Erfahrungsbericht von H2O_MAN
Mimi, liebe Mimi!
Pro:
Kinder um sich haben ist schön
Kontra:
-----
Empfehlung:
Nein
Hallo Du *smile*
Es freut mich sehr das Du Dir die Zeit nimmst meinen 67.Beitrag bei yopi zu lesen. Dieser sollte auch etwas besonderes werden. Ich habe diesen Bericht hier bei Lebensberichte gepostet, da sich in diesem Beitrag alles um meine Nichte Michelle, Ihr Kosename ist Mimi, drehen wird. Anlässlich zu Ihrem fünften Geburtstag den wir am 14.06.03 gefeiert haben.
Nun könnte man sich ja die Frage stellen, wie der Onkel darauf kommt, dies zu tun, er ist doch „nur“ der Onkel. Das will ich kurz „erzählen“. Nun gut ich bin nun 35 Jahre alt und habe selber keine Kinder. Das hängt mit vielerlei Dingen zusammen, unter anderem aber auch damit, dass ich mich bis vor einigen Jahren einfach nicht reif genug dafür gefühlt habe. Dazu aber später etwas mehr.
Mimi ist aber für mich nicht „nur“ meine Nichte und ich für Sie nicht „nur“ der Onkel. Denn wir leben, aus Ihrer Sicht, schon immer zusammen. Denn als meine Schwägerin mit Ihr schwanger wurde betrieb meine Schwägerin eine Gaststätte. Mein Bruder wurde zum Wehrdienst herangezogen und die Aufgaben für meine Schwägerin waren nicht leicht. Ich hatte damals keinen Job, somit zog ich zu meinem Bruder und meiner Schwägerin und half, wo Not am Mann war. Diese Wohngemeinschaft hat sich als so effizient erwiesen, sodass wir auch heute noch zusammen leben. Ich war also immer da. Natürlich ist man dann nicht „nur“ der Onkel. Denn das Verhältnis ist wesendlich intensiver.
Ich kann mich noch sehr gut an den Tag der Tage erinnern *smile*. Es war an einem Samstag im Juni wir schrieben das Zeitalter 1998 *gg*. Mein Bruder war über das Wochenende nach hause gekommen und wir gingen Unserer Arbeit nach. Die Gaststätte wurde gewischt, die Gardienen gewaschen und die Küche auf trab gebracht. Meine Schwägerin hatte sich in den Kopf gesetzt unbedingt die Fenster noch zu putzen. Ich schimpfte noch mit Ihr als ich Sie dabei erwischte. Aber Sie antwortete nur: „Da passiert nichts, glaub mir“. Na Ihr das auszureden hatte eh keinen Sinn und so ließ ich Sie walten. Nun ca. 15 Minuten später stand Sie vor mir und meinte: „Meine Fruchtblase ist geplatzt“. So gelassen wie ich sonst eigentlich bin, aber in diesem Moment machte sich eine richtige Panik in mir breit. Nervös lief ich hin und her – mein Bruder genauso. Es muss ausgesehen haben als würden wir irgendeinen Schottischen Tanz abhalten *lool*. Meine Schwägerin blieb ruhig und gelassen. Wir fuhren dann ins Krankenhaus und wie da so alles abging und ich sah das meine Schwägerin in guten Händen ist und es hieß das sich die Geburt noch hin zöge, beschlossen wir, dass mein Bruder dort blieb und ich zurück fahre, um die Gaststätte zu öffnen.
Zwischendurch telefonierte ich immer wieder mit meinem Bruder ob die Kleine schon da wäre – aber nein – Sie hatte es nicht so eilig *smile*. Ich war dann froh als es endlich ein Uhr war und ich die Gaststätte abschließen konnte. Denn der Tag ist nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Richtig müde und ausgelaugt nahm ich nur noch die Kasse mit und ging hoch ins Wohnzimmer, setzte mich vor den Fernseher und wartete auf den einen, ganz bestimmten Anruf. Doch ich schlief ein und das Telefon hat wohl zig mal geklingelt aber ich habe es nicht mehr gehört. Irgendwann wurde ich in der Nacht durch Stimmen wach und ich folgte diesen. Sie kamen von unten aus der Gaststätte. Als ich da eintrat saß mein Bruder mit ner Menge Verwandten da – plötzlich wurden alle still – ich fragte: „Ist die Kleene immer noch nicht da“? Es brach ein riesen Gelächter aus und alle riefen zu mir rüber: „Du Pennekopp, Du hast es verschlafen“! *loool* Ich habs verpennt. Nu bin ich zu meinen Bruder hab Ihm gratuliert und mich mit nem Bier an den Tisch gesetzt. Das war noch eine super Nacht.
So nun stand die erste Begegnung an. Noch müde und etwas verkatert fuhr ich am Morgen ins Krankenhaus und da lag Sie nun. So klein und winzig, so süß und schrumplig. Mein Herz schlug höher denn bis dahin kannte ich das nicht. Es sei aber gesagt das ich ja schon einen Bezug zu Mimi aufgebaut hatte, denn wenn mein Bruder während der Woche Dienst hatte und meine Schwägerin von Michelle getreten wurde, musste oft meine Hand herhalten, die ich dann auf den Bauch gelegt habe – dies schien Sie zu beruhigen und meine Schwägerin war dankbar wenigstens ein paar Minuten ruhe zu haben. Nun sollte ich Mimi auch mal halten aber das traute ich mich nicht. Sie war doch so klein, so zerbrechlich und ich so stark und ungeschickt. Es dauerte auch so ca. zwei Wochen bis ich Mimi in meinen Armen hielt. Ich stellte fest das ich doch nicht so ungeschickt bin und Sie nicht so zerbrechlich *smile*. Es stellte sich nach einer gewissen Zeit sogar heraus das ich das letzte Mittel war. Wie ich das meine? Na einfach so. Wenn nichts mehr half, Michelle zum einschlafen zu bewegen, so nahm ich mir mein Kopfkissen, legte dies auf meine Oberschenkel, Sie darauf und wiegte Mimi in den Schlaf. Das funktionierte immer. Und ich war stolz wie „Oskar“.
Michelle entwickelte sich prächtig. Es war und ist mir eine Freude Sie heranwachsen zu sehen. Schnell versuchte Sie zu krabbeln. Ich kann mich noch an einen Abend erinnern als zunächst ein klares Wort über Ihre kleinen Lippen brachte: „Apfel“. Sie sagte: „Apfel“. Wir nahmen einen und legten diesen auf den Boden vor Ihr. Sie versuchte auf diesen zu zukrabbeln aber es gelang Ihr nicht und Sie wurde richtig wütend. Es dauerte dann aber nicht lange und Sie hatte den Dreh raus und krabbelte auf den Apfel zu. Die Krabbelfase dauerte aber nicht lange an. Es schien als wolle Sie so schnell wie möglich laufen und zog sich bald am Wohnzimmertisch hoch. Das waren die Momente die ich genossen habe. Diese Entwicklung und das in einem Tempo wie ich es mir hätte nie vorstellen können. Schnell konnte Mimi laufen und machte die Wohnung unsicher *lächel*.
Windeln wechseln war allerdings nie mein Ding *schäm*. O.k. ich habe es einmal versucht. Aber es blieb dann auch dabei. Denn als ich diese grüne, stark riechende etwas in der Pampers entdeckte da war es aus. Es war und ist halt nicht mein Ding.
Oftmals wenn Michelle Dummheiten gemacht hat gab es selbstverständlich auch Schimpfe. Ich hielt mich immer stark zurück da ich ja „nur“ der Onkel bin und wollte nicht in die Erziehung der Eltern eingreifen. Dennoch tue ich das irgendwo sekundär. Denn Mimi ist ja nicht blöd *smile*. Sie hat schnell erkannt: „Der Marco schimpft nicht“. Also kam Sie oft zu mir. Wie gesagt ich will nicht in die Erziehung eingreifen aber wenn Sie dann auf meinem Schoß saß habe ich dies immer zum Anlass genommen mit Ihr in Ruhe über Ihre Dummheiten zu reden und Ihr erklärt, wenn man dies oder jenes macht dann passiert eben auch dies oder jenes. Ich hatte nicht nur das Gefühl das ich damit etwas bewirkt habe, oftmals, nein fast immer hatte Mimi Ihr verhalten angepasst. Ich meine es ist klar das Eltern schon mal Schimpfen müssen denn Kinder können es manchmal wirklich übertreiben. Gerade in dem Alter wenn es darum geht die große weite Welt zu erkunden und die Grenzen bei den Eltern auszuloten *lächel*.
Schön für mich war es auch zu sehen wie Michelle mich zunächst als Onkel bezeichnete. Als Sie den Unterschied zwischen den einzelnen Verwandtschaftsgraden kannte, gingen wir dazu über, dass Sie mich bei meinem Namen nennen durfte. Das zeigt das besondere Verhältnis zwischen Uns auf.
Auch Ihr erstes Weihnachtsfest an dem Sie nun wusste was Weihnachten bedeutet erinnere ich mich gerne. Denn Sie gab mir ein Stück Weihnachten zurück. Ist es doch so, wenn man Erwachsen ist, dass Weihnachten nicht mehr so dolle ist. Aber wenn man es dann wieder für ein Kind ausrichtet, bekommt dieses Fest wieder eine ganz andere Bedeutung. Ihre strahlenden Augen, Ihr Glück, werde ich immer in Erinnerung tragen.
Was mich auch noch mit viel Stolz erfüllt ist das Mimi meine Initialen erhalten hat. Zum Ende der Schwangerschaft wurde es immer dringlicher sich nun endlich auf einen Namen festzulegen. Also wurde ich von den werdenden Eltern darum gebeten mal mein Köpfchen anzustrengen. Zunächst war es mir peinlich das ich da mit einbezogen wurde. Beide erklärten mir aber das ich ein Teil der Familie bin und das Sie es so wollen. Nun gut mir viel kein Name ein, doch äußerte ich den Wunsch das ich es toll fände wenn Ihr Name mit dem Buchstaben „M“ beginnen würde und Sie somit die Initialen „MH“ erhalten würde. Diesem Wunsch wurde entsprochen und ich habe mich sehr darüber gefreut.
Nun dauert es nicht mehr lange und die Kleine geht in die Schule. Immer häufiger wird das bei Ihr Gegenstand vieler Gespräche. Nimmt Sie sich zum Beispiel Ihren Malblock so malt Sie für die Schule *smile*. Ein anderes mal quengelt Sie man möge Ihr doch Buchstaben auf ein Blatt schreiben, da Sie ja für die Schule lernen müsse. Einer von Uns wird dann immer als Lehrer betitelt *lächel* und wir müssen dann Ihre „Aufgaben“ kontrollieren. Ich freue mich jetzt schon darauf wenn Sie die Schule tatsächlich besucht und bin sehr darauf gespannt wie Sie sich dort entwickelt.
Was will ich damit nu rüber bringen? Ganz klar mein besonderes Verhältnis zu meiner Nichte. Aber nicht nur das. Mein Bruder und meine Schwägerin wurden von dieser Schwangerschaft mit Mimi wirklich überrascht und das zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Dennoch standen beide dazu und haben etwas geschafft wovor ich mich immer habe bewart.
Beide waren keinesfalls reifer als ich und dennoch trug meine Schwägerin das Kind aus. Ich habe dadurch viel gelernt, nämlich das die neue Verantwortung gleichzeitig die erforderliche Reife mit sich bringt. Gut es ist und bleibt ein Unterschied ob man nun Vater, Mutter oder Onkel ist. Aber dadurch das ich im gleichen Haushalt wohne habe ich meine ganz persönlichen Erfahrungen sammeln dürfen. Und ich kann heute sagen das ich reif und verantwortungsbewusst mit einem Kind umgehen kann, was ich früher nie für möglich gehalten hätte. Sicherlich verschieben sich bei einem Kind die Freizeitaktivitäten aber werden diese dadurch schlechter? Nein ich kann mit Bestimmtheit die Aussage treffen das sie durch ein Kind bereichert werden.
Am kommenden Samstag steht eine große Kindergeburtstagsparty ins Haus. Das wird einerseits sehr stressig werden bringt aber auch viel Freude. Sie kann es kaum abwarten und zählt ungeduldig die Tage. An diesem Tage wird es auch wieder von Eltern nur so wimmeln und es werden wieder eine Menge Dinge ausgetauscht und Bekanntschaften vertieft und gefestigt.
Alles Gute zu Deinem fünften Geburtstag liebe Mimi. Bleib so wie Du bist und schenke Uns noch viele schöne Stunden durch Dein „treiben“ hier in Unserer Wohnung *lach*.
Der Geburtstag war vor einer Woche und er war super toll. Mimi hatte viel Spaß und war in Ihrem Element. Auf das wir Uns weiterhin so gut verstehen.
Worte: 1824
©*H2O* am 22.06.03.
Gewidmet meiner MIMI
Es freut mich sehr das Du Dir die Zeit nimmst meinen 67.Beitrag bei yopi zu lesen. Dieser sollte auch etwas besonderes werden. Ich habe diesen Bericht hier bei Lebensberichte gepostet, da sich in diesem Beitrag alles um meine Nichte Michelle, Ihr Kosename ist Mimi, drehen wird. Anlässlich zu Ihrem fünften Geburtstag den wir am 14.06.03 gefeiert haben.
Nun könnte man sich ja die Frage stellen, wie der Onkel darauf kommt, dies zu tun, er ist doch „nur“ der Onkel. Das will ich kurz „erzählen“. Nun gut ich bin nun 35 Jahre alt und habe selber keine Kinder. Das hängt mit vielerlei Dingen zusammen, unter anderem aber auch damit, dass ich mich bis vor einigen Jahren einfach nicht reif genug dafür gefühlt habe. Dazu aber später etwas mehr.
Mimi ist aber für mich nicht „nur“ meine Nichte und ich für Sie nicht „nur“ der Onkel. Denn wir leben, aus Ihrer Sicht, schon immer zusammen. Denn als meine Schwägerin mit Ihr schwanger wurde betrieb meine Schwägerin eine Gaststätte. Mein Bruder wurde zum Wehrdienst herangezogen und die Aufgaben für meine Schwägerin waren nicht leicht. Ich hatte damals keinen Job, somit zog ich zu meinem Bruder und meiner Schwägerin und half, wo Not am Mann war. Diese Wohngemeinschaft hat sich als so effizient erwiesen, sodass wir auch heute noch zusammen leben. Ich war also immer da. Natürlich ist man dann nicht „nur“ der Onkel. Denn das Verhältnis ist wesendlich intensiver.
Ich kann mich noch sehr gut an den Tag der Tage erinnern *smile*. Es war an einem Samstag im Juni wir schrieben das Zeitalter 1998 *gg*. Mein Bruder war über das Wochenende nach hause gekommen und wir gingen Unserer Arbeit nach. Die Gaststätte wurde gewischt, die Gardienen gewaschen und die Küche auf trab gebracht. Meine Schwägerin hatte sich in den Kopf gesetzt unbedingt die Fenster noch zu putzen. Ich schimpfte noch mit Ihr als ich Sie dabei erwischte. Aber Sie antwortete nur: „Da passiert nichts, glaub mir“. Na Ihr das auszureden hatte eh keinen Sinn und so ließ ich Sie walten. Nun ca. 15 Minuten später stand Sie vor mir und meinte: „Meine Fruchtblase ist geplatzt“. So gelassen wie ich sonst eigentlich bin, aber in diesem Moment machte sich eine richtige Panik in mir breit. Nervös lief ich hin und her – mein Bruder genauso. Es muss ausgesehen haben als würden wir irgendeinen Schottischen Tanz abhalten *lool*. Meine Schwägerin blieb ruhig und gelassen. Wir fuhren dann ins Krankenhaus und wie da so alles abging und ich sah das meine Schwägerin in guten Händen ist und es hieß das sich die Geburt noch hin zöge, beschlossen wir, dass mein Bruder dort blieb und ich zurück fahre, um die Gaststätte zu öffnen.
Zwischendurch telefonierte ich immer wieder mit meinem Bruder ob die Kleine schon da wäre – aber nein – Sie hatte es nicht so eilig *smile*. Ich war dann froh als es endlich ein Uhr war und ich die Gaststätte abschließen konnte. Denn der Tag ist nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Richtig müde und ausgelaugt nahm ich nur noch die Kasse mit und ging hoch ins Wohnzimmer, setzte mich vor den Fernseher und wartete auf den einen, ganz bestimmten Anruf. Doch ich schlief ein und das Telefon hat wohl zig mal geklingelt aber ich habe es nicht mehr gehört. Irgendwann wurde ich in der Nacht durch Stimmen wach und ich folgte diesen. Sie kamen von unten aus der Gaststätte. Als ich da eintrat saß mein Bruder mit ner Menge Verwandten da – plötzlich wurden alle still – ich fragte: „Ist die Kleene immer noch nicht da“? Es brach ein riesen Gelächter aus und alle riefen zu mir rüber: „Du Pennekopp, Du hast es verschlafen“! *loool* Ich habs verpennt. Nu bin ich zu meinen Bruder hab Ihm gratuliert und mich mit nem Bier an den Tisch gesetzt. Das war noch eine super Nacht.
So nun stand die erste Begegnung an. Noch müde und etwas verkatert fuhr ich am Morgen ins Krankenhaus und da lag Sie nun. So klein und winzig, so süß und schrumplig. Mein Herz schlug höher denn bis dahin kannte ich das nicht. Es sei aber gesagt das ich ja schon einen Bezug zu Mimi aufgebaut hatte, denn wenn mein Bruder während der Woche Dienst hatte und meine Schwägerin von Michelle getreten wurde, musste oft meine Hand herhalten, die ich dann auf den Bauch gelegt habe – dies schien Sie zu beruhigen und meine Schwägerin war dankbar wenigstens ein paar Minuten ruhe zu haben. Nun sollte ich Mimi auch mal halten aber das traute ich mich nicht. Sie war doch so klein, so zerbrechlich und ich so stark und ungeschickt. Es dauerte auch so ca. zwei Wochen bis ich Mimi in meinen Armen hielt. Ich stellte fest das ich doch nicht so ungeschickt bin und Sie nicht so zerbrechlich *smile*. Es stellte sich nach einer gewissen Zeit sogar heraus das ich das letzte Mittel war. Wie ich das meine? Na einfach so. Wenn nichts mehr half, Michelle zum einschlafen zu bewegen, so nahm ich mir mein Kopfkissen, legte dies auf meine Oberschenkel, Sie darauf und wiegte Mimi in den Schlaf. Das funktionierte immer. Und ich war stolz wie „Oskar“.
Michelle entwickelte sich prächtig. Es war und ist mir eine Freude Sie heranwachsen zu sehen. Schnell versuchte Sie zu krabbeln. Ich kann mich noch an einen Abend erinnern als zunächst ein klares Wort über Ihre kleinen Lippen brachte: „Apfel“. Sie sagte: „Apfel“. Wir nahmen einen und legten diesen auf den Boden vor Ihr. Sie versuchte auf diesen zu zukrabbeln aber es gelang Ihr nicht und Sie wurde richtig wütend. Es dauerte dann aber nicht lange und Sie hatte den Dreh raus und krabbelte auf den Apfel zu. Die Krabbelfase dauerte aber nicht lange an. Es schien als wolle Sie so schnell wie möglich laufen und zog sich bald am Wohnzimmertisch hoch. Das waren die Momente die ich genossen habe. Diese Entwicklung und das in einem Tempo wie ich es mir hätte nie vorstellen können. Schnell konnte Mimi laufen und machte die Wohnung unsicher *lächel*.
Windeln wechseln war allerdings nie mein Ding *schäm*. O.k. ich habe es einmal versucht. Aber es blieb dann auch dabei. Denn als ich diese grüne, stark riechende etwas in der Pampers entdeckte da war es aus. Es war und ist halt nicht mein Ding.
Oftmals wenn Michelle Dummheiten gemacht hat gab es selbstverständlich auch Schimpfe. Ich hielt mich immer stark zurück da ich ja „nur“ der Onkel bin und wollte nicht in die Erziehung der Eltern eingreifen. Dennoch tue ich das irgendwo sekundär. Denn Mimi ist ja nicht blöd *smile*. Sie hat schnell erkannt: „Der Marco schimpft nicht“. Also kam Sie oft zu mir. Wie gesagt ich will nicht in die Erziehung eingreifen aber wenn Sie dann auf meinem Schoß saß habe ich dies immer zum Anlass genommen mit Ihr in Ruhe über Ihre Dummheiten zu reden und Ihr erklärt, wenn man dies oder jenes macht dann passiert eben auch dies oder jenes. Ich hatte nicht nur das Gefühl das ich damit etwas bewirkt habe, oftmals, nein fast immer hatte Mimi Ihr verhalten angepasst. Ich meine es ist klar das Eltern schon mal Schimpfen müssen denn Kinder können es manchmal wirklich übertreiben. Gerade in dem Alter wenn es darum geht die große weite Welt zu erkunden und die Grenzen bei den Eltern auszuloten *lächel*.
Schön für mich war es auch zu sehen wie Michelle mich zunächst als Onkel bezeichnete. Als Sie den Unterschied zwischen den einzelnen Verwandtschaftsgraden kannte, gingen wir dazu über, dass Sie mich bei meinem Namen nennen durfte. Das zeigt das besondere Verhältnis zwischen Uns auf.
Auch Ihr erstes Weihnachtsfest an dem Sie nun wusste was Weihnachten bedeutet erinnere ich mich gerne. Denn Sie gab mir ein Stück Weihnachten zurück. Ist es doch so, wenn man Erwachsen ist, dass Weihnachten nicht mehr so dolle ist. Aber wenn man es dann wieder für ein Kind ausrichtet, bekommt dieses Fest wieder eine ganz andere Bedeutung. Ihre strahlenden Augen, Ihr Glück, werde ich immer in Erinnerung tragen.
Was mich auch noch mit viel Stolz erfüllt ist das Mimi meine Initialen erhalten hat. Zum Ende der Schwangerschaft wurde es immer dringlicher sich nun endlich auf einen Namen festzulegen. Also wurde ich von den werdenden Eltern darum gebeten mal mein Köpfchen anzustrengen. Zunächst war es mir peinlich das ich da mit einbezogen wurde. Beide erklärten mir aber das ich ein Teil der Familie bin und das Sie es so wollen. Nun gut mir viel kein Name ein, doch äußerte ich den Wunsch das ich es toll fände wenn Ihr Name mit dem Buchstaben „M“ beginnen würde und Sie somit die Initialen „MH“ erhalten würde. Diesem Wunsch wurde entsprochen und ich habe mich sehr darüber gefreut.
Nun dauert es nicht mehr lange und die Kleine geht in die Schule. Immer häufiger wird das bei Ihr Gegenstand vieler Gespräche. Nimmt Sie sich zum Beispiel Ihren Malblock so malt Sie für die Schule *smile*. Ein anderes mal quengelt Sie man möge Ihr doch Buchstaben auf ein Blatt schreiben, da Sie ja für die Schule lernen müsse. Einer von Uns wird dann immer als Lehrer betitelt *lächel* und wir müssen dann Ihre „Aufgaben“ kontrollieren. Ich freue mich jetzt schon darauf wenn Sie die Schule tatsächlich besucht und bin sehr darauf gespannt wie Sie sich dort entwickelt.
Was will ich damit nu rüber bringen? Ganz klar mein besonderes Verhältnis zu meiner Nichte. Aber nicht nur das. Mein Bruder und meine Schwägerin wurden von dieser Schwangerschaft mit Mimi wirklich überrascht und das zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Dennoch standen beide dazu und haben etwas geschafft wovor ich mich immer habe bewart.
Beide waren keinesfalls reifer als ich und dennoch trug meine Schwägerin das Kind aus. Ich habe dadurch viel gelernt, nämlich das die neue Verantwortung gleichzeitig die erforderliche Reife mit sich bringt. Gut es ist und bleibt ein Unterschied ob man nun Vater, Mutter oder Onkel ist. Aber dadurch das ich im gleichen Haushalt wohne habe ich meine ganz persönlichen Erfahrungen sammeln dürfen. Und ich kann heute sagen das ich reif und verantwortungsbewusst mit einem Kind umgehen kann, was ich früher nie für möglich gehalten hätte. Sicherlich verschieben sich bei einem Kind die Freizeitaktivitäten aber werden diese dadurch schlechter? Nein ich kann mit Bestimmtheit die Aussage treffen das sie durch ein Kind bereichert werden.
Am kommenden Samstag steht eine große Kindergeburtstagsparty ins Haus. Das wird einerseits sehr stressig werden bringt aber auch viel Freude. Sie kann es kaum abwarten und zählt ungeduldig die Tage. An diesem Tage wird es auch wieder von Eltern nur so wimmeln und es werden wieder eine Menge Dinge ausgetauscht und Bekanntschaften vertieft und gefestigt.
Alles Gute zu Deinem fünften Geburtstag liebe Mimi. Bleib so wie Du bist und schenke Uns noch viele schöne Stunden durch Dein „treiben“ hier in Unserer Wohnung *lach*.
Der Geburtstag war vor einer Woche und er war super toll. Mimi hatte viel Spaß und war in Ihrem Element. Auf das wir Uns weiterhin so gut verstehen.
Worte: 1824
©*H2O* am 22.06.03.
Gewidmet meiner MIMI
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