Erfahrungsbericht von Karima
Manchmal gibt es doch noch einen Strohhalm....
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Nun sitze ich hier und lasse die letzten Monate vor meinem geistige Auge herüberziehen...
Veljanov singt im Hintergrund sein Lied vom einsamen Mädchen, immer wieder
die Endlosschleife läuft, es fragt sich nur wie lange...
Im Sommer schien erst alles gut,
zwar kam ich bei meinem Abi schlechter weg, als erwartet,
aber das ließ mich die Hoffnung nicht aufgeben, schließlich hatte mein
Studienfach ja einen NC von 2,7, laut UNI HP...naja...man sollte sich nicht
auf die Technik verlassen.
Es kam der Einzug in die erste eigene Wohnung, naja zu 1/3 eigen, aber immerhin mehr
als zuvor, das alles versprach Ruhe, jetzt würde es bergauf gehen, jetzt würde das Leben anfangen.
Während der Festivalsaison wollte ich mich noch einmal richtig austoben bis das harte Unileben beginnen sollte , leider musste ich zwischen Wacken und Mera Luna erfahren, dass der NC bei 1,9 lag, da war ich mit meinen 2,2 natürlich nicht dabei...so unorganisiert wie ich nun manchmal bin, habe ich mich natürlich nur für ein Studienfach beworben, zwar an verschiedenen Unis, aber da sah es gleich aus...
Nun ja, keine Uni, kein Bafög, kein Geld, bis auf den Unterhalt den ich von meinem Vater bekommen sollte, ich betone sollte, denn dieser blieb just im besagten Monat August auch noch aus....
Mein Konto sah rot...und ich auch...zur finanziellen Absicherung ließ ich mich in meinem Aushilfsjob erst mal so oft einspannen wie möglich...doch was tun...das Geld reichte vorne und hinten nicht, in meiner Wohnungskalkulation hatte ich mit dem Unterhalt gerechnet und anschließend mit dem dazukommenden Bafög und plötzlich war beides gestorben...
Ich hatte zwar das Glück, dass mir mein Freund und unser Mitbewohner anboten mir mit der Miete und den Nebenkosten unter die Arme zu greifen...aber was war mit dem Rest
Die Überlegungen wanderten durch meinen Kopf und Ende September, als mit meinem Vater nicht zu reden war, wanderte ich zum Anwalt.
Normalerweise bin ich niemand, der auf Geld besteht, für das er nicht gearbeitet hat, doch in diesem Fall ist es etwas anderes, jemand der dazu beigetragen hat meine Familie und Kindheit zu zerstören, seiner neuen Frau und ihren beiden Söhnen ein Leben in Luxus und Wohlstand bietet, mit Pferden und Reitstunden und wochenlangem Urlaub, während meine Mutter und ich jeden Pfennig 3 mal umdrehen mussten sollte bluten.
Der Anwalt erklärte mir meine Rechte, auf was ich achten sollte und was ich tun sollte...es ergab sich ein neues Problem...ich müsse etwas soziales oder berufsbezogenes machen, während ich auf meinen Studienplatz im nächsten Jahr warte, sonst verliere ich den Unterhaltsanspruch...na toll....d.h. Knochenjobs für wenig Geld, aber ok...zuerst überlegte ich mir ein FSJ zu machen, strich das aber schnell wieder aus meinem Gehirn, so etwas liegt mir nicht...und berufsbezogen? da kam wohl nur ein Praktikum in Frage...also begab ich mich auf die Suche, fragte überall an, um die Antwort \"wir nehmen nur Praktikanten mit Vordiplom\" zu bekommen... HAHAHA toller Witz....
Die Zeit verstrich, es war Anfang Oktober und mein Konto zeigte immer noch rot, und mein Auto auch, an meiner ach so geliebten Schrubbelkarre versagten plötzlich die Bremsen...juhu...zum Glück passierte nichts schlimmes, außer der Rechnung der Werkstatt...350 Eur...woher nehmen wenn nicht stehlen?
mh...wohl von dem gesparten Geld für die Versicherung die im Januar zu zahlen ist, mit der Hoffnung das bis dahin die Unterhaltssache geklärt ist...
Kurz darauf kam der nächste Schock, bei meinem Freund, wurde Diabetes diagnostiziert... strikter Diätplan...unser einziger Gedanke war \"was das ins Geld geht\" aber was will man machen, die ersten Tage waren schrecklich, er war schlecht gelaunt und ich nur deprimiert, es ging alles bergab...keine Low Price Produkte mehr, gesund und frisch und das im Winter...geregelt und das bei unserer Lebensweise...ich konnte nicht mehr für ihn tun als ihm beistehen, auch wenn das oft an meinem Nerven nagte, da er von Zeit zu Zeit unaustehlich war...
und als kurz darauf mein Auto aufgebrochen wurde und man das schrottigste Autoradio entwedete, dass es eigentlich gibt, war ich dem Nervenzusammenbruch nahe...schon wieder Geld, das Schloss zerstört, die Tür zerdellt und verkratzt...ich ließ es über die Selbstbeteiligung der Versichung laufen...und wieder 150 Eur vom Versicherungskonto weg...somit insgesamt die Hälfte der zu zahlenden Versicherung....
Und mein Vater rührte sich nicht, keine Antwort nach Briefen vom Anwalt, weder an ihn noch an mich...
das Konto blieb rot...
Doch Ende Oktober kam mein erster Lichtblick...mir wurde angeboten in einer Werbeagentur mein 6 - monatiges Praktikum zu absolvieren...ab Mitte November, Bezahlung 250 Eur im Monat, nicht viel, aber etwas, ich griff nach dem Strohhalm und nahm an....
Wenigstens etwas...seit 2 Wochen arbeite ich voller Eifer dort, und war noch nie so glücklich, von einer Arbeit so erfüllt...und just heute wurden 900 Eur auf meinem Konto verbucht, von meinem Vater, der Anwalt hat den Vollstreckungsbeamten vorbeigeschickt und dieser schien ihm doch Angst gemacht zu haben, es ist zwar nur ein Teil des Geldes, das ich seit August nicht mehr bekommen habe, aber es sind 900 Euro, davon kann ich leben, kann die Miete bezahlen, von meinem Freund finanziell unabhängig sein,ihn nicht auch noch mit meinen Geldsorgen belasten und hoffen....hoffen auf meinen gerechten Anteil, den ich mir in meinen leidgeplagten Jahren meiner Meinung nach verdient habe....aber das ist eine andere Geschichte...
Ich weiß jetzt, man soll jeden Strohhalm fassen, denn er könnte sich als starker Zweig eines Baumes entpuppen ... langsam glaube ich es geht bergauf...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-17 03:01:57 mit dem Titel Let me die to live...
was ist schlimmer...in die augen eines toten zu blicken, oder in die eines zum tode verdammten? was tut dir mehr weh? was tat mir mehr weh..ich weiß es nicht mehr...ich habe nie darüber nachgedacht...aber wieso nicht? vielleicht war ich zu jung, vielleicht hatte ich auch angst davor...ich weiß es nicht...denn beides reißt die narben auf, die sich schlossen...
die augen eines toten, denn es ist kein platz für hoffnung mehr übrig...doch was ist schlimmer...das leid zu sehen, dass ihm bevor steht oder der erlöste blick....was ist schlimmer...das ende zu sehen oder die winzige hoffnung auf rettung...
gedanken die nicht aus dem kopf verschwinden..immer wieder auftauchen...bilder die sich hinter dein auge brennen...warum kann ich nicht vergessen? oder will ich nicht vergessen?
let me die to live...
eine zweite chance...mehr will ich nicht...noch mal von vorne...doch irgendwie auch nicht...denn ich bereue nichts...im nachhinein...ich bereue nicht was ich erlebt habe..auf einmal...es ist geschehen....nicht zu ändern...warum?
dominosteine die nacheinander umfallen...und manchmal auch nicht...manchmal umgelenkt werden..doch wo stand der erste...? wo stand der erste der mein leben beeinflußt hat..mein sein? weit vor meiner zeit...weit vor jedem sein...das leben ist eine kette von assoziationen...unabdingbar und variierbar...mit genug kraft kann ich einen stein aufhalten...kann die richtung bestimmen..doch irgendwann gleitet es mir aus den händen..warum? die wege sind zu verzweigt zu verstrickt..was hängt alles aneinander? ich kann es nicht fassen..will es auch nicht fassen..denn sonst würde ich die zukunft kennen und das will ich nicht..nie...denn die zukunft ist nur eine illusion...und die gegenwart? was ist jetzt....? was ist real? außer dem tod..der an sich doch auch nur illusion ist....
ich will gehen...und weiß nicht wohin..denn alles ist verstrickt..bis ins kleinste detail....
töte ich heute eine pflanze...existiert in 50 jahren vielleicht diese stadt nicht mehr..und warum? ich kann es nicht fassen..will es nicht...
warum ist das leid so groß? und warum der tod so einfach?
und was ist schlimmer? das leid und der kleinste kleine funken nach hoffnung...oder das endgültige ende und die erlösung....
du hast immer die wahl ... du musst nur wählen..dich entscheiden..im richtigen moment..sonst hast du deine chance verpasst..und du wirst es bereuen...
ich war zu jung zum helfen...heute verstehe ich..verstehe ich was passiert ist zu jener zeit...als sich meine auge schloßen, um weg zu sehen..um die grausamkeit verschwinden zu lassen, die ich damals nicht verstand...heute weiß ich was es heißt...doch ich mußte es selber lernen...denn niemand hat es mir erklärt..und dafür bin ich dankbar...denn ich fand meine eigene definition...von bildern...von liedern....von gefühlen..fand mein eigenes leben...und bin dabei es zu verstehen....nur langsam...und allein...ist das der richtige weg?
let me die to live...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-12-03 16:51:08 mit dem Titel Ich ward geboren...
Ich ward geboren, als die Sonne schien.
Ein heißer Mittwoch nachmittag,.
Einer der heißeste Sommer seit Beginn der Temperaturmessungen.
Da ward ich geboren, zum ersten Mal, 1983.
Ich ward geboren, als die Sonne schien,
Ein heißer Mittwoch nachmittag.
Ein Rekordsommer, der jede bisherige Hitzewelle übertraf.
Da ward ich geboren, zum zweiten Mal, 2003.
Und diesmal durfte ich entscheiden, ob ich es will.
Stand vor der Wahl zwischen neuem Leben
oder altem Zwang, dem seelischen Tod.
Und ich entschied mich zu leben, zu atmen, zu wachsen :
Ich entschied mich hinauszugehen, aus der dunklen Höhle
und unter den Himmel zu treten.
Zum zweiten Mal öffnete ich die Augen
und erblickte meine Mutter, die Welt,
die mich in ihre Arme nahm,
um mir das Leben zu zeigen.
Ich lernte weiterzugehen,
lernte auszusprechen und nicht nur schweigend zuzuhören,
lernte das Greifen, Nehmen und Festhalten.
Und ich lernte, dass alleine sein nicht heißt einsam zu sein.
Ich ward geboren zum zweiten Mal, und ich wollte es so.
Veljanov singt im Hintergrund sein Lied vom einsamen Mädchen, immer wieder
die Endlosschleife läuft, es fragt sich nur wie lange...
Im Sommer schien erst alles gut,
zwar kam ich bei meinem Abi schlechter weg, als erwartet,
aber das ließ mich die Hoffnung nicht aufgeben, schließlich hatte mein
Studienfach ja einen NC von 2,7, laut UNI HP...naja...man sollte sich nicht
auf die Technik verlassen.
Es kam der Einzug in die erste eigene Wohnung, naja zu 1/3 eigen, aber immerhin mehr
als zuvor, das alles versprach Ruhe, jetzt würde es bergauf gehen, jetzt würde das Leben anfangen.
Während der Festivalsaison wollte ich mich noch einmal richtig austoben bis das harte Unileben beginnen sollte , leider musste ich zwischen Wacken und Mera Luna erfahren, dass der NC bei 1,9 lag, da war ich mit meinen 2,2 natürlich nicht dabei...so unorganisiert wie ich nun manchmal bin, habe ich mich natürlich nur für ein Studienfach beworben, zwar an verschiedenen Unis, aber da sah es gleich aus...
Nun ja, keine Uni, kein Bafög, kein Geld, bis auf den Unterhalt den ich von meinem Vater bekommen sollte, ich betone sollte, denn dieser blieb just im besagten Monat August auch noch aus....
Mein Konto sah rot...und ich auch...zur finanziellen Absicherung ließ ich mich in meinem Aushilfsjob erst mal so oft einspannen wie möglich...doch was tun...das Geld reichte vorne und hinten nicht, in meiner Wohnungskalkulation hatte ich mit dem Unterhalt gerechnet und anschließend mit dem dazukommenden Bafög und plötzlich war beides gestorben...
Ich hatte zwar das Glück, dass mir mein Freund und unser Mitbewohner anboten mir mit der Miete und den Nebenkosten unter die Arme zu greifen...aber was war mit dem Rest
Die Überlegungen wanderten durch meinen Kopf und Ende September, als mit meinem Vater nicht zu reden war, wanderte ich zum Anwalt.
Normalerweise bin ich niemand, der auf Geld besteht, für das er nicht gearbeitet hat, doch in diesem Fall ist es etwas anderes, jemand der dazu beigetragen hat meine Familie und Kindheit zu zerstören, seiner neuen Frau und ihren beiden Söhnen ein Leben in Luxus und Wohlstand bietet, mit Pferden und Reitstunden und wochenlangem Urlaub, während meine Mutter und ich jeden Pfennig 3 mal umdrehen mussten sollte bluten.
Der Anwalt erklärte mir meine Rechte, auf was ich achten sollte und was ich tun sollte...es ergab sich ein neues Problem...ich müsse etwas soziales oder berufsbezogenes machen, während ich auf meinen Studienplatz im nächsten Jahr warte, sonst verliere ich den Unterhaltsanspruch...na toll....d.h. Knochenjobs für wenig Geld, aber ok...zuerst überlegte ich mir ein FSJ zu machen, strich das aber schnell wieder aus meinem Gehirn, so etwas liegt mir nicht...und berufsbezogen? da kam wohl nur ein Praktikum in Frage...also begab ich mich auf die Suche, fragte überall an, um die Antwort \"wir nehmen nur Praktikanten mit Vordiplom\" zu bekommen... HAHAHA toller Witz....
Die Zeit verstrich, es war Anfang Oktober und mein Konto zeigte immer noch rot, und mein Auto auch, an meiner ach so geliebten Schrubbelkarre versagten plötzlich die Bremsen...juhu...zum Glück passierte nichts schlimmes, außer der Rechnung der Werkstatt...350 Eur...woher nehmen wenn nicht stehlen?
mh...wohl von dem gesparten Geld für die Versicherung die im Januar zu zahlen ist, mit der Hoffnung das bis dahin die Unterhaltssache geklärt ist...
Kurz darauf kam der nächste Schock, bei meinem Freund, wurde Diabetes diagnostiziert... strikter Diätplan...unser einziger Gedanke war \"was das ins Geld geht\" aber was will man machen, die ersten Tage waren schrecklich, er war schlecht gelaunt und ich nur deprimiert, es ging alles bergab...keine Low Price Produkte mehr, gesund und frisch und das im Winter...geregelt und das bei unserer Lebensweise...ich konnte nicht mehr für ihn tun als ihm beistehen, auch wenn das oft an meinem Nerven nagte, da er von Zeit zu Zeit unaustehlich war...
und als kurz darauf mein Auto aufgebrochen wurde und man das schrottigste Autoradio entwedete, dass es eigentlich gibt, war ich dem Nervenzusammenbruch nahe...schon wieder Geld, das Schloss zerstört, die Tür zerdellt und verkratzt...ich ließ es über die Selbstbeteiligung der Versichung laufen...und wieder 150 Eur vom Versicherungskonto weg...somit insgesamt die Hälfte der zu zahlenden Versicherung....
Und mein Vater rührte sich nicht, keine Antwort nach Briefen vom Anwalt, weder an ihn noch an mich...
das Konto blieb rot...
Doch Ende Oktober kam mein erster Lichtblick...mir wurde angeboten in einer Werbeagentur mein 6 - monatiges Praktikum zu absolvieren...ab Mitte November, Bezahlung 250 Eur im Monat, nicht viel, aber etwas, ich griff nach dem Strohhalm und nahm an....
Wenigstens etwas...seit 2 Wochen arbeite ich voller Eifer dort, und war noch nie so glücklich, von einer Arbeit so erfüllt...und just heute wurden 900 Eur auf meinem Konto verbucht, von meinem Vater, der Anwalt hat den Vollstreckungsbeamten vorbeigeschickt und dieser schien ihm doch Angst gemacht zu haben, es ist zwar nur ein Teil des Geldes, das ich seit August nicht mehr bekommen habe, aber es sind 900 Euro, davon kann ich leben, kann die Miete bezahlen, von meinem Freund finanziell unabhängig sein,ihn nicht auch noch mit meinen Geldsorgen belasten und hoffen....hoffen auf meinen gerechten Anteil, den ich mir in meinen leidgeplagten Jahren meiner Meinung nach verdient habe....aber das ist eine andere Geschichte...
Ich weiß jetzt, man soll jeden Strohhalm fassen, denn er könnte sich als starker Zweig eines Baumes entpuppen ... langsam glaube ich es geht bergauf...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-06-17 03:01:57 mit dem Titel Let me die to live...
was ist schlimmer...in die augen eines toten zu blicken, oder in die eines zum tode verdammten? was tut dir mehr weh? was tat mir mehr weh..ich weiß es nicht mehr...ich habe nie darüber nachgedacht...aber wieso nicht? vielleicht war ich zu jung, vielleicht hatte ich auch angst davor...ich weiß es nicht...denn beides reißt die narben auf, die sich schlossen...
die augen eines toten, denn es ist kein platz für hoffnung mehr übrig...doch was ist schlimmer...das leid zu sehen, dass ihm bevor steht oder der erlöste blick....was ist schlimmer...das ende zu sehen oder die winzige hoffnung auf rettung...
gedanken die nicht aus dem kopf verschwinden..immer wieder auftauchen...bilder die sich hinter dein auge brennen...warum kann ich nicht vergessen? oder will ich nicht vergessen?
let me die to live...
eine zweite chance...mehr will ich nicht...noch mal von vorne...doch irgendwie auch nicht...denn ich bereue nichts...im nachhinein...ich bereue nicht was ich erlebt habe..auf einmal...es ist geschehen....nicht zu ändern...warum?
dominosteine die nacheinander umfallen...und manchmal auch nicht...manchmal umgelenkt werden..doch wo stand der erste...? wo stand der erste der mein leben beeinflußt hat..mein sein? weit vor meiner zeit...weit vor jedem sein...das leben ist eine kette von assoziationen...unabdingbar und variierbar...mit genug kraft kann ich einen stein aufhalten...kann die richtung bestimmen..doch irgendwann gleitet es mir aus den händen..warum? die wege sind zu verzweigt zu verstrickt..was hängt alles aneinander? ich kann es nicht fassen..will es auch nicht fassen..denn sonst würde ich die zukunft kennen und das will ich nicht..nie...denn die zukunft ist nur eine illusion...und die gegenwart? was ist jetzt....? was ist real? außer dem tod..der an sich doch auch nur illusion ist....
ich will gehen...und weiß nicht wohin..denn alles ist verstrickt..bis ins kleinste detail....
töte ich heute eine pflanze...existiert in 50 jahren vielleicht diese stadt nicht mehr..und warum? ich kann es nicht fassen..will es nicht...
warum ist das leid so groß? und warum der tod so einfach?
und was ist schlimmer? das leid und der kleinste kleine funken nach hoffnung...oder das endgültige ende und die erlösung....
du hast immer die wahl ... du musst nur wählen..dich entscheiden..im richtigen moment..sonst hast du deine chance verpasst..und du wirst es bereuen...
ich war zu jung zum helfen...heute verstehe ich..verstehe ich was passiert ist zu jener zeit...als sich meine auge schloßen, um weg zu sehen..um die grausamkeit verschwinden zu lassen, die ich damals nicht verstand...heute weiß ich was es heißt...doch ich mußte es selber lernen...denn niemand hat es mir erklärt..und dafür bin ich dankbar...denn ich fand meine eigene definition...von bildern...von liedern....von gefühlen..fand mein eigenes leben...und bin dabei es zu verstehen....nur langsam...und allein...ist das der richtige weg?
let me die to live...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-12-03 16:51:08 mit dem Titel Ich ward geboren...
Ich ward geboren, als die Sonne schien.
Ein heißer Mittwoch nachmittag,.
Einer der heißeste Sommer seit Beginn der Temperaturmessungen.
Da ward ich geboren, zum ersten Mal, 1983.
Ich ward geboren, als die Sonne schien,
Ein heißer Mittwoch nachmittag.
Ein Rekordsommer, der jede bisherige Hitzewelle übertraf.
Da ward ich geboren, zum zweiten Mal, 2003.
Und diesmal durfte ich entscheiden, ob ich es will.
Stand vor der Wahl zwischen neuem Leben
oder altem Zwang, dem seelischen Tod.
Und ich entschied mich zu leben, zu atmen, zu wachsen :
Ich entschied mich hinauszugehen, aus der dunklen Höhle
und unter den Himmel zu treten.
Zum zweiten Mal öffnete ich die Augen
und erblickte meine Mutter, die Welt,
die mich in ihre Arme nahm,
um mir das Leben zu zeigen.
Ich lernte weiterzugehen,
lernte auszusprechen und nicht nur schweigend zuzuhören,
lernte das Greifen, Nehmen und Festhalten.
Und ich lernte, dass alleine sein nicht heißt einsam zu sein.
Ich ward geboren zum zweiten Mal, und ich wollte es so.
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