Kuala Lumpur Testbericht

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Erfahrungsbericht von catmother

Eine moderne Stadt mit hohem Wiederkehrfaktor - Update

Pro:

modern, sauber, gute Einkaufsmöglichkeiten, einiges Sehenswerte, preiswert

Kontra:

nichts für ausgesprochene Kultur- und Geschichtsfans

Empfehlung:

Ja

Heute gibt es mal ein Update, weil ich ja nun vor kurzem das zweite Mal in dieser angenemen Stadt gewesen bin. Aktualisierungen habe ich vor allem bei den Sehenswürdigkeiten vorgenommen.

Teil 2 meiner Urlaubsserie soll nun von der Stadt handeln, in der wir einen kurzen Stop-over einlegten, bevor es zum Tauchen nach Sulawesi ging.

Seit wir voriges Jahr einen interessanten und erholsamen Zwischenstop in Singapur hatten, sind wir von dieser Art Akklimatisierung an die zeitlichen und klimatischen Gegebenheiten im fernen Osten begeistert. Auf diese Weise kann man sich wirklich an die Zeitumstellung gewöhnen, mal kurz eine Stadt kennenlernen und sich tatsächlich mal mit Land und Leuten vertraut machen, was ja sonst bei einem reinen Tauchurlaub zu kurz kommt.

Diesmal war unser Ziel also - wegen der Fluglinie sowieso ein Zielflughafen - Kuala Lumpur.

Ich möchte hier wirklich mal einen Erfahrungsbericht abgeben, werde also nur über das schreiben, was wir dort erlebt und gesehen haben und nicht auf statistische Daten oder Informationen eingehen. Deshalb erhebt dieser Bericht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Und ich werde auch keine Angaben über die Stadt machen, die man im Internet leicht abfragen kann.


** Anreise **
Wir kamen also mit der Malaysian Airlines aus Frankfurt an einem Donnerstag an. Die Abfertigung am Flughafen erfolgte ausgesprochen zügig und übersichtlich. Nähere Ausführungen zum besten Flughafen der Welt folgen in einem gesonderten Bericht.
Über unser Reisebüro bzw. den Reiseveranstalter hatten wir direkt einen Stopover gebucht, was immer günstig ist, da man die Hotelübernachtung selbst in einem Luxushotel zu unschlagbaren Preisen bekommt.

Am Ausgang erwartete uns dann schon ein Fahrer, der uns zum Hotel bringen sollte. Der Flughafen KLIA liegt ziemlich weit außerhalb der Stadt und so muß man im ungünstigsten Fall bis zu 1,5 Stunden bis nach Kuala Lumpur einplanen. Vor allem wenn Rush Hour ist, wie das bei unserer Ankunft der Fall war. So konnten wir uns schon mal mit der asiatischen Fahrweise vertraut machen, bei der man auf einer Autobahn aus 3 mal eben vier Spuren macht, aber ansonsten sehr geduldig und vor allem trotzdem sehr rücksichtsvoll fährt. In Deutschland wäre das nicht möglich.


** Unterkunft **
Das Pan Pacific Hotel Kuala Lumpur, zu dem ich ebenfalls noch einen ausfürlichen Bericht schreibe, kann ich als Stop-Over Hotel nur wärmstens empfehlen. Es liegt in einem ausgesprochenen Hotel-Distrikt der Stadt und dennoch recht günstig, weil man von da aus in wenigen Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die sehenswerten Ecken der Stadt erreichen kann.
Außerdem bietet es noch reichlich Annehmlichkeiten für Leib und Seele, Pool und Fitnessbereich sowie nette Restaurants und ein phantastisches Frühstück.
Sehr günstig: ein Einkaufszentrum liegt direkt gegenüber und die Bahnstation nur wenige Schritte entfernt.

Ein weiteres gutes Hotel für einen Stopover ist das Legend, das dem Pan Pacific gegenüber liegt.


** Sehenswertes **
KL hat nur sehr wenige wirklich historische Sehenswürdigkeiten. Das bißchen, was man sich auf jeden Fall ansehen sollte, ist im Grunde in den drei Tagen Stopover allemal zu schaffen.

Stadtpläne gibt es im Hotel, einen Plan für die öffentlichen Verkehrsmittel an jeder S- oder U-Bahn-Station.


China Town. Von der Station PWTC in Sichtweite des Pan Pacific Hotels fährt man 3 Stationen südlich zum zentralen Umsteigeknotenpunkt Masjid Jamek. Von dort aus sind es nur wenige Minuten, dann ist man schon in China Town. Hier laden vor allem die Petaling Einkaufsstraße und der Central Market, ein Gebäude mit vielen kleinen Läden, zum Stöbern ein. Interessant und preiswert sind hier Klamotten, einheimische Handwerkskunst - von Kitsch bis Grusel -, eine kleine Galerie, wo es preiswert gerahmte oder ungerahmte Bilder gibt. Lohnenswert ist ein Besuch eines der kleinen Teegeschäfte, wo man gemütlich und in aller Ruhe Tee kosten kann und Erstaunliches über die richtige Zubereitung erfährt. Wir haben demnach unseren grünen Tee immer falsch zubereitet.


„Historisches Zentrum“. Der Name ist übertrieben, aber die Gebäude stammen zumindest aus früheren Jahrhunderten, d.h. der Kolonialzeit. Sehenswert sind hier der Merdeka Square, der zentrale Platz von Kuala Lumpur, eingerahmt von einigen der wenigen historisch anmutenden Gebäude der Stadt: Sultan Abdul Samad Building, heute Sitz des Supreme Court und der Post, das Nationalmuseum und ein sehr englisch aussehendes Gebäude, heute immer noch ein englischer Club. Auf dem sehr gepflegten Rasen des Merdeka Square wird heute noch gelegentlich Kricket gespielt.


KLCC und Petronas Towers. Logischerweise ein Muß, wenn man schon mal in der Stadt ist. Im Loose, den wir uns extra für den Aufenthalt in KL gekauft hatten, klang es so, als müßte man Punkt 9 Uhr da sein, um Karten für den Besuch des (noch) höchsten Gebäudes der Welt zu bekommen. Das ist nicht so.
Nach einem höchst erfreulichen und reichhaltigen Frühstück im Hotel fuhren wir wiederum einige Stationen mit S- und U-Bahn und landeten direkt vor den Füßen der Petronas Towers. Wir waren gegen 11 Uhr da und bekamen Karten für 15.45 Uhr. Eine Viertelstunde vorher sollte man dann da sein.
Die Besichtigung der Sky-Bridge zwischen den beiden Türmen ist kostenlos und verbunden mit einer kleinen Videoeinführung zur Geschichte und Architektur der Gebäude. Dann fährt man mit dem schnellsten Aufzug der Welt in den 41. Stock und darf für 10 Minuten den Blick von der Sky-Bridge auf die Stadt genießen.


Handwerks-Zentrum. Ganz in der Nähe und für ca. 2 Euro mit dem Taxi erreichbar ist das sogenannte Handicraft-Center, das im Loose als sehenswert angepriesen wird. Das kann man sich schenken. Dieses Center besteht nur aus einem Gebäude, in dem man Stücke aus Seide, Silberwaren und andere Handwerkskunst erwerben kann. Teurer als anderswo. Allerdings kann man sich in der angrenzenden Werkstatt von der Echtheit der hergestellten Stücke überzeugen.
Ein Seiden-Schultertuch kostet ca. 60 Euro.


Butterfly-Park. Ein überdachter riesiger Garten, in dem unzählige Arten Schmetterlinge gezüchtet werden. Alles ist bunt, tropisch, grün und überall flattert und schwirrt es. Das Gelände ist schon angelegt mit Fluß und Wasserfällen, es gibt auch Terrarien mit Schlangen oder anderem exotischen Getier zu sehen. Auf dem Weg hinaus gelangt man in eine Ausstellung über die Welt der Schmetterlinge.
Sehenswert, Eintritt 10 RM, 1 RM für Fotoerlaubnis.


BirdPark. Vor dem Butterfly Park warten Taxis die einem einreden wollen, daß man die 3 km mit dem Taxi fahren müßte. Das ist unnötig. Es ist vielleicht ein Fußmarsch von einer Viertelstunde.
Der größte überdachte Vogelpark der Welt. Zwei Routen führen über das hügelige Gelände. Die häufigsten Vögel sind zweifellos Pfauen, die dort ungehindert herumstolzieren. Zu sehen sind Emus, Kasuare, Strauße, Störche, Papageien, beeindruckende Hornvögel, und viele andere Vögel.
Sehr sehenswert, Eintritt: 25 RM


Chowkit Market. Zu Fuß in ca. 15 Minuten vom Hotel erreichbar. Ursprünglicher Gemüse-, Fleisch- und Fischmarkt für die einheimische Bevölkerung. Alles ist frisch, man kann auch mal kosten, darf nur nicht pingelig sein, wenn man frisch zerstückeltes Fleisch oder anderes Getier sieht.


Goldenes Dreieck. Ein Stadtviertel im Dreieck von Jalan Bukit Bintang, Jalan Sultan Ismail und Jalan IMBI. Das ist eine sehr ursprüngliche Gegend ab von den sonst üblichen Hochhäusern. Hier findet man kleine Läden und Restaurants, das eine oder andere Shopping-Center und sogar - endlich mal - Internet Cafés.


Nationalmuseum. Befindet sich in der Nähe der Station KL Sentral und lohnt sich nicht wirklich. Es hat drei unterschiedliche Abteilungen: Keramik, Malaysia historisch und Botanik. Die Exponate, vor allem von letzterem, sind zum Teil sehr veraltet und meistens auch nicht mal echt.


** Einkaufen **
Ich muß sagen, daß das Shoppen hier sehr viel angenehmer ist als in Singapur. Während man da - gerade auf der Einkaufsmeile - nur Designerläden aneinandergereiht findet, hatte ich hier den Eindruck, als wäre hier Mode eher für den Normalverbraucher gedacht.

Viele Läden machen hier erst um 11 Uhr auf, man sollte sich also nicht allzu früh auf die Socken machen. Dafür hat man auch in der Regel bis 22 Uhr Zeit, sein Geld auszugeben.

Geldkurs 1 Euro = 4,8 RM (Ringit, Stand Februar 2005)

Wir waren in zwei Shopping Tempeln. The Mall liegt direkt gegenüber dem Pan Pacific Hotel und neben dem The Legend Hotel. Hier findet man viele kleinere Läden für den Normalverbrauch wie Optiker, Drogerie, Kaufhaus, Schuh- und Spielzeugläden und jede Menge kleine Restaurants.

Das KLCC Kuala Lumpur City Center am Fuße der Petronas Towers ist zusätzlich auf jeden Fall einen Besuch wert. Riesig in seinen Ausmaßen, toll in seiner Ausstattung und Dekoration und zahlreich in seinen Läden läßt es jedes Herz höher schlagen. Hier reihen sich Designerläden an Elektronikläden, Restaurants an Supermarkt, Parfümerien an Souvenirshops. Absolut sehenswert.

Was lohnt sich einzukaufen? Wie gesagt, ist Markenkleidung hier günstig, aber leider für die gut gebaute Europäerin kaum passend. Eine asiatische Größe 40 ist eben keine europäische Größe 40.
Ansonsten sind Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel immer preiswert, auch z. T. Zubehör für Gesundheitsgeräte und Apparate (Ersatzbürsten für elektrische Zahnbürsten, Ersatzklingen für Rasierapparate u. ä.).

Ich hab mir eine Zweitbrille anfertigen lassen und für ein Markengestell inklusive entspiegelte Gläser ca. 50 Euro bezahlt. Das lohnt sich auf jeden Fall und die Beratung ist ausgezeichnet. Wer seine Augenstärke nicht weiß – der Optiker hat die Geräte vor Ort. Gute Markengestelle sind etwa ein Drittel preiswerter als in Deutschland.

Im nächsten Abschnitt habe ich mal einige Preise aufgelistet.


** Preise **
Taxi: 5 km ca. 10 RM
1 Stunde Internet 4 RM
Postkarten: 60 sen
Briefmarke overseas: 50 sen
Sushi all you can: eat 29 RM
Uhren: Hälfte des deutschen Preises
Aspirin: 24 Tabl. 5 RM
Arzneimittel, Nahrungsergänzung, Vitamine z.B. Chitosan (so eine Fettweg-Pille) 1000mg, 30 Tabl: 40 RM
Gilette Mach 3, 4 Klingen: 24 RM
Gilette sensor Excel 3 Klingen: 12,90 RM


** Öffentliche Verkehrsmittel **
Fünf Transportmittel verkürzen die Wege in KL: Monorail, Skytrain, S-Bahn U-Bahn, Bus.
Für jedes System gibt es eigene Karten. Man muß sich also jedesmal, wenn man umsteigt auf einen anderen Carrier, wieder neue Karten besorgen. Es gibt Automaten, aber auch Ticketschalter an jeder Station.
Sehr löblich: die Tickets werden recycelt, d. h. beim Einsteigen in der Schranke zum Freigeben gescannt, dann beim Verlassen zum Ausgang gescannt und gleich einbehalten.

Alle Züge und Stationen sind extrem sauber.
3 Stationen mit der S-Bahn: 1,20 RM, U-Bahn 1 RM


** Essen **
Restaurants sind für jeglichen Geschmack vorhanden, von asiatisch (ist ja logisch) bis mexikanisch. Auch Fastfood gibt es an jeder Ecke.
Lohnenswert sind dann die Aktionen der Restaurants. So hatte unser Lieblingsrestaurant Nautilus im 4 Stock der „Mall“ donnerstags „Sushi satt-Tag“ für 25 RM (umgerechnet 6 Euro).


** Meine Meinung **
Kuala Lumpur hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn wir in den drei Tagen sicher nicht alles gesehen haben von dem, was die Stadt zu bieten hat, verbreitet diese grüne Metropole eine geruhsame und doch moderne Atmosphäre.
Beeindruckt haben mich vor allem die Sauberkeit und dieser Gegensatz von Moderne und Altem, das an jeder Ecke zu finden ist.

Aber auf jeden Fall lohnt sich die Stadt schon allein wegen der preiswerten Einkaufsmöglichkeiten, die günstiger sind als in Singapur, ja sogar günstiger als in Indonesien.

Sollte mal wieder ein Stopover angesagt sein, würde ich mich immer wieder für KL entscheiden.

30 Bewertungen