Kreta Testbericht

Kreta
ab 130,36
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Erfahrungsbericht von bluna_vista

Idylle und Müll - verträgt sich das?

Pro:

nette und gastfreundschaftliche Ecken

Kontra:

nicht freundlich zu Jugendlichen und sehr überteuert

Empfehlung:

Nein

Reisebericht über Kreta.

Wie sehr freute ich mich auf meinen Urlaub vom 14.10.00 bis zum 28.10.00 auf Kreta, genauer Malia, ein Ort, etwa 36km östlich von Heraklion, dem Flughafen und der Hauptstadt, entfernt. Doch schon beim Weg ins Hotel, wo wir mit einem Taxi hingebracht wurden, bekam ich mit, dass Leben dort nicht gleich Leben hier ist. So wurden Motorräder und Roller noch mehr als hier geschnitten und auch Vorfahrt war reine Auslegungssache. Nach dem Einchecken im Hotel Pheadra Beach(00.15 Uhr) wurde uns noch eine kalte Platte mit griechischen Gerichten serviert, da wir die Essenszeit ja um Stunden verpasst hatten. Der nächste Schock für mich war die Rechnung der Getränke, die sich auf etwa 5DM für 2 0,25l alkoholfreie Getränke belief, damit hatte ich nun nicht gerechnet.

Die nächsten 3 Tage verbrachte ich bei strahlendem Sonnenschein am hoteleigenen Pool, an dem man aber auch für die dort vorhandenen Liegen bezahlen musste, etwa 3DM pro Tag und Liege, auch Sonnenschirme kosteten 3DM. Nächster Schock waren die Preise für Ausflüge, die vom Hotel aus unternommen werden konnten, etwa wie 100DM für einen eintägigen Segeltrip zur Insel Dia, wobei man auf der Insel nichts besonderes vorfinden würde, außer älteren Häusern, die es aber auch auf dem Festland zur Genüge gab.

Am Mittwoch (4. Tag) mieteten wir uns einen Roller, um die Insel auf eigenen Faust zu erkunden, wobei ich dieses nur jedem empfehlen kann, denn so sieht man auch nichttouristische Ecken, wie sie nur sehr selten auf Kreta zu finden sind, jedenfalls entschlossen wir uns, zur Lassithi - Hochebene zu fahren, eine Hochebene, die mit ihren vielen Windmühlen eine besondere Touristenattraktion darstellen soll. Doch entweder war das Wetter nicht gut genug, es war doch sehr wolkig und kühl, oder aber es lag an der Nebensaison, jedenfalls waren die Räder der Mühlen nicht bespannt, somit war nichts mit dem auf Postkarten so oft zu findenden Panoramablick auf die Ebene. Dies war unsere erste große Enttäuschung.

Die zweite sollte am nächsten Tag folgen, wo wir einen Ausflug nach Heraklion, genauer nach Knossos, unternehmen wollten. Zwar war der Eintritt mit 9DM nicht gerade teurer, aber vie gesehen hat man dafür auch nicht, denn viele kleinere Fundstücke wie Statuen oder ähnlichem waren in ein Museum in Heraklion untergebracht, also sah man dort nur bemalte Wände. Auch weiß man nicht, ob dies wirklich der Palast von Knossos ist, denn der Entdecker soll sehr viel nach seinen eigenen Vorstellungen gestaltet haben, so dass auch an der Echtheit dieser Stätte zu zweifeln war.

Der dritte Ausflug nach Agios Nicolaos hingegen war ein voller Erfolg, denn diese Stadt ist mit eine der schönsten auf Kreta, sehr zu empfehlen für Menschen, die entweder gerne bummeln oder sich mal ein wenig abseits des großen Tourismus aufhalten wollen, denn die Stadt besitzt viele verwinkelte Gassen, die zu einem Spaziergang geradezu einladen.

Allgemein zu Kreta bleibt zu sagen, dass die Insel gerade für Jugendliche in der Nebensaison nicht sonderlich geeignet scheint, sind Griechen oder besser Kretaner doch relativ unfreundlich und arrogant gegenüber Jugendlichen, die keine Kinder haben und nicht mit den Eltern dort sind, denn für sie hat man im Leben als „jugendlicher Schmarotzer“ noch nichts erreicht, dementsprechend verhalten sie sich auch dir gegenüber.

Sowieso ist in der Nebensaison kaum etwas für Jugendliche zu finden, die meisten Bars richten sich gerade in der Zeit mehr auf die älteren Leute aus, die häufig anzutreffen waren.

Fazit: Kreta ist eine Touristenhochburg, in denen ältere Menschen relativ gut, jüngere jedoch schlecht behandelt werden, und auch die Preise für Lebensmittel waren sehr hoch, doch unternimmt man Ausflüge auf eigene Faust, was nicht nur billiger sondern auch schöner ist, lernt man Kreta auch mal anders kennen.

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