Küchentipps Testbericht

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ab 442,75
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Erfahrungsbericht von Calistra

Aldi - So kauft man heute

Pro:

schnelle Kassiererinnen, gute Qualität, sehr günstig

Kontra:

keine Frische-Theken

Empfehlung:

Ja

Ich geb’s zu: Eigentlich bin ich ein Fall für den Psychologen. Warum?

Ich habe die Leere-Schrank-Phobie. Ich MUSS bunkern. Zwanghaft. Mein größter Alptraum sind leere Schränke und was ich am meisten hasse, ist mir zu überlegen, ob ich jetzt dies oder jenes kochen kann oder erst noch mal einkaufen muss.

Früher war das ein echtes Problem. Meine Bunkersucht bescherte regelmäßig horrende Rechnungen bei real,- oder extra, und sobald Kühl- Gefrier- und Hängeschrank voll waren, war meine Geldbörse leer. Gähnend leer.

Dann waren wir das erste Mal bei Aldi. Zögerlich wanderten einige Produkte in den Einkaufswagen. War es möglich, das „Albrecht Kaffee“ mit „Jacobs Krönung“ mithalten kann? Kann man statt „Schauma Multivitamin“ auch „Benny“ benutzen??? Und schließlich: Muss es wirklich „Zewa“ sein? Oder tut es „Kokett“ auch?

Ich gebe zu: Wir hatten so unsere Vorurteile. Warum sollte auch ein Eis, dass in der 4er-Packung zwei Euro kostet, genauso gut schmecken wie Magnum? Das würde ja bedeuten, dass wir eine Menge Geld zum Fenster rausgeworfen hätten, einfach nur wegen der Markennamen, die wir schon von Kindheit auf kennen... Schließlich war das was ganz Besonderes, Oma\'s „Storck Riesen“ zu kauen und bei einem Glas „Nesquick“ darauf zu warten, dass die „Miracoli“ endlich fertig würden....

Es folgte die Ernüchterung. Nach anfänglicher Skepsis war der Einkaufswagen doch wieder prall gefüllt und es ging in Richtung Kasse. Im Kopf überschlug ich: sechs Tüten müssten reichen, die Rechnung wird sich wohl ca. auf 200,00 Euro belaufen, aber dafür ist wirklich alles wieder vorrätig. Ich zückte also mein Portmonaie und verabschiedete mich in Gedanken von meinen beiden Hundert-Euro-Scheinen. Dann der Schock: Obwohl der Kassenbon mindestens einen Meter lang war, wollte die freundliche Turbo-Kassiererin nur 125,49 Euro!!! Ich konnte einen Jubelschrei gerade noch unterdrücken und machte mich ans Tütenpacken.

Mit vollgepacktem Auto kamen wir zuhause an und schleppten alles in die eigenen vier Wände. Euphorisch wurde alles in Schränke verstaut und das restliche Geld bestaunt. Nicht schlecht, der Aldi-Einkauf hatte sich gelohnt – zumindest finanziell.

Dann kam die Testphase. Kritisch wurden Grundnahrungsmittel, Getränke und Hygieneartikel unter die Lupe genommen und ausprobiert. Ich war richtig enttäuscht: Es gab nix zu nörgeln!

Der Kaffee schmeckte mit einfachen Filtertüten nicht schlechter als mit denen von Melitta, Nudeln, Reis und Knödel schmeckten ebenfalls wie gewohnt. „Benny“ ist genauso sanft zu meinen Haaren wie „Schauma“ und das „Caribic“-Duschgel kann das geliebte „Fa“ ohne weiteres ersetzen.

Im Folgenden nun eine Liste der Aldi-Artikel, die ich jedem ans Herz legen möchte, wer dies uninteressant findet, scrollt bitte weiter zu den Sternchen:

Tiefkühl-Produkte:

Pommes Frites: 750g für 0,49 EUR sind wirklich unschlagbar. Man kann diese Pommes Frites sowohl im Ofen als auch in der Friteuse zubereiten.

Wiener Schnitzel: Sechs Schnitzel, paniert und vorgegart für 4,59 EUR. Zusammen mit den Pommes Frites in schnelles Gericht, mit dem man jeder Imbissbude Konkurrenz machen kann!
Eis: Uneingeschränkt empfehlenswert. Mein Favorit ist „Big King“. Drei Eis am Stiel für einen Euro, erinnert mich ein bisschen an eine Mischung aus Nogger Choc und Magnum.

Backwaren:

Milchbrötchen: Wirklich leckere Stütchen, die auch beim Bäcker nicht besser schmecken. Sechs Stück für 0,95 EUR.
Nougatringe: Die kosten 1,49 EUR, die Packung enthält vier Stück. Wirklich lecker und zum Glück nicht ganz so groß wie beim Bäcker.

Süßigkeiten:
Da könnte ich stundenlang aufzählen. Es gibt ein Plagiat zu nahezu jedem bekannten Produkt. Besonderes Highlight: Die Minztäfelchen a la After Eight. Wirklich lecker. Aber auch „Dreamy“ („Milky Way“), „Schoko Milch Jumbo“ (“Happy Hippo Snack”) oder “Romeo” (“Bounty”) finden regelmäßig den Weg in meinen Einkaufswagen. Leider habe ich die entsprechenden Preise nicht parat, kann aber mit Sicherheit sagen, dass die Plagiate um vieles günstiger sind als die Originale.


Aus der Kühltheke:

Probiotisches Trinkfrühstück: Trinkjoghurt mit Körnern in den Geschmacksrichtungen Apfel, Pfirsich oder Waldfrucht; prima für’s Büro. 500ml kosten 0,79 EUR.
Curry-Snack: Der „King“ lässt grüßen. Leckere Currywurst (200g) für 1,29 EUR.
Dill-Sahne-Heringsfilets: Die findet mein Mann unwiderstehlich. 400g kosten 1,19 EUR.


Non-Food:

Batterien: Verschiedene Sortierungen, jede Packung kostet 1,49 EUR.
Bims-Konzentrat: Mit Bims kriege ich alles sauber. Die Literflasche kostet gerade mal 0,99 EUR und hält eine ganze Weile.
Shampoo, Duschgel & Co.: Natürlich immer Geschmackssache. Ich habe jetzt fast alle mal benutzt und war mit allen Artikeln zufrieden. Einzig das orangefarbene Caribic-Shampoo sagt mir vom Geruch her nicht so zu und macht meine Haare etwas strohig, mein Mann allerdings hat an diesem Shampoo nichts auszusetzen.
Kokett-Taschentücher und Küchenpapier: Kaufen wir regelmäßig. Die Papiertaschentücher sind zwar nicht so weich wie die von Tempo, aber für die nicht vom Schnupfen gebeutelte Nase durchaus o.k. Das Küchenpapier ist genauso reißfest wie Zewa und wird bei uns für alles mögliche benutzt.

Und schließlich: Frischwaren! Obst und Gemüse sind bei Aldi immer frisch und sauber abgepackt. Ich habe dort noch nie Fruchtfliegen um schimmliges Obst schwirren sehen, wie das in manch anderem Geschäft schon oft der Fall war. Natürlich ist die Auswahl immer auf Saison-Artikel beschränkt. Wahrscheinlich sind die Artikel deshalb auch so günstig.

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Aber natürlich kommt es beim Einkaufen auch nicht nur auf die Waren an. Ebenfalls wichtig finde ich das Drumherum. Auch hier bin ich bei Aldi zufrieden. Zwar ist die Einrichtung etwas „spartanisch“; man findet auch keine Dosenpyramiden oder dergleichen. Allerdings findet man sich im Aldi-Markt immer zurecht, denn: Kennt man einen, kennt man alle. In jeder Aldi-Filiale sind die Waren gleich angeordnet, Suchen entfällt.

Eines der wichtigsten Kriterien beim Einkaufen ist für mich die Sauberkeit. Wie oft habe ich mich bei Real geekelt, wenn schimmlige Joghurts herumstanden, aufgeplatzte Knack-und-Back-Packungen ihren gärenden Inhalt über die Kühltheke ergossen oder zerbrochene Eier sämtliche anderen Eierkartons verklebten. Auch staubige oder schmutzige Verpackungen waren keine Seltenheit und Obst und Gemüse musste genauestens auf faule Stellen kontrolliert werden. Bei Aldi kann ich einfach alles ganz entspannt in den Wagen werfen und muss mir vorher nichts ansehen: Bisher war nie irgendetwas kaputt oder schmutzig.

Sehr angenehm finde ich auch den Verzicht auf Kundenberieselung. Was früher wohl als Kostenersparnis gedacht war, entpuppt sich als wahre Wohltat. Nichts nervt mich mehr, als wenn mich beim Einkaufen eine quäkende Stimme darauf aufmerksam macht, dass die französischen Tafelbirnen suuupergünstig sind und ich 2,50 EUR bekomme, wen ich länger als zehn Minuten an der Kasse stehe und nicht alle Kassen geöffnet sind.

Auch die Kassiererinnen sind klasse. Ich musste noch nie lange an der Kasse anstehen und im Gegensatz zu vielen anderen Verbrauchermärkten bekommt eine Aldi-Kassiererinnen keinen Herzkasper, wenn sie die Mengen sieht, die ich ihr aufs Band packe.

Was vielen Leuten bei Aldi fehlt, sind die Frischwaren. Es gibt weder eine Käse- noch eine Fleischtheke und auch Frischwurst sucht man vergebens. Wer schnell noch Zigaretten, eine Zeitschrift oder ein paar Brötchen mitnehmen will, wird ebenfalls enttäuscht. Ich jedoch finde abgepackte Waren durchaus annehmbar und mache mir nichts daraus, ein paar Artikel eventuell auch mal woanders kaufen zu müssen.

Die oft wirklich bemerkenswerten Aktionsartikel entschädigen mich durchaus für die fehlenden Warengruppen. Natürlich ist nicht immer was dabei, aber ich habe schon so einige Sachen mit großer Ersparnis in den Aldi-Aktionen gekauft, z.B.: Kleinelektrogeräte, Bürobedarf, Weihnachtsschmuck, Haushaltstextilien oder Dekorartikel.

Es hält sich ja hartnäckig das Gerücht, dass Aldis „nachgemachte“ Markenartikel in Wirklichkeit derselben Fabrik entspringen wie das Original. Den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung kann ich nicht beurteilen; es würde mich aber nicht wundern, wenn es tatsächlich so wäre. Bei den meisten Produkten merke ich nämlich nicht den geringsten Unterschied. Im Folgenden eine Aufzählung verschiedener Aldi-Marken und der vermuteten Herstellerfirmen. Auch hier gilt wieder: Alle Uninteressierten scrollen einfach bis zu den Sternchen. (Natürlich habe ich das nicht alles allein herausgefunden. Die Informationen entspringen verschiedenen Seiten im Netz, wobei ich besonders die Seite www.lebensmittelmarken.de nennen möchte.)

Tiefkühlpizzen: Die Aldi-Marken „Palazzo“ und „Riggano“ werden demnach hergestellt von Freiberger Lebensmittel GmbH & Co; das ist die Firma, die auch „Alberto“-Pizzen herstellt.

Joghurts und Milchmischgetränke der Marken „Biac“, „Milfina“ und „Duo“ kommen direkt von Müller. Man sieht also: Von Müller schmeckt nicht nur die Milch ;-) Ebenfalls vertreten sind „Topi“ von Zott („Monte“) und „Gutlohe Premium“ von Strothmann („Creme Composé“).

Wer Eis der Marke „Grandessa Premium“ kauft und sich über die frappierende Ähnlichkeit mit „Mövenpick“ wundert, sollte daran denken, dass beide Produkte von Schöller hergestellt werden.

Immer wieder gekauft werden Tiefkühl-Fertiggerichte, gerade, wenn man mal nicht kochen mag oder keine Zeit hat. Wer bei Aldi Pfannengerichte oder Geschnetzeltes von „Primana“ kauft, nimmt „Apetito“ mit nach Hause. Guten Appetit!

Auch wer Rohkost mag, muss bei Aldi nicht auf gewohnte Qualität verzichten. Die Salate sollen samt und sonders von Nadler hergestellt werden.

Eine wirklich leckere Sache sind die Nudelgerichte von „Carlini“. Wer die einmal probiert hat, kann sich denken, dass hier „Kraft“ am Werk war.

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Fazit:

Zusammenfassend kann ich Aldi jedem empfehlen, der beim Einkaufen gern Geld sparen möchte und nicht unbedingt markenfixiert ist. Ich habe bisher eine Menge Aldi-Produkte ausprobiert und habe nie einen Mangel an Qualität festgestellt. Alle Waren sind übersichtlich und ordentlich eingeräumt und Sauberkeit wird großgeschrieben.

Auch wenn das Personal bei Aldi keine beratenden Funktionen übernimmt, hat man uns immer freundlich und zuvorkommend behandelt und auch schon mal die eine oder andere Frage beantwortet. Die Kassiererinnen sind schnell und ebenfalls freundlich, ein Umtausch ist auch kein Problem, wenn man sich mal vertan hat. Durch das Scanner-Kassen System kann man zuhause ganz bequem nachlesen, welcher Artikel was gekostet hat.

Die Sonderposten, die Aldi anbietet, sind abwechslungsreich und vom Preis-Leistungsverhältnis meist unschlagbar. Zweimal die Woche gibt’s was neues, so dass man sich manchmal sputen muss, wenn man es auf einen Artikel abgesehen hat. Die Aktionstage sind Montag und Donnerstag und bisher waren von allen Aktionsartikeln immer reichlich Exemplare vorhanden.

Soweit ich weiß, sind die Öffnungszeiten für alle Aldi-Märkte dieselben: Mo.-Fr. von 9.00 bis 18.30 und Sa. von 9.00 bis 13.00 Uhr.

Auch die Aldi Homepage ist übersichtlich gestaltet. Hier kann man zum Teil schon eine Woche zuvor sehen, welche Aktionsartikel bald angeboten werden. Das kann sehr nützlich sein! Wer nicht weiß, wo die nächste Aldi-Filiale zu finden ist, findet hier prompte Hilfe.

Also dann: Wir sehn uns bei Aldi!




P.S.: Ich habe diesen Bericht an dieser Stelle gepostet, weil leider keine allgemeine Aldi-Kategorie zu finden war.

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