Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von Chitchi

Schwarze Sternenfee

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Heute setz ich mal eine kleine Geschichte von mir rein, die allerdings auch ziemlich traurig und recht kurz gebunden ist. Sie ist auch auf meiner Homepage und einige die mich kennen sagen ich könne mich mit dem Mädchen vergleichen...Hm naja, könnt es ja selber lesen. Ich hab die Geschichte einmal in der Schule in einer Unterrichtsstunde, ich glaube es war Deutsch, geschrieben, weil ich mich mal wieder nicht gut fühlte...


***Schwarze Sternenfee***

Stundenlang sitzt Amanda schon auf ihrer Fensterbank, hört "Astronomy" von Metallica und schaut hoch zu den hell leuchtenden Sternen. Es ist eine klare Nacht und es scheint wie eine Ewigkeit, die sie da sitzt. Es wird kühler, doch sie verschwendet keinen Gedanken daran sich ins Bett zu legen um zu schlafen. Sie denkt nach.

Sechzehn Jahre ist sie alt, wohnt mit ihren Eltern und ihrer sieben Jahre alten Schwester in Bontesory, einem kleinen Ort im Norden Colorados. Von anderen Leuten wird sie immer nur Mandy genannt. Mandy hat einen Hund, einen Labrador, den sie über alles liebt. Sie hat schon ein paar Freunde, doch Rocky ist ihr einzig wahrer Freund. "Tiere können am besten zuhören und meckern nicht an einem rum.", sagt sie immer. Mandy liebt es mit Rocky lange Spaziergänge zu machen und einfach nur zu träumen. Sie ist eine Träumerin, ja das stimmt.

Mandy fühlt sich mit ihrem Leben nicht wohl. Sie kann kaum über ihre Gefühle und Gedanken reden, weiß keine richtigen Worte. Sie verstellt sich anderen gegenüber, damit sie wenigstens von einigen Leuten aufgenommen wird. Doch kein einziger Mensch kennt ihr inneres und wahres Ich. Dieses versucht sie in Gedichten und der Musik zum Ausdruck zu bringen. Doch auch die Gedichte lässt sie niemanden lesen. Mandy fühlt sich sehr sehr allein. Sie hat eigentlich keinen Kontakt zu anderen in ihrem Alter. "Nobody cares for me!" ist ihr Standardspruch ("Keiner interessiert sich für mich!"). Mandy wird oftmals falsch verstanden. Sie ist so sensibel, dadurch leicht verletzlich und schafft es kaum zu jemandem Vertrauen zu fassen. Immer und immer wieder versucht sie es, aber sie zuckt jedesmal zurück. Sie selbst kann auch nicht genau sagen, was mit ihr los ist. Sie fühlt sich einsam und allein, sie kann nicht schlafen und hat oft Kopfschmerzen und Albträume. Aber sie bleibt stumm und erzählt keinem davon. Manchmal versteht sie sich selber nicht. Zum Beispiel tut sie manchmal Dinge, die sie eigentlich nicht will. Allerdings kann sie sich auch nicht dagegen wehren. Sie verletzt sich dann selber...Holt sich irgendeinen spitzen, scharfen Gegenstand und schneidet sich kaputt. Niemandem fällt was auf; nichtmal ihren Eltern. Alles, was sie tut, tut sie versteckt und im Hintergrund. Im Grunde weiß sie, dass sie sich glücklich schätzen könte, mit dem, was sie hat. Doch sie fühlt sich von den Eltern vernachlässigt.

Courtney, ihre kleine Schwester, leidet an einer schwer heilbaren Blutkrankheit, und braucht deshalb ständige Aufmerksamkeit und Pflege. Dabei kommt Mandy einfach zu kurz. Sie zieht sich immer mehr zurück und nun ist es soweit, dass sie sehr tief am Boden liegt. Sie bekommt Depressionen, alles wird ihr egal. Die letzten Dinge, die ihr noch was bedeuten sind Rocky, ihre Gedichte und vor allem...der Nachthimmel mit seinen wunderschönen leuchtenden Sternen. Sie fühlt sich weniger einsam, wenn sie "Astronomy" hören und zu den Sternen schauen kann. Dann beginnt sie meist zu träumen. Das sind die schönsten Momente für sie. Doch dann, wenn sie wieder in die Realität geholt wird, kommen ihr manchmal sogar Gedanken in den Sinn, die sie sich selbst niemals zugetraut hätte. Sie verletzt sich und manchmal fragt sie sich: "Wie wäre es eigentlich, einfach plötzlich nicht mehr da zu sein? Ich könnte vielleicht noch ein Engel werden und endlich zu meinem Stern fliegen..." Mandy hat in den vielen langen Nächten einen Stern zu ihrem Eigen gemacht. An diesen glaubt sie ganz fest und er bedeutet ihr auch sehr sehr viel. Mandy macht sich nicht viel aus Jungs. Sie ist in sich gekehrt und geht nie mit anderen Leuten weg.

Der Abend wird immer länger und Mandy sitzt immer noch auf ihrer Fensterbank, zu den Sternen schauend. Dann plötzlich erscheint eine riesige Wolke am Himmel...Die Sterne sind nicht mehr zu sehen. Nun sitzt sie da...Sie sitzt einfach weiter da und nach einer Weile kommen ihr düstere Gedanken in den Sinn. Sie fängt an zu weinen. "Ich will nicht mehr! Ich kann nicht mehr!" Doch niemand ist da, um sie aufzuheitern und sie von einer schrecklichen Tat abzuhalten. Sie steigt kurz von ihrer Fensterbank, geht in die Küche und setzt sich anschließend wieder auf ihre immer so geliebte Fensterbank, wo sie ihre Träume träumen konnte.


Am nächsten Morgen, "Astronomy" läuft immer noch in ihrem CD-Player, findet man Amanda tot auf, mit einem Messer in der Brust. Das immer so unscheinbare Mädchen hat sich das Leben genommen...

Die Eltern, restlichen Verwandten und paar Freunde verstehen die Welt nicht mehr. "Was hatte unsre Amanda nur für Gründe?? Sie war doch immer glücklich gewesen und hatte nie irgendwelche Probleme." Denken sie...

Doch wenige Tage später werden Amandas unzählige Gedichte und ein Gedankenbrief an ihren Stern gefunden. Denn ihm...und nur ihm hat sie ihre wahren Gefühle erzählen können.

Und erst jetzt, wo es zu spät ist, haben die Menschen ihr wahres Ich erfahren und verstanden. Erst jetzt kennen sie die wahre Amanda...




Man kann eine Person noch so gut kennen...Wenn man alles, wirklich alles über eine Person wissen will, muss man mit ihr reden. Und vor allem: Gut zuhören und verstehen können!

~Gedichte sind nicht nur einfach geschriebene Texte. Es sind die tiefsten und innigsten Gefühle, die in einem Menschen schlummern. Es ist keine Kunst sie lesen zu können. Aber alle Menschen, die sie wirklich LESEN und den Sinn verstehen, gehört eine Urkunde geschenkt. Das ist etwas besonderes und solche Personen sind rar!!~

By JeN
(Chitchi)

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