Kosmos 63751 Triops - Lebens aus der Urzeit Testbericht

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Erfahrungsbericht von fishbrain

Grüße aus der Urzeit

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Leiter der Jugendgruppe in unserem Aquarienverein bin ich beim Aufstellen des Jahresprogrammes auch auf die Idee gekommen, einmal mit den Kids Triops aufzuziehen.

Zunächst mußte ich mich schlau machen, was man dazu benötigt und was es auf dem Markt dazu gibt. Dabei bin ich auch auf diesen Experimentierkasten von Kosmos gestoßen.
32 Euro waren mir viel zu teuer, ich hatte aber beim herumfragen festgestellt, daß befreundete Aquarianer diesen Kasten für ihre Tochter gekauft hatten. Dort konnte ich ihn mir also mal anschauen und auch die Entwicklung der kleinen Krebse mitverfolgen.

Was sind Triops?
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Triops gab es schon vor den Dinosauriern. Sie gehören zu den Urzeitkrebsen. Als Fossile hat man schon Exemplare gefunden, die über 200 Millionen Jahre alt waren.
Heute gibt es sie fast noch in ihrer urtümlichen Form. Sie haben sich eigentlich nicht verändert.
In Australien, Europa und Nordamerika sind etwa 15 Arten bekannt.

Der Name Triops bedeutet drei-äugig.

Triops sind eigentlich auch bei uns heimisch und man kann Triopseier in ausgetrockneten Wasserlöchern und Teichen finden. Die Eier können Monate und sogar Jahre in trockenen und harten Umweltbedingungen überleben. Die Eier werden Zysten oder ruhende Eier genannt. Nachdem sie für fast 24 Stunden vom Triops herumgetragen wurden, werden die Eier im Wasser gelegt.

Will man sich mit diesen Tieren beschäftigen, kann man also sein Glück versuchen, in dem man selbst an solchen ausgetrockneten Wasserstellen sucht. Oder man besorgt sich ein Zucht-Set, wie dieses hier von Kosmos.

Der Kosmos-Kasten
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Der Kasten enthält eigentlich alles, was man dazu benötigt.
- Die Triops-Eier,
- Futter
- Ein Aufzuchtbecken
- Ein Thermometer
- Eine Solarzelle
- Ein Elektromotor mit Anschlusskabel
- weitere Kleinteile, die benötigt werden
- die illustriertes Anleitung umfaßt 32 Seiten

Empfohlen wird der kasten für Kinder ab 9 Jahren. Ich denke, das ist o.k., die nötigen Schritte können Kinder in diesem Alter ausführen, die Anleitung gibt dazu genügend Hinweise und ist gut auf die Zielgruppe angepaßt.

Den Ansatz der Triops will ich nur kurz erklähren:

Das mitgelieferte Becken wird ausgespült und dann mit destiliertem Wasser befüllt. Dann montiert man das Schaufelrad, daß für eine Wasserumwälzung sorgt und das mit dem Motor und der Solarzelle angetrieben wird.
Dann kommt noch der Konditioner ins Wasser und man läßt es erst mal 24 Stunden so stehen.
Dann kommen die Eier in das Becken und die spannende Warterei beginnt.

Nach wenigen Tagen kann man dann schon die kleinen Krebschen als weiße Punkte im becken flitzen sehen. Zum Beobachten braucht man noch eine Lupe.

Nach 3-4 Wochen sind sie dann schon knapp 1 cm groß und wachsen zusehends täglich.
Fressen tun sie die beigelegten Futtertabletts, normales Fischfutter für Zierfische, oder aber auch sich gegenseitig.
Die kleinen Krebse sind nämlich ziemlich kanibalistisch veranlagt.

Wenn man nun Glück hat, kann man über einige Wochen die Krebse bestaunen. Sie werden in der Zeit ca. 5-6 cm groß. Dann kann man auch ihre Form gut sehen: Unter dem ovalen Panzer schauen die Krabbelfüße heraus und am Ende sieht man auch den Peitschen-Schwanz. In etwa sehen sie aus wie kleine Schildkröten. Nur etwas flacher und mehr Füße.

Die Tiere bilden dann auch Eier aus und legen die wieder in den Bodengrund. Wenn man also das Becken einfach weiterlaufen läßt, wenn die Tiere irgendwann am Ende ihres Lebens angelangt sind, dann kann man wahrscheinlich den Nachwuchs auch bewundern.


Fazit und Alternativen
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Der Kosmos-Kasten bietet für das Experiment mit den Triops alles was man braucht. Allerdings auch zu einem horrenden Preis von über 30 Euro.
Die Anleitung ist gut und mit etwas Hilfe schaffen auch Kinder ab 9, damit umzugehen.
Die Zutaten sind gut abgestimmt, so daß man eine gute Erfolgschance hat.

Wen die Sache interessiert, der suche einfach mal mit Google nach \"Triops\". Es gibt einige Anbieter, die auch solche Startesets verkaufen, die dann allerdings nur 15-20 Euro kosten, aber mindestens genauso interessant sind.

Wegen dem überhöhten Preis ziehe ich einen Punkt ab!





================= Bei Verschmelzung identischer Produkte angehängt: ==========================

Wie in meinem Bericht zu den Triops schon erwähnt war ich auf der Suche nach Urzeitkrebs-Material für meine Jugendgruppe.
Dabei bin ich auch auf dieses Kosmos-Kasten gestoßen, der mir doch etwas Kopfschütteln verursachte (dazu später mehr).


Was sind Salzkrebschen
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Die Artemia Salina, kleine Salinenkrebschen, sind erdgeschichtlich schon sehr alt. Mindestens 100 Millionenen Jahre - davon geht man nach fossilen Funden aus.
Einige Quellen behaupten sogar, daß sie älter als 450 Millionen Jahre sind.
Das sind wahre Urzeitgenossen! Der Mensch ist z.B. erst ca. 1,5 Millionen Jahre auf dem Globus am umhergehen.
Die Krebschen sind keine Meeresbewohner, wie der Name vielleicht vermuten. Sie kommen ausschließlich in Binnengewässern vor - dort allerdings weltweit in Salzseen mit einem Salzgehalt von bis zu 38%.
Z.B findet man sie auch in Deutschland in Abwässern des Kalibergbaus.

Das bekannteste Herkunftsgebiet ist allerdings der große Salzsee (Great Salt Lake) in Utha/USA.

Zwischen Juli und September werden in den USA die Dauer-Eier geerntet, die die Krebschen beim Austrocknen der Seen produzieren. Diese werden dann in alle Welt, meißt als Aufzuchtfutter für Zierfische verkauft.

Ausgewachsen werden die Tiere ca. 15mm groß.

Der Kosmos-Kasten
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Der Kosmos-Kasten \"Salzkrebschen-Farm\", früher auch unter \"Leben aus der Urzeit\" bekannt beschäftigt sich nun mit diesen Salinenkrebsen.

Enthalten sind im Kasten alle notwendigen Utensilien, um die Krebschen zum Schlupf zu bringen und groß zu ziehen: Salzkrebschen-Eier, Aufzuchtbecken, Salzkrebschen-Futter, Lupe, Pipette usw.

Im Aufzuchtbecken setzt man nun die Eier nach der Anleitung an. Die Anleitung ist sehr gut und richtet sich eher an Kinder. Die Zielgruppe sind ja auch Kinder ab 9 Jahren.
Nachdem die Krebse geschlüpft sind, kann man sie dann mit der Lupe betrachten. Hilfreich ist anfangs aber auch ein Schülermikroskop.

Nach ein paar Tagen muß man dann auch anfangen zu füttern. Nach ca. 20 Tagen hat man es dann geschafft. Die Tiere werden geschlechtsreif und fangen sich dann auch an zu vermehren.

Der Kasten enthält alles was zum Erfolg beiträgt. Ich habe mich umgehört, und in meinem Bekanntenkreis gab es tatsächlich Kinder, die sich damit beschäftigt hatten. Prinzipiell hatten sie zunächst alle Erfolg. Manche haben dann aber mangels Geduld aufgegeben und sich nicht mehr um die Krebschen gekümmert. Manchen haben es aber auch geschafft, die Tiere bis zur Geschlechtsreife heranzuziehen.
Da dies mit dem Kasten als funktioniert gäbe es fast die volle Punktzahl. Zu den Abzügen siehe weiter unten bei Fazit.

Fazit und Alternativen
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Es funktioniert. Das kann man sagen. Und das ist auch zu erwarten bei dem Preis von immerhion um die 23 Euro.
Und da kommen wir auch schon zu dem ersten Punktabzug: das wenige im Kasten wird ganz schön teuer verkauft. Für ca. 3-4 Euro bekommt die mehrfache Menge der Krebschen beim Zoohändler als Fischfutter. Alles andere benötigte, dürfte in jedem Haushalt zu finden sein:
Ein Einmachglas zur Aufzucht, Salz und zur Fütterung etwas Trockenhefe.

Den 2. Punktabzug gibt es wegen der Dauer des Experiments und der Altersempfehlung. Neunjährige Kinder bringen selten die Geduld auf, solche ein Experiment über mehrere Wochen zu verfolgen und dabei zu bleiben. Ich würde die Altersempfehlung frühestens auf 12 Jahre setzen.

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