Kurort Langeoog Testbericht

Vorab: Langeoog ist schön - auch, oder gerade im Winter. Wer gute Luft, Erholung und Ruhe sucht, ist hier bestens aufgehoben -vorausgesetzt die Geldbörse ist gut gefüllt. Denn geschröpft wird man bereits bevor man die Insel betreten hat. So ist beispielsweise nur das Handgepäck im Fährpreis enthalten. Größere Gepäckstücke schlagen zusätzlich noch einmal mit 2,50 ? pro Stück für die Hin- und Rückfahrt mit der Fähre zu Buche. Transportiert wird das Gepäck nur bis zum Inselbahnhof. Wer das Gepäck in seine Unterkunft gebracht haben möchte, darf pro Gepäckstück nochmals 2,50 ? hinblättern. Der Parkplatz auf dem Festland für 14 Tage schlägt mit knapp 50 ? aufs Konto. Darüber hinaus wird noch eine Kurtaxe von rund 22 ? fällig. Die Lebenshaltungskosten sind naturgemäß höher als auf dem Festland. Summasumarum ist ein Urlaub auf Langeoog für Familien mit Kindern (obwohl die Inseln sich gerne aus familienfreundlich präsentieren) nur schwer zu finanzieren. Im Gegenteil: Meine Lebensgefährtin und ich halten uns beruflich desöfteren in Südfrankreich, genauer gesagt an der Côte d'Azur, auf. Diese als besonders exklusiv verschriehene Region liegt bei näherem Nachrechnen auf gleichen Preisniveau wie Langeoog. Übrigens, die kleine Nachbarinsel Baltrum ist um einiges günstiger.

So jetzt aber zu den erfreulichen Seiten von Langeoog:

Für Wellness-Fans:
Das Meerwasser-Wellenbad ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Für knapp 7,50 ?Euro kann man sich in die Fluten stürzen. Die Ausstattung des Bades: eine 42 m lange Wasserrutsche für die Kids, Warmwasserbecken mit diversen Sprudel- und Massagedüsen, Entspannungsgrotte, Strömungskanäle etc. Direkt gegenüber liegt das Kurhaus. Hier finden Sie zahlreiche Schnupperangebote. Zum Beispiel: Meeresalgen-Ölbad plus Ganzkörpermassage für 40 ?.

Für Shopping-Fans:
Das Shop-Angebot auf Langeoog ist zwar begrenzt, aber dafür sehr exklusiv. Ein Tipp für Leute, die beabsichtigen auf Langeoog Weihnachten zu feiern: Blumenhaus Peters in der Kirchstraße nimmt telefonisch Bestellungen für Weihnachtsbäume entgegen.

Für Film-Fans:
Das kleine Inselkino "Windlicht" besitzt zwei kleine Kinosääle. Gezeigt werden sogar ziemlich aktuelle Filme (ohne lästige Werbung und Vorfilm). Darüber hinaus ist das Windlicht auch Kneipe und Restaurant.

Für Kultur-Fans:
Lale Andersen lebte auf Langeoog. Heute ist ihr Haus - ein wunderschönes Reet gedecktes Haus - ein Cafe. In direkter Nachbarschaft des Sonnenhofs finden Sie auch den Dünenfriedhof, auf dem die Sängerin von "Lili Marleen" begraben liegt.

Für Gourmets:
Auf Langeoog kann man - wie könnte es auch anders sein - Fisch essen. Mir persönlich gefiel am besten das Restaurant Panorama mit Blick auf den Strand und die Nordsee. Die Schollen gefüllt mit Grünkohl waren einfach sensationell.

Für Natur-Fans:
Langeoog bietet Naturerlebnisse im Überfluss: der kilometerlange Sandstrand, die Robbenbeobachtungsstation im Osten der Insel, die Dünenlandschaften, unterschiedliche Natur- und Wanderpfade mit Erklungen zum Lebensraum, die Salzwiesen und natürlich das Wattenmeer. Laufend gibt es Neues zu entdecken. Seltene Pflanzen und wildlebende Tiere begleiten einen beinahe auf Schritt und Tritt bei den Wanderungen.


Fazit:
Gestressten Großstadtmenschen bietet Langeoog vor allem Ruhe zum Relaxen. Denn vielmehr kann man auf diesem kleinen Eiland auch nicht tun. Dazu trägt auch bei, dass Langeoog autofrei ist. Wer aber Party und Action sucht, sollte lieber für das gleiche Geld in den Süden fliegen.