeiten und welche Wesen sie schon erschaffen haben und erschaffen werden.
Diese Geschichte könnte Realität werden und das macht mir schon ein wenig Angst. Angst vor der Zukunft und Angst vor der Frage, was die Menschheit noch alles erschafft.
Dennoch stellen sich mir einige Fragen. Dürfen Menschen Gott spielen? Dürfen wir Wesen erschaffen und wenn sie uns nicht gefallen, dürfen wir sie einfach wieder abschaffen? Dürfen wir intelligente Wesen einfach einsperren? Wesen die denken, fühlen und handeln wie Menschen. Die genauso Wünsche und Bedürfnisse haben wie wir??
Ich denke nicht!
Und ich finde wie Dean Koonzt seine Figuren in seinem Buch agieren lässt, spricht für ihn.
Dean Koontz hat die Charaktere der beiden Hauptfiguren so ausführlich offenbart, dass man meint, man sei mit Ihnen befreundet. Man bekommt Einblicke in das Denken und Fühlen der Personen und weiß immer, was in ihnen vorgeht. Man fühlt am Anfang mit Nora, die sehr unter ihrer Lebensweise leidet und am liebsten aus ihrem Gefängnis ausbrechen will, doch sich nicht traut. Nora traut sich nichts zu. Nora kennt die Welt dort draußen nicht und ist so voller kindlicher Begeisterung als Travis ihr die Welt zeigt. Ihr zeigt, wie schön es alles ist und man vor nichts Angst haben muss!!
Auch Travis Schiksahl berührt einen, ist er doch davon überzeugt, dass er einem Fluch unterliegt und jeder Mensch der ihm etwas bedeutet, stirbt.
Es ist schön, mitzubekommen, wie beide Personen wieder Mut zum und Freude am Leben bekommen und eine erfüllende Beziehung führen.
Doch ist dies kein Liebesroman, nicht das ihr das falsch versteht!
Dean Koontz versucht hier lediglich dem Roman einem Baustein zu geben, der Aufzeigt, wie weit man für ein Leben und eine Freundschaft geht, was man für das Leben eines geliebten Menschen oder Tieres riskiert, ohne an die Folgen zu denken! So wunderschön diese Geschichte ist, hat sie doch einen so düsteren Hintergrund und zeigt auch erschreckende Geschehnisse auf, die dem Buch die nötige Spannung und Gänsehaut geben.

Für mich ein sehr gelungenes Buch mit einer im nachhinein sehr nachdenklichen Story.
Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter und gebe ihm die volle Punktzahl.

Ich danke euch für die Lesungen, Bewertungen und Kommentare!