Lamy AL-star, Füller Testbericht

ab 15,20
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von vampire-lady

schreiben nich klecksen

5
  • Design:  gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bei uns in der Firma hält man es für eine zweifelhafte Notwendigkeit ein Kassenbuch noch auf antiquierte Art und Weise – nämlich per Hand – zu schreiben. Eine ebenso zweifelhafte Ehre, die mir 6 Wochen im Jahr zu Teil wird, zwecks Urlaubsvertretung – und daß mir, dem Meister aller Sauklauen. Da man sich gern einmal vertut, ist es natürlich auch noch unumgänglich, daß die ganze Rutsche mit Tinte geschrieben wird, was ich mir zu Gunsten eines bequemer zu handhabenden Kugelschreibers schon im frühen Bravolesealter abgewöhnt hatte. Aber schon vor Urzeiten in der Schule hatte ich, nachdem ich meinen guten alten Pelikanfüller endlich fertig gemacht hatte, meine zwei Lamyfüller. Einerseits waren die irgendwie in, andererseits schreibe ich lieber (wenn ich denn schon muß) mit einem dickeren Stift. Einer davon existiert noch heute.

Na auf jeden Fall ist nun ein Lamyfüller in Metalloptik als Werbebeigabe eines Vertreters bei uns in der Firma aufgetaucht – da meine kassenbuchschreibenmüssende Kollegin lieber mit einem ipsig-dünnen alten Parkerfüller schreibt, landete das Teil recht schnell in meiner werten Schublade, womit ich wenigstens mal wieder so einen richtigen Renommierstift abgestaubt habe – denn edel kommt dieser Füller schon daher.

Dabei unterscheidet sich der Stift ganz wesentlich kaum von meinem asbach-uralt Modell zuhause. Im Gegensatz zu den alten Plastikteilen, in natogrün, ekelorange, schwarz-was-aus-sieht-wie-braun und weiß (= als einzig akzeptable Ausführung damals) besticht beim Alufüller eindeutig die Metalloptik. Wenn man sich aber vorstellt, wie lange es das Design dieses Füllers schon gibt, kann man sicherlich von einem zeitlosen Modell sprechen, wobei die Metallvariante vielleicht die Luxusausführung des Modells ist. Nach wie vor wird das Logo „Lamy“, welches man früher in der Schule mit einem passenden Edding meist farblich hervorhob, in den hinteren Teil des Stiftes eingestanzt. Oberhalb der Kappe sind beidseitig ovale Öffnungen ausgestanzt worden, die einem ermöglichen den Füllstand der Patrone zu prüfen – schleierhaft bleibt mir auch heute noch, was das vom Grunde auf bezwecken soll – ist doch die Patrone noch mindestens zu einem Drittel voll, wenn der Tintenstand den unteren Teil dieser Auskerbungen erreicht hat – tun wir das ganze unter dem Stichpunkt Design ab. Zieht man die Kappe ab, an der sich der obligatorische Clip zum Einhaken am Heft oder an der Bluse befindet, sieht man natürlich die Feder und die Griffleiste. Um einen stabileren Halt beim Schreiben zu haben, ist der Stift nicht einfach nur rund, oberhalb der Feder befindet sich eine eingekerbte Griffläche. Die Griffläche macht auch durchaus Sinn, da sie ein Abrutschen der Flutschfinger verhindert. Allerdings fand ich die Kanten schon immer zu hart, die haben sich nämlich bei längerem Schreiben gern im Zeigefinger eingedrückt. Wenig sinnvoll sind die Einkerbungen auch für die Leute, die dem komischen Volk angehören, welches die Feder immer genau falsch herum hält.

Der Lamyfüller verweigert die Zusammenarbeit mit Patronen, die nicht aus dem Hause Lamy kommen. Auch ist es nicht möglich, eine zweite Patrone als Reserve im hinteren Teil des Füllers zu lagern – dafür ist eine Lamypatrone aber auch doppelt so groß, wie die üblichen Patronen von z. B. Pelikan. Dummerweise aber ist eine Lamypatrone nicht ganz billig. Im Gegenzug dazu habe ich aber auch noch nie einen klecksenden Lamyfüller gesehen, was wohl auch mit der Patrone zusammenhängt.

Zugeben muß ich, daß man mit einem Füller irgendwie sauberer und ordentlicher schreibt – ob dies jetzt am Füller liegt, oder an dem psychischen Schaden des Schönschreibenmüssens aus Grundschulzeiten, der einem wieder bewußt wird, wenn man so ein Teil in der Hand hat, vermag ich nicht zu sagen. Angeblich ist aber das Schreiben mit einem Füller einfacher, weil man das Schreibgerät nicht so fest auf das Papier drücken muß, man hat irgendwie ein „weiches“ Schreibgefühl, was mir persönlich bei einem Lamy immer besonders aufgefallen ist. Viele andere Füller kratzen nämlich ganz komisch auf dem Papier – vor allen Dingen, wenn sie eine besonders feine Feder haben. Der Lamy zeichnet sich durch eine sehr stabile Feder aus, verbiegen ist zwar nicht unmöglich, bedarf aber eines ordentlichen Kraftaufwands und bösen Vorsatzes. Meines Wissens nach, gibt es die Federn in verschiedenen Stärken zu kaufen (info: www.lamy.de) Aber auch der leichte Alu-Stift selbst ist stabil genug, um das Schreibgerät bösartigen Mitschülern, renitenten Lehrern und pöbelnden Mitarbeitern (mehrmals) an den Kopf zu schmeißen.

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