Kosmos Lost Cities Testbericht

Kosmos-lost-cities
ab 12,41
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  gut
  • Spaßfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten

Erfahrungsbericht von linnie

Wo bleibt hier Indiana Jones?

4
  • Präsentation:  gut
  • Schwierigkeitsgrad:  leicht
  • Spaßfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Spieldauer:  kurz, unter 30 Minuten
  • Das Spiel für:  Hobby-Spieler
  • Spielerzahl:  ab 2

Pro:

sehr kurzweilig, keine langen Wartezeiten, man kann gar nicht mehr aufhören, auch Taktik gehört dazu

Kontra:

nur zu zweit spielbar, zu hoher Preis, hoher Glücksfaktor

Empfehlung:

Ja

Diese Woche hatte ich mal wieder das Vergnügen, einige Runden Lost Cities zu spielen und da kam mir die Idee zu diesem Bericht, da ich festgestellt habe, dass nun schon seit über einem Jahr kein Bericht mehr über dieses Spiel geschrieben wurde.

** Allgemeines zum Spiel
Autor: Reiner Knizia
Illustration: Claus Stephan
Hersteller: Kosmos, Spiele für zwei
Spieldauer: 20 bis 40 Minuten
Spieler: 2
Inhalt: Spielplan, 45 Expeditionskarten, 15 Wettkarten
Alter: ab 10 Jahren
Preis: 12,95 Euro, bei Ebay aber auch erheblich billiger zu bekommen.

Homepage des Herstellers: www.kosmos.de

** Spielverlauf

Zur Spielvorbereitung müssen lediglich sämtliche Karten gemischt und der Spielplan ausgelegt werden. Jeder Spieler bekommt zu Beginn 8 Karten, mit denen er seine Expeditionen starten darf. Nun kann das Spiel beginnen.

Ein Spielzug besteht darin, eine Karte auszuspielen oder abzulegen und anschließend vom Ablagestapel eine neue Karte zu ziehen. Es wird reihum gespielt, bis keine Karten mehr nachgezogen werden können. Wird die letzte Karte vom Ablagestapel gezogen, so endet das Spiel sofort.

* Und wie muss ich die Karten nun anlegen?
Es gibt Karten in fünf verschiedenen Farben (rot, blau, gelb, weiß, grün) und mit unterschiedlichen Wertigkeiten. Für jede Farbe sind je drei Wettkarten im Spiel, außerdem ist jede Zahl zwischen 2 und 10 genau einmal pro Farbe vertreten. Für jede Farbe kann nun eine Expedition gestartet werden. Dazu legt der Spieler unter der entsprechenden Farbe auf dem Spielplan nacheinander Karten mit aufsteigender Wertigkeit aus. Wettkarten (eine oder mehrere) dürfen nur zu Beginn der Reihe gelegt werden.

Neben dem Anlegen einer Karte ist es auch erlaubt, eine Karte abzulegen, dazu ist die Karte auf dem Spielplan in das Feld der entsprechenden Farbe abzulegen. Die jeweils oberste Karte einer Farbe darf vom Mitspieler dann auch gezogen werden.

** Wertung
Nach dem Ende einer Runde, wenn also der Ablagestapel aufgebraucht ist, werden die Punkte gezählt. Die Kosten für eine Expedition betragen 20 Punkte, sodass man als Spieler abwägen sollte, wie viele Reihen man aufmachen möchte, da man sich auch schnell Minuspunkte einhandeln kann.

Zur Ermittlung der erspielten Punkte werden nun pro Farbe die Reihen ausgewertet: Dazu zählt jeder Spieler die Wertigkeiten einer Farbe zusammen und zieht davon 20 Punkte als Expeditionskosten ab. Wurden Wettkarten gelegt, so werden die verbleibenden Punkte (ob positiv oder negativ) mit 2, 3 oder 4 multipliziert. Man bekommt doppelte Punkte (oder auch doppelte Minuspunkte) bei einer Wettkarte, dreifache Punkte bei zwei Wettkarten oder vierfache Punktzahl bei drei Wettkarten. Liegen für eine Farbe mindestens 8 Karten aus (inklusive Wettkarten), so bekommt der Spieler für diese Reihe 20 Extrapunkte. Die Gesamtpunkte eines Spielers ergeben sich aus den Punkten der maximal fünf Reihen.

** Spielende
Offiziell besteht ein Spiel aus drei Runden, man kann aber auch solange weiterspielen, wie man Lust dazu hat.

** Bewertung
Als ich Lost Cities das erste Mal gesehen habe, dachte ich wirklich, dass das Spiel schrecklich langweilig sein müsse, weil es nahezu ein reines Glücksspiel ist und wirklich nur daraus besteht, Karten in Reihen anzulegen. Dieses Spielprinzip kam mir nicht wirklich innovativ vor, außerdem hat das Spiel natürlich nichts mit einer Expedition oder gar Indiana Jones zu tun. Das ist auch der erste Kritikpunkt, denn der Spieltitel lässt die Vermutung zu, dass hier spannende Abenteuer zu erleben sind, was allerdings keineswegs der Fall ist. Man sollte also nicht fälschlicherweise vom Spieltitel und dem Bild auf der Schachtel auf den Inhalt des Spieles schließen.

Dennoch gefällt mir das Spiel recht gut, aber warum nur? Lost Cities ist ein nettes und abwechslungsreiches Spiel, bei dem man leicht die Zeit vergisst. Nie ist es bisher bei den drei vorgeschlagenen Runden geblieben, beim letzten Mal haben wir insgesamt 12 Runden gespielt (weil ich auch unbedingt mal gewinnen wollte), ohne dass das Spiel dabei langweilig geworden ist. Für mich liegt der Reiz von Lost Cities darin, dass doch Taktik mit ins Spiel kommt, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Trotzdem muss man sich gut überlegen, wie viele Expeditionen man starten will, denn die 20 Punkte Expeditionskosten sind nicht so schnell wieder reingeholt. Wenn die Wettkarten ins Spiel kommen, wird es sogar noch haariger, denn dann können leicht etliche Minuspunkte zusammenkommen, wenn man sich verkalkuliert hat.

Des weiteren sollte man während des Spieles gut den Ablagestapel im Auge behalten, denn manchmal endet das Spiel schneller, als einem lieb ist. Es ist nicht immer von Vorteil, die Zehnen bis zum Schluss auf der Hand zu behalten, denn manchmal kommt man dann leider
nicht mehr rechtzeitig dazu, sie noch auszuspielen. Es lohnt sich, zwischendurch abzuzählen, wie viele Karten man noch legen kann und eventuell das Spiel herauszuzögern, indem man nicht vom Ablagestapel zieht, sondern eine der Karten nimmt, die der Gegenspieler zuvor abgelegt hat.

So sind im Spielverlauf doch einige Dinge zu beachten, die Lost Cities unheimlich kurzweilig machen. Allerdings hat das Spiel auch einige Schwächen, denn ab und zu steckt einfach der Wurm drin und man bekommt keine passenden Karten auf die Hand, dann kann man auch nicht mehr viel machen. Da hilft wirklich nur eins: Abwarten und auf die nächste
Glückssträhne hoffen, denn ohne Glück geht hier nichts. Meiner Meinung nach überwiegt der Glücksfaktor etwas, da Taktieren erst dann möglich ist, wenn man auch vernünftige Karten hat, aus denen eine Taktik aufzubauen ist.

Sehr positiv zu vermerken ist, dass Lost Cities nicht viel Zeit und Aufwand benötigt. Auch wenn man das Spiel noch nicht kennt, kann man doch schnell loslegen, da die Regeln verständlich und einfach sind. Fehler können gelegentlich bei der Wertung passieren, denn anfangs haben wir die Punkte falsch ausgerechnet, aber da hatten wir wohl die Anleitung nicht aufmerksam genug gelesen, denn die Anleitung ist hier im Prinzip nicht misszuverstehen. Das Spiel ist ideal geeignet zum Entspannen, da keine langen Überlegungen notwendig sind, das führt dazu, dass kaum Wartezeiten auftreten, wenn der Mitspieler seinen Zug macht.


** Fazit
Kurzum: Lost Cities ist ein kleines, aber feines Spiel mit einfachen Spielregeln, das dennoch kurzweilig ist und die Spieler gefangen nehmen kann. Die Kosten des Spieles sind recht hoch für das wenige Spielmaterial, außerdem ist Lost Cities leider nur zu zweit spielbar, aber dennoch vergebe ich eine Empfehlung und 4 Sterne, da mir das Spielprinzip sehr gut gefällt, auch wenn ich immer noch nicht weiß, wie Reiner Knizia auf die Idee gekommen ist, die Kartenreihen mit Expditionen zu vergleichen.

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