Kreta Testbericht

Kreta
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Erfahrungsbericht von tyranessa

WO ZEUS GEBOREN WURDE

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich euch etwas über meinen Urlaub auf Kreta erzählen. Mein Freund und ich waren vorletztes Jahr im Sommer dort und wir waren begeistert!

1.) Allgemein
2.) Naturraum
3.) Pflanzen und Tiere
4.) Klima
5.) Mythologie



Allgemein
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Mit 8261qkm ist Kreta die Größte der griechischen Inseln. Ihre Form ist länglich, so weist sie Breiten von nur 12 – 60km auf, in der Länge sind es ca. 260km.
Kreta ist in vier Verwaltungsgebiete geteilt: Chania, Iraklion, Rethimnon und Lassithi. Die einzelnen Bezirke werden von Präfekten regiert (erinnert uns irgendwie ans Römische Reich). Die sozialistische Insel ist mit durchschnittlich zwölf Abgeordneten im Athener Parlament vertreten.


Naturraum
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Kreta sitzt auf dem sogenannten Schelfsockel der ägäischen Platte, unter die sich die in nördliche Richtung driftende Afrikanische Platte schiebt. Daher kommt es in dieser Region gelegentlich zu Erdbeben.
Kreta wird geprägt von drei hohen Gebirgsmassiven, das bekannteste dürfte das Ida-Gebirge sein, in das sich Kretas höchster Berg, der 2456m hohe Psiloritis, einreiht.
Ebenso wie seine Gebirge, prägen Kreta die zahlreichen Grotten und Höhlen. In einer soll der Sage nach sogar Göttervater Zeus geboren worden sein, aber dazu später mehr. Überwältigende Stalagmiten und Stalaktiten sind darin zu bewundern.


Pflanzen und Tiere
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Kretas Flora hält sich sehr stark an die momentan herrschenden Klimaverhältnisse. Im großen und ganzen sind auf Kreta weitesgehend verschiedene Gestrüpparten, Eichen-, Zedern-, und Kiefernwälder zu finden. Zu den Sträuchern und Gebüschen zählen Majoran, Lavendel, Thymian, Salbei und viele verschiedene Orchideenarten.
Charakteristisch für Kreta ist die Zypresse, aber auch Ölbaum, Agave und Feigenkaktus zählen dazu. Wirtschaftlich sind auf der Insel Weinrebe, verschiedenen Gemüse- und Obstpflanzen anzutreffen.

Besonders typisch für Mittelmeerländer, so auch für Kreta, ist die Zikade, die wohl jeder schon einmal hat zirpen hören.
Sonst sind auf der Insel mehr oder weniger wilde Ziegen anzutreffen, wilde Schafe, Dachse, Wildkatzen und Wiesel. Leider haben wir außer Ziegen keine dieser Tiere gesehen.
Die Vogelwelt ist auch nicht sehr artenreich, im Gebirge sind Wanderfalken und Habichte zu beobachten, sonst Seeschwalben, Singdrossel, Wachtel oder Elstern.
In Acht nehmen sollte man sich vor diversem Kriechtier, wie giftigen Vipern, Spinnen und Skorpionen, da diese oftmals nicht nur im Gebüsch anzutreffen sind.


Klima
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Kreta liegt in der mediterranen Zone, was bedeutet, dass es eine ausgeprägte sommerliche Trockenzeit und eine milde Regenzeit im Winter gibt.

Im Frühling entfaltet sich auf Kreta eine wahre Blütenpracht nach den ergiebigen Niederschlägen im Winter.
Der Sommer ist sehr heiß und es herrscht Dürre. Erst ab Oktober gibt es meist wieder Niederschläge.
Selbst im Herbst ist das Mittelmeerwasser zum Baden noch angenehm warm.
Im Winter kann es oft empfindlich kühl werden. Von November bis März gibt es die meisten Niederschläge.


Mythologie
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Der Sage nach soll Kronos, Herr der Erde, all seine Kinder verschlungen haben, da ihm prophezeit wurde, dass einer seiner Söhne ihm die Macht nehmen würde. Seine Frau Rhea gebar daher Zeus in einer Höhle und gab Kronos einen bewindelten Stein zum Essen. Aufgezogen soll Zeus von Nymphen worden sein. Im späteren Alter soll er Kronos als Mundschenk eine Art Brechmittel verabreicht haben, woraufhin dieser alle seine Kinder wieder ausspie. Diese dankten Zeus, indem sie ihn zu ihrem Anführer machten. So gründete Zeus den Olymp und teilte jedem seine Aufgabe als Gott über Griechenland zu.

Zeus verliebte sich in die phönikische Königstochter Europa, entführte sich nach Kreta und vergewaltigte sie unter einer Platane, die danach nie wieder die Blätter verlor. Und tatsächlich gibt es auf Kreta eine immergrüne Platanenart.



Meine Erfahrungen zu Sehenswürdigkeiten
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Da wir zwei Wochen Zeit hatten, uns die Insel anzuschauen, liehen wir uns einen Wagen. Wir waren schlau genug, einen Jeep zu nehmen, denn an einer Stelle wären wir ohne Allradantrieb nicht mehr weg gekommen. Jedenfalls bekamen wir eine Straßenkarte und einen Plan vom Autovermieter mit Sehenswürdigkeiten in die Hand gedrückt und so machten wir uns auf den Weg!


Imbros-Schlucht
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Viele unserer Bekannten legten uns ans Herz, einmal die Samaria-Schlucht zu durchwandern, da aber unser Hotel zu weit davon entfernt lag und wir es nicht einsahen, morgens um 5:00 Uhr mit dem Bus loszuschaukeln und dann 8 Stunden zu wandern, sahen wir uns nach einer Alternative um. Wir stießen dabei im Reiseführer auf die Imbros gorge. Sie liegt im Süden der Insel nördlich von Chora Sfakion und liegt damit von Rethimnon aus näher als die Samaria-Schlucht. Sie hat eine Länge von etwa 7km und ist an der schmalsten Stelle gerade mal 2m breit. Wir machten uns also auf den Weg und stellten fest, dass sie nicht sehr gut ausgeschildert war. Nachdem wir dreimal daran vorbei gefahren waren, kamen wir zur Mittagszeit dort an. Wir stellten das Auto ab und begannen den Fußmarsch über das Geröll. Nach wenigen Metern tat sich vor uns eine kleine Hütte auf, vor der Omi und Opi ihre Siesta hielten. Die Frau rief sofort auf Englisch, ob wir nicht ein Eis haben wollten und da es brennend heiß war, konnte das ja nicht schaden. Wir lutschen dann also im Vorgarten oder der „Veranda“ des Häuschens gemütlich auf liebevoll mit Kissen ausgelegten Bänken und Steinen unser Eis und zogen dann weiter. Die Schlucht wurde immer enger und an den Seiten immer höher, der Weg war recht beschwerlich, wer es mit Sandalen versuchen wollte, gab wohl sehr schnell auf. Es war ein Erlebnis, dass sich schwer beschreiben lässt. Wir suchten unseren Weg übers Geröll und schwitzten dabei recht reichlich. Aber wir waren nicht die einzigen Doofen, die es zur Mittagszeit dorthin getrieben hatte. Allerdings kehrten wir nach etwa 3 oder 4 Kilometern wieder um, denn es wurde immer unerträglicher.

Auf dem Rückweg kamen wir an einem mächtigen Kastell vorbei. Es wurde 1372 erbaut und zählt somit zu einer der ältesten Anlagen Kretas. Von außen sehr gut erhalten, doch im Inneren nur noch ein riesiger Hof. Man kann wegen Einsturzgefahr den Weg zu den oberen Schießscharten auch nicht betreten, aber wenn man das Kastell von Weitem sieht, macht es doch Eindruck!


Knossos
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Welcher Besucher Kretas lässt sich die Kulturstätte Knossos entgehen? Wir auf jeden Fall nicht! Gut ausgeschildert findet man es auch nach einer wilden Fahrt durch die Verwaltungshauptstadt Heraklion und gelangt auf einen bewachten Parkplatz. Nach einem Eintrittsgeld von etwa 10DM pro Person betraten wir die Anlage, wo auch gleich mehrere in Uniform gekleidete Menschen auf uns zurasten und uns ihre Kenntnisse als Führer für noch einmal 45DM PRO PERSON anboten. Da lehnten wir jedoch ab, denn alles, was wir wissen wollten, stand in unserem Reiseführer und auf den aufgestellten Tafeln, da allerdings nur auf Englisch. Wir sahen uns also die imposanten Überreste der Palastanlage an. In liebe- und mühevoller Kleinarbeit sind die Funde restauriert worden. Bilder, von denen man nur noch Fetzen fand, sind rekonstruiert worden. Nach dem Motto: Das Stück haben, das kleben wir hierhin, was fehlt, ergänzen wir! Zahlreiche Säulen, Mauern, Fresken und Amphoren prägen das Bild der Stätte. Um allerdings den Thronsaal zu bestaunen, muss man reichlich anstehen, dafür hat man für wenige Minuten Schatten und ein wenig Kühle! Mehr will ich darüber gar nicht berichten, den Eindruck, den wir erworben haben, kann man gar nicht niederschreiben, man fühlt sich in der Zeit zurückgeschleudert und kann sich richtig vorstellen, wie die Menschen an diesem Platz wohl gelebt haben!


Fortezza in Rethimnon
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Die Fortezza liegt auf einem Hügel und scheint über die Stadt zu wachen. Sie wurde 1573 bis 1580 von den Venezianern errichtet. Leider ist sie heute nur noch von den Außenmauern her erhalten, das Innere ist weitgehend zerstört, zum Teil durch Erdbeben, zum Teil durch Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg. Die innenstehende Moschee weist Reste früherer Bemalung in der Gebetsnische und türkische Grabmale auf.


Moni Arkadi
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Das Kloster liegt ca. 23km südöstlich von Rethimnon, gegründet wurde es wahrscheinlich schon im 10. oder 11 Jahrhundert, die heutigen Gebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert, mussten aber nach der Katastrophe von 1866 restauriert werden.
Am 8. November 1866 belagerten 15 000 Türken das Kloster und forderten den Abt Gavriel auf, sich zu ergeben. Im Kloster befanden sich etwa 1000 Patrioten, davon 300 bewaffnete Kämpfer. Als der Abt sich nicht ergab, sprengten die Türken am Tag darauf das Tor und stürmten das Kloster, was zu einer schrecklichen Metzelei führte. Aus der Hoffnungslosigkeit der Lage heraus, ließ der Abt das Pulverlager sprengen, in dem sich die meisten befanden. Die Katastrophe überlebten nur 114 Menschen, seitdem ist der 8. November Nationalfeiertag der Kreter.

Im Kloster angekommen, bekamen unsere Urlaubsbekannte und ich ein Kittelchen gereicht, mit dem wir Schultern und Knie bedecken sollten. So ausgerüstet begaben wir uns auf Erkundungstour und schauten uns die Räumlichkeiten an. Wir besichtigten das Pulvermagazin, Speisesaal, Küche und die zentral im Hof stehende Kapelle. Ausgestattet mit reichlich Blattgold und mit Schnitzerein reichlich verzierten Holzstühlen und einer riesigen Altarwand, zahlreichen Kerzenständern und Ikonenbildern.
Im klostereigenen Museum sind weitere Ikonen zu bestaunen, prächtig geschmückte Talare und das Tor, welches die Türken gesprengt hatten, Waffen und Schriften. Eine Vitrine beherbergt Schädel vieler, die bei dem Gemetzel ums Leben gekommen waren.


Die Höhle, deren Namen ich nicht mehr weiß
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Wir hatten eigentlich ein Ziel, aber irgendwie haben wir uns tierisch verfahren und so kamen wir an eine Tropfsteinhöhle, die sehr imposant war. Auch hier hatten die Türken ihr Unwesen getrieben. Zahlreiche Kreter hatten sich hier vor ihren Tyrannen verschanzt, was die Türken ausnutzten und Frauen, Kinder und alte Leute einräucherten. Die Leute in der Höhle starben einen qualvollen Tod und zu ihrem Gedenken hängt am aufgestellten Altar, der Knochenreste beherbergen soll, immer ein Kranz mit frischen Blumen.
Beeindruckende Stalagmiten und Stalagtiten, Nischen und natürliche Stufen waren zu bewundern. Allerdings war das eine sehr rutschige Angelegenheit, denn von Halteseilen oder Geländern halten die Kreter nicht viel!


Mili
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Etwa 8km von Rethimnon entfernt liegt ein kleines Mühldorf, was am Hang einer Schlucht gebaut wurde. Allerdings musste es geräumt werden, denn Erdrutsche nach der winterlichen Schneeschmelze machten das Leben und Arbeiten dort gefährlich.
Von der Straße kann man direkt auf das Dorf schauen, es führt ein kleiner Weg hinunter und man kann dort in einer kleinen Taverne etwas trinken. Die Gebäude des Dorfes sind überwuchert und bieten zahlreichen Salamandern einen Lebensraum. Von dort aus kann man ins Tal wandern zu einem kleinen Wasserfall, was wir dann auch auf uns nahmen. Allerdings schienen wir die ersten seit Jahren zu sein, die auf diese Idee kamen, der Weg war kaum zu erkennen und recht steil. Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir an einer kleinen Kirche an. Die Besonderheit daran war, dass zwei der Wände aus dem Felsen bestanden, an dem sie gebaut war.




Die letzten Tipps
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Wer sich auf Kreta ein Auto mieten will und auch mal abseits der üblichen Touristik schauen möchte, sollte auf keinen Fall auf den Jeep verzichten. Erstens macht einen Heidenspaß und zweitens hatten wir arge Probleme, aus einem seegroßen Schlagloch herauszukommen!

Immer freundlich zur Polizei sein! Sofern der Polizist anfängt, Englisch zu reden, bloß kein Wort Deutsch! Wir sind angehalten worden, weil wir zu schnell waren. Als ich mit meinem Freund diskutieren wollte, ob er das Schild gesehen hatte, wurde wir in ganz schön strengem Ton gebeten, mit dem Polizisten Englisch zu sprechen! Ansonsten sind die Polizisten dort nett. Als wir erklärt hatten, dass wir das Schild wirklich nicht gesehen hatten, gab er uns die Papiere zurück und sagte, wir sollten in Zukunft besser aufpassen uns vorsichtiger fahren. Er beschrieb uns dann auch gleich den Weg, wo wir hinmussten und damit war der Strafzettel vom Tisch.
Ein andermal hatten wir uns in Rethimnon verlaufen und fanden die Bushaltestelle nicht. Wir stiefelten in die Polizeiwache und fragten nach, es wurde sofort jemand geholt, der Englisch sprach und wenn sie Zeit gehabt hätten, hätten sie uns sogar zur Haltestelle gebracht!
Autofahrer müssen auf Kreta allerdings sehr hartgesotten sein. Leitplanken gibt es dort so gut wie gar nicht, vor der Kurve wird gehupt und dann passt das!
Die Leute auf Kreta sind alle nett und hilfsbereit, auch in den abgelegenen Dörfern versucht man, mit Händen und Füßen den Weg zu erklären!

Fazit
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Wir werden auf jeden Fall noch einmal nach Kreta fliegen, nicht in nächster Zeit, aber dorthin müssen wir noch mal, allein schon wegen des unsagbar leckeren Melonenshakes!

35 Bewertungen, 7 Kommentare

  • KleineHexe82

    19.03.2002, 15:07 Uhr von KleineHexe82
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich war mal in Agios Nicolaos auf Kreta...War echt sehr schön dort...

  • Smashy

    13.03.2002, 17:27 Uhr von Smashy
    Bewertung: sehr hilfreich

    besonders die jeep erfahrung kommt mir bekannt vor

  • hpmaier

    21.02.2002, 09:19 Uhr von hpmaier
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller Bericht

  • mousebear

    18.02.2002, 14:31 Uhr von mousebear
    Bewertung: sehr hilfreich

    War auch schon da. Gefällt mir gut. Liebe Grüße Mousebear

  • Tammy1977

    16.02.2002, 23:52 Uhr von Tammy1977
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr nützlich für mich, denn ich fliege mit meinem Freund im Sommer dorthin *freu*!

  • roma1

    15.02.2002, 22:03 Uhr von roma1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller Bericht!

  • trampastheo

    15.02.2002, 00:38 Uhr von trampastheo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Kreta ist eine traumhafte Insel und deine Beschreibung dazu ist ideal! Ich werde Kreta hoffentlich dieses Jahr besuchen. Eine Insel in der Aigais wird es auf jeden Fall und Kreta steht auf der Liste ganz oben! Mal sehen! Toller Bericht! Giasou! Gruss, Theo