Kräuterspirale Testbericht

Kraeuterspirale
ab 59,93
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Erfahrungsbericht von ursand

Die Kräuterspirale - das dreidimensionale Beet

Pro:

Kräuter auf engstem Raum, optimale Wachstumsbedingungen

Kontra:

Ein eigener Garten ist notwendig

Empfehlung:

Ja

Was ist eine Kräuterspirale?
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Sie entspringt dem Gedanken der Permakultur, ein System der permanent agriculture, dessen Begründer der Japaner Masanuba Fukuoka ist. Sie beinhaltet die genaue Beobachtung der Natur, um unterstützend mit ihr und nicht gegen sie zu arbeiten. Er nannte seine Methode auch die „Nichts-tun-Landwirtschaft“.

Der Australier Bill Mollison hat seine Ideen aufgenommen und weiterentwickelt. Dabei kam es u.a. zu der Idee der Kräuterspirale

Der Bau einer solchen macht es möglich , auf kleinstem Raum den Kräutern, mit all ihren unterschiedlichen Klimaansprüchen gerecht zu werden. Wer er einen eigenen Garten besitzt, sollte sich einmal damit beschäftigen. Vielleicht kann ich den einen oder anderen mit meinem Bericht, der auch die Bauanleitung enthält, ebenfalls dafür begeistern.



Wie sieht eine Kräuterspirale aus?
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Da ich hier kein Bild zeigen kann, habe ich versucht sie durch nachstehendes Schema darzustellen:

…………….NORDEN

………………0..0..0
…………...0….……..0
……….0……………….0
…….0…(3)…..….……….0
….0………….0..0……..…..0
..0………….0……0……….0..……O
0…………0….(4)…0……0….……S
0………….0…….……..0…………T
0…..………..0………0……………E
..0……(2).……0…0……………….N
…..0……..…0.…..…0
…….0………0.…(1)....0
……….0….….0…..….0
………….0….….……0
…………….0…0…0

…………….SÜDEN……….

Die Kräuterspirale ist, wie schon der Name sagt, eine Spirale, deren Oberfläche sich durch einen spiralig nach oben windenden Turm (4)vergrößert. Die Seitenwände („0“en) bestehen aus Steinen, welche die Sonnenwärme speichern und diese an die Pflanzen weitergeben. Den Fuß der Spirale (1) bildet ein kleiner Teich, der zusätzliche Wärme speichert und auch noch reflektiert.

Die „0“en stellen die Steinwände (Innen- und Außenwände) dar. Die Ziffern von (1) – (4) zeigen die vier verschiedenen Bereiche, die mit unterschiedlichen Füllboden geschaffen werden.

Die Rundungen der Spirale sind natürlich viel schöner mit Steinen als mit meinen „0“en zu gestalten, aber ich hoffe, dass ich hiermit zumindest das Aussehen deutlich machen kann.



Himmelsrichtung?
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Wieso steht bei dem Schema die Himmelsrichtung? Das ist eine leicht zu beantwortende Frage und nach der Antwort, wird es einleuchtend sein.

Der höchste Punkt der Kräuterspirale weist nach Norden, weil dieser Bereich den ganzen Tag Sonne benötigt. Hier werden die Mittelmeerkräuter wachsen und gedeihen.

Wie im Schema zu sehen, wird dieser Bereich zur Hälfte von einer Steinmauer umschlossen, die den ganzen Tag die Sonnenwärme aufnimmt, sie speichert und in der Nacht an die Pflanzen abgibt.



Standort
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Für den Bau der Kräuterspirale ist eine Grundfläche von rd. 3 qm erforderlich. Die Höhe beträgt ca. 1 m. Die Kräuterspirale sollte frei zur Sonne sehen, d.h. nicht in Schatten von Bäumen und Gebäuden. Da die Kräuter meistens frisch in der Küche verarbeitet werden sollen, empfiehlt sich der Bau der Kräuterspirale also möglich nahe an die Küche, so dass der Weg dorthin nicht so weit ist und trockenen Fußes zurückgelegt werden kann.



Was sind die vier Bereiche?
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Das von unten (1) nach oben (4) windende Spiralbeet enthält von unten nach oben nachstehende Bereiche:


Bereich (1)
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Das ist die „Wasserzone“, die durch den Miniteich feucht und nass gehalten wird. Diese ist geeignet für Wasserminze, Brunnenkresse, Kalmus, Bachbunge.


Bereich (2)
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Das ist die „Feuchtzone“, durch Kompost mit Nährstoffen angereichert. Hier fühlen sich z.B. Kerbel, Petersilie, Schnittlauch, Schnittknoblauch oder Sauerampfer wohl.


Bereich (3)
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Das ist die „Normalzone“, humoser Bereich und durch die vorgegebene Himmelrichtung im Halbschatten, ideal für Melisse, Pimpinelle, Portulak, Ysop oder Oregano


Bereich (4)
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Das ist die „Mittelmeerzone“, magerer und durchlässiger Boden für die sonnenliebenden Kräuter wie Bergbohnenkraut, Salbai, Thymian, Lavendel oder Majoran.



Der Bau der Kräuterspirale
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Nachdem die Standortfrage geklärt ist, kann mit dem Bau begonnen werden. Da der Miniteich der niedrigste Punkt der Kräuterspirale ist, wird am zweckmäßigsten damit gestartet. Wie oben beschrieben sollte er nach Süden weisen. Von diesem Punkt aus beginnend zeichnet man die Grobform auf und markiert sie am besten mit Stöcken.

Vom Teich her beginnend werden die Mauern von außen nach innen aufsteigend gebaut. Für den äußeren sichtbaren Teil können Fels-/Natursteine (Ich persönlich finde Natursteine am schönsten!), aber auch Kalksandstein, Bruchstein oder sogar Ziegelsteine verwenden werden, da sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt, nur sollten sie sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Die Höhe in der Mitte (4) wird durch Bauschutt erreicht, den man entweder selbst noch hat oder aber er wird günstig erworben, denn hier soll der Boden mager und durchlässig sein. Es wird Sand und Kalk untergemischt, für die kalkliebenden Mittelmeerkräuter, die hier wachsen.

Der Raum zwischen den Mauern sollte 60 cm betragen und bei runden Natursteinen, sollten die Zwischenräume mit Erde oder Lehm gefüllt werden.

Für den Miniteich kann entweder ein Loch ausgehoben und mit Teichfolie ausgelegt oder aber ein Maurerkübel aus dem Baumarkt genommen werden, der bis zur Hälfte mit Sand gefüllt wird.
Egal welche Variante gewählt wird, man muss darauf achten, dass eine Verbindung von dem Wasser zur Erde besteht, denn im Anschluss folgen die wasserliebenden Kräuter, die mit Wasser versorgt werden möchten! Die Erde am Teich (2) wird mit Kompost angereichert.



Die Bepflanzung
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Sind diese Vorbereitungen abgeschlossen, kann das Pflanzen der Kräuter beginnen. Dabei sind der Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt. Auf einer großzügig angelegten Kräuterspirale werden neben den Gewürzpflanzen auch Heil- und Teekräuter ihren Platz haben.

Bei kleineren Spiralen wird auf kleinwüchsige Kräuter zurückgegriffen.

Nicht ratsam sind solche Kräuter, dich sich durch Ausläufer ausbreiten, z.B. Estragon oder auch solche mit langen Wurzeln, z.B. Liebstöckl. Diese sollten außerhalb der Kräuterspirale ihren Platz finden.



Literaturhinweis:
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Fukuoka Masanobu: „Der große Weg hat kein Tor“
Fukuoka, Masanobu: „Die Suche nach dem verlorenen Paradies“
Mollison, Bill: „Permakultur konkret“


Wenn jetzt im Winter mit der Planung der Kräuterspirale begonnen und sie im Frühjahr in die Tat umgesetzt wird, habe ich mit diesem Bericht mein Ziel erreicht. Eine Kräuterspirale ist nicht nur nützlich und schön anzusehen. Durch den Miniteich bietet sie Vögeln eine Tränke, und es „verirren“ sich auch durchaus Libellen und Frösche hierhin Die blühenden Kräuter ziehen Schmetterlinge und Insekten an und bieten ihnen Nahrung. Die Steinmauern bieten Lebensraum für Amphibien.

Ich wünsche viel Spaß bei der Planung, beim Bau und beim Ernten!


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Ich hoffe, mein Bericht hat Euch gefallen und nicht gelangweilt. Ich danke allen fürs Lesen und Bewerten und freue mich auf Eure Kommentare!

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Ich schreibe auch für ciao
ursand ©03.11.2003

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