Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von kleineswoelkchen

Zwiespalt

Pro:

Realität

Kontra:

Selbst ich wüßte nicht, wie ich in so einer Situation reagieren würde

Empfehlung:

Nein

Da yopi uns auch hier die Möglichkeit bietet, einfache kleine Geschichten niederzuschreiben,
möchte auch ich mich in diesem Bereich ein wenig betätigen.
Geschichten, Märchen und kleine Anektdoten schreibe ich schon seit Jahren gerne nieder.
Ich bin kein großer Schreiber, doch kleine Geschichten erleichtern manchmal den Alltag.
So auch meine Gedichte, welche im letzten Urlaub einen Zuwachs bekamen.
Wer jetzt ein wenig Muße hat und vielleicht ein klein wenig dem Alltag entfliehen mag,
der sollte sich ein wenig zurücklehnen und entspannen.
Ich habe hier ein wenig sachlich, doch auch erzählerisch eine Geschichte,
fast mehr eine Abhandlung, niedergeschrieben, die
leider auf Wahrheit beruht. Und viele von euch wissen, das diese Geschichte nicht ein Einzelfall ist.

Doch lies selbst.....



Die Wellen brechen sich am Strand. Leise gischt der Wellenschaum sich über den älteren.
Ihr Blick schweift über das Meer. Immer dunkler wirkt es und am Horizont,
der schmale zarte rote Streifen, erzählt vom vergangenen Tag. Von vergangenen Zeiten...
Alles fing so harmlos an. Gemeinsam erlebten sie viel. Freunde, seit der Kinderzeit eng
miteinander vertraut. Oft genug haben sie gemeinsam gelacht, gemeinsam den Lehrern
einen Streich gespielt. Oft genug gaben sie sich Kraft, wenn einer sich am Boden wiederfand,
weil das Leben hart und grausam wurde. Weil manche Hürde sich nicht im Sturm erobern lies.

Jedes Jahr sind sie zusammen in den Urlaub gefahren. Freunde, nicht mehr, nicht weniger.
Nie gab es eine Anziehung zwischen ihnen, nie das Gefühl, gib mir deine Nähe, sondern nur,
gib mir deine Kraft und deinen Halt.

Ein Jahr zurückgedacht
Doch heute war alles anders. Heute stürzte eine Welt in sich zusammen, die für die Ewigkeit schien.
Schon morgends, nach dem Aufstehen, beim Treffen am Frühstückstisch lag eine Spannung über beide,
die sich keiner erklären konnte. Beim Spazieren über den Boulevard beäugte man sich mehr als sonst,
ein zaghaftes Lächeln umspielte oft die Lippen, wo sonst ein schallendes Lachen erklang.
Diesmal war das Gefühl ganz anders, er der deine Hand berührte, der deine Hand in seine Hand nahm.
Alles spannte sich in Dir. Du hattest Angst, diese Empfindung zu verfolgen.

Doch auch er schaute Dich an, mit Augen, wie tiefer Meeresgrund. Mit innigen Blick verfolgtet ihr
beide euer Verhalten, leise Worte kamen nur über eure Lippen. Der Tag baute sich auf wie ein Orkan.
Immer stärker wurde die Macht, die euch zueinander trieb und doch eine Vorsicht walten lies.

Und abends, beim letzten Glasel Wein.... ein kleiner Gutenachtkuss, seit Ewigkeiten Ritual... er brachte
die aufgestauten Empfindungen zur Explosion. Zärtlich wandernde Hände begannen ein Spiel, was
sich zur vollen Lust entwickelte.
Der letzte Abend, die letzte Nacht, bevor man sich wieder ein Jahr nicht sieht.

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Der letzte Sommer
Alles ist anders. Du bist nicht gefahren.
Dieses Jahr sitzt er allein am Strand. Diesmal läßt er allein eurer Jugend
Revue passieren. Vielleicht sitzt er auch in einem Café,
schaut dem rotem Feuerball zu, wie er im Meer versinkt.
Und du? Du sitzt am Strand, ein paar hundert Kilometer zwischen Euch.
Nur, weil eine Welt zerbrach?

Diese eine Nacht zerstörte dein geregeltes Leben.
Dein Mann hier in der Heimat ließ dich im Stich.
Du bist Fremdgegangen.
Du mußtest die Folgen tragen und keiner konnte Dir helfen. Doch er hätte es können.

Nur, du wolltest sein Leben nicht zerstören. Seine Familie nicht zerbrechen lassen.
Eine einzige Nacht kann so viel verändern.

Das Baby auf deinem Arm regt sich. Schmiegt sich an deine Brust und sucht deine Nähe.
Eine einzige Nacht kann Glück und auch Schmerzen bringen.
Die Folgen, die manchmal schneller als man denkt eintreten können, hatte keiner bedacht.
Du hast ein süßes Kind, nur, du verweigerst ihm den Vater.

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Sachlichkeit
Vielen Menschen geht es leider auf dieser Welt so.
Angst, das Leben anderer geliebter Menschen zu zerstören,
lassen oft Entscheidungen aufkommen, die nur im ersten Moment die richtigen wären.
Hat nicht jedes Kind das recht auf einen Vater?
Hat nicht jeder Vater das Recht auf das Wissen um sein Kind?

Diese kleine Geschichte oben beruht sich leider auf Wahrheit und ich wünsche mir,
das die junge Frau endlich den Mut faßt, und ihm die Existenz seines Kindes gesteht.
Wie sie mit ihren Gefühlen, ihrer Sehnsucht nach ihm umgeht, das will und mag ich ihr nicht vorschreiben.
Doch jetzt ist wieder ein Jahr fast vergangen, der nächste Urlaub steht an und Du hast es ihm immer noch nicht gesagt. Willst Du ein Leben lang Schweigen?


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eure andy

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