Lufthansa (WKN823212) Testbericht

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Erfahrungsbericht von calrissian

Die Gewinne heben ab!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Zahlen für das dritte Quartal 2002 der Lufthansa können sich sehen lassen. Schon nach den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist mehr als der geplante Gewinn für das Gesamtjahr erzielt worden. Vor 6 Monaten wollten die Kraniche noch 400 Mio. Euro dieses Jahr verdienen, dann hoben sie die Prognose nach der HV auf 500 Mio. Euro an. Da dies jetzt schon erreicht ist, wurde die Prognose für das Ergebnis vor Steuern auf 700 bis 750 Mio. Euro erneut angehoben. Wenn man sieht, wie es um andere Unternehmen in diesem Land bestellt ist in der laufenden Wirtschaftsflaute, kann man vor Begeisterung einen Luftsprung machen.

Wie ist das Ergebnis zustande gekommen?
Nach dem 11. September ist die damals schon schwächelnde Luftfahrtindustrie in eine tiefe Krise gestürzt. Doch das Lufthansa Management unter Vorsitz von Jürgen Weber hat schnell reagiert. Noch im September wurden Maßnahmen zur Kapazitäts- und Kostensenkung beschlossen. Flugzeuge wurden stillgelegt, Einsparprogramme umgesetzt, ein Einstellungsstop verhängt, mit Erfolg. Nach 2 Quartalen mit Verlust konnten operativ wieder Gewinne erzielt werden. Die Konkurrenz hingegen kämpft seither ums überleben. Sabena und Swissair sind pleite, weitere US-Gesellschaften sind insolvent oder hängen am Subventionstropf. Sie schafften nicht das was LHA schaffte: die Auslastung der Maschinen wurde erhöht, stillgelegte Flugzeuge nach und nach wieder eingesetzt auf den rentablen Strecken der pleitegegangenen Konkurrenz. Die Liste ließe sich weiter fortführen.

An der Börse ist dies bislang kaum honoriert worden. Die Aktie stürzte nach dem 11. September auf 8 Euro ab, erholte sich dann wieder auf knapp 20 Euro im März um dann erneut auf unter 9 Euro im Oktober zu fallen. Aktuell notiert die Aktie bei etwa 12,5 Euro.

Angesichts der Zahlen ein Schnäppchen. Das Nettovermögen je Aktie liegt bei 10,40 Euro, der Cash Flow bei 4,4 Euro für 2002 und über 5 Euro in 2003. Die Verschuldung wurde im vergangen Quartal drastisch reduziert. Erwartet wird ein Gewinn je Aktie von 0,75 Euro für 2002 und 1,20in 2003, konservativ geschätzt. Das wäre in 2003 das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte. Eine Dividende wird es auch wieder geben, 0,20 Euro für dieses Jahr und geschätzte 0,50 Euro für 2003. also auch eine interessante Dividendenrendite.

Fazit für den Anleger:

Die Lufthansa gehört zu den besten Unternehmen der Branche und ist auch das bestgemanagte Unternehmen Deutschlands. Es hat bewiesen, das man in Krisenzeiten mit einem guten Krisenmanagement gestärkt in den nächsten Aufschwung gehen kann ohne große Teile der Belegschaft zu entlassen, die dann im nächsten Aufschwung teuer rekrutiert werden muss. Es gibt sogar einen Krisenplan für einen möglichen Golfkrieg, vorbildlich. Bislang hat die Börse dies kaum honoriert. Mit einem Kurs knapp über Buchwert und einem KGV von etwa 10 ist das Unternehmen billig und ein Kauf. Charttechnisch hat der Kurs eine untere Wendeformation ausgebildet und den mittelfristigen Abwärtstrend gebrochen. Nächste Hürde ist die 200 tage Line bei aktuell etwa 14 Euro. Danach hätte die Aktie Luft bis 20 oder 22 Euro. Historischer Höchststand war knapp 30 Euro. Mit einem Kauf macht man keinen Fehler, jedoch sollte der Depotanteil nicht über 5% in einem Einzelwertedepot hinausgehen

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