Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von ryus_descendant

Langeweile...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Er saß in seinem Zimmer und dachte darüber nach, was er machen konnte. Es war Sonntag, der Tag, an dem er absolut nichts zu tun hatte, der Tag, an dem er tun konnte worauf er Lust hatte.

Doch worauf hatte er Lust?
Früher als er noch kleiner war spielte er den ganzen Tag seine Konsolenspiele, bis ihn seine Eltern aufforderten endlich ins Bett zu gehen.
Als er dann älter wurde verbrachte er seine Zeit mit lernen und Hausaufgaben, anspruchsvolleren Spielen am PC.
Dann kam seine Phase in der er sich gegen alles auflehnte. Er fand in dieser Zeit einige Freunde, mit denen er sich traf und lange wegblieb.
Doch auch dieses Alter ging vorüber und er traf seine grosse Liebe. Er verbrachte über ein Jahr mit ihr, vernachlässigte seine Freunde und widmete sich nur ihr.
Irgendwann fing er jedoch an sie zu betrügen. Die kleine Blondine von nebenan kam ihm gerade recht, denn es konnte doch nicht sein, dass er schon die Frau für's Leben gefunden hatte, dass das schon alles war, dass er den Menschen den er gesucht hatte, seit er sich für Mädchen interessierte schon gefunden hatte. Es machte ihm Angst, er fürchtete sich vor dieser Situation und wie immer wenn er in solch eine Lage kam, rannte er weg. Immer wenn er sich unsicher war suchte er das Weite.
Als ihm klar wurde, dass sie diejenige war, die ihn hätte glücklich machen können, fing er an sich selbst zu hassen, er fing an zu trinken und vor allem fing er an, keinen Sinn mehr im Leben zu sehen.

Und heute an diesem Sonntag, an dem er wieder einmal darüber nachdachte, was er tun könnte und ihm einmal mehr klar wurde, dass es nichts gab das ihm noch Spass machte, fühlte er sich unendlich alt. So alt wie jemand der Unsterblich war und nach zweitausend Jahren einfach alles schon gesehen hatte. Und das obwohl er erst achtzehn war. Er fasste nun seinen Entschluss. Er tat das, was er schon längst hätte tun sollen, anstatt sich mit Dingen zu beschäftigen die lediglich die Zeit an ihm vorbeiziehen liessen, ihm jedoch nicht einmal das geringste Vergnügen einbrachten. Es war an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen und so raffte er sich von seinem Bett auf und rief sie an.
Die einzige Person die ihm jemals wirklich etwas bedeutet hatte, nicht wie die anderen, die nur Zierde für sein Leben waren. Er rief die Person an die seiner Bedeutungslosigkeit ein Ende bereiten konnte und ihn wieder glücklich machen konnte. Doch alles was er an der anderen Seite der Leitung hörte, noch bevor er etwas anderes als seinen Namen sagen konnte, war ein gelangweiltes:"Nein! Lass mich einfach in Ruhe!" *Klick*. Er legte sich wieder auf sein Bett und war glücklich. Endlich wusste er was sie dachte und er wusste noch etwas: Er konnte sein Leben das er führte jetzt endlich beenden. Es gab keinen mehr der ihm etwas bedeutete, niemanden der ihm wichtig war. Er konnte sie nun verlassen diese Welt um eine neue zu erkunden und vielleicht sogar dieser Langeweile zu entfliehen...

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-09 22:05:05 mit dem Titel Pech im Unglück

Es war endlich wieder Wochenende. Die ganze langweilige Schulwoche freute er sich schon darauf, wieder einmal dem Alltag entfliehen zu können und wenn es nur für ein paar Stunden war. Christian hängte sich sofort ans Telefon und wählte die Nummern seiner Freunde, er hatte nicht viele, aber die die er hatte, das wusste er, waren die Menschen, die immer zu ihm stehen würden.
Wie jeden Freitag hatte noch keiner etwas für den Abend geplant, da sie alle solo und nicht besonders erfolgreich bei Frauen waren und so trafen sie sich, wie immer, bei ihm zu Hause. Es war ja nicht so, als wäre er komplett unattraktiv, Christian war einfach nur nicht in der Lage Frauen anzusprechen. Als sie nun in ihrer Vierer-Runde saßen und sich unterhielten, kamen sie wie jedesmal auf das gleiche Thema: Frauen! Wie gewöhnlich sackte auch diesmal ihre Stimmung tiefer und tiefer und sie waren mal wieder an dem Punkt angelangt, an dem sie sich einfach sinnlos betranken und anfingen über ihre Selbstmordgedanken zu philosophieren.
Als sich der Abend seinem Ende zuneigte ging jeder seines Weges und Christian legte sich in sein Bett, weil auch er nach diesen Saufgelagen, denn anders konnte selbst er sie nicht bezeichnen, recht müde war und schnell in einen tiefen Schlaf sank, der bis in den späten Nachmittag des nächsten Tages andauern konnte.
Mit einem tierischen Kater und nur löchrigen Erinnerungen an die letzte Nacht, watschelte er mit seinem einzigartig lächerlichen Gang die Treppe hinunter und setzte sich an den Wohnzimmertisch, auf den seine Mutter schon das Mittagessen gestellt hatte. Es war jetzt 14.30Uhr, die übliche Mittagessenszeit für seine Familie, da auch Christians Eltern gerne lange schliefen, wenn sie wieder einmal eine turbulente Nacht hinter sich hatten.
An diesem Abend war seit langem endlich wieder einmal eine Party in der kleinen Stadt in der er wohnte, ein Ereignis, das grundsätzlich in einem Alkoholbad ohne Gleichen endete. Jeder kannte jeden, manchmal tauchten ein paar seltsame Gestalten auf, doch die verzogen sich meist nach kurzer Zeit wieder. Also der gleiche Ablauf wie immer, dachte sich Christian und freute sich darauf mit hundert anderen fröhlichen Menschen seinen Frust zu ertränken.
20.00Uhr, Christian machte sich jetzt zu Fuß auf den Weg, da er ja schlecht mit dem Auto betrunken nach Hause fahren konnte und so weit war es schliesslich auch nicht. Dort angekommen orderte er zunächsteinmal sein Standart-Getränk: Vodka Orange. Er saß eine ganze Weile allein an der Bar, bis sein bester Freund Stefan auf der Party eintraf, pünktlich zu Christians sechstem Becher Vodka O. So saßen sie nun da und taten das, was sie immer taten wenn sie betrunken auf einer Party waren, sie schauten den Mädels bei denen sie wohl nie eine Chance erwarten würden nach und diskutierten, ob es wohl eine Frau gäbe, die attraktiv und trotzdem nicht oberflächlich wäre. Nach Christians dreizehntem Becher, einigten sie sich lallend darauf, das es so eine Frau wohl nicht gäbe.
Plötzlich betrat eine Frau den Raum, die Christian noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Die Jungs, die bei den weiblichen Wesen beliebt waren, schauten sie nicht einmal zwei Sekunden an und wenn man sie gefragt hätte, hätten sie wahrscheinlich gesagt, dass sie nicht einmal durchschnittlich aussah. Doch in Christians Augen war sie wunderschön, vielleicht sogar seine Traumfrau. Er beobachtete sie eine Weile, mehr oder weniger schielend, da er nicht mehr wirklich klar sehen konnte und bestellte sich noch einen Vodka O. Während er diesen trank sah er ihr weiter nach und dann plötzlich schaute sie ihm direkt in die Augen, es bestand kein Zweifel, dass sie ihn meinte und lächelte zu ihm herüber.
Christian versuchte sich zu konzentrieren und lächelte -eigentlich grinste er mehr- zurück. Er sammelte nun all seine Kräfte und seinen Mut, denn er musste sie einfach ansprechen, diese Möglichkeit durfte er einfach nicht an sich vorbei ziehen lassen. Er setzte sich torkelnd in Bewegung und ging auf sie zu. Als er zu ihr herüberkam, sah sie etwas verdutzt, dann aber eher freundlich zu ihm herüber. Schwankend baute er sich vor ihr auf und das erste was er von sich gab war ein...:*rülps*.
Sie schaute ihn angeekelt an und machte sich daran aufzustehen und sich von diesem seltsamen Individuum wegzubewegen. Er wollte ihr sagen, dass sie doch bitte dableiben solle, doch alles was aus seinem Mund kam war etwas das sich anhörte wie:"nii...niisch..weg...nniisch..wege..gehen". Das hielt sie natürlich auch nicht wirklich auf und so verliess sie die Party
Christan begab sich wieder zu Stefan an die Bar und bestellte sich den nächsten Vodka O um seine Kehle wieder anzufeuchten und den Frust wieder ein Stückchen tiefer hinunter zu spülen...

20 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Andreas68

    08.06.2002, 10:13 Uhr von Andreas68
    Bewertung: sehr hilfreich

    Komisch. Ich bin nicht betrunken u. die Frauen gehen trotzdem weg.

  • hidaka

    11.04.2002, 18:47 Uhr von hidaka
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hört sich eigentlich nach Fortsetzung an!

  • darkeye669

    10.04.2002, 13:55 Uhr von darkeye669
    Bewertung: sehr hilfreich

    alkohol macht wohl nicht jeden an :-)