Kuala Lumpur Testbericht

Unsere Rundreise durch Borneo & Malaysia in der ersten Hälfte dieses Jahres führte uns natürlich auch in die Hauptstadt Malaysias – nach Kuala Lumpur. Um alles Sehenswerte zu besichtigen, reihte die Zeit leider nicht aus. Wir verbrachten nur zweieinhalb Tage dort. Aber unsere Zeit reichte aus um einige Eindrücke der hektischen, pulsierenden, abwechslungsreichen und lebendigen Stadt zu bekommen. Kuala Lumpur ist eine junge und schnell gewachsene Großstadt... es gibt viel zu sehen. Viele Menschen... Chinesen, Inder und Malaien. Junge Mädchen im Minirock stehen zwischen buddhistischen Mönchen und verschleierten Frauen an den Straßenständen... hier gibt's einfach alles. Die Kontraste in dieser Stadt sind faszinierend.a

Zuerst einmal ein paar allgemeine Worte zu dieser Stadt...

...die Bundeshauptstadt Kuala Lumpur liegt auf der Mitte von Nord und Süd sehr nahe an der Westküste der Halbinsel Malaysia, nur 35 km sind es zur Strasse von Malakka. Erst im Jahre 1857 kam eine Gruppe von Zinnsuchern unter Führung des malaiischen Radschas Abdullah in die Gegend, wo sich die Flüsse Gombak und Klang treffen. Das ist der Zeitpunkt, als die Stadt entstand, deren freie Übersetzung so etwa heißt wie "Schlammige Flussmündung". Von da an wuchs sie stetig, mit dem Zinn kam der Wohlstand, und aus dem schlichten Lager wurde im Laufe der Jahre eine Weltstadt. Die Zeiten sind unvergessen, sind doch die Zeugnisse dieser Ära überall sichtbar. Unter dem Einfluss der Briten entstand im Jahre 1896 die Förderation von Malaysia, in der sich die damaligen malaiischen Sultanate zusammenschlossen und die dann Kuala Lumpur zu ihrer ersten Hauptstadt machten. Die Briten verlegten auch ihre gesamten Verwaltungen in die Stadt und dadurch profitierte sie auch in vieler Weise: Das Straßennetz wurde angelegt, die Märkte und öffentlichen Bauten geschaffen, die in ihrer graziösen Architektur heute noch zu den Attraktionen Kuala Lumpurs gehören. Als die Malaysier dann im Jahre 1957 ihre Unabhängigkeit erlangten, machten sie Kuala Lumpur zu ihrer Bundeshauptstadt. Aber erst im Jahre 1972 wurde sie eine selbstständige Stadt, denn sie war seit 1887 auch gleichzeitig die Hauptstadt von Selangor, auf dessen Gebiet sie liegt. Erst am 1. Februar 1974 wurde sie per Bundesgesetz zum Bundesterritorium gemacht und erhielt eine eigene Verwaltung. Die saubere, schöne Stadt Kuala Lumpur mit ihren baumumsäumten Straßen, Parks und öffentlichen Blumenanlagen verwandelt sich zur Nachtzeit in ein regelrechtes Wunderland der Lichter und trägt zurecht den Beinamen "Gartenstadt der Lichter". Dank seiner strategischen Lage in der Region ist Kuala Lumpur zu einem bedeutenden internationalen Handels- und Geschäftszentrum geworden. Die Stadt ist in ein umfassendes modernes Verkehrssystem eingebunden. Mehr als 30 Fluggesellschaften aus allen Teilen der Welt fliegen den modernen Kuala Lumpur International Airport (KLIA) in Sepang an, der Anfang 1998 in Betrieb genommen wurde. Daneben gibt es auch noch einen zweiten, kleineren Flughafen, den Sultan Abdul Aziz Shah Airport, der jedoch durch den neuen KLIA an Bedeutung verloren hat. Von Kuala Lumpur bieten Schienen- und Straßenverbindungen schnellen Zugang zu anderen Landesteilen. Innerhalb der Stadt verkehren Busse, Minibusse und Taxis regelmäßig. Es wurde außerdem ein Eisenbahndienst eingeführt, der die Metropole mit Nachbarstädten verbindet. Das öffentliche Verkehrssystem der Stadt wurde mit der Inbetriebnahme des LRT "Light Rail Transit" weiter ausgedehnt. Kuala Lumpur ist außerdem an den größten Seehafen des Landes, Port Klang angebunden.
(Quelle http://www.tourismmalaysia.de/regionen/kualalumpur .htm)


Natürlich steht gleich nach unserer Ankunft eine Stadtrundfahrt auf dem Programm, die uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt.

Wir beginnen mit einem Fotostopp am Königspalast, der in einem wunderschönen Schlosspark liegt, weiter geht’s dann Richtung Zentrum – und zwar zum Zentralmarkt. Dieser wurde restauriert – und das ist wirklich sehr gut gelungen. Der Zentralmarkt bietet eine Menge sehr schön gestalteter Geschäfte. Hier gibt’s wunderschöne Souvenirs (aber auch jede Menge unnötigen Kitsch ;-)

Weiter geht’s zum ehemaligen Hauptbahnhof Kuala Lumpurs, der wunderschön im maurischen Stil vor uns steht. Fast wie ein Palast sieht er aus. Und unser Reiseleiter erzählt uns, daß der Bahnhof nicht mehr in Betrieb sei und ein Hotel darin entstehen soll. Ob es stimmt oder nicht wissen wir nicht... denn unser Reiseleiter erzählte uns öfters mal etwas, was sich später als fragwürdig herausstellte ;-)

Natürlich besichtigen wir auch die in der Nähe liegende Nationalmoschee (allerdings nur von außen). Will man sie auch von innen sehen, müssen die allgemeinen Regeln – Schuhe ausziehen und spezielle Kleidung tragen (die dort ausgeliehen werden kann) befolgt werden.

Nach einem Mittagessen in einem chinesischen Restaurant sehen wir noch den Sri Mahamariaman Tempel, das Sultan Abdul Samad Gebäude und dürfen abschließend an den Petrona Towers noch zu einem Fotostopp aussteigen ;-). Und dann geht’s in Richtung Hotel.

Von unserem sehr zentralen Hotel konnten wir problemlos die Gegend erkunden. In unmittelbarer Umgebung waren jede Menge kleiner Geschäfte, viele Restaurants und einige Einkaufszentren. Da wir am späten Nachmittag nach einer langen Fahrt etwas müde sind, erkunden wir am Abend nur noch die nähere Umgebung. Wir finden ein nettes chineisches Restaurant, essen sehr günstig und gut zu Abend und schauen uns anschließend noch die Geschäfte an. Besonders die mehrstöckigen Einkaufszentren mit Unmengen von Menschen, Geschäften in denen es alles gibt – ob echt oder nicht sei jetzt mal dahingestellt ;-)) – sind faszinierend für uns. Ein Stockwerk nur mit Elektronikartikeln, das nächste nur mir Schuhen... es ist einfach unglaublich.

Am nächsten Morgen sind wir schon früh bereits für unsere Erkundungstour. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht’s in Richtung Schwebebahn, die wir am Vorabend bei unserer Ankunft ganz in der Nähe gesehen hatten. Wir kaufen uns Tickets und fahren erst einmal. Wohin wissen wir noch nicht, aber das ist uns auch egal. Wir genießen es über die hektischen Straßen Kuala Lumpurs zu fahren. Wir fahren bis zur Endstation – und von dort wieder zurück, steigen dann in der Nähe der Petrona Towers aus. Leider haben wir das Pech an einem Montag dort zu sein. Denn der Montag ist der einzige Tag, an dem die Petrona Towers nicht besichtigt werden können. Schade eigentlich...

Es ist inzwischen recht heiß und schwül geworden. Also geht’s Richtung KLCC, wo die klimatisierten Designerläden für eine willkommene Abkühlung sorgen. Da wir Kuala Lumpur aber doch gerne mal von oben sehen möchten, machen wir uns auf in Richtung Fernsehturn, dem Menara Kuala Lumpur. Dort kann man mit einem Aufzug auf die ca. 270 m hohe Aussichtsterrasse des über 420 m hohen Turms fahren. 8 Euro kostet der Spaß – aber das ist’s wirklich wert. Die Aussicht auf die Stadt ist unglaublich.

Als nächsten Programmpunkt haben wir uns China Town ausgesucht, nur leider keine Ahnung in welcher Richtung das nun liegt. Nach China Town geht’s angesichts der Tatsache, daß wir keine Ahnung haben in welche Richtung wir müssen und wir schon gaaaanz schön weit gelaufen sind an diesem Tag, mit einem Taxi. Der Taxifahrer – ein Inder – ist sehr nett und will gar nicht mehr still sein. Leider ist er etwas schlecht zu verstehen. Sein Englisch ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Das es bei unserer Ankunft in China Town wolkenbruchartig zu regnen beginnt, packen die Händler hektisch ihre Waren ein, versuchen alles mit dafür vorgesehenen Plastikfolien zu bedecken. Wir trinken in einem Einkaufszentrum erst einmal einen Kaffee und warten auf besseres Wetter ;-)

Nach den Regenguss ziehen wir durch China Town, wo die Händler nun wieder dabei sind alles wieder aufzubauen. Hier gibt’s alles... Kleidung, CDs und DVDs, Elektroartikel, Gewürze und Spielwaren, Schuhe, Schmuck, Uhren. Und natürlich – wie uns die Händler versichern - alles echt ;-))). Wir kaufen ein wenig ein (und ich ärgere mich späte rnicht mehr gekauft zu haben). Dann geht’s zurück zum Hotel, kurz duschen und anschließend noch mal in eines der Einkaufszentren. Nach diesem letzen Shoppingbummel fallen wir nur noch müde ins Bett.

Natürlich gibt’s noch jede Menge Sehenswürdigkeiten in Kuala Lumpur, die wir uns während unserer Stadtrundfahrt – und auch am nächsten Tag während unserer „KL auf eigene Faust“-Tour nicht anschauen konnten. Da wären z.B. das Islamische Zentrum, das Nationalmuseum und das Nationalplanetarium, die "Lake Gardens" von Kuala Lumpur und der Vogelpark, Nationalzoo und das Aquarium, Parlament (Parlament? Ich meine, daß wir da dran vorbeigefahren sind...), die Jamek Moschee, der Dayabumi Komplex und das Seefahrtsmuseum der MISC. Na, jedenfalls gibt es jede Menge zu sehen.... Langweilig wird es so schnell sicher nicht.

Meine Fazit: Kuala Lumpur ist eine faszinierende, aber auch hektische und bunte Stadt. Es gibt viel zu sehen und viel zu unternehmen. Kuala Lumpur war für mich nicht der Höhepunkt unserer Reise, aber absolut sehenswert! – und von mir bekommt KL daher fünf Sterne.