Krimis Testbericht

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Erfahrungsbericht von Brian

Der schnittige Sportwagen

Pro:

Man will sich nicht selbst loben

Kontra:

Ich sag doch nicht schlechtes über mich

Empfehlung:

Nein

Der schnittige Sportwagen dröhnte durch die Nacht. Der Mond wurde verdunkelt von einer kilometerlangen Staubfahne. „Was für eine merkwürdige Fahrt“, dachte der Mann am Steuer, als er in den zweiten Gang schalten musste, weil er sich einer Kurve nähern musste. Als er durch die Kurve raste, sah er im Schatten der Bäume ein Werbeplakat für Büromaterialien. Das wäre eigentlich in keiner Weise bemerkenswert, wenn ihm nicht gerade dadurch eine Idee gekommen wäre: „Aha, das hat es also mit dem Kugelschreiber auf sich, ich werde ihn sofort morgen der Spurensicherung übergeben“, dachte sich Müller. Er fuhr allerdings doch noch am selben Abend vorbei, damit er am Morgen direkt die Ergebnisse auf dem Schreibtisch liegen hätte.

Danach fuhr er nach Hause und zog sich nur noch aus, bevor er sich aufs Bett warf. Er ließ die Ereignisse des Tages noch einmal Revue passieren. Kurz nachdem er aufgewacht war, rief schon beim Frühstück seine Sekretärin an. Sie sagte Müller, er müsse heute noch nicht einmal zur Polizeistation kommen, sondern er kann direkt zum Tatort fahren: Ulmenweg 13. Nach dem Frühstück setzte er sich also in seinen Sportwagen und fuhr dorthin. Als er ankam war das ganze Haus schon abgesperrt, und Polizeibeamte standen alle 5 Meter an dem rot-weißen Band. Als er unter dem Band in das Haus hineingegangen war, sprach ihn sofort der Spurensicherungsbeamte an:
„ Also, die Tote ist Monika Richter, 29 Jahre alt, ledig, keine Kinder. Sie ist an einer Schussverletzung in der Schläfe gestorben. Selbstmord kann man allerdings ausschließen, da die Kugel aus mindestens 2 Meter Entfernung abgefeuert worden ist.“ „Irgendwelche Vermutungen auf den Täter?“ „Wir haben ein paar Haare und einen Kugelschreiber gefunden. Den Kugelschreiber haben wir noch nicht untersucht, aber die Haare stammen von der Toten. Sonst haben wir nichts gefunden.“ „Ja, irgendwelche Angehörigen?“ „Eine Schwester, ich schreibe ihnen die Adresse auf einen Zettel.“ „

Gut, dann schaue ich mir mal die Leiche an und fahre dann zu der Schwester.“ Monika Richter war blond, ca. 1,80 Meter groß und ziemlich hübsch. Da Müller damit rechnete, dass die restlichen Berichte nächsten Morgen auf seinem Tisch liegen würden, fuhr er nun zu der Schwester, Jessica Richter. Als er das erste mal klingelte wurde noch nicht geöffnet, erst nach dem dritten Klingeln hörte er den Türsummer. Er stellte sich sofort mit Ermittler-Ausweis vor. „Müller, Kripo Köln, darf ich mal kurz reinkommen?“ „Ähm, ja, natürlich, was ist denn passiert?“, antwortete ihm Jessica. „Ihre Schwester wurde erschossen“, klärte Müller sie über den schrecklichen Vorfall auf. „Das muss jetzt sehr schwer für Sie sein, aber ich muss ihnen trotzdem einige Fragen stellen. Kennen Sie irgendjemanden, der für die Tat in Frage käme?“ „Ja, vielleicht, aber ich denke kaum, das er es gewesen sein könnte.“, antwortete sie tränenüberströmt und schluchzend, „aber ich kann es ihnen ja trotzdem sagen. Christian Ralum, er hatte sich bei ihr mal um eine Stelle um eine Stelle bei ihr als Führungsperson in ihrer kleinen Firma beworben, aber sie hatte ihn abgelehnt. Er wohnt, ähm, in der Tulpenstraße 45, glaube ich. Möchten Sie einen Kaffee? Die Arbeit als Ermittler muss doch schwer sein.“ „Da sage ich nicht nein“ Und so unterhielten sie sich bis abends. Dann setzte sich Müller jedoch wieder in sein Auto und fuhr nach Hause, wobei er auf dem Rückweg eben dieses Plakat gefunden hat. Nachdem er all diese Dinge noch mal wiederholt hat, schlief er dann auch ein. Am nächsten Morgen in der Polizeistation begrüßte ihn im Vorzimmer seine Sekretärin: „Also, die Ergebnisse der Kugelschreiberuntersuchung liegen auf deinem Tisch und es gibt schon einen Verdächtigen, die Akte liegt auch da.“, flötete sie. Der Kugelschreiber hatte die Fingerabdrücke von Ralum, der auch kein ganz blütenweißes Hemd hatte. 2mal wegen bewaffneten Raubüberfalls verhaftet und jeweils 2 Jahre auf Bewährung gekriegt. „Hm, dann sollte ich mich am besten mal direkt zu diesem Ralum fahren und am besten die Handschellen mitnehmen“ Also fuhr er zu ihm und klingelte zweimal. „Kripo Köln, ich muss ihnen ein paar Fragen stellen. Also, wo waren Sie gestern morgen um 10 Uhr?“ „Da lag ich noch im Bett“ „Wer kann das bezeugen“ „Nur mein Bett“ „Sind Sie im Besitz einer Schußwaffe?“, setzte der Ermittler seine Befragung fort „N-nein“, kam als zögerliche Antwort. „Darf ich mich mal ein wenig umsehen?“ „Klar, ich habe nichts zu verbergen.“ Als Müller nach zwei Stunden, in denen er nichts gefunden hatte, gerade aufgeben wollte, fand er eine verschlossene Geldkassette. „Können Sie die mal bitte aufmachen?“ „Ja, hier ist der Schlüssel“ Müller öffnete die Kassette und der einzige Inhalt war eine Pistole, in deren Magazin eine Patrone fehlte. „Herr Ralum, ich nehme Sie hiermit fest, wegen dringenden Tatverdachts“ Müller ließ die Handschellen klicken und drängte dem fassungslosen Ralum auf den Beifahrersitz seines Autos. Der Fall schien gelöst zu sein.

Einige Zeit später. Ralum steht vor Gericht, Frau Richter und ihr Mann sitzen auf der Zeugenbank, als Mitkläger. „Herr Christian Ralum, Sie sind des Mordes an Monika Richter angeklagt. Bitte nehmen Sie Platz“ „Einsperren sollte man ihn. Lebenslänglich. Wenigstens hat Monika nicht leiden müssen, nach dem Schuß in die Schläfe.“, rief der Mann von Jessica ein. „Woher wissen Sie dass mit der Schläfe?“, fragte der Richter darauf „Es stand doch alles in der Zeitung, oder?“ „Nicht solche kleinen Details“ Daraufhin rannte der Mann aus dem Gerichtssaal, konnte noch gerade die Waffe eines Polizisten im Raum aus dem Holster reißen. Müller sprang ebenfalls sofort auf und folgte ihm mit gezückter Waffe. Sie rannten durch das Gericht, rissen Aktenberge von Schreibtischen, bis sie vor der Tür standen. Sie kämpften sich noch einmal um das halbe Gebäude, bis sie auf dem Parkplatz standen. Dort waren die ganzen Mercedesse und BMWs der Richter und Anwälte geparkt. Der Ehemann, der als ehemaliger Autoschlosser nicht gerade ungeschickt im Öffnen von Autos war, stieg sofort in einen Mercedes E-Klasse ein und fuhr los. Müller schwang sich in seinen schnittigen Sportwagen und es begann eine Verfolgungsfahrt.

Der Mann kannte sich in Köln sehr gut aus, er fuhr erst im letzten Moment um Kurven, feuerte auf langen geraden Strecken aus dem Heckfenster und fuhr ziemlich schnell. Der Wechsel aus Ausweichen und Schießen endete in einer alten Raffinerie, wo aber immer noch Öl lagerte. Endlich gelang es Müller, einen Reifen des Fluchtautos zu treffen. Der Wagen kam schlingernd zum Stehen und Müller forderte den Flüchtling auf auszusteigen. „Geben Sie auf, es ist sinnlos.“ „Niemals“, antwortete der Mann, der schon die ersten drei Stufen zum Öltank hochgelaufen war. Müller folgte ihm und drängte den Flüchtigen in eine aussichtslose Position. In diesem Moment löste sich aus der Pistole des Ehemannes ein Schuss und traf den Öltank. Er ging mit einer gewaltigen Explosion hoch und Müller konnte sich nur mit einem Sprung aus 5 Meter Höhe retten. Er landete halb auf dem Bauch und konnte hören, wie mindestens 3 seiner Rippen brachen. Für den Ehemann kam allerdings jede Hilfe zu spät. Man fand noch nicht mal seine Leiche.

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