LTU International Airways Testbericht

Ltu-international-airways
ab 6,96
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von amrum

Immer wieder !!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vorwort: nachdem sich meine Frau 1991 in den USA eine Leberinfektion geholt hatte (hat sie heute noch mit zu kämpfen), waren bis zu diesem Jahr nur Reisen in Deutschland und das nähere europäische Ausland angesagt Nach 1 jährigem Baggern konnte ich sie dann Mitte diesen Jahres für einen Urlaub in Namibia/Südafrika breitquatschen.

Erster Knackpunkt war die Auswahl der Fluglinie. Bei rund 10 Stunden Flugzeit sollte man sich doch Gedanken darüber machen.

Orginalton : "Quelle fliege ich aber auf so einem langen Flug nicht!" (Für Nichtkenner, Buchungsklasse Q = normale Touristenklasse).

Also, im Web gesucht, welche Möglichkeiten bieten die einzelnen Airlines vom Platzangebot, Flugdauer und natürlich Preis.

Platz : blieb nur Businessklasse oder ähnlich für mehr Beinfreiheit

Flugdauer : sollte nicht mit mehrfachem Umsteigen verbunden sein (Flugzeiten variieren zwischen 10 - 18 Stunden!)

Preis : ja da reduzierte sich das Feld der Anbieter doch gewaltig, 5000 oder 8000 DM pro Nase wollten wir nun nicht ausgeben

Übrig blieben dann nur noch 2 Anbieter = Air Namibia und LTU. Bei Air Namibia gab es zum Zeitpunkt der Entscheidung einige finanziellen und organisatorische Turbulenzen, wir haben uns dann für LTU First Comfort entschieden. Preiszuschlag zum normalen Q-Flugpreis DM 1500 pro Person !

Was bekommt man für diesen nun nicht geringen Aufpreis (Zuschlag ist höher als der normale Flugpreis von DM 1250) zusätzlich geboten :

In dieser Kategorie sind die Sitze deutlich breiter (63,5 cm, den Platz, der auf dem sonst 3 Sitze stehen, wird hier für 2 Sitze benötigt) und die Beinfreiheit ist mit 107 cm auch für etwas größere Personen auf der langen Flugstrecke bequem. Die Sitze können als Schlafsessel eingestellt werden, und haben eine große, gepolsterte Fußstütze (etwas Fummelei, bis man die Verstellfuntionen dafür begriffen hat).

Das besondere Angebot der LTU First Comfort beginnt schon vor dem Start: Es gibt einen separaten Counter, der Check-in wird durch die geringe Anzahl der Fluggäste in dieser Klasse sehr schnell abgewickelt. Eine telefonische Vorab-Sitzplatzreservierung gehört genauso zum Service wie ein auf 40 kg erweitertes Freigepäcklimit und ein zweites Handgepäckstück. Die Beförderung eines Sportgepäckstückes bis 30 kg erfolgt ebenfalls ohne Aufpreis.

Selbstverständlich hat man auch die Möglichkeit, das Gepäck schon am Abend vor dem Abflug beim LTU Late-Night-Check-in aufzugeben. Macht aber durch den separaten Counter (s.o.) wenig Sinn.

Zwischen Check-in und Flug braucht man sich als Gast der LTU First Comfort in der verbleibenden Zeit nicht auf den harten Plastikstühlchen zu quälen. Es gibt separate Airport Lounges mit bequemen Sesseln, Zeitschriften und Getränken .

Nun zum Flug selber.

Start war am Montag Abend den 24.9.2001 um 19 Uhr ab Düsseldorf (Zubringer Deutsche BA, da der LTU Zubringerflug für uns um Stunden zu früh abgegangen währe) nach München.
Aufgrund der seinerzeitigen Situation und diverser Pressemitteilungen waren wir 2 Stunden vorher am Flughafen. Gepäckaufgabe und Check-in war in 4 Minuten erledigt, Sicherheitskontrolle in 2 Minuten !!

Gott sei Dank gibt es im neuen Flughafengebäude genügend Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Als wir dann die Junkers Lounge aufsuchen wollten, wurden wir doch recht unfreundlich darauf hingewiesen, das wir diese nicht betreten dürfen, da wir den Zubringerflug nicht mit der LTU gebucht hätten!
= 1 Minuspunkt für die LTU (bzw. diese Lounge wird auch noch von anderen Fluggesellschaften genutzt, wer jetzt dafür zuständig ist ??).
Na ja, wir waren bereits in Urlaubslaune, und haben den Kampf mit dem (Loungen-)Drachen mit einem freundlichen Lächeln beendet.

Der Flug nach München -45 Minuten- verging ereignislos. Nach 10 Minuten Laufarbeit waren wir dann am Gate für den Weiterflug nach Windhoek. Die Zeit bis zum Abflug haben wir uns mit "dumm gucken" vertrieben, es ist schon manchmal seltsam, welche Passagiere die Fluggesellschaften transportieren.

Dann war es endlich soweit, mit 25 Minuten Verspätung (Nebel auf der Startbahn, ja wenn man einen Flughafen auch in eine Moor hinein baut ..) ging es los.

Im vorderen Teil der Maschine waren die 18 Sitze der First Comfort Klasse untergebracht.
Die Sitze waren wirklich super!!, wie in einem bequemen Fernsehsessel. Wir erhielten ca. 15 Zeitungen und Zeitschriften zur Auswahl und wahlweise Champagner oder Orangensaft. Die Stuardessen waren sehr freundlich und kompetent.

Nach der üblichen Begrüßung durch die Besatzung folgten die Sicherheitsvorkehrungen per Videofilm. Die Monitore sind etwa alle 5 oder 6 Reihen über den mittleren Sitzen montiert und von fast überall gut einzusehen. Für die dann auf diesen Monitoren gezeigten Filme erhält man den Sound über Kopfhörer, die Fist Comfort Passagiere umsonst, die Normalfliegen müssen diese zum Preis von DM 5 kaufen.

Auf diesen Monitoren werden auch Informationen über die Geschwindigkeit, die Flughöhe, Außentemperatur, verschiedene Karten zur Orientierung über die Flugstrecke und die Entfernungen zum Ziel bzw. zum Abflughafen angezeigt. Ist auf Langstrecken durchaus interessant, beim einem (Rück-)Flug von München nach Düsseldorf durch den Kartenmaßstab doch eher witzig.

Es wurde ein spätes Abendessen serviert : Vorspeise, 3 Menüs zur Auswahl, Nachspeise. Alles auf ordentlichem Porzellan, sehr heiß und wohlschmeckend. Dazu Weiß- oder Rotwein (je 2 Sorten zur Auswahl). Im Gegensatz zum üblichen Cateringfrass kam einem nicht dieser "Kantinengeruch" unter die Nase, der einem den Appetit schon mal verschlägt. = 2 Pluspunkte für die LTU.

Die angebotenen Weine waren recht ordentlich, es wurde - wie auch alle anderen alkoholischen und nichtalkoholischen Getränke - im weiteren Verlauf des Fluges nachgeschenkt, wer wollte bis zum Verlust der Muttersprache.

Neben den standardmäßig angebotenen Spielfilmen gibt es für die Passagiere der First Comfort Klasse auf Wunsch noch Video-Walkmans und 6 Videos zur Auswahl. Wer auf dem Nachtflug nicht schlafen kann, ist in der Lage, sich sein eigenes Programm zusammenzustellen. = 1 Pluspunkt für die LTU

Als kleine Erinnerung gibt es für die First Comfort Passagiere eine wirklich praktische Falttasche mit Aufhängeöse. Inhalt Zahnbürste, Flugzeugpantoffeln, Schlafbrille etc. Da unsere Zahnbürsten im Koffer waren, haben wir vor dem ebenfalls ordentlichen Frühstück (3 Sorten Brötchen, 4 Sorten Brot, Käse, Wust, Marmeladen) dieses Souvenir benutzt.

Während des gesamten Fluges waren alle Stuardessen und Stuards freundlich und um unser Wohl bemüht.

Rückflug : Der Check-In am Flughafen war dort etwas sehr chaotisch, das lag aber an den Fluggästen und nicht an der LTU (wenn man z.B. eine 2 m hohe Holzgiraffe auf ein Förderband legt, ist spätestens an der nächsten Biegung alles vorbei). Da wir aber unseren separaten Schalter hatten und die Lounge (für 1. Klasse Passagiere der Air Namibia) nutzen konnten -sehr schön, wie wir es uns vorgestellt hatten- hatten wir keine Probleme.

Wie auf dem Hinflug umsorgt und verwöhnt verlief die Rückreise ansonsten ereignislos.

Fazit : Für längere Flugstrecken werden wir zukünftig immer diese komfortable und im Gegensatz zu einem Businessflug doch noch preiswerte Lösung mit der LTU nutzen. Man sitzt entspannt, bequem und ist nach Stunden nicht wie gerädert.

UPDATE = die LTU hat den Preis jetzt deutlich angehoben und an den Wettbewerb angepasst : neuer Preis statt Euro 1.400 jetzt 1.950! Werden wir mal abwarten müssen, ob es in naher Zukunft Sonderpreise gibt, denn der neue Preis ist uns dann doch etwas hoch.

26 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Aleksa

    26.03.2002, 02:15 Uhr von Aleksa
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht!