Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hawkeye*

Vergangenes

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Waren sie schon einmal verliebt ?
Ich meine jetzt nicht alberne Schwärmereien oder Flirts.
So richtig verliebt, das Sie dachten, Sie hätten die Frau fürs Leben gefunden ?
Nun ja ich hatte „die Richtige“ gefunden, doch lag es nicht in meiner Macht sie zu halten.
Der einzige Trost, der mir bleibt, ist der das da doch ein Sinn hinter stecken muß, Gott schenkt einem nicht einen Engel, um einem diesen dann ohne Grund wieder zu entreißen.



Es fing alles Ende letzten März an, vielleicht war es auch schon April.
Es war einer dieser typischen Freitag Abende in meinem Leben, ich saß wie gewöhnlich in meinem Zimmer am Computer, schaute nebenher Fernsehen, während es draußen mal wieder wie aus Eimern schüttete.
Es durfte so um 23 Uhr gewesen sein, als ich plötzlich eine Chat Message bekam.
„HI ! magst du chatten ?“
OK wieso nicht, das war schließlich das Highlight meines Lebens, zu hoffen das ich per Zufall in den unendlichen Weiten des Internets jemand nettes kennenlerne, der mich aus all dem Mist und den Depressionen befreit.
Gut ich war auf diese Weise schon oft enttäuscht worden, aber man kann ja nie Wissen.
Es entwickelte sich ein witziges Gespräch, und nach einer Zeit fragte ich ob wir das Gespräch nicht am Telefon weiter führen wollten.
Zum einen da ich irgendwo zu müde war, um noch weiter auf dem Stuhl zu sitzen, aber hauptsächlich weil ich jetzt neugierig geworden war.
Der gute Eindruck aus dem Chat wurde durchs Telefonat bestätigt, Tanjas Stimme hatte was, OK sie erinnerte mich auch an jemand anderen, aber das war in dem Fall von Vorteil.
Blöd wie ich bin bildete ich mir natürlich gleich was drauf ein, ein langes gutes Gespräch, wir hatten uns blendend verstanden, da dachte ich mir das könnte doch was werden.
Die nächsten Tage chattetten wir weiter, und ich bekam meine typischen Anfälle von Eifersucht, wenn sie von ihren Ausflügen in die örtliche Diskothek sprach.
Nichts desto trotz beschlossen wir uns zu Treffen, sie wollte immer schon einmal nach Aachen, wegen der schönen Innenstadt hatte sie gesagt, also nichts wie hin.

Ich kam in den Bahnhof rein, und da stand sie, neben den Passbildautomaten, in ihrer Zitronengelben Hose, und dem rosafarbenen, mit Rosen versehenen Top.
Die langen braunen Haare offen getragen, und zwei Wunderschöne Augen, die mich neugierig mustern unter den Brillengläsern.
Man versucht ein Gespräch auf zu bauen, und das fällt auch gar nicht mal so schwer, ein paar Neckereien und es läuft.
Wir steigen in den Zug ein, und sie erzählt von ihren letzten Party Erlebnissen, während ich überlege, was ich von ihr halte.
Sie gefällt mir, ja doch, sie hat Charme und zieht einen in ihren Bann, ihr Äußeres hat es mir jetzt nach genauerer Betrachtung auch angetan.
Nach einer Weile setzt sie sich zu mir rüber, legt ihren Kopf auf meine Schultern.
„Wow“ das ist absolutes Neuland für mich, ich nehme sie vorsichtig in den Arm, streichele ihr seidiges, wohlduftendes Haar und rieche weiter daran.
Ihr Duft verschlägt mir fast die Sprache.
Ich wünschte, diese Zugfahrt würde nie enden, und wir würden für immer so weiter fahren.
Aber dann kommen wir doch in Aachen an, wie gesagt ich wäre zwar lieber weiter gefahren aber OK, es sollte schließlich doch noch ein wunderschöner Tag werden, mit einer ebenso schönen Heimfahrt, den wir beide wohl nie vergessen werden.



Wieder bei ihr am Bahnhof angekommen, rufen wir Ihren Vater an, damit der uns abholt.
„Hm geht keiner dran“ meint sie, OK vielleicht liegt es auch am Handy, also Versuchen wir’s von einem Münztelefon.
Auch da na da.
Gut dann müssen wir wohl oder übel laufen, unterwegs versuchen wir es zwar noch ein paarmal, aber es ist immer das dasselbe, keiner geht dran.
Sie meint das könne nur Ihre Oma sein, die würde immer so lange telefonieren.
Na toll dann laufen wir halt die lange Strecke durch den Wald.
Und wissen sie was ?
Das war die beste Entscheidung die wir bis dato gefällt hatten, denn so konnten wir uns weiter annähern.
Sie nahm meine Hand und wir spazierten durch die Dunklen Wälder und Felder.
Als wir dann nach gut 1 Stunde bei ihr ankamen, ( vielleicht war’s auch länger, aber bei schönen Sachen vergeht die Zeit ja so schnell ) erfuhren wir von ihren Eltern, die in dem kleinen gemütlichen Wohnzimmer lagen, in dem wir in Zukunft auch noch viel Zeit verbringen sollten, kuschelnd auf dem Sofa oder zu Abend essend, das daß Telefon wohl tot sei.
Gut zu wissen, jetzt waren wir ja schließlich schon da, und zogen uns um, denn ich hatte ein Paar DVD ´s mitgebracht, die wir uns unten im Gästezimmer anschauen wollten.
Auf der ausgezogenen Bettcouch, kuschelte ich mich dann von hinten an sie heran.
Und so verbrachten wir unseren ersten Tag und unsere erste Nacht miteinander.



Leider mußte ich am nächsten Tag schon wieder fahren, da ich mich mit einer Freundin aus Eckernförde verabredet hatte, um bei Ihr einen Tag zu verbringen.
Und so schön es bei der Freundin auch war, um so mehr dachte ich an Tanja.
Auf der Heimfahrt rief sie mich schließlich an, ob ich nicht am nächsten Tag zu ihr komme wolle, sie würde eine Party geben, ich war mir zunächst unsicher, sicher ich wollte sie wieder sehen, aber am liebsten eigentlich alleine.
Auf anraten einer anderen Freundin von mir, fuhr ich schließlich zu ihr.
Nach den ersten Schwierigkeiten, nämlich dem Busfahrer klar zu machen, wo ich denn hinwolle, kam ich gerade noch an der richtigen Haltestelle, den „Stop – Knopf“ drückend bei ihr an.
Da erwartete Sie mich, und sah Atemberaubend aus.
Wir gingen gleich zu Ihr, sie meinte, sie wüßte nicht, ob noch jemand anderes zur Party kommen würde, wahrscheinlich aber eher nicht.
„Yes“
In ihrem Zimmer angekommen, verdunkelte sie es und legte eine CD ein, sie zog sich bis auf Ihre Unterwäsche aus, und ich tat es ihr gleich.
So lagen wir nebeneinander, und mein Herz pochte wie wild, schlug mir bis zum Hals.
Ich war schrecklich nervös, unerfahren und durcheinander.
Ich fing an sie zu Küssen, sie sagte etwas zu mir, und dann schliefen wir mit einander.


Stunden später ... nein na gut so lange hat es auch nicht gedauert , zogen wir uns wieder an, und beschlossen, das wir für den Abend noch etwas zu knabbern bräuchten, also setzten wir uns aufs Fahrrad und fuhren los.
Vorher machten wir noch einen Abstecher zur Eisdiele, wo wir beide uns glücklich anstrahlten und das passierte verarbeiteten.
Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, das daß vielleicht der bis heute schönste Tag in meinem Leben war, auch wenn andere Ereignisse in unserer Beziehung dem kaum nachstanden.


Bemerkung: Eigentlich wollte ich den Text zu Ende schreiben, also bis zum Ende unserer Beziehung, aber jetzt, nachdem alles vergangen ist, werde ich es nicht mehr tun.
Ich vermisse sie, dieses hoppelnde Herz.
Aber ich ertrage es nicht mehr, mit ihr zu reden.
Sie hat mich oft genug verletzt.

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