Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von sunstar0210

Nebelschwaden

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Der Tag beginnt zu leben, Wolken ziehen vorbei, ein Strahl des Lichtes, des Erwachens, erscheint am Himmel.

Doch ihr Blick ist getrübt, Falten auf der Stirn die nicht mehr weggehen, all die Jahre hat sie geschwiegen, ihren Kummer in Schmerzen umgewandelt. Ihre Haut zeigt Wunden, tiefe Wunden und doch ist sie schön.

Wenn der Glanz doch wieder in ihre Augen zurückkehren würde, dann hätte auch die Sonne einen Grund zu strahlen, doch noch siegen die Nebelschwaden, die sich leise um sie bewegen, jeden ihrer Schritte verfolgen und ihrem Blick hinterher wandern.

Da sitzt sie nun umgeben von Wogen des Meeres, kalte aber klare Luft umgibt sie, sie fühlt die Freiheit des Meeres, aber auch dessen Qualen, von Menschen hervorgebracht die nicht wissen was Leben und Natur bedeutet.

Ein leises Säuseln des Windes umgibt sie und mischt sich in das Stille Gespräch, als ob der Wind sie verführen will, spielt er mit ihren Haaren. Als er keine Reaktion bekommt, werden seine Forderungen stärker und wilder, er will sie mit aller Gewalt zu sich zwingen -sie soll ihm folgen.....ihre Tränen die sieht er nicht, den leisen Aufschrei den hört er nicht....er bekam was er wollte, ihren letzten Willen, die letzte Seele.

Nie wieder ging sie danach wieder ans Meer, sie hatte Angst vor den Wogen die ihr damals keinen Schutz boten.

Wieder starb ein Teil ihres Lichtes und auch die Sonne am Firmament verblasste ein Stück.

Sie versteckte sich in Höhlen des Waldes, sie versteckte sich vor sich selbst, vor der Natur vor dem Leben, Schutz in der Dunkelheit und nur die treuen Nebelschwaden waren bei ihr. Sie war nackt, nackt und entblößt im inneren ihres Körpers. Wieder nahmen ihre Gedanken und das Geschehen überhand, wieder konnte sie sich nicht wehren als er kam und wieder war sein Hass und seine Macht stärker als sie. sie soll ihm folgen.....ihre Tränen die sieht er nicht, den leisen Aufschrei den hört er nicht....er bekam was er wollte, ihren letzten Willen, die letzte Seele.

Nach unendlichen Qualen der Nacht konnte sie fliehen, frische Narben, aber der alte Schmerz begleiteten auf ihrer Flucht. Er folgte ihr nicht, er wusste er findet sie - \"leide mein Kind leide, ich werde da sein wenn du an Kraft gewinnst und dich zerstören \"- seine Worte schallten in den Bäumen wieder -welche auch ihr keinen Schutz boten.

Nie wieder ging sie in die Höhlen des Waldes- sie hatte Angst.

Die Zeit verstrich und sie wanderte umher. Nie verlor sie die Angst vor der Helligkeit, nie verließen sie die Nebelschwaden. Doch mit der Zeit wurde der Schmerz dumpf, die Narben verblassten -doch nur äußerlich, innen tobte ein Kampf. Viel war sie abseits der großen Städte immer im Drang weiter zu wandern -weiter zu flüchten.

So verging die Zeit und er folgte ihr, er spürte ihre Angst, ihren Kampf und suhlte sich in ihrem Schmerz. Ein letztes mal wollte er sie --- er bekam-- sie soll ihm folgen.....ihre Tränen die sieht er nicht, den leisen Aufschrei den hört er nicht....er bekam was er wollte, ihren letzten Willen, die letzte Seele.


So starb sie eingehüllt in den Nebelschwaden - der Himmel weinte und die Sonne erlosch, es wurde wieder Nacht.


(c) sunstar0210

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