Krieg und Frieden Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von Nanie

Boxeraufstand in China

Pro:

interessant

Kontra:

sehr grausam

Empfehlung:

Nein

Hallo liebe Yopi-User!
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Heute möchte ich euch über den Boxeraufstand, der in China um 1900 tobte, berichten. Als ich mich neulich mit der Geschichte Chinas etwas näher beschäftigt habe sprang mir der Begriff Boxeraufstand gleich ins Auge. Was es mit dem Boxeraufstand auf sich hat möchte ich euch hiermit berichten.

1. Wie es dazu kam:
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1898 erließ der Chinesische Kaiser Guangxu eine Reihe von Reformedikten über die Modernisierung es Heeres, der Schulen und weitere Verbesserungen und Erneuerungen im chinesischen Staatswesen. Eine Bedrohung für diese Reformen war jedoch die Kaiserinwitwe, die am chinesischen Hof einen großen Einfluss hatte. Darum wollte Guangxu sie ins Gefängnis werfen lassen. Sie erfuhr jedoch von seinen Plänen und führte am 21. September 1898 einen Staatsstreich aus, ließ den Kaiser gefangen nehmen und übernahm selbst, im Alter von 63 Jahren, die Führung Chinas.

Der Kaiser wurde bis zu seinem Tod im Jahre 1908 unter Hausarrest gestellt. Seine Reformen wurden nicht durchgeführt und alle Reformer, die nicht entkommen konnten, wurden bestraft. Sechs davon wurden hingerichtet.

Am 11. Januar 1900 verrät ein Edikt der Kaiserinwitwe verstecktes Wohlwollen für die fremdenfeindliche und prodynastische Geheimgesellschaft „Fäuste für Gerechtigkeit und Harmonie“, bei uns besser bekannt als die „Boxer“.


2. Der Boxeraufstand
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Die Boxer waren Mitglieder einer religiösen Geheimgesellschaft, die behaupteten durch Zauberpraktiken ihren Körper unverwundbar machen zu können. Sie waren gegen den wachsenden Einfluß der imperialistischen Mächte und die Ausbreitung der christlichen Religion. Sie zerstörten alles Westliche in China, also Eisenbahnen, Bahnhöfe, Post- und Telegraphenstationen. Ihre Hauptangriffe galten jedoch den christlichen Missionaren, den chinesischen Christen, Kirchen, Missionshäuser u. ä.

Am 06. Juni 1900 wird ein kaiserliches Edikt erlassen, indem man die Schuld an den ganzen Unruhen in China den Chinesenchristen gibt. Als Reaktion darauf bricht ein 2.000 Mann starkes Expeditionskorps unter der Führung von Admiral Seymour von Tientsin nach Peking zur Unterstützung der dort lebenden Weißen auf. Doch das Korps wird schon Unterwegs immer wieder von Boxern angegriffen und erreicht Peking nie.

Boxer dringen am 14. Juni 1900 in Peking ein und belagern das Gesandtschafts- viertel. Ca. 4.000 Ausländer und etwa 3.000 Christenchinesen werden eingeschlossen. Nur dank der Hinhaltestrategie von Jung Lu, einem Oberbefehlshaber der Kaiserlichen Armee, kann eine Erstürmung des Viertels verhindert werden.




Am 16. und 17. Juni 1900 findet eine Regierungskonferenz im Winterpalast über die Boxer-Frage statt. Prinz Tuan, der für die Boxer Partei ergreift, legt ein gefälschtes Ultimatum der Kolonialmächte vor und der Hof entscheidet sich für die Boxer-Aktionen. Den Westmächten wird mitgeteilt, dass sie die Stadt innerhalb von 24 Stunden zu verlassen hätten. Nun stehen rund 500 bewaffneten Ausländern 20.000 Chinesen gegenüber. Noch während der 24-Stunden-Frist wird der Gesandte der deutschen Reichsregierung, Baron Klemens Freiherr von Kettler, in Peking auf offener Straße er- schossen.

Aufgrund falscher Berichte über ein angebliches Massaker an den Gesandtschaftsangehörigen entsendet Kaiser Wilhelm II. den Feldmarschall von Waldersee mit einem 30.000 Mann starken Expeditionskorps nach Tientsin. Das Korps wurde mit der berühmt-berüchtigten Hunnenrede verabschiedet.

Am 04. August 1900 setzt sich eine alliierte Einsatztruppe von Tientsin aus in Marsch: 20.000 Japaner, Russen, Engländer, Amerikaner, Franzosen, Deutsche, Österreicher und Italiener.

Peking wird am 14.August 1900 von den Alliierten erobert und die Eingeschlossenen werden befreit. Die Kaiserinwitwe flieht noch am selben Tag aus der verbotenen Stadt nach Sian und Peking wird geplündert.

Am 16. Dezember 1900 empfängt Kaiser Wilhelm II. die ersten zurückkehrenden Soldaten und lobt deren Mut und Disziplin bei der Niederschlagung des Boxeraufstandes. Demgegenüber regen sich Presse und der Deutsche Reichstag über das brutale Vorgehen der deutschen Truppen in China auf.

China akzeptiert am 10. Jänner 1901 die von den imperialistischen Großmächten nach der Niederschlagung des Boxeraufstandes diktierten Friedensbedingungen mit zahlreichen demütigenden Klauseln.


3. Folgen des Boxeraufstandes:
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Ein kaiserlicher Prinz muss nach Berlin reisen und sich offiziell für die Ermordung von Kettlers entschuldigen. Viele schuldige Chinesen werden durch Hinrichtung bestraft.

China muss fast 700 Millionen Pfund Sterling zur Reparation zahlen und betroffene Ausländer bekommen eine Entschädigung ausbezahlt.

China bekommt ein Verbot von Waffeneinfuhr und muss 12 ausländische Militärstützpunkte zwischen Tientsin und Peking zulassen. Außerdem wird ein Verbot der Mitgliedschaft an ausländerfeindlichen Gesellschaften auf das die Todesstrafe steht erlassen.

Liebe Grüße,
Nanie

12 Bewertungen, 3 Kommentare

  • anonym

    17.03.2002, 11:31 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    interessante Geschichtsstunde, Gruß, nosianai

  • interola

    12.03.2002, 18:21 Uhr von interola
    Bewertung: sehr hilfreich

    irgendwann hab eich das mal in Geschichte in der Schule gehabt, ist aber auch schon Geschichte für mich

  • Netti1982

    12.03.2002, 18:21 Uhr von Netti1982
    Bewertung: sehr hilfreich

    Referat abgeschrieben ;-) MfG