Korkparkett Testbericht

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Erfahrungsbericht von willibald-1

Korkparkett - unempfindlicher als ich dachte

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

In unserem Haus war, als wir es vor fast drei Jahren kauften, überall PVC verlegt. (Nein, nicht überall: im Wohnzimmer lag Parkett.)

Da dieses PVC nicht nur mit 30 Jahren auch schon ziemlich alt sondern insgesamt auch noch furchtbar häßlich und in schlechtem Zustand war, mußte natürlich was geändert werden.

Typischerweise verlegt man nun im Eingangsbereich und in der Küche ja Fliesen, weil die sich so schön pflegen lassen, so unempfindlich sind usw. Dies war dann auch unsere erste Idee.

Nachdem wir uns in Fachgeschäften erkundigt hatten, kamen aber Fliesen für uns nicht mehr in Frage. Unsere Böden sind Holzdielenböden, bei denen man fast bei jedem Schritt die Schwingungen spürt. Über diesen Holzdielen waren schon Sperrholzplatten aufgebracht, die aber offensichtlich die Schwingungen nicht genug abfederten. Fliesen können bei solchen Schwingungen brechen; zumindest muß man aber immer mit Rissen in den Fugen rechnen. Die Folge davon wäre Eindringen von Feuchtigkeit schon beim Wischen.


Einen Kunststoffboden (PVC oder so) wollten wir aber auch nicht, da wir natürliche Materialien schöner finden. Teppichboden kommt gerade im Küchenbereich auch nicht in Frage, da man ihn gar nicht richtig reinigen kann; und auch im Eingangsbereich eignet er sich nicht, auch deshalb, weil er dort viel zu schnell abnutzen würde.


Im Holzfachhandel fiel dann die Entscheidung für Kork. Kork ist ein natürliches Material, das zu Platten verarbeitet wird (in unterschiedlicher Qualität, die sich natürlich auch im Preis niederschlägt). Die einfachste Art, Kork zu verlegen, findet man beim Kork-Fertigparkett. Der Aufbau dieser Platten ist vergleichbar mit den Laminat- oder Holz-Fertigparkett-Platten. Genau wie bei diesen gibt es Nut und Feder, die ineinandergeschoben und verleimt werden. Auch Korkparkett wird schwimmend verlegt (mit 1 cm Abstand zur Wand!). Die Platten sind mit 90 cm * 30 cm kleiner als Laminat oder Fertigparkett. Zum Zuschneiden kann man eine Stichsäge mit einem feinen Sägeblatt benutzen.


Das Schöne bei Korkparkett ist: wenn man die Platten mit einer Leiste und einem Hammer zusammengeklopft hat, werden die Fugen absolut dicht, da Kork ein elastisches Material ist. Auch für Anfänger ist das Verlegen daher ganz einfach. Und: bei Fertigparkett ist die Oberfläche bereits versiegelt, so daß man direkt im Anschluß an das Verlegen die Fläche begehen, die Fußleisten montieren (möglichst an der Wand) und bei Bedarf auch gleich die Küche einrichten kann.


Überrascht war ich, wie unempfindlich die Böden tatäschlich sind. Natürlich darf man Nässe nicht auf der Oberfläche stehen lassen sondern muß sie gleich wegwischen. Und unter die Stühle haben wir Filzgleiter geklebt.

Abdrücke von den Stühlen gibt es in dem elastischen Material temporär, d.h. sie verschwinden wieder. Herabfallende Gegenstände hinterlassen keine Spuren (außer wenn es richtig schwere Gegenstände sind - durch einen Heizkörper, der einem unserer Helfer entglitten ist, haben wir im Flur eine Macke).

Die Pflege ist genau so einfach wie bei allen anderen wischbaren Böden: mit dem richtigen Pflegemittel im Wischwasser werden die Böden feucht gewischt. Vorher fegen wir immer noch das Gröbste zusammen. Einzelne Flecken, wie sie in der Küche durch Spritzer schon mal entstehen, kann man auch mit einem feuchten Lappen so entfernen.

Auch unseren Mietern haben wir in die Küche Korkparkett gelegt. Die Kinder toben dort, ohne das der Boden bisher gelitten hätte. Ich würde heute auch jederzeit in die anderen Räume (Schlafzimmer, Kinderzimmer) Korkparkett legen, da die Böden außerdem angenehm warm sind.

Eine Schwäche hat das Korkparkett aber eben doch, und die zeigt sich nun so langsam: Wenn ständig mit scharfen \"Gegenständen\" drübergekratzt wird, bleibt das nicht ohne Folgen. Im alltäglichen Gebrauch passiert das natürlich nicht. Aber wir haben nämlich seit etwas mehr als einem Jahr zwei niedliche Stubentiger, die sehr temperamentvoll sind. Wenn sie so um die Ecken fegen, dann bremsen sie, indem sie die Krallen ausfahren. Und Krallen sind ziemlich scharf... Während das Korkparkett bei unseren Mietern also immer noch sehr gepflegt aussieht, hat unser eigenes doch deutlich gelitten. Besuchern fällt das noch nicht so auf. Aber wir überlegen jetzt doch langsam, wie wir das Problem lösen - und die Lösung heißt sicherlich nicht \"Katzen abschaffen\".

Alles in allem aber bereue ich die Entscheidung für Korkparkett keineswegs!

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