Kreta Testbericht

Kreta
ab 130,36
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Erfahrungsbericht von MONETIX

KRETA: Meine Lieblingsinsel

Pro:

Auf Kreta arbeite ich am liebsten!

Kontra:

Ich bin nur 8 Wochen im Jahr dort!

Empfehlung:

Ja

Ich habe mich heute mal dazu aufgerafft etwas über meine Lieblingsinsel Kreta zu berichten.
Obwohl dieses aufraffen sehr schön ist: Stimmt es mich doch auf meine nächste Kreta-Exkursion im Mai ein.

Im Internet gibt es unzählige Kreta-Seiten: sehr gute und leider auch manchmal welche wo ich mich frage was diese Seite mit Kreta zu tun hat.

Das erstemal war ich 1996 auf Kreta, mehr oder weniger reiner Zufall, aber bei diesem Besuch habe ich mich total in diese Insel verliebt.
Hier nun einige Angaben über die beste Reisezeit auf Kreta sowie über das dortige Klima.

Kreta hat das sonnigste Klima von allen europäischen Ferienregionen, denn die Insel liegt auf gleicher höhe mit der nördlichen Sahara. Auf der Insel kennt man eigentlich nur zwei ausgeprägte Jahreszeiten, den Sommer und den Winter; Frühling und Herbst sind nur kurze Übergangsperioden.
Der Winter bringt die Regenzeit mit heftigen, aber meist kurzen Schauern. Er dauert von Dezember bis März und ist sehr mild; die Temperatur sinkt fast nie unter 0°C. Die Schneefallgrenze liegt bei 700 m, wobei es in West-Kreta bei entsprechenden Höhenlagen mehr Schnee gibt als in Ost-Kreta.
Für Studien- oder Wanderreisen ist der kretische Winter bei entsprechender Ausrüstung durchaus geeignet. Die Insel gehört zu den wolkenärmsten Gebieten Griechenlands mit etwa 300 Sonnentagen. Im Sommer kann es unerträglich heiss werden - vor allem an der Südküste, und dort vor allem an den vollkommen windgeschützten Stränden, die man häufig findet. An der Nordküste macht im Sommer der Nordwind Meltemi die Hitze erträglich. Der Meltemi nimmt an Stärke mit höherwerdendem Sonnenstand zu (bis zu Windstärke 4 oder5) und lässt abends -bedingt durch eine sich über der Sahara aufbauende Nebelwand, die den aus dem Norden kommenden Wind bremst -ganz nach. Durch den fehlenden Meltemi kann es im Mai und Juni an der Nordküste Kretas wesentlich heisser sein als im Juli oder August.
Selten wird Kreta von dem schwächeren, aber heissen Südwind Schirokko heimgesucht, der Sand aus Afrika herüberbringt. Er weht stunden-, häufig auch tagelang, zum Teil auch im Winter. Ähnlich dem Föhn wird er von Einheimischen und Urlaubern meist als unangenehm empfunden.

Die angenehmste Reisezeit ist die Periode von Anfang April bis Ende Juni, weil es dann (meistens) noch nicht so heiss und die Landschaft noch nicht so verdorrt ist.
Auch September und Oktober sind geschätzte Urlaubsmonate.
Vor- und Nachsaison sind nicht nur wegen des milderen Klimas beliebte Reisezeiten, sondern weil man auch (noch) dem Massenansturm von Besuchern ausweichen kann, der die Insel Kreta in der Hochsaison bevölkert.
Allerdings ist die Zeit um Ostern ebenfalls mit einem Urlaubs-Boom zu rechnen.

Das Wetter auf Kreta

    MONAT / TAG / NACHT / WASSER / REGENTAGE
    [Januar - 15,6 / 8,7 / 16 / 12]
    [Februar - 16,2 / 8,8 / 15 / 7]
    [März - 17,1 / 9,6 / 16 / 8]
    [April - 20,1 / 11,6 / 16 / 4]
    [Mai - 23,7 / 14,8 / 19 / 2]
    [Juni - 27,5 / 19,1 / 22 / 1]
    [Juli - 29,0 / 21,3 / 24 / 0]
    [August - 29,2 / 21,7 / 25 / 0]
    [September - 26,6 / 19,1 / 24 / 2]
    [Oktober - 23,5 / 16,2 / 23 / 6]
    [November - 20,8 / 13,5 / 20 / 6]
    [Dezember - 17,4 / 10,8 / 17 / 10]


      Die Angaben stammen von der griechischen Botschaft in Berlin.
      Die Angaben gelten für den Ort Heraklion. Es kann, vorallem bei der Wassertemperatur, von Ort zu Ort Unterschiede geben.

      Tagestemperatur bedeuted: mittlere Höchstwerte der Lufttemperatur
      Nachttemperatur bedeutet: mittlere Niedrigswerte der Lufttemperatur
      Wassertemperatur bedeutet: durchschnittliches Monatsmittel der Wassertemperatur an der Wasseroberfläche
      Regentage sind Tage mit mindestens 1,0 mm Niederschlag

      Höchste jemals in Heraklion gemessene Temperatur (16.06.1914): 45,7°C
      Niedrigste jemals in Heraklion gemessene Temperatur (28.02.1928): -0,1°C

      Ich hoffe das meine Ausführungen den ein oder anderen auch dazu verleiten diese \"Perle des Mittelmeeres\" einmal zu besuchen.

      In diesem Sinne Kali mera !

      Sorry, dass die Tabelle so schlecht rauskommt -ich versuche es zu ändern!!!

      ----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-03 16:05:14 mit dem Titel DER KRETER: Ein besonderer Grieche

      Da alles am Karneval am feiern ist habe ich auch die Arbeit für Heute niedergelegt. Worüber kann man bei diesem Wetter besser schreiben als über Orte wo die Sonne scheint. In meinem Fall natürlich über Kreta.

      Der Kreter, an für sich!
      Die rauhe Landschaft der Insel hat den Charackter ihrer Bewohner mitgeprägt. Den Kretern wird ein unbändiger Stolz nachgesagt, der sich bis ins vorletzte Jahrhundert hinein zum Beispiel in engen Ehrvorschriften für die Familie und im Ausüben der Blutrache äusserte. Selbst heute soll sie noch nicht ganz ausgestorben sein, sollen Kreter, die die Ehre der Familie rächen, noch auf milde kretische Richter stossen.
      Wenn man die Kreter heute auf der Insel erlebt, und ich habe sie schon oft erlebt, kann man dies kaum glauben -sie sind immerzu freundlich, wenn man nicht gerade den protzigen Touristen zum Besten gibt.

      Ihr stolz hat die Kreter im letzten Jahrtausend (man bedenke wir haben 2003*grins*)auch immer wieder veranlasst, sich gegen fremde Eroberer zur Wehr zu setzen. Die unwegsame Berglandschaft hat ihnen den Widerstand zweifellos erleichtert. Sie kämpften als Partisanen heftig und erfolgreich gegen die deutschen Truppen, die Kreta am 20. Mai 1941 in einer Luftlandeoperation überfielen und bis zum Oktober 1944 auf der Insel blieben.
      Sie erhoben sich immer wieder gegen die Herrschaft der Türken, die Kreta zwischen 1645 und 1669 eroberten und bis 1898 regierten.
      Sie setzten den Venezianern stark zu, die die Insel von 1204 bis zum Eintreffen der Türken als ihr Eigentum betrachteten.
      Dabei war es die Kirche, die in all diesen Jahrhunderten den Kretern das Nationalbewusstsein, die eigene Sprache und die Tradition erhielt. Auch darum spielt sie heute auf Kreta noch eine grosse Rolle.

      Die Orthodoxie ist Teil der kretischen Identität.
      Ein anderer Teil ist das anti-türkische Bewusstsein.
      Als 1974, noch während der Zeit der griechischen Militärdiktatur (1967-1974), türkische Truppen Zypern überfielen und jedermann in Griechenland mit einem griechisch-türkischen Krieg rechnete, holten viele Kreter ihre Gewehre aus dem Schrank und hielten \"unaufgefordert\" an den Küsten nach türkischen Schiffen Ausschau.
      Nachdem die Türken 1898 die Insel verlassen hatten, wurden viele ihrer Bauten zerstört. Mit der Restaurierung der verbliebenen Moscheen, etwa in Rethimnon und Chania, begann man erst in den achtziger Jahren, als man ihre Bedeutung als Touristen-Attraktion erkannte.

      Kretischer Stolz
      Teil der kretischen Identität ist aber auch das Gefühl, als Kreter ein ganz besonderer Grieche zu sein: stolzer, männlicher, ehrbewusster als die anderen Griechen.
      Man weiss, dass die Insel reicher ist als viele andere Regionen des Landes -und Kretas Kultur älter als die des übrigen Griechenland und des übrigen Europa. Gebildete Kreter betonen, dass ihre Insel die Heimat der ersten europäische Hochkultur war: der minoischen Kultur (Knossos, Phaestos etc.).
      Schon vor 3500 bis 4000 Jahren lebte auf Kreta ein Volk, das vollendete Kunstwerke schuf und den Seehandel im östlichen Mittelmeer kontrollierte.
      Die erste Hochkultur auf dem Festland, die der Mykener, folgte erst auf den Untergang der minoischen um 1450 v.Chr..

      Eines sei hier noch erwähnt, ich habe während meiner ganzen gesamten Zeit in den letzten 10 Jahren auf Kreta keine einzige Diskriminierung von türkischen Mit-Europäern erlebt.
      Die Deutschen werden trotz des Zwischenfalls im 2.Weltkrieg geradezu geliebt.

      Viel Spass beim lesen und bewerten und merci, Günter


      ----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-04 18:31:20 mit dem Titel Wo bin ich richtig..!?!

      Hier noch ne kleine Orientierungshilfe für alle kurzentschlossenen Yopianner für den Kreta-Osterurlaub: Vielleicht sieht man sich ja z.B. in Chania *grins*.

      Auf Kreta gibt es viele unterschiedliche Arten von Lokalen:

      Estiatório -heisst ein Restaurant, in dem es alle Arten von Speisen gibt, gekochte ebenso wie gebratene oder gegrillte.

      Kafeníon (Plural: Kafenía) nennt man den liebsten Aufenthaltsort des männlichen Kreters, das Kaffeehaus. Kafenía gibt es in jedem Dorf, zumeist gleich mehrere. Bitte nicht mit deutschen oder gar österreichischen Kaffeehäusern vergleichen. Es handelt sich zumeist um 8 bis 10 Stühle und 3-4 Tische vor einenm Haus auf dem \"Bürgersteig\".
      Man bekommt dort neben Kaffee auch Erfrischungsgetränke, Bier und Spirituosen.

      Psárotavérna oder Psáro-estiatório heissen Restaurants und Tavernen, die sich auf Fischgerichte spezialisiert haben, daneben aber immer auch Fleischgerichte anbieten.

      Sácharoplastíon nennt man die griechische Spielart der Konditorei, in der es neben allerlei Gebäck, Kaffee und Kuchen häufig auch Joghurt und Getränke gibt. Den kretischen Frauen sind sie Ersatz, für die den Männer vorbehaltenen Kafenía.
      Es ist immer äusserst lustig, wenn ausländiche Frauen im Kafeníon sind. Die Kreter strotzen nur so vor Charme gegenüber den Damen, ohne jedoch anzüglich oder gar ordinär zu sein.

      Tavérna war ursprünglich die Bezeichnung für ein einfaches Restaurant, in dem gelegentlich Musik gemacht wurde. Heute ist die Tavérna oft das gleiche wie ein Estiatório.

      Ouzerí nennt man ein Lokal, in dem mam Ouzo trinkt und dazu kleine Vorspeisen, sogenannte Mesé oder Pikilía, isst.

      Nationalgetränk ist eisgekühltes Leitungswasser. Man erhält es kostenlos zum Kaffee und zum Essen und kann es überall problemlos trinken.
      Beim Kaffee gibt es zwei verschiedene Arten:
      den Nescade und den griechischen, mocca-ähnlichen Kaffee.
      Nescafe wird heiss oder kalt serviert (Frappee). Griechischer Kaffee kommt in kleinen Mocca-Tassen auf den Tisch. Bei diesem Kaffee sollte man allerdings \"kerngesund\" sein, denn da \"steht der Löffel\" wirklich in der Tasse.

      Erfrischungsgetränke sind überall erhältlich.

      Bier ist ein äusserst beliebtes Getränk. Mehrere ausländische Brauereien haben in Griechenland Zweigniederlassungen: so Henninger, Löwenbräu und Amstel. Auch ist vielerorts Bier vom Fass zu haben.

      Wein trinkt man auf Kreta fast nur zum Essen (ausser ich bin da*grins*). Ausgeschenkt werden Erzeugnisse aus Griechenland. Auch auf Kreta selbst werden hervorragende Weiss-, Rosé- und Rotweine hervorgebracht, die unter Markennamen wie \"Láto\" oder \"Minós\" verkauft werden. Kein kretisches, sondern eher ein attisches Getränk ist der Retsína, ein geharzter Weisswein.
      -Zum Thema kretische Weine werde ich später einmal einen gesonderten Bericht schreiben-
      Zu den Spirituosen gehören der beliebte Anisschnaps Ouzo und Brandy. Kretischer Nationalschnaps ist der einem Grappa ähnliche Tresterschnaps Raki.

      Preisklassen für Speisen (Richtwerte aufgrund langjähriger Erfahrung)

      Preise jeweils Hauptgericht + Salat, ohne Getränke:
      Luxusklasse: 11,- bis 12,- Euro
      Obere Preisklasse: 7,50 bis 9,- Euro
      Mittlere Preisklasse: ~ 6,50 Euro
      Untere Preisklasse: ab 4,50 Euro


      Ich würde in jedem Falle die mittlere bis obere Preisklasse vorschlagen. Es ist meist sehr reichlich und unterscheidet sich von der oberen Preisklasse lediglich durch ein paar nutzlose Dekorationen.

      In diesem Sinne, dürfte euch eigentlich auf Kreta nichts mehr passieren.

      Vielen Dank fürs lesen und bewerten, Günter.




      ----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-04 15:06:45 mit dem Titel Stimmungsvolle Abende.....

      ....unterm Sternenhimmel, \"schlemmen\" im Kreis von Freunden (wenn man öfters auf Kreta war) - Macht´s einfach den Kretern nach -dann ist jede Mahlzeit ein Fest.

      Kreta ist allerdings kein Reiseziel für Feinschmecker, aber das dürfte für die vielen Tütensuppen-Fetischisten bei Yopi kein Problem sein *grins*.
      Die kretische Küche ist ländlich-einfach und hat vor allem ein Ziel: zu sättigen.
      In vielen Tavernen wird nicht gekocht, sondern nur gegrillt und fritiert. Dadurch ist auch Gemüse seltener auf der Speisekarte zu finden, als dies der Reichtum der Märkte erwarten liesse.

      Nichts kommt in Griechenland so heiss auf den Tisch wie es gekocht wird: Griechen mögen das Essen am liebsten lauwarm. Sie haben sich in den vielen Jahrhunderten daran gewöhnt, als das Essen häufig von den Frauen im Gemeinschaftsbackofen zubereitet wurde.
      Manche Hotels und ausgesprochene Touristenlokale haben sich mittlerweile aber dem mitteleuropäischen Wunsch nach heissem Essen angepasst und wärmen die Speisen vor dem Servieren zumindest in der Mikrowelle auf. Ausserdem gibt es in den Touristenzentren inzwischen eine Reihe ausländischer, insbesondere italienischer Restaurants. Ein, mit uns befreundetes Ehepaar hat in der Nähe von Georgopouli ein Restaurant erföffnet. Der sinnige Name \"BAVARIA\", sowie weiss-blau karierte Tischdecken sprechen für sich (aber trotz Freundschaft -nicht für mich).

      Das Frühstück lässt , abgesehen von den Frühstücks-Buffets in einigen guten Hotels, meist sehr zu wünschen übrig. Im allgemeinen erhält man nur Nescafe oder Beutel-Tee, Mini-Portionen Butter und Marmelade sowie zum Teil sogar trockenes Weissbrot oder verkohlten Toast. Wenn möglich, bucht man darum besser nur die Übernachtung und geht zum Frühstück in eine Konditorei oder in Restaurants und Kafenía mit speziellem Angebot. Dort kann man sich sein Frühstück nach eigenem Geschmack selbst zusammenstellen.

      Die Hauptmahlzeiten werden in den meisten Tavernen den ganzen Tag über durchgehend serviert. Normale griechische Restaurants und Tavernen sind immer einfach eingerichtet. Bitte hier nicht von griechischen Restaurants in Deutschland ausgehen!
      Als Tischdecken dienen grosse Papierbögen oder Plastikfolien; Papierservietten, Brot und Besteck werden in einem Korb auf den Tisch gestellt und von den Gästen selbst verteilt. Ein Besteck dient für alle Gänge. Wer sich ein Menü selbst zusammenstellen möchte, bestelle tunlichst jeden Gang extra/separat, da sonst alles gleichzeitig serviert wird. Ist uns in den Kreta-Anfängen passiert und war ein -im nachhinein herrliches Tohuwabohu*grins*.

      Die Bestellung bereitet auf Kreta keine Schwierigkeiten. Zum Teil sind alle Gerichte in einer Tresen-Vitrine ausgestellt, manchmal kann man auch noch in die Küche gehen und in die \"Töpfe gucken\". Fast immer liegen Speisekarten aus, die zumeist zweisprachig (englisch und griechisch) abgefasst sind. Erhältlich sind aber immer nur diejenigen Gerichte, hinter denen auch ein Preis notiert ist.

      Die Rechnung enthält stets Mehrwertssteuer und Bedienung. Ein Trinkgeld in Höhe von etwa 10 % ist dennoch üblich.
      Grosse Schwierigkeiten haben manche KellnerInnen, wenn von einer \"Tischgemeinschaft\" (paréa) getrennte Bezahlung verlangt wird:
      In Griechenland und vor allem auf Kreta zahlt grundsätzlich einer für alle.

      So genug vom Essen, sonst werde ich noch vom Schreiben dick. Also kalí orexi und efarísto fürs lesen und bewerten, Günter.

      ----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-11 09:59:17 mit dem Titel Langeweile....

      Hier nun einige Tipps für den Kreta-Urlaub mit Kindern.

      Langeweile brauchen Kinder auf Kreta nicht zu leiden: Vom Sandkuchenbacken bis zum Kindercamp mit Animateur -der Urlaub der Kleinen wird mit Sicherheit ganz gross.

      Der Lärm täuscht ein wenig: Die Griechen sind insgesamt gesehen nämlich auch nicht kinderfreundlicher als die Menschen anderswo. Zwar dürfen die Kids in der Öffentlichkeit lauter sein als bei uns und abends auch länger aufbleiben. Doch wenn sie Mama oder Papa ärgern, werden ihnen oft gleich mit voller Kraft die Ohren langezogen oder Backpfeifen verpasst...

      Die Griechen weisen im Umgang mit Kindern, auch fremden, einige Eigentümlichkeiten auf, die Kinder so schnell nicht vergessen: Einerseits schenken sie dem Nachwuchs gerne und unvermittelt Obst und Plätzchen, Bonbons und Nüsse; andererseits tätscheln sie fremde Kinder nicht nur gern, sondern kneifen ihnen als Zeichen ihrer Zuneigung mitunter auch in die Wange. Sollte ein Kind also mal weinend am Strand, in der Taverne oder in einem Souvenirladen daherlaufen, kann es durchaus sein, dass es gerade \"liebevoll\" die Zuneigung eines Kreters erfahren hat*grins*.

      Kinderstühle in Tavernen und Kinderbetten in Hotels sind eine Seltenheit, eigene Speisekarten für Kinder gibt es gar nicht.
      Dagegen hat aber fast jedes Dorf seinen kleinen Kinderspielplatz, bietet jede Stadt in ihrem Park viele Spielgeräte.
      Kleine Zoos gibt es in den Stadtparks von Réthimnon und Chaniá.
      Spezielle Kindereinrichtungen am Strand fehlen völlig, dafür gibt es im Sommer in jeder Stadt und in allen grösseren Badeorten einen \"Luna-Park\" mit Auto-Scootern und Karussells.
      Drei Spass-Bäder mit mehreren langen Wasserrutschen gibt es bei Liménas, Cherssónissos und ein weiteres bei Chaniá.

      Baby-Nahrung und Windeln sind überall erhältlich, Fertigkost in Gläschen hingegen muss man oft lange suchen.
      Frische Kuhmilch erhält man in Supermärkten in den grossen Städten und Touristenzentren; überall ist H-Milch erhältlich.

      Bedenklich sind oft die Rezepte griechischer Ärzte: Sie verschreiben auch Kindern schon bei der leichtesten Erkältung oder Entzündung Antibiotika. Wer davon nichts hält -so wie ich-, sollte sich seine Medikamente für die Kleinen, in der Reiseapotheke verstaut, besser aus der Heimat mitbringen.

      Kinder spielen gerne am Strand. Der Sand wird jedoch ift so heiss, dass man sich barfuss nicht von der Stelle bewegen kann! Sandalen oder Badeschuhe gehören daher unbedingt ins tägliche Kinder-Strandgepäck. Ein Sonnenschutzmittel mit extrem hohem Lichtschutzfaktor sowie eine Kopfbedeckung sollten selbstverständlich sein. An manchen Stränden kann man auch Sonnenschirme leihen. Hier sollte man mit dem Verleiher handeln(s.Bericht \"Handeln-ein Schauspiel in 3 Akten\"), wenn man den Schirm für einen ganzen Tag leihen möchte.

      Freundschaften mit Tieren können Kinder auf Kreta leicht und schnell schliessen. In den Dörfern, aber auch in vielen Altstadtgassen und sogar Tavernen wimmelt es von Katzen; Ziegen freuen sich immer über frisches Grün. Manche Hotels organisieren Ausritte auf Eseln, und Reitsportzentren gibt es bei Heráklion, Réthimnon, Chaniá und Ágios Nikólaos.
      -Über Tiere auf Kreta, werde ich separat berichten, und hier speziell über die deutsche Tierschutzorganisation \"Arche Noah Kreta e.V.\"-

      Ermässigungen von 50 % gibt es für Mädchen und Jungs unter 12 Jahren in Bussen, Flugzeugen und Schiffen; für Kinder unter 16 Jahren sowie für Schüler und Studenten mit entsprechendem Ausweis in allen Museen und Ausgrabungsstätten.

      Wer auf Kreta Urlaub machen möchte und Fragen dazu hat, kann mich auch per eMail (im Profil) kontaktieren. Ich werde versuchen dann diese zu beantworten, oder sonst irgendwie zu helfen.

      Vorerst vielen Dank fürs lesen und bewerten, Günter.

      ----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-21 16:58:09 mit dem Titel Kreta-Das Phänomen

      Heute schreibe ich einmal etwas allgemeines über meine Lieblingsinsel, und vielleicht wird der/die ein/e oder andere ja auch in den Bann dieser unvergleichlichen Insel gezogen.

      Mit seiner 5000-jährigen Geschichte, seinen freundlichen Menschen, dem sauberen Meer und durchschnittlich 320 Sonnentagen im Jahr, ist KRETA eine Ideale Insel für ein Ferienhaus oder einen ständigen Wohnsitz, und das genau ist mein Ziel bis zu meinem 55. Geburtstag, d.h. sich bei YOPI die Finger wund schreiben*grins*.

      KRETA ist der Grenzwall der ägäischen Inselwelt gegen das Libysche Meer -der südlichste Vorposten Europas. Gewaltige Gebirgsstöcke türmen sich auf -die Weissen Berge (LEFKA ORI), das heutige PSILORITIS genannte Ida-Gebirge (2456 m) und das Dikti-Gebirge; Hochebenen, von schwindelerregenden Schluchten (Samaria-Schlucht, Imbros-Schlucht) durchzogen, senken sich zu fruchbaren Hochebenen (Lassíthi, Messará, Nída,Katharó,Omalós, Chandrás) Unglaublich abwechslungsreich ist die Landschaft -hier steinerne Einöde, dort waldreiche Höhen und liebliche Täler, mit Dörfern versteckt im üppigen Grün.

      Mitata (Feldhütten aus mörtellos geschichteten Natursteinen), einsame Klöster und Dörfer, wie Adlerhorste hoch oben im Bergtal, verfallene Burgen und weltabgeschiedene Kapellen am Steilhang der Berge. Steile, zerklüftete Felsküsten, wohin sich kaum je ein Wanderer verirrt hat und gleich daneben weiter Strand aus weichem, weissen Sand oder rundgeschliffenen Kieseln.
      Charakteristisch für das Landschaftsbild, sind die Kastanien-, Eichen- und Zypressenwälder. Eine besondere Attraktion ist der Palmenstrand von Vai, der Palmenwald von Preveli und der Wachholderwald auf der kleinen Neben-Insel Gavdos-Chrissi.

      In abgelegenen Berghöhen hat sich die, nur auf KRETA heimische Wildziege \"KriKri\", zurückgezogen. Sie ist das Symbol des unbändigen Freiheitswillens der Kreter.

      Auf dem \"Vierten Kontinent\", wie die Kreter ihre Insel gerne nennen, herrschen tatsächlich klimatische Gegensätze wie auf einem Kontinent: Mittelmeerklima an der Nordküste, kontinental im gebirgigen Inselinnern und afrikanisch heiss mit mildem Winter an der Südküste zum Libyschen Meer.
      Die wichtigsten Städte und Häfen liegen an der flachen buchtenreichen Nordküste:
      CHANIA, RETHYMNON, HERAKLION, AGIOS NIKOLAOS und SITIA. Während sich an der zerklüfteten Südküste, am Libyschen Meer, mit Blick auf Afrika nur PLAKIAS und IERAPETRA hervorheben.

      Die Bevölkerungszahl liegt bei mehr als 600.000 Menschen.
      Auf der Insel gibt es keine nennenswerte Industrie. Die Bevölkerung lebt vom Tourismus, Tierzucht und Landwirtschaft, deren Hauptprodukt ihr ausgezeichnetes Olivenöl ist. Aber auch Obst- und Gemüseanbau spielen eine bedeutende Rolle. Das angenehme Klima und die milden Winter und nicht zuletzt die Ruhe der kretischen Bevölkerung tragen zum Wohlbefinden ausserordentlich bei.

      WISSENSWERTES ÜBER DIE INSEL K R E T A
      Kreta ist die fünft grösste Mittelmeerinsel, nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika und die grösste Insel Griechenlands.Ihre beherrschende Lage zwischen den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika, beinahe in der Mitte des östlichen Mittelmeeres,hat für die Geschichte der Insel vom Altertum bis Heute eine bestimmende Rolle gespielt.

      Die Fläche der länglich, schmalen Insel beträgt 8241 qkm, mit den Inseln Ghavdos, Dhia und Kouphonissi etwa 8407 qkm (das sind 6,31 % der griechischen Landfläche). Sie erstreckt sich über eine Länge von 200 km, die Breite schwankt zwischen 12 und 60 km.

      Vier Meere umspülen Kreta: das Karpathische Meer im Osten, das Myrtoische Meer im Westen, das Kretische im Norden und im Süden das Libysche Meer.

      ENSTEHUNG DER INSEL
      Die Insel war während des Paläozäns der Erdneuzeit Teil des ägäischen Festlands. Ihre heutige Form begann sich allerdings erst durch die neueren Bodenbewegungen des Pliozäns und die quartäre Erdfaltung heraus zu bilden. Diese tektonischen Vorgänge schnitten die Insel in ihrer ungewöhnlichen, länglich-schmalen Gestalt von der ägäischen Festlandplatte ab. Später, während des Miozäns, war der grösste Teil der Insel vom Meer bedeckt. Neue Brüche und Verschiebungen haben die reliefartige Oberflächengestalt der Insel in ihren Hauptzügen geschaffen; die vier grossen Gebirgsmassive und die kleineren Berge. Die endgültige, heutige Form entstand durch die letzten Bewegungen der festen Erdkruste. Die neuesten Gesteinsschichten schliesslich sind Ablagerungen aus dem Quartär, in denen sich versteinerte Überreste von Säugetieren fanden, welche früher auf der Insel lebten, aber im Laufe der Zeit verschwanden. Dies waren etwa Zwergelefanten, kleine Flusspferde, wilde Kühe und Antilopen.

      DER NAME DER INSEL
      Kreta fand im Altertum unter vielen Bezeichnungen Erwähnung, z.B. Aeria(=die Windige, vom windigen Klima), Chthonia(=von der Göttin Demeter, die auf der Insel verehrt wurde und die man auch Chthonia nannte), Idhäa(=vom Berg Idhi oder Nymphe Idhäa),Dholichi(=die Lange, von ihrer länglich-schmalen Form her),Koutizs(=das Land der Koutiten), Makaris oder Makaronissos(=das Land der Glücklichen-da die Erde sehr fruchtbar war), und Telchnia(=von den Telchinon, die zu den frühesten Bewohnern der Insel gehörten). Durchgesetzt hat sich jedoch der Name Kriti, von der gleichnamigen Nymphe, oder vom Urkönig Kritos, einem Sohn des Zeus.
      In der Mythologie finden sich verschiedene Vorstellungen darüber, was die Nymphe Kriti sei:-eine der Hespriden; -die Tochter des Zeus Asterios und Gemahlin des ersten Minos; -die Tochter eines Kouriten, die Ammon während seiner Herrschaftauf der Insel zur Frau nahm und nach der er die bislang Idhäa heissende Insel benannte; -eine Heroin der Insel, wie sich aus Gefäßdarstellungen schliessen lässt, die sie mit Talos zeigen, oder mit Dädalos und Ikaros, sowie aus einer Wandmalerei, auf welcher sie Theseus hilft, die Jünglinge aus der Gewalt des Minotaurus zu befreien.

      Ich hoffe ich konnte Euch mit meiner Schwärmerei ein wenig Ablenkung von den tristen und traurigen Ereignissen im Irak bringen.

      Also kalí mera und efaristó, Günter.



      ----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-04-08 16:03:34 mit dem Titel Sirtaki oder Dank an Anthony Quinn!

      Heute möchte ich mich auf meinen bevorstehenden „Kreta-Kurz-Arbeits-Trip“ einstimmen und euch natürlich daran teilhaben lassen. Wenn meine Terminplanung nicht ins Wanken gerät befinde ich mich in der Zeit von 15.04. bis 26. April auf Kreta, genauer gesagt in der Nähe von Chania. Da ich dort auch ein wenig arbeiten muss, nehme ich natürlich meinen Lapptop mit, und werde –sollte es die Zeit zulassen -, auch den ein oder anderen Kreta-Bericht direkt vor Ort schreiben.

      Wie gesagt zuvor eine kleine Einstimmung auf Kreta und hier besonders auf „Kretische Tänze“.

      Alles hatte man Anthony Quinn beigebracht, damit er in dem Film „Alexis Sorbas“ wie ein echter Kreter wirkte: den verhaltenen Gang, der Kraft verrät; den stolzen Blick, der immer ein wenig Melancholie anklingen lässt; das Schnalzen beim „Nein“-Sagen mit zurückgeworfenem Kopf. Nur eins konnten die Griechen dem Schauspieler nicht abverlangen: die komplizierten Schritte des Pentosalis zu tanzen. So wurde zur Musik des Kreters Mikis Theodorakis eigens für ihn eine vereinfachte Choreografie entworfen – der Sirtaki war geboren.
      Er wurde bei Einheimischen und Touristen so beliebt, dass man ihn für den typischsten aller kretischen Tänze hält, obwohl er erst vor gut 40 Jahren geschaffen wurde.

      Der Pentosalis ist vermutlich ein uralter Kriegstanz, der –wie alle kretischen Tänze –minoischen Ursprungs ist. Die letzten 30 bis 40 Jahre haben diese Tänze mehr verändert als die zwei- oder dreitausend Jahre zuvor.
      So war es früher eher die Ausnahme, dass ein Tänzer einzeln in der Mitte des Tanzkreises seine Runde drehte. Heute stellen sich vor allem junge Könner gerne auf diese Weise zur Schau, wobei sie ihren Tanz mit beinahe akrobatischen Elementen anreichern. Sich derart in den Mittelpunkt zu stellen, empfinden allerdings traditionsbewusster Kreter als unangebracht:
      Der Tanz ist gleichsam privater Ausdruck von Gefühl und keine Show.

      Nicht nur die Touristen tragen dazu bei, dass sich Kretas Tänze verändern. Vieles gerät ganz einfach in Vergessenheit. So war es früher üblich, dass der zweite Tänzer eines –niemals geschlossenen –Tanzkreises ein Mann war, weil man viel Kraft braucht, um den ersten Tänzer zu halten, der die gewagten Sprünge tanzt.
      Kreta-Urlauber von heute bekommen auch den falschen Eindruck, dass hauptsächlich Männer tanzen, denn in Wirklichkeit tanzen die Frauen mindestens genausoviel –auf religiösen Festen und zur Feier von Geburt, Taufe, Verlobung, Hochzeit und –heute allerdings nicht mehr so oft üblich – Tod.
      Aber immer noch gilt die Faustregel: Wo ein paar Kreter zusammenhocken, gibt es eine Lyra, und wo eine Lyra zur Hand ist, wird getanzt. Es singen dabei die Lyra- oder Lautenspieler, die Tänzer bleiben bis auf die aufmunternden Zurufe stumm.

      Die meisten kretischen Tänze haben sich in einer bestimmten Region der Insel entwickelt, sind aber später in Abwandlungen auch in anderen Gegenden getanzt worden.
      So stammt der Sirtos ursprünglich aus Chania –dieser „kretischste Tanz“ wird heute überall auf der Insel getanzt. Dabei erhält er in seinen örtlichen Variationen auch neue Namen und heisst beispielsweise in der Gegend von Rethimnon Rethimniotikos.
      Der Pentosalis –ein Fünf-Schritt-Tanz, wie der Name verrät- wurde wohl ursprünglich in und um Rethimnon getanzt. Von dort stammt auch der Sousta, der einzige ursprüngliche Paar-Tanz der Insel.
      Aus dem Raum Heraklion kommt der Pidikto, vom griechischen Wort Pitho für Hüpfen, von dem es ebenfalls wieder zahlreiche Varianten gibt. Eine besonders eigenständige wird in Sitia getanzt, dort auch Sitia-Sousta genannt.
      Bei allen Tänzen hält man sich an der Hand, nur beim Pentosalis umfasst man die Schultern –vom Sirtaki kennt man das ja.

      So bedeutungsvoll die Grundmuster und die einzelnen Figuren der verschiedenen Tänze auch sind, man muss sie nicht beherrschen, um mit Kretern zu tanzen. Der Wille zum Mitmachen genügt. Denn wenn getanzt wird, kann kaum ein Kreter abseits stehen –und Urlauber, die sich weigern, in den Kreis aufgenommen zu werden, werden mit Kopfschütteln bedacht.
      Das Argument, dass man nicht tanzen könne oder nicht zum tanzen aufgelegt sei, zieht nicht, das musste ich in meinen Kreta-Anfängen vor Jahren auch lernen, und ich als leidenschaftlicher Nichttänzer habe diese kretischen Tänze lieben gelernt.
      Wie gesagt, das man nicht zum tanzen aufgelegt sei, ist für den Kreter nicht nachvollziehbar: Gerade Verdruss und Kummer drücken die Kreter in ihren Tänzen aus –und noch vieles mehr.

      „Chef“, sagt Alexis Sorbas in Kazantzakis´Roman,“ich habe dir viel zu sagen, ich habe keinen Menschen wie dich geliebt, ich habe Dir viel zu sagen, aber meine Zunge schafft es nicht. Ich werde es dir also vortanzen.....!“

      Also schön auf die Füsse aufpassen und tanzt mal wieder!
      Vielen Dank fürs lesen und bewerten, Günter







      ----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-04-17 22:30:24 mit dem Titel Arbeit ? oder "Ich liebe Kreta"!

      Tja die ganzen letzten Tage dumm rumgeredet:
      Jetzt ist Er wieder da, wo Er eigentlich glücklich sein sollte: auf KRETA
      Aber weit gefehlt; da ich mich schon wieder an deutsche Normen und Terminvorgaben gewöhnt hatte, wurde ich- obwohl ich „das“ hätte wissen müssen , am Flughafen von Chania versetzt.

      Die Uhren in Griechenland gehen denen in Mitteleuropa ganzjährig um eine Stunde voraus, aber dazu komm ich noch –falls die Zeit und der Schlaf mich nicht einholen. Aber ich kann es auch jetzt mal grade erklären:
      Zeit bedeutet den Kretern etwas anderes als den meisten Mitteleuropäern. Man nimmt sie sich, statt ihr hinterherzujagen. Deswegen werden Verabredungen auch nur selten für eine bestimmte Uhrzeit getroffen, sondern vielmehr für eine allgemeine Tageszeit, wie den Vormittag, den Nachmittag und speziell den Abend. Der Abend beginnt bei den Kretern so ca. um 21.00 Uhr, was soviel bedeutet, dass es um ca. 21.30 Uhr Abendessen gibt.

      Ein schönes und oft verwandtes Wort ist „avrio“, es kann ebenso in zwei Stunden, morgen oder übermorgen bedeuten –oder sogar im Satzfluss dahingesprochen „nie“.
      Das Wort ist so flexibel, wie die kretische Mentalität –bis zu einem gewissen Punkt- der Kreter merkt sofort, wenn es um ernste Dinge geht, sprich ums Geschäft.

      Nix Neues für mich und das wusste ich schon alles vorher, aber ich war und bin nun doch etwas enttäuscht, zumal mich mein Partnerbüro eigentlich hätte abholen sollen.
      Taxi vom Flughafen nach Chaniá und direkt zum Hotel „Casa Delphino“. Hier allerdings freudige Überraschung. Mein Freund und Angestellter Anwalt der Firma für die ich in Deutschland als Immobilien-Makler tätig bin , Jannis Serafilos, empfängt mich am Eingang des Hotels.

      Nach einer kurzen allgemeinen Konversation im allgemeinen babylonischem sprachwirrwarr in deutsch, griechisch und letztendlich verständlichem englisch, während eines kretischen Rotweins in der Lobby des Casa´s (bis in den Innenhof sind wir erst gar nicht gekommen), erfuhr ich dann, dass mehrere deutsche und englische Käufer, für ein und das selbe Gebäude eingeladen wurden. Problem hier: Jedem wurde eine verbindliche Kaufzusage mitgeteilt.
      Lange Rede-kurzer Sinn: Ich habe es so hinbiegen können, als ob jeder gewonnen hätte –und das in zwei Stunden . Es ist schlimm für Kreter (generell auch Griechen) das Gesicht zu verlieren und Dank meiner Souveränität (man stinkt das hier) habe ich alle „Schuld der Miss-Planung“- die ich nicht zu verantworten hatte auf mich genommen. Ich werde dies natürlich zu meinem Vorteil nutzen –irgendwie!
      Ich denke es war meine deutsch-kretische Denkweise –vorallem aber wohl die Deutsche, die diesem kleinen (griechisch/kretischem) Missverständnis die Grundlage entzog.
      Eigentlich war es ganz einfach: Die Engländer hatten Bürgschaften (für den Ankauf unerlässlich) dabei und die Deutschen Bausparvertragskopien –die auf Kreta keinen interessieren- dabei.
      Somit hatte hier Deutschland gegen England verloren; hier jedoch eindeutig und nicht wie 1966 bei der Weltmeisterschaft.

      Kleiner Tipp zwischendurch:
      Genau deshalb gibt es so Leute wie mich –damit solche Missverständnisse erst gar nicht passieren!
      Ab 01.05.2003 neue Kreta-Immobilien bei www.skm-enterprises.com, ein bisschen Werbung muss sein, ich muss ja zumindest auf meine Kosten kommen.


      Jetzt aber weiter mit meinem ersten \"Geschäftsbericht\".

      Nach diesem Intermezzo war natürlich geschäftlich alles gelaufen –für mich natürlich nur positiv-, da die Verträge von einem Notar-Büro getätigt werden. Obwohl positiv nur in Hinsicht, das ich jetzt hofftentlich bessere Karten habe, bei Verhandlungen, die mich oder besser gesagt mein Klientel betreffen. Die kommen aber erst am Samstag.
      Morgen schaue ich mir erst mal Anwesen und Häuser an, die ich mir nicht leisten kann seufz für potentielle Kunden aus „good old germany und man glaubt es kaum Holland und Dänemark.

      Eins kann ich noch kurz erwähnen, für alle Kurzentschlossenen die Kreta besuchen wollen: Der Frühling hier ist sowas von farbenprächtig, da hätten selbst van Gogh die Farben gefehlt und El Greco hätte nicht emigrieren müssen. Aber Kreta ist immer eine Reise wert.
      Ich hör jetzt auf und geh noch einen krási mávro trinken und meine Geschäftsstrategie überdenken: Irgendwie glaube ich ziehen die Kreter mich immer über´n Tisch –aber sie machen es liebenswert und ich darf immer wiederkommen.

      Also chérete, efáristo et kálí oréxi, Günter
      ©YOPI=Monetix
      ©CIAO=Knetix

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