Lebensberichte Testbericht

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Erfahrungsbericht von delphinchen

Ich habe meine Familie wiedergefunden dank Bärbel

Pro:

hmmm ich kenne endlich meine Familie

Kontra:

da weiß ich keines

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich mal etwas über mich selbst schreiben, mal nicht einen Produktbericht.
Mein Leben begann 1979 im März. Geboren in einer Stadt im jetzigen Thüringen bin ich ein echtes DDR Kind.

Als ich 2 Jahre alt war trennte sich meine Mutter von meinem Vater und somit wurde ich auch von meiner Schwester (2 Jahre älter als ich) getrennt, denn sie lebte fortan bei meinem Vater. Toll so wird mal schnell eine Familie auseinander gerissen.

Mit 5 Jahren kam ich in ein Kinderheim da meine Mutter ständig neue Männer hatte und diese mich mitunter auch schlugen, meine Mutter wohl aber nicht in der Lage war mich davor zu schützen.
Kurz vor der Einschulung wurde ich einer Pflegefamilie zugesprochen. Naja mir war es soweit ganz recht, ich hatte endlich ein eigenes Zimmer und Spielzeug.
Nach 1 1/2 Jahren merkte jedoch das Jugendamt, daß ich in diesem Haushalt nicht so gut aufgehoben wäre.
Also wurde ich wieder ins Heim gesteckt.
Allerdings war ich ein halbes Jahr später schon wieder raus. Ich wurde einer neuen Pflegefamilie zugesprochen.
Diese Familie hatte einen schwerstbehinderten Jungen (damals war er 17) und sie wünschten sich noch ein gesundes Kind. Ich verlebte eine gute Zeit bei meinen Pflegeeltern, die mich nur gut ein Jahr später adoptierten.

Die Jahre gingen ins Land und ich wurde erwachsen (gg wie man es nimmt) Ich dachte viel über meine Kindheit nach und auch über meine leibliche Familie.
Beim jugendamt bekam ich die Umstände zu erfahren, warum und wieso.....
Ich hatte mich entschlossen: Ich wollte meine leibliche Familie kennenlernen.
Da man auf den Ämern kaum erfolg hat (entweder man wird gleich abgewimmelt von wegen keine Zeit... oder man bekommt zu hören "Wir dürfen keine Auskunft geben"...) und auch Anfragen bei Telefongesellschaften nix gebracht haben entschloß ich mich dazu meine Familie über die Medien zu suchen. im Fernsehn kam schon oft Arabella und Nicole.... und wie sie alle heißen.

Kurzum ich schrieb einen Brief an Arabella und bekam kurze Zeit später von Nicole eine Antwort.... Lieber Ronny wir können nix versprechen...... aber wir kümmern uns um dein Anliegen. Dann kam nix mehr :-s

Im Jahre 2002 schrieb ich eine Mail an Bärbel Schäfer. Auch hier kam als Antwort Lieber Ronny wir können nix versprechen... wir kümmern uns.
Nur knapp 2 Monate später bekam ich enen Anruf. Ein Mitarbeiter von Bärbel Schäfer war am Telefon und fragte mich, ob ich nicht nächste Woche zu Besuch ins Fernsehstudio kommen wolle. Etwas genaues hat man nicht erreicht, aber ich könne gern einen Aufruf starten, vielleicht sieht den Aufruf jemand, der mir weiterhelfen konnte.

Ich fuhr also nach Köln (die Fahrt wurde mir bezahlt sowie Übernachtung mit Frühstück). Natürlich war ich mega aufgeregt.
Die Ankömmlinge wurden in 2 getrennten Zimmern untergebracht, denn da dies eine Überraschungssendung werden sollte wußte ja keiner was ihn genau erwarten würde. Es standen Sandwiches und Getränke da... es hat keiner was gegessen vor Aufregung.

Wir wurden in die Maske geführt und bekamen im Studio anweisungen von wo wir kommen sollen, wie wir wieder von der Bühne abgehen sollten....
Wenn man mal auf Toilette mußte wurde der Flur geräumt, damit man ja keinem über den Weg laufen konnte. Aber bei mir wäre da ja egal gewesen weil ich konnte mich eh nicht mehr erinnern wie wer aussah.

Es war soweit: Die Sendung wurde aufgenommen und mein Name wurde genannt. Ich mußte schweißgebadet raus vor die Kamera gehen. Als ich dann endlich neben Bärbel saß (da hinzukommen war mit weichen knien nicht gerade einfach) wurde ich auch etwas ruhiger. Das Publikum sah ich nur einmal kurz, dann versuchte ich mich auf Bärbel und ihre Fragen zu konzentrieren.
Nachdem ich einen Aufruf in eine der Kameras gesprochen hatte durfte ich mich zum Publikum setzen. Für mich war das ganze nun schon gelaufen, aber da irrte ich ganz gewaltig.....

Nach einer kurzen Werbepause (die Pause ist dort natürlich nicht so lang wie bei uns wenn wir vorm TV sitzen) rief mich Bärbel wieder nach vorn... Mann bekam ich einen Schreck und wurde kreidebleich.

Wieder vorn neben Bärbel wurde ich immer nervöser. "Wir haben hier eine anruferin in der Leitung die vorgibt deine Schwester zu sein" hörte ich Bärbe sagen und mein Herz schlug einen Salto nach dem anderen.
Mitten in dem Telefonat jedoch war die Leitung unterbrochen. Aber kurz darauf hörte ich eine Türklingel und blickte automatisch auf die Kulissentür, die in der Mitte der Bühne aufgestellt war.
Kurz darauf öffnete sich diese Tür und eine junge Frau kam dort hindurch. Meine Schwester! ! ! Ich konnte vor Freude kaum die Tränen zurückhalten, während ich diese schöne Frau in die Arme schloß.
Nur wenige Augenblicke später klingelte erneut die Türklingel und als sich die Tür öffnete sah ich einen Mann dort stehen, der mir ziemlich ähnlich sah. Ich stad meinem leiblichen Vater gegenüber.
Wie ich sofort erkennen konnte war er Alkoholiker, aber egal.... die Wiedersehensfreude war riesengroß.

Meine leibliche Mutter möchte nix mehr von mir wissen, aber damit kann ich leben.
Nach der Aufzeichnung wurde ich mit meiner Nichte (4 Jahre) bekanntgemacht. (stelle man sich mal vor... ich bin Onkel seit 4 Jahren und weiß von nix :-( )

Den Abend verbrachten wir im hotel bzw. in einer Kneipe um die Ecke. Wir hatten viel Gesprächsstoff. Während des Gespräches floß das Bier bei meeinem vater sehr schnell :-(

Meine Schwester tat mir leid, da sie mit ihm in einem Zimmer nächtigen mußte.

Nun habe ich meine Schwester und meinen Vater wieder, nachdem ich sie 21 Jahre nicht gesehen habe.
Wir haben guten kontakt aufgebaut und sehen uns so oft es geht.

Wir werden uns nicht erneut verlieren.

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