Kraków Testbericht

No-product-image
ab 11,04
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(6)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Angebot:  sehr viel
  • Zustand der Einrichtung:  sehr gut
  • Sauberkeit:  sehr gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  sehr gut
  • Information & Kundenservice:  gut
  • Familientauglichkeit:  durchschnittlich
  • Behindertenfreundlichkeit:  durchschnittlich
  • Empfehlenswert:  ja

Erfahrungsbericht von olaiaga

Da gibt es mehr als nur eine Krakauer….

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Den heutigen Bericht möchte ich der schönsten Stadt Europas widmen, es geht nicht um Venedig, Paris oder London, sondern um die ehemalige Hauptstadt Polens Krakau (Krakow). Jeder der einen Polenbesuch unternimmt, sollte die Perle an der Weichsel, auf jeden Fall besichtigen.

Ein wenig Geschichte:

Die Ortschaft Krakau entstand am Anfang des VIII Jahrhunderts am Ufer der Weisel, der Gründer hieß Prinz Krak und wie man leicht erraten kann von ihm stamm auch der Namen Krakow. Der erste Polnische König, Boleslaw Chrobry, vergab der Ortschaft im 1025 die Stadtrechte und im Jahre 1138 wurde Krakau zum Hauptstadt Polens ernannt. Bis zum XIII Jahrhundert erlitt die Stadt viele Plünderungen durch die Tataren, bis sich der wohl bekannteste polnische König Kazimierz Wielki (Kazimir der Große) entschloss, eine Stadtmauer zu bauen und die Burg Wawel zu stärken. In dieser Zeit wurde Krakau zur einer der größten Handelstädten Mitteleuropas, wodurch sich die Stadt sehr bereicherte. Es wurden damals viele neue Häuser und Kirchen gebaut, es entstand, dank der Gattin des Kazimirs, die bekannteste Universität des Königreiches, Uniwersytet Jagielonski welche anfangs den Namen Akademia Krakowska trug, es ist die zweitälteste Universität Europas nach der Prager Universität.
Während der Herrschaft der Jagielonen Dynastie wurde die Stadt nochmals modernisiert und durch den großen Einfluss der Italienischen Kultur entstanden glanzvolle Bauwerke, die bis heute zu bewundern sind. Den zentralen Punkt bildet ein rissiger Marktplatz mit einer prachtvollen Marienkirche (Kosciol Mariacki). Im Jahre 1596 ist der Königssitz von Krakau nach Warschau verlegt worden, auf Grund der günstigeren geographischen Lage bei Warschau. Die stolzen Krakauer behaupten bis heute, dass damals nur der Königssitz verlegt wurde, die Hauptstadt aber nicht, somit ist Krakau bis heute noch die amtliche Hauptstadt Polens, es stimmt natürlich nicht, Krakau darf sich allerdings auf jeden Fall die kulturelle Hauptstadt nennen.
Der Stadtkern mit ca. 20 Ha. und 4100m Stadtmauer wurde 1978 in die UNESCO Liste eingetragen und gilt als Weltkulturerbe. Während des zweiten Weltkrieges ist die Stadt von Nazis stark geplündert worden und sollte komplett in die Luft gesprengt werden, dank der Schlauheit des Russischen Marschalls Koniew, sind die Versuche gescheitert und Krakau blieb als eine der wenigen Städte Polens, von dem Krieg weitgehend verschont. So viel zur Geschichte.


Die Gegenwart:


Krakau ist mit 750 000 Einwohner, die dritt größte Stadt Polens, es gibt über 3000 sehenswerte Objekte, deren Aufzählung würde hier den Rahmen sprengen, es sei nur gesagt, dass außer der erwähnten Universität noch 10 andere existieren, wodurch das kulturelle Leben in Krakau sehr stark von der Studentenszene beeinflusst wird. Es gibt unzählige Kneipen, Pubs, Restaurants, über 30 Kinos und 8 Theaters. Viele weltbekannte Persönlichkeiten wie z.B. Karol Wojtyla (der Papst), Krzysztof Penderecki (Komponist), Czeslaw Milosz (Poet und Nobelpreisträger) kommen aus Krakau und aus der Umgebung.
Nach dem Fall des Kommunismus in1989 ist der Stadtkern fast vollständig renoviert worden, zahlreiche Firmen haben in den industriellen Ausbau investiert, wodurch Krakau zu den wichtigsten Städte Polens gehört. Durch die günstige geographische Lage, unmittelbare Nähe der wunderschönen Natur Parks und der kurzen Entfernung zu dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz (45 km), ist Krakau die meist besuchte Stadt des Landes.


Die Stadtbesichtigung (mein Vorschlag)

Genug Werbung, kommen wir zu den Insidertipps ( von olaiaga, nicht von Marco Polo *gggg* ). Jede Krakauer Stadttour sollte im Stadtzentrum anfangen. Auf dem Marktplatz steht die Marienkirche, (da die polen zu 99% römisch katholisch sind, werdet ihr sehr viele Kirchen in Krakau sehen). Die Besichtigung der Marienkirche ist ein Muss, ohne alle Details zu verraten sage ich dazu nur folgendes, prachtvoll ist der Altar, er wurde 14 Jahre lang von dem deutschen Bildhauer Wit Stwosz hergestellt (gilt als sein Lebenswerk) und wird täglich um 12 Uhr geöffnet. Ich verspreche euch, so etwas kann man nur in dieser Kirche betrachten. Aus dem höherem Turm (es gibt nämlich zwei) läutet jede Stunde vier Mal in vier Seiten der Welt eine Melodie, die von einem Feuerwehrmann auf einer Trompete gespielt wird, man hört die Melodie in jeder Ecke, deswegen ist sie, zu der Krakauerhymne geworden. In der Mitte des Marktplatzes befindet sich ein langes Gebäude (Sukiennice), im Erdgeschoss werden Souvenirs aus der Region verkauft (man kann da tolle Geschenke kaufen), im erstem Stock ist eine Kunstgalerie, Gemälden vom Jan Matejko, Kossak ……und vielen anderen polnischen Künstler sind auf jeden Fall einen Blick wert. Weiter geht’s zu dem altem Rathaus. Auf dem Turm sieht man eine alte Uhr, die immer zu spät geht (es gibt einen Sprichwort, dass die Krakauer immer genug Zeit haben und nie pünktlich sind, weil sie sich nach der Uhr richten hi,hi), danach machen wir eine kleine Pause und genießen ein Cafe in einem der vielen Kaffeebars auf dem Marktplatz, dabei kann man die bunten Pferdekutschen bewundern, die ein Gefühl vermitteln, als ob die Zeit vor zweihundert Jahren stehen geblieben wäre (Autos und Motorräder sind in Zentrum strengst verboten). Weiter geht’s der Florianskastraße entlang. Am Ende gibt es den Stadttor (Brama Florianska), ihr braucht euch nicht zu wundern wenn ihr auf ein Mal sehr viele Bilder und Graphiken sieht, dort werden die nämlich von Kunststudenten verkauft, die damit ihr Studium finanzieren (man kann prima Schnäppchen für zu Hause machen). Hinter dem Tor ist das ehemalige runde Gefängnis (Barbakan), wir biegen rechts ab und nach einer Minute Marsch kommen wir an den Slowacki Theater, ein geniales Gebäude, welches vor kurzem vollständig renoviert wurde aber die ursprüngliche Architektur behielt. Jetzt laufen wir durch schmale märchenhafte Gassen zurück zu dem Marktplatz, an fast jeder Ecke stehen kleine Wagen, aus welchen älteren Damen die berühmten Krakauer Brezel verkaufen…uhm lecker. An dem Marktplatz angekommen, sollten wir uns nach einem Mittagessen umschauen, hier empfehle ich zwei Restaurants, Wierzynek (kennt jeder Pole) ein uriges und sehr exklusives Restaurant, wo sehr oft bekannte Persönlichkeiten speisen (trotzdem noch bezahlbar) oder etwas günstiger aber genau so Gut kann man in dem Restaurant Staropolska essen (in beiden wird die typische polnische Küche serviert). Nach dem wir uns gestärkt haben, sollten wir uns mal die königliche Burg Wawel mit seiner Kathedrale anschauen. Um dahin zu kommen, läuft man der Grodzkastraße, an der Petrus und Paulus Kirche entlang, (ein Blick herein wird mit der Ansicht einer alten Orgel belohnt), nach ca. 10 Min Marsch seht man auf einem kleinen Hügel die herrliche Burg. Als erstes sollte man die Kathedrale besichtigen, von dort zu der Zygmuntglocke klettern, um den Herz der Glocke zu berühren, (angeblich nach der Berührung des Herzens gehen alle Wünsche in Erfühlung, und man wird auf jeden Fall Krakau noch einmal besuchen, ich habe mir beim erstem Besuch einen tollen Mann gewünscht und kann nicht meckern *grins*). In den Katakomben der Kathedralle rühren die sterblichen Überreste, der polnischen Königinnen und Körniger, von dort gelingt man sehr schnell in die königlichen Zimmern.
Um die Krakauer Altstadt aus der Vogelperspektive zu betrachten, sollte man am Abend noch einen kurzen Ausflug zu dem Kosciuszkohügel (Kopiec Kosciuszki ca. 10 Min Taxifahrt) wagen. Gerade am Abend hat man eine tolle Aussicht über die Altstadt. Falls ihr noch nicht genug habt, musst ihr abends bei einem der zahlreichen Kellerbarras vorbeischauen, tolles Bier, nette Leute, geniale Atmosphäre und leckere Kleinigkeiten erwarten euch dort und bitte, keine Angst haben, die Krakauer sind sehr freundliches Völkchen, überall wird Englisch und nicht selten Deutsch gesprochen.


Fazit:

Um Krakau richtig zu besichtigen braucht ihr mindestens eine volle Woche, die Umgebung ist einmalig, ich empfehle jedem den Besuch der königlichen Stadt Krakau, in Polen ist es noch ziemlich günstig und viel sicherer als so manche denkt. Jeder, egal in welchem Alter, wird etwas Richtiges für sich finden und Eines garantiere ich euch, Krakau hat viel mehr zu bitten als nur die weltberühmte Krakauerwurst. Ich weiß dass Krakau zu seinen besten Zeiten wieder gefunden hat, es liegt nämlich im Herzen Europas und braucht sich nicht zu schämen, für mich ist es die schönste Stadt.
Ich hoffe euch etwas Lust auf Reisen gemacht zu haben, und wünsche viel Spaß beim Bewerten und Kommentieren. Für jegliche Fragen stehe ich selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.

Czesc (Bye) olaiaga

PS. Falls ihr Fehler entdeckt, packt die in einen Sack rein und schmeißt in die Weichsel.

19 Bewertungen