Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von Barbara01

Barbaras Kampf mit dem Amt Teil II, heute etwas privateres

Pro:

Barbara gibt nicht auf ...

Kontra:

man muss eben das Leben so nehmen wie es ist...

Empfehlung:

Nein

Barbara sucht einen neuen Job oder besser Barbaras Kampf mit dem Amt Teil II

Zum besseren Verständnis meiner persönlichen Situation muss ich heute etwas näher auf meine persönlichen Lebensumstände eingehen:

Bis Sommer 2000 lebte Barbara fröhlich und zufrieden, in Wiesbaden, hatte Arbeit zwar einem Sklavenhalter,
( Zeitarbeitsunternehmen ), hatte eine kleine Wohnung ein liebevolles Elternhaus, im Münsterland, telefonierte täglich mit den Eltern, ein paar Freunde alles in allem mir ging es ganz gut.

Ihre Mutter war zwar krank geworden irgendwas mit der Lunge, mein Vater war schon länger krank, Diabetiker, hatte davon eine Polyneuritis, d. h. er saß im Rollstuhl konnte nicht mehr laufen, die beiden halfen sich gegenseitig und irgendwie waren sie trotzdem noch recht glücklich miteinander...bis zum Sommer 2000 da ging meine Mutter mal wieder zum Arzt... Kontrolluntersuchung, aber dann kam der Hammer, dass mit der Lunge war eine sehr ernste Krankheit, Lungenfibrose im Endstadium ... Lebenserwartung noch wenige Monate. Bei dieser Krankheit bilden sich Bläschen auf der Lunge die früher oder später sich verkleben, d.h. Atemnot, Husten bis zum umfallen... Meine Mutter begab sich in ein Fachkrankenhaus um sich behandeln zu lassen, dadurch war sie nicht mehr in der Lage meinen Vater zu pflegen ... schweren Herzens kam er in eine Pflegeeinrichtung für ältere Menschen.

Trotz Behandlung in einer Lungenfachklinik ging es meiner Mutter schlechter... bekam ein Sauerstoffgerät, Chemotherapie, konnte kaum noch laufen, schweren Herzens haben mein Bruder und ich sie auch in dieses gleiche Pflegeheim gegeben, dort waren beide in einem Zimmer untergebracht, dass war August 2000. Die beiden waren dort auch versorgt...gut zwar nicht...aber es gab keine andere Lösung...Bei Telefonatenmerkte ich dass es den beiden immer schlechter ging, mein Vater Pflegestufe III, lag fast den ganzen Tag im Bett in Windeln ... die Mutter im Nebenbett mit schwerer Atemnot.

Am 02. Januar 2001 rief mich morgens, 5.45 Uhr, mein Bruder an, und teilte mir mit meine Mutter sei verstorben, dass mit 68 Jahre, ich bekam einen solchen Schock, ich dachte immer wieder sie wird wohl wieder gesund... und dann das.. Ich habe sofort bei meinem Sklavenhalter angerufen und um ein paar Tage frei gebeten, da fühlte ich die gesamte Menschlichkeit dieser Zeitarbeitsfirma, dort hatte man kein Verständnis, ich müsse nach vorn schauen und meine Arbeit verrichten, ich habe mich zusammengerissen und bin daraufhin am Todestag meiner Mutter arbeiten gegangen. Abends in meiner Wohnung angekommen, bekam ich einen Nervenzusammenbruch, am nächsten Morgen bin ich zum Arzt, dieser war ein Mensch und hat mich für eine Woche Krankgeschrieben, damit sie erstmal in Ruhe ihre Mutter beerdigen können.

Mein Arbeitgeber war stinksauer auf mich, ich würde Kunden verärgern...was ich mir denn dächte...so dann erstmal ins Münsterland gefahren und nach dem rechten geschaut, mein Vater reagierte wie er mich sah für mich sehr komisch, ich musste dann erfahren er habe vor lauter schreck, tot seiner Ehefrau einen Schlaganfall erlitten. Nach der Beerdigung bin ich wieder zurück nach Wiesbaden gereist, mein Bruder ich muss dabei sagen er ist Finanzbeamter, so behandelt er auch seine Schwester..., kein liebes Wort, hat mir nur ein Kosmetiktäschchen mit Mutters Schmuck in die Hand gedrückt. So fuhr ich wieder nach Wiesbaden, wunderte mich ein wenig über meine Appetitlosigkeit aber ich dachte mir, der ganze Stress wird wohl wieder.

Mein Arzt hat mich noch ein Woche krankgeschrieben, meinem Sklavenhalter hat es gefreut ... aber mir egal ... so konnte ich nicht arbeiten. In dieser Zeit hatte ich Kontakt zu einem Mann, er war freundlich liebenswert, er nutzte meine Situation aus und brachte mich um viel Geld, hatte ich ihm anvertraut, wegen Kontoprüfung für den weiteren Aufenthalt meines Vaters in diesem Heim. Später musste ich feststellen, dieser Mann hatte mein Geld ausgegeben, mich betrogen – habe ihm Gerichtsvollzieher geschickt ... leider nichts zu holen, er kam aus dem Gefängnis, wegen Steuerhinterziehung, 1,5 Millionen DM, Eidesstattliche Versicherung, so ein Schwein dachte ich.

Aber es kam noch schlimmer er war so nett und hatte auf meinem Namen und meiner Kreditkarte Fahrzeuge angemietet, konnte nicht zahlen und ich war wieder dran.

Dieser Mann ist dann aus Wiesbaden weggezogen, ich war wieder allein, hatte mich zwischenzeitlich in psychologische Behandlung begeben, musste Antidepressiva einnehmen,es war festgestellt worden, ich hatte eine starke Depression, wegen meiner Essstörung die ich mittlerweile entwickelt hatte. Der Psychologe riet mir zu einer eigenen Familie, aber leichter gesagt als getan, ich las Kontaktanzeigen ... Videotext im Fernsehen ... und dort sah ich eine Anzeige die mir gefiel,ein Mann in meinem Alter, mit Familienwunsch, habe mich mit ihm getroffen, wirklich nett, habe ihn nach einem Jahr geheiratet, eine Eigentumswohnung gekauft, am Tag der Hochzeit hat sich dieser Mann verändert, sprach kein Wort mit mir, kein SEX, ich habe immer wieder gefragt, er wusste, dass ich krank war, hatte dieses ausgenutzt, eine hohe Lebensversicherung auf mich und umgekehrt abgeschlossen, und dann versucht, mich psychisch fertig zu machen, vielleicht Selbstmord, auch jeden Fall Klinik, er sonnte sich in Sicherheit.

Ich musste feststellen, dieser Mann hatte überall Schulden...habe ihn 2 Jahre lang ausgehalten, ich wurde arbeitslos, hatte aber Glück im Unglück, fand in der Zeitung eine Anzeige einer neuen Ärztin die sich nur mit Essstörungen befasst, sie konnte mir helfen. In der Zwischenzeit ist leider im Oktober 2003 auch noch mein Vater verstorben, jetzt hatte ich keinen Halt mehr aus dem Elternhaus, habe mich immer wieder mit meinem Ehegatten gestritten, im April 2004 habe ich ihm gesagt, ich möchte die Scheidung, er war ganz und gar erstaunt, über so viel Stärke seiner Frau.

Am 01.10.2004 ist er aus unserer Wohnung ausgezogen, heute wohne ich allein, mit meiner Katze Kathinka in dieser Wohnung, muss aber leider verkaufen, weil ich die monatlichen Raten aufgrund meiner Arbeitslosigkeit nicht mehr aufbringen kann, mein Mann ist seitdem unbekannt verzogen ist hat mich mit den Schulden sitzen gelassen, obwohl er noch Arbeit hat und verdient nicht schlecht, da ich einen Makler beauftragt habe die Wohnung zu verkaufen, habe ich wieder ein Problem, ich brauche eine neue Wohnung, aber ohne Arbeit keine Wohnung, heute ist mir wieder eine Wohnung abgesagt worden ... aber ich gebe nicht auf, ich werde wieder Arbeit finden und eine Wohnung, ich lasse mich nicht mehr unterkriegen, ich bin nach aussen so stark, obwohl ich innen zittere, aber das sieht ja niemand, jetzt habe ich wieder einen Freund und ich glaube morgen mache ich mal einen Test, dass ich schwanger bin, dass Leben geht weiter... Barbara bleibt stark, heute hat mein Nochehemann Geburtstag, er sucht via Internet eine neue Frau (weiteres Opfer) ich kann nur darüber lachen und trinke Sekt ... auf ihn, er wird sich noch wundern, wenn er seiner so schwachen Frau Unterhalt zahlen darf, ich werde wahrscheinlich im Juli diesen Jahres geschieden und werde meinem Exmann ins Gesicht grinsen ... ich freu mich schon auf mein weiteres Leben.

Da ich Hartz IV- Empfängerin bin muß ich nächste Woche zum Sozialamt, bis gestern hatte ich Angst davor, aber ich sage mir immer wieder, sehr gibt noch ein Morgen ... und Barbara gibt nicht auf!

Hoffentlich habe ich Euch nicht gelangweilt mit der Geschichte aus meinem Leben.

Es grüsst Euch Barbara mit Katze Kathinka.

34 Bewertungen, 5 Kommentare

  • AngelikaR

    06.02.2009, 12:16 Uhr von AngelikaR
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das klingt ja furchtbar. Ich hoffe, Du hast Deine Sorgen heute überwunden. LG

  • marina71

    27.03.2006, 19:19 Uhr von marina71
    Bewertung: sehr hilfreich

    Harte Schicksalsschläge, die du hast erleben müssen. Ich hab beim Lesen Gänsehaut bekommen. GLG

  • anonym

    09.07.2005, 15:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nur nicht unterkriegen lassen!!! Du bist wirklich eine starke Frau!!! Ich fühle mich auch manchmal etwas einsam.....und dann rapple ich mich irgendwie wieder hoch :-) Gruß DagSonja

  • farnbauk

    07.07.2005, 00:33 Uhr von farnbauk
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du wirst Freunde finden!

  • Overknees

    06.04.2005, 22:13 Uhr von Overknees
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nicht aufgeben, nur das zählt. Die Sonne scheint auch für Dich. Marc A.