LTU International Airways Testbericht

Ltu-international-airways
ab 6,96
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Erfahrungsbericht von `°º¤ø,¸zena¸,ø¤º°`

Als Sardine über den Atlantik

Pro:

freundliches Personal

Kontra:

Sardinen-Dosen-Feeling inklusive

Empfehlung:

Nein

Über den Wolken mit LTU Charter.

Bei Pauschalreisen üblich – den Flieger kann man sich nicht aussuchen.
Bei TUI gebucht, mit LTU geflogen...


`°º¤ø,¸¸,ø¤º° Flughafen Berlin-Schönefeld (SXF) º¤ø,¸¸,ø¤º°

Ich habe hin und her überlegt, ob das mit hier hineingehört, weil’s ja nicht direkt etwas mit der LTU zu tun hat. Aber ich dachte, was soll’s, es gehört ja irgendwie doch dazu und wen’s nicht interessiert, der kann’s ja überspringen. ;o)

Der erste Eindruck war prima, wir haben gleich einen Parkplatz gefunden, der mit 60 EUR für 14 Tage auch recht günstig war.

Berlin-Schönefeld, 6 Uhr, Regen – Urlaubsvorfreude macht Bauchkribbeln.

Erst mal zum Check-in. Die Maschine kam aus München – und war dementsprechend bereits mehr als halbvoll. Fensterplätze gab es keine, aber dafür können wohl weder LTU noch TUI was. Meiner Meinung nach hätte man uns aber darüber informieren können, dass bereits vor Berlin Passagiere aufgenommen werden, da wir dann eine faire Chance gehabt, Plätze zu reservieren. So hat uns das frühe Aufstehen, nach Berlin eiern und Einchecken so rein gaaar nichts genützt.

Berlin-Schönefeld, Check-in-Schalter, 6:15 Uhr – die Laune sinkt.

Zigaretten kaufen, ab durch die Zollkontrolle... Ja, ich hatte vor, nach dem Urlaub mit dem Rauchen aufzuhören. Hallo? Ich sagte n a c h! Uns empfing eine schlichte Abflughalle, aufgelockert durch dekorative Rauchverbots-Schilder. Ja suuupaaa! Und das zwei Stunden vor Antritt eines zehnstündigen Nichtraucher-Fluges! Eine kurze Nachfrage beim mürrisch dreinschauenden Imbissbuden-Personal bestätigte unsere schlimmsten Befürchtungen: „Rauchen? Hier??? Ja, sehen Sie die Schilder denn nicht???“ Ach... Ja nee, iss klar... Beim Bodenpersonal einer Russischen Fluggesellschaft hatten wir mehr Glück. Hinter vorgehaltener Hand und von einem Augenzwinkern begleitet wies man uns eine Ecke im hinteren Wartebereich - ein toter Winkel in Sachen Überwachungskameras. Wir standen noch keine ganze Zigarettenlänge dort, da scharten sich die Süchtigen um uns – und unsere Revolution war perfekt. Na... das sind doch die besten Voraussetzungen für einen Urlaub in Kuba! :o)


`°º¤ø,¸¸,ø¤º° Der Flug mit LTU º¤ø,¸¸,ø¤º°

Grummelnd und mit dem Vorsatz, es mir trotz fehlender Fernsicht gemütlich zu machen, bestieg ich die Maschine. Die Zeitschriften waren wohl - wie zuvor die Fensterplätze - auch schon in München vergriffen, denn das Einzige, was uns Lesefutter-technisch zur Verfügung gestellt wurde, war eine handvoll Bild-Zeitungen. Na... danke... kein Bedarf!
Platz gesucht, hinge...setzt?... ähm... nochmal... zurück... und mit Anlauf... *plopp*... drin im Sitz. Knapp, aber ich hab’s dann doch noch zwischen zwei Sitzreihen hinein geschafft und gleich überfiel mich... Mitleid. Mitleid für all unsre vielen adipösen Mitmenschen, von denen auch auf unserem Flug einige dabei waren. Wenn ich mit einem Lebendgewicht von 56kg, verteilt auf 172cm Mensch, in den Sitzreihen unserer LTU-Charter-Maschine bereits klaustrophobische Atemnot bekomme – wie mag’s dann denen gehen, die ein paar Gramm mehr auf den Rippen haben? (An die mit den „Kilos mehr“ will ich gar nicht denken!)

Flug nach Varadero/Kuba – aus schlechter Laune wird Niedergeschlagenheit.

Irgendwie hab ich’s dann aber doch geschafft, mich zumindest halbwegs bequem hinzusetzen, mein Buch auszupacken (\"Isis\" von Brigitte Riebe) und abzuschalten. Und wie ich da so vertieft dem Leben der ägyptischen Seherin Isis folge, ganz hinweggetreten bin in eine andere, schönere Welt... krawumm... spüre ich einen Schmerz, der mir eindeutig zu spüren gibt, dass ich nicht alleine bin... fühlen... tasten... na gut, mein Knie scheint’s überlebt zu haben. Ich blicke verwirrt um mich... ach, e r schon wieder... ein netter kleiner Servierwagen baut sich bedrohlich vor mir auf und scheint mir unmissverständlich klarmachen zu wollen, dass meine Beine nun wirklich nichts in seiner Durchflugs-Schneise zu suchen haben. Zum Glück erschien aber gleich hinter diesem unbarmherzigen Kasten der Kopf einer netten blonden Stewardess, die sogleich versucht, die Situation zu retten, sich für das rüpelhafte Verhalten ihres „Mitarbeiters“ entschuldigt und mir als kleinen Wiedergutmachungsversuch einen Tomatensaft vor die Nase stellt. Für’s erste bin ich versöhnt...

Uuuaaa... einmal... strecken?... ok, es bleibt beim Versuch. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass wir schon eine ganze Stunde unterwegs sind... jippi... dann haben wir ja nur noch neun vor uns. In meinem Knie wummert’s, meine Beine schmerzen in panischer Angst vor einer frühzeitigen Thrombose und ich versuche weiterhin die wenigen mir zur Verfügung stehenden Quadratzentimeter bestmöglich zu nutzen. Das ist echt ‘ne Herausforderung! Und wie ich wieder eine akzeptable Position gefunden habe und langsam aber sicher am einschlummern bin... reißt’s mich erneut aus meiner fernen Welt – das gesamte Flugzeug lacht! Die lachen! Alle! Verwirrt schau ich mich um... Aaah, der erste Film läuft. Nun gut, mit schlafen ist’s dann wohl vorbei. Außerdem müssen meine Beine neu sortiert werden. Iss noch weit? Ich befürchte, ja.

Und dann gibt’s auch schon Essen. Vorsichtig und nicht ganz ohne Misstrauen zieh ich die Folie meines Plastikschälchens ab... Nudeln mit Thunfisch-Gemüse-Irgendwas. Mmmh, annehmbar. Doch, kann man essen. Die nette blonde Stewardess von vorhin reicht noch ein Wasser dazu und mir geht’s die nächsten 20 min gut. So vergehen dann auch irgendwie die insgesamt knapp zehn Stunden Flug, wechselweise gestaltet durch Essen, Getränke, zollfreien Einkauf (jaaa, dass mein linkes Bein nichts im Gang zu suchen hat, war auch mir inzwischen klar), Lesen, Dösen...

Und dann... Land in Sicht! Ein Blick über die Sitzreihen am Fenster hinweg sagt mir, dass unsere Flughöhe abgenommen und unser Pilot Kurs auf Varadero genommen hat. Endlich! Geschafft! Meine Beine... Beine? Hallo? In einem Zustand zwischen Schmerz und Taubheit finde ich sie irgendwo unter dem Sitz meines Vordermanns, versuche erste zaghafte Bewegungen und tatsächlich... ich schaffe es, ihnen wieder Leben einzuhauchen, bewegen geht mit ein bisschen Übung auch und dann... rumpel... quietsch... wir sind gelandet. (Meine Beine jubeln innerlich!) A p p l a u s ! ! ! .... Oh diese Pauschaltouristen! W a r u m klatschen die??? Nein, ich bin nicht das erstemal geflogen. Ja, ich kenne diese alberne Angewohnheit. Aber w a r u m ? ? ? W a r u h u m ? ? ? Also halte ich meine Hände sittsam im Schoß gefaltet und warte artig darauf, dass das Anschnallzeichen über mir erlischt. Die klatschende Meute hat sich irgendwann auch wieder beruhigt und das hektische Gesuche geht los nach Handtaschen, Kosmetikkoffern, Sonnenhüten, Fotoausrüstungen, Jacken und Babywickeltaschen. Was macht man mit einem Kleinkind in Kuba? Was macht man überhaupt zehn Stunden mit einem Kleinkind in einer Sardinendose... ähm... einem Flugzeug? Nun gut...

So, ran die Gangway, auf die Türen und nix wie raus an die frische... Luft? Uns erwarten 28°C bei 80% Luftfeuchte... Wooooow. Kuba! Sommer! Urlaub!!!


`°º¤ø,¸¸,ø¤º° Fazit º¤ø,¸¸,ø¤º°

Zeit, um Bilanz zu ziehen: Mein erster Charter-Flug mit der LTU war... eine Katastrophe! Von Linienflügen der LTU Besseres gewöhnt, hatte ich mich sogar auf die zehn Stunden Flug gefreut: In den Sitz kuscheln, lesen, schlafen... leider ließen die engen Sitzreihen keinerlei Gemütlichkeit zu.
Als kleine Entschädigung war unsere Stewardess sehr nett, aufmerksam und umsichtig und wusste ab der dritten Getränkerunde sogar was wir trinken (Tomatensaft und Wasser *g*). Auch das Catering war im Vergleich zu bisher Gesehenem sehr gut. Das Essen hat geschmeckt, sah appetitlich aus – was will man mehr?

Der Rückflug war dann das selbe in grün – aber auch hier wieder ein besonderes Lob an die nette Stewardess!

Somit vergebe ich drei Sterne, weil im Großen uns Ganzes alles in Ordnung, nur das Platzangebot katastrophal war.

Unseren nächsten Flug über eine größere Entfernung werden wir wohl wieder als Linienflug buchen – Beine und Rücken werden es uns danken!

So, das war der erste Teil meines Urlaubs-Berichts. Ich danke Euch für’s Lesen, freu mich schon auf Eure Bewertungen und Kommentare und hoffe, wir sehen uns bei Kuba Teil II wieder...

Liebe Grüße,
Eure Zena :o)

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