Lauda Air Testbericht

Wenn man über die österreichische Lauda Air spricht, ist man im Begriff über eine der bekanntesten, aber auch über eine der jüngsten Fluggesellschaften der Welt zu reden. So wurde die Airline nämlich erst im Jahr 1979 vom dreimaligen Formel 1-Weltmeister Niki Lauda gegründet und nahm in ihrer Geschichte bis heute eine recht beeindruckende Entwicklung.

Ursprünglich bestand die Gesellschaft aus zwei kleinen Fokker-Maschinen, mauserte sich aber schnell von einer kleinen Chartergesellschaft zum großen Linienflugunternehmen. Bände spricht hierbei nicht zuletzt die immer weiter ausgebaute Kooperation mit der deutschen Lufthansa und schließlich der Austrian Airlines. Neben zahlreichen innereuropäischen Zielen, bedient Lauda Air insbesondere den asiatischen Raum und fliegt hier unter anderem mehrmals wöchentlich über Singapur weiter nach Melbourne und/oder Sydney. Als Fluggerät wird hierbei eine der neuesten Maschinen aus dem Boeing-Werk in Seattle eingesetzt: die Boeing 777. Überhaupt setzt Lauda Air konsequent auf die Dienste von Boeing. Maschinen aus dem Hause Airbus sind in der Flotte von Lauda Air nicht zu finden.

Seit wenigen Monaten ist Lauda Air darüber hinaus Mitglied in der von Lufthansa, United Airlines, SAS, THAI International Airways und Air Canada gegründeten Star Alliance. Inzwischen gehören zu dieser Alliance auch Singapore Airlines, Air New Zealand und Ansett Australia, was dem Kunden viele Vorteile, wie aufeinander abgestimmte Flugpläne, ein dichtes Verbindungsnetz sowie ein attraktiveres Vielfliegerprogramm ermöglicht. Auch ist es Lauda Air-Kunden in der Business- und First Class beispielsweise gestattet die Logen der Alliance-Partner zu nutzen.

Der Bordservice auf den Flügen selber besticht durch hervorragende Qualität und wahrlich unglaubliche Freundlichkeit. Ich bin nun wahrlich kein Stammgast der Lauda Air, da ich nicht oft nach oder von Österreich abhebe, aber auf meinen bisher erlebten Flügen, war ich von der Crew grundsätzlich begeistert. Hier kann ich auch nur über die Serviceangebote der Economy-Class berichten, da ich die Business Class doch ein wenig zu teuer finde. Jedoch fühlt man sich in der Economy-Class zu keiner Zeit wie in einer \"Touristenklasse\". Besonders loben möchte ich hierbei die verstellbaren Kopfstützen, die es dem Reisenden ermöglichen eine wirklich bequeme Sitzposition einzunehmen. In der Boeing 777 (und laut Aussagen eines Bekannten auch in der Boeing 767 - also auf allen Langstreckenflugzeugen von Lauda Air) hat der Kunde darüber hinaus in jedem Sitz einen eigenen Bildschirm für das Bordunterhaltungsprogramm für sich allein. Störend fand ich die Fußstützen, denn diese mochte ich aufgrund meiner Größe von 1,95 m nicht wirklich nutzen.

Das Bordprogramm ist nach meinem Ermessen eines der besten, das ich kenne. Neben 12 Videokanälen und 16 Radioprogrammen hat man darüber hinaus die Möglichkeit Videospiele zu spielen, sich an einem virtuellen Casino zu erfreuen oder einen Teletext zu bestaunen. Last but not least steht ein Newskanal für Nachrichten rund um die Uhr zur Verfügung, der gerade bei Flügen nach \"down under\" (Australien) den reisenden Gast erfreut. Seit Sommer 2001 hat Lauda Air zudem einen bisher einzigartigen Service in das Bordprogramm auf Langstreckenflügen integriert: Online-Einkauf vom Sitzplatz aus! \"Lauda\'s Flying Wonder World\" bietet zudem die Möglichkeit an Bord der Boeing 777 Faxe, SMS und E-Mails zu verschicken. Ein Online-Einkauf funktioniert in dem eigens für Lauda entwickelten Bord-System wie bei einem Einkauf auf einer Onlineseite (Waren in Einkaufskorb legen) und nach Angabe der Kreditkartennummer wird die Bestellung per Satellitenverbindung endgültig in Auftrag gegeben. Auch der SMS-Email-Fax-Service kann vom Sitzplatz aus jederzeit genutzt werden. Bei einer begrenzten Anzahl von Zeichen kostet eine Nachricht 1,95 US-Dollar, also knapp DM 4,-. Billig ist dieser Spaß also nicht und dient in erster Linie Geschäftskunden zur Kontaktaufnahme mit Partnern. Abgerechnet wird auch hier per Kreditkarte – die durch das Handset am Sitz gezogen werden kann.

Abschließend sei mir noch erlaubt ein paar Worte über das Catering, also über die Verpflegung an Bord abzugeben. Vor wenigen Tagen durfte ich nämlich auf RTL eine Reportage sehen und dort wurde mir vermittelt, dass Lauda Air sein Bordmenü von Do&Co zubereiten lässt. Der Durchschnittsbürger wird jetzt sagen: Ja und!?? Habe ich auch gedacht, aber wenn ich sage, dass Do&Co vergleichbar ist mit dem Service von \"Käfer\" aus Deutschland, wird man schon verstehen, wo hier der Standard liegt. Das Essen obliegt also höchster Qualität (man hat übrigens selbst in der Economy-Class Auswahl zwischen zwei Menüs) und an Bord der 777 fliegt sogar extra ein eigener Koch mit. Ich habe mich selbst gewundert, aber es ist wirklich wahr und man soll mir mal eine Airline zeigen, wo dies noch der Fall ist - habe ich persönlich noch nicht erlebt und muss hier eine Bestnote verteilen. Was darüber hinaus auffällt: Lauda Air verzichtet komplett auf die Verwendung von Plastik und/oder Folien! So wird das Essen auf Porzellantellern serviert, deniert wird mit Messer und Gabel aus Edelstahl und auch die Getränkebecher bestehen aus echtem Glas - selbst auf Zubringerflügen von Frankfurt nach Wien.

Alles in allem besticht die Lauda Air also durch höchsten Standard und absolut erstklassigen Service. Eine unumwundene Empfehlung von mir!!!