Lätta Halbfettmargarine Testbericht

Angesichts meiner leicht auseinanderstrebenden Leibesfülle, dachte ich mir es sei keine schlechte Idee, mal eine Sache auszuprobieren und so habe ich entschlossen mal eben zu einem sehr bekannten Markenprodukt zu greifen. Es hatte auch einen anderen Grund, denn ich wollte einfach einen gescheite Verbindungsschicht zwischen dem Brot und der darauf befindlichen Auflage. Butter hatte sich in dem Zusammenhang als ein wenig störrisch rausgestellt, denn wenn die frisch aus dem Kühlschrank kommt ist sie eben ein wenig wiederborstig und mag sich einfach nicht auf dem Brot verteilen, zumindest nicht, wenn man mal eben einen kleinen Hunger hat. Das Ergebnis beim arbeiten mit Butter, die direkt aus dem Kühlschrank kommt sieht meist so aus:

Man sucht sich ein stabiles Messer rückt dem Objekt der Begierde zu Leibe, kratzt eine Weile mürrisch auf der Butter rum bis man dann endlich der Meinung ist, man habe genug Butter am Messer bappen um ein Brot zu schmieren, was sich dann aber oft als Trugschluss herausstellt, wenn man der Resultat dann auf der Brotscheibe sieht. Einige stellen protzen mit Fett, andere wiederum erinnern einen ein wenig an die wüste Gabi, öps, ich meine die Wüste Gobi, weil eben immer noch trocken und glanzlos. Meist har man dann die Nase voll und klatscht schlecht gelaunt eine Scheiben Wurst auf die Brotscheibe. Wenn man dann meist Appetit auf eine weitere Scheibe bekommt und an den zuvor kläglich gescheiterten Versuch zurückdenkt, spart man sich meist das Drama mit der Butter und legt die Wurstscheibe direkt aufs Brot und beruhigt sein Gewissen damit, das man sich einredet sowieso viel zu Fett zu essen und ist stolz sich eben ein paar Gramm Fett gespart zu haben.

Man kann auch versuchen die Butter ein feine Scheiben zu schneiden, aber meist will man eben schnell was zwischen die Kiemen bekommen und hat keinen Bock auf lange Geduldspiele mit dem widerspenstigen Kuhprodukt. Also kommt man schnell auf die Idee mit der pfanzlichen Variante, die sich zugänglicher bei der Verarbeitung zeigt. Und weil man eben als Mann auch was zu protzen im Kühlschranke haben muss legt man sich eben eine 500 Gramm Packung Lätta Halbfettmargarine (Hab ich eigentlich eine Vollfettmargarine, wenn ich die doppelte Menge nehme?) zu und fängt erst gar nicht mit den kleiner Spielzeugpackungen an. (Dummerweise kommen recht wenige Frauen an meinem Kühlschrank vorbei, was den Effekt irgendwie nicht sonderlich zum tragen bringt.)

Wie schon gesagt eignet sich Lätta hervorragend, wenn man sich mal eben schnell eine Schnitte schmieren will, weil eben leicht und ohne den Kalte-Butter-Frusteffekt auftragen lässt und auch das Gewissen, dass man sich damit was gutes tut, ist nicht die schlechteste Idee. Auch wenn ich sagen muss, das ich eigentlich nicht den grossen Unterschied im Geschmack zu anderen Sorten merke, was aber auch an der dicke des Belages liegen kann. Jedenfalls verhindert diese halbfette Zwischenschicht, das einem die Wurtscheibe beim Verzehr schon beim ersten Bissen am Kinn hängt man kann sich auch schneller von der Küche an den gewünschten Ort des Verzehrs begeben ohne bedenke zu haben, das sich die Wurst inzwischen verabschiedet und klatschend auf dem Boden landet. Mit welcher Seite ist hier vollkommen egal, denn die Scheibe fällt mit Sicherheit immer auf die falsche Seite, genau wie ein Marmeladenbrot.

Die Lätta kommt in einer weisse Kunststoffverpackung mit bunten Streifen daher. Ich denke mal das weisse soll die Reinheit des Produkste verkörpern. In einer gelbliche Packung würde man vielleicht an der frische des Produktes zweifeln und rein gedanklich von einer besonders teuren Ranzigkeit ausgehen. Weiter gehören zum zum Dekor ein paar bunte Streifen, wie schön erwähnt, die ein wenig die sportlich Note der Halbfettmargarine symbolisieren sollen. Also ich muss sagen, wenn ich dann gegessen habe, habe ich viele Gedanken, aber sicher keine an Sport. Eher welche an Verdauen und Bäuchlein liebevoll streicheln und es sich auf der heimischen Couch gut gehen lassen. Der Name des Produkts prangt einem in bunten Buchstaben auf allen Seiten der Verpackung entgegen. Ob die sich nicht auf eine Farbe einigen konnten? Oder vielleicht wollen die auch eine gewisse Fröhlichkeit darstellen. Naja, zumindest bin ich nach dem Verzehr satt und zufrieden, was ich als Fröhlichkeit mal eben gelten lassen möchte. Die Verpackung ist wie üblich im gelben Sack zu entsorgen, wenn der Inhalt verbraucht wurde.

Kommen wir mal eben zu den Ingredienten (Zutaten):
Wasser (nicht das Kondenswasser aus dem Kühlschrank ist hier gemeint)
Pflanzliche Öle und Fette (klar, ist auch ein Margarine)
Diese zum Teil gehärtet (merkt man aber beim streichen nicht, siehe oben)
Entrahmte Milch (daher vielleicht nur Halbfett)
Modifizierte Stärke (genmanipulierte Stärke ??)
Speisesalz (0,6%) (das hätten die auch weglassen können)
Emulgatoren (nicht Alligatoren)
- Lecithine (ist keine weiblicher Vorname)
- Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren (Explosiv ?)
Konserverirungsstoff Kaliumsorbat (was auch immer das ist, scheint aber gut zu schmecken)
Säuerungsmittel (sauer macht lustig!)
- Milch- und Citronensäure (Milchsäure um ein Verfallsdatum zu erreichen, aber nach Zitrone schmeckt es nun absolut nicht
Vitamine A,E und D ([A]ufstreichen, [E]ssen und [D]ann später auf die Toilette wegen Entsorgung)
Farbstoff Carotin (und nicht Beta-Carotin, ist ja keine Testversion)
39% FETT [!!!] (nix mehr mit gutem Gewissen für die Figur, sehr sympathisch)
Mindesten haltbar bis: siehe Becherboden (aber ich denke das gehört nicht hierher)

Durchschnittlicher Nährwert je 100 Gramm:
Brennwert 1548 kJ (376 kcal) (kann man das Zeugs denn auch als Grillanzünder nutzen?)
Eiweiss 0,3 Gramm (was suchen den Eier in der Margarine?)
Kohlenhydrate 5,8 Gramm (und erst recht, was sucht denn hier Kohle?)
Fett 39 Gramm (überrascht mich irgendwie nicht, wenn ich die Inhaltsstoffe noch mal lese)

Vitamin A 900 µGramm = 112,5%
Vitamin D 2,3 µGramm = 45%
Vitamin E 12 mGramm = 120%

(Die sollten mal einen Mathematiker einstellen, der die Prozentrechnung überprüft, denn ich habe irgendwie Zweifel an der Richtigkeit, wenn es über 100% geht)

Hersteller:

Union Deutsche Lebensmittelwerke GmbH
Postfach 57 05 10
22774 Hamburg

Verbraucherservice: 040 / 34931000 (wozu das, keine Ahnung, vielleicht bekommt man das technische Tipps, wie ich denn ein Brot richtig Schmiere oder so)

Für die ganz pingeligen hier auch nicht der EAN-Code: 4000 4563

Empfohlen wird ein Lagerung zwischen 2 und 15° Celsius (also ich hätte es in die Sonne gelegt und der Margarine beim schwitzen zugesehen, soll ja sehr beruhigend sein, aber bei einer Halbfettmargarine wahrscheinlich auch nur der halbe Spass.)

Ebenfalls ein wichtiger Tipp: Nicht zum braten geeignet. Den find ich allerdings echt sinnvoll und auch hier habe ich einen Testversuch machen dürfen, denn ich hatte die ehrenvolle Aufgabe bei einem Freund drei Scheiben Leberkäse zu backen. Er meinte nimm einfach die Margarine im Kühlschrank (er hat die sicher auch nur weil er damit die Frauen beeindrucken will) denn diese stellte sich als Lätta heraus. Ich sagte noch das geht nicht, aber er lies mir keine andere Wahl, also tat ich wie befohlen statt empfohlen und begann es in der Pfanne zu zerlassen. Also ich versuchte es zumindest. Ergebnis waren drei leidlich gebackene Scheiben Leberkäse und eine Pfanne die im intergalaktischen Ar.... öhm, Eimer war und ich denke auch nicht mehr zu retten. Aber er hat es ja so gewollt.

In diesem Sinne

Euer Anubis71