Krankenpfleger/Krankenschwester Testbericht
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Erfahrungsbericht von sannesu84
Leichen auf dem Tisch
Pro:
Die erfahrung und der menschliche Körper
Kontra:
Der Geruch in der Halle und die Überwindung
Empfehlung:
Ja
Hallo zusammen, ich bin neu bei yopi und möchte euch heute mal einen Einblick in meine Arbeit erzählen.
Ich arbeite als Krankenpflegehelferin auf der geriatrischen Station ( unser Patienten sind über 60 und leiden überwiegend an Schlaganfällen und Parkinson), darüber hinaus sind noch sämtliche Krankheitsbilder vertreten.
Leider überlebt bei uns nicht jeder Patient, deswegen bleibt es nicht aus, das auch ich in Kontakt mit Verstorbenen gerate. Meist sind es diese Patienten, die sich schon im Endstadium ihrer Erkankung befinden, zum Beispiel Lungenmethastasen oder aber auch andere Krebsarten und Schlaganfälle.
Euch möchte ich nun von meiner ersten Begegnung mit einem Verstorbenen Menschen erzählen und euch berichten, wie meine erste Obduktion war.
Ich war gerade mal ein dreiviertel Jahr auf meiner Station. Meine Stationsärtzin fragte uns eines Morgens ob einer von uns Pflegekräften Interesse hätte bei der Obduktion
einer Patientin, die an Leberkrebs verstarb, dabei zu sein.
Ich war die erste die sich gemeldet hatte, obwohl es ein komisches Gefühl war zu wissen das diese Frau von Zimmer 217 auf einmal nicht mehr lebte.
Warum ich mich freiwillig meldete?
Ganze einfach: Diese Chance bekommt man nur selten im Krankenhaus und ich möchte einfach so viel wie möglich über Leben, Körper und den Tod wissen, um auch mit den Schicksalen meiner Patienten besser umgehen zu können.
Als ich die Prosectur (Leichenschauhaus) betrat, stand der Pathologe schon vor der \"aufgeschlitzen\" Frau. Mein erster Blick ging rasend schnell durch diese Halle um \"abzuchecken\" wo ich mich im Notfall übergeben könnte. Denn der Geruch von Tod und Verwesung stach mir sofort in die Nase, es war ein süßstechender Gestank, den ich nie wieder vergessen werde.
Duch meine Neugier angestachelt, musterte ich den offenen Körper in all seinen gezeigten Einzelteilen. Die Frau aus Zimmer 217 war am ganzen Körper weiß und hatte viele blaue Flecken (Frostbeulen und Druckstellen). Sie war blutleer. Wie kann das passieren ?
Dadurch das sie ja bereits vom Schlüsselbein bis zum Schambereich aufgeschnitten und fixiert war, floss das restliche Blut in eine große Auffangwanne, direkt unter ihr.
In der Pathologie werden dann die Leichen direkt abgespült, was dem Pathologen die Arbeit sehr erleichtert, anders als im OP Bereich. Ihr Gesicht war abgedeckt.
Witzig bis erschreckend fand ich, das die Leber neben dem Körper in einer Schale lag. Die Frau starb ja an Leberkrebs, somit musste diese genau untersucht werden.
In meiner Ausbildung als Krankenpflegehelferin haben wir die Anatomie nicht so ausführlich wie in der Ausbildung zur Krankenschwester gelernt. Somit \" durch den Gestank leicht verwirrt\" fragte ich den Pathologen, ob in der Schale das Gehirn liegt * schäm *.
Während ich die Leiche so betrachtete, füllte sich der Raum mit allen zuständigen Ärzten, inklusive meiner Stationsärtzin. Der Pathologe erklärte allen, das die restlichen Körperteile unversehrt waren und zeigte uns allen die Leber, die dabei aufgeschnitten wurde. Man konnte sehen, das die komplette Leber mit Methastasen versehen war.
Normalerweise ist eine menschliche Leber 13-15 cm groß und braun, glatt, weich und glitschig. Aber bei Leberkrebs ist das Organ mit hellen (weiß, beige) Flecken bestückt.
Die gesamte Prozedur hat gerade mal 30 MInuten gedauert, aber vom Gefühl her war das eine halbe Ewigkeit. Bereut habe ich es auf keinen Fall.
Die anderen, unversehrten Organe werden zu Forschungszwecken an die Pathologie weitergeleitet.
Nicht jeder verstorbene Patient wird einer Obduktion unterzogen. Das geschieht nur, wenn Angehörige es möchten.
Diese Erfahrung wird mich mein ganzes Leben begleiten.
Leider war ich nur einmal dabei, aber ich würde es immer wieder tun, denn es ist einfach interessant und nicht abstossend.
Innerhalb dieser 30 Minuten habe ich viel über den menschlichen Körper erfahren und gelernt. Es ist fast schon unheimlich wie groß unsere Organe sind.
Man kann sich nicht wirklich vorstellen, wie das alles so reinpassen soll. Für meinen Beruf war dieser Ausflug mit Sicherheit ein wichtiger Punkt. Denn viele Patienten fragen was \"danach\" passiert. Nun kann ich ihnen nüchtern und ohne Lügen erklären was geschieht.
Sicherlich ist das nicht angenehm, aber in diesem Beruf, wo es sich um Leben, Heilen und Pflegen handelt, gehört der Tod nun mal dazu.
Vielen Dank für euer Interesse.
Sollten noch Fragen sein, dann stellt sie einfach.
Eure sannesu
(c) sannesu84
Ich arbeite als Krankenpflegehelferin auf der geriatrischen Station ( unser Patienten sind über 60 und leiden überwiegend an Schlaganfällen und Parkinson), darüber hinaus sind noch sämtliche Krankheitsbilder vertreten.
Leider überlebt bei uns nicht jeder Patient, deswegen bleibt es nicht aus, das auch ich in Kontakt mit Verstorbenen gerate. Meist sind es diese Patienten, die sich schon im Endstadium ihrer Erkankung befinden, zum Beispiel Lungenmethastasen oder aber auch andere Krebsarten und Schlaganfälle.
Euch möchte ich nun von meiner ersten Begegnung mit einem Verstorbenen Menschen erzählen und euch berichten, wie meine erste Obduktion war.
Ich war gerade mal ein dreiviertel Jahr auf meiner Station. Meine Stationsärtzin fragte uns eines Morgens ob einer von uns Pflegekräften Interesse hätte bei der Obduktion
einer Patientin, die an Leberkrebs verstarb, dabei zu sein.
Ich war die erste die sich gemeldet hatte, obwohl es ein komisches Gefühl war zu wissen das diese Frau von Zimmer 217 auf einmal nicht mehr lebte.
Warum ich mich freiwillig meldete?
Ganze einfach: Diese Chance bekommt man nur selten im Krankenhaus und ich möchte einfach so viel wie möglich über Leben, Körper und den Tod wissen, um auch mit den Schicksalen meiner Patienten besser umgehen zu können.
Als ich die Prosectur (Leichenschauhaus) betrat, stand der Pathologe schon vor der \"aufgeschlitzen\" Frau. Mein erster Blick ging rasend schnell durch diese Halle um \"abzuchecken\" wo ich mich im Notfall übergeben könnte. Denn der Geruch von Tod und Verwesung stach mir sofort in die Nase, es war ein süßstechender Gestank, den ich nie wieder vergessen werde.
Duch meine Neugier angestachelt, musterte ich den offenen Körper in all seinen gezeigten Einzelteilen. Die Frau aus Zimmer 217 war am ganzen Körper weiß und hatte viele blaue Flecken (Frostbeulen und Druckstellen). Sie war blutleer. Wie kann das passieren ?
Dadurch das sie ja bereits vom Schlüsselbein bis zum Schambereich aufgeschnitten und fixiert war, floss das restliche Blut in eine große Auffangwanne, direkt unter ihr.
In der Pathologie werden dann die Leichen direkt abgespült, was dem Pathologen die Arbeit sehr erleichtert, anders als im OP Bereich. Ihr Gesicht war abgedeckt.
Witzig bis erschreckend fand ich, das die Leber neben dem Körper in einer Schale lag. Die Frau starb ja an Leberkrebs, somit musste diese genau untersucht werden.
In meiner Ausbildung als Krankenpflegehelferin haben wir die Anatomie nicht so ausführlich wie in der Ausbildung zur Krankenschwester gelernt. Somit \" durch den Gestank leicht verwirrt\" fragte ich den Pathologen, ob in der Schale das Gehirn liegt * schäm *.
Während ich die Leiche so betrachtete, füllte sich der Raum mit allen zuständigen Ärzten, inklusive meiner Stationsärtzin. Der Pathologe erklärte allen, das die restlichen Körperteile unversehrt waren und zeigte uns allen die Leber, die dabei aufgeschnitten wurde. Man konnte sehen, das die komplette Leber mit Methastasen versehen war.
Normalerweise ist eine menschliche Leber 13-15 cm groß und braun, glatt, weich und glitschig. Aber bei Leberkrebs ist das Organ mit hellen (weiß, beige) Flecken bestückt.
Die gesamte Prozedur hat gerade mal 30 MInuten gedauert, aber vom Gefühl her war das eine halbe Ewigkeit. Bereut habe ich es auf keinen Fall.
Die anderen, unversehrten Organe werden zu Forschungszwecken an die Pathologie weitergeleitet.
Nicht jeder verstorbene Patient wird einer Obduktion unterzogen. Das geschieht nur, wenn Angehörige es möchten.
Diese Erfahrung wird mich mein ganzes Leben begleiten.
Leider war ich nur einmal dabei, aber ich würde es immer wieder tun, denn es ist einfach interessant und nicht abstossend.
Innerhalb dieser 30 Minuten habe ich viel über den menschlichen Körper erfahren und gelernt. Es ist fast schon unheimlich wie groß unsere Organe sind.
Man kann sich nicht wirklich vorstellen, wie das alles so reinpassen soll. Für meinen Beruf war dieser Ausflug mit Sicherheit ein wichtiger Punkt. Denn viele Patienten fragen was \"danach\" passiert. Nun kann ich ihnen nüchtern und ohne Lügen erklären was geschieht.
Sicherlich ist das nicht angenehm, aber in diesem Beruf, wo es sich um Leben, Heilen und Pflegen handelt, gehört der Tod nun mal dazu.
Vielen Dank für euer Interesse.
Sollten noch Fragen sein, dann stellt sie einfach.
Eure sannesu
(c) sannesu84
14 Bewertungen, 3 Kommentare
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23.02.2005, 21:43 Uhr von modschegibbchen
Bewertung: sehr hilfreichwunderbar geschrieben, sehr anschaulich. das wäre nun wirklich kein beruf für mich, aber ich habe große hochachtung vor der schweren psychischen udn physischen arbeit deiner berufsgruppe. lg heike
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16.10.2004, 16:53 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichDas wäre absolut kein Beruf für mich ... Gruß, schönes WE, Sven (Zoobremia)
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15.10.2004, 18:16 Uhr von gurke88
Bewertung: sehr hilfreichdas ist ein wirklich interessanter Bericht. Ich könnte mir so einen Beruf nicht vorstellen, viel zu traurig. Was wollte man eigentlich mit dem Organ untersuchen?
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