Erfahrungsbericht von PeacemakerXYZ
Stottern-kein Problem!
Pro:
müsst ihr selbst bewerten
Kontra:
müsst ihr selbst bewerten
Empfehlung:
Nein
Hallo ihr!
Hier möchte ich mal einen Artikel veröffentlichen, den ich vor einiger Zeit in unserer Schülerzeitung veröffentlicht habe. Es geht um das Stottern, ein Problem, das ich leider habe. Mit diesem Brief wollte ich unsere Schule etwas darüber aufklären und einige Vorurteile aus der Welt schaffen. Ich halte es für wichtig, mit diesem Thema offen umzugehen.
Vielleicht ist er für euch ja auch interessant?!
(Anm.:Steini=Schüler unserer Schule)
---------------
Lieber Steini,
wahrscheinlich gehörst du zu denen, die keine Probleme mit dem Sprechen haben. Sie reden flüssig und machen sich auch keine Gedanken darüber. Für sie ist es total normal; vergleichbar mit dem Atmen.
Doch du hast sicher auch von denen gehört, die Sprechprobleme haben, wie z.B. das Stottern. Hierbei handelt es sich um eine Störung des Sprechflusses. Die Betroffenen, zu denen auch ich gehöre, wiederholen Teile eines Wortes, ziehen sie lang oder haben Blockaden beim Sprechen. Von ihnen gibt es ungefähr 800.000 in Deutschland, d.h. 1% der Bevölkerung. Bei Kindern ist der Anteil höher, doch mit dem Erwachsenwerden verschwindet das Problem häufig.
Auf jeden Fall ist das Stottern keine schlechte Angewohnheit oder eine psychische Störung. Vielleicht spielen unbewusste Angstfaktoren eine Rolle, aber es ist nicht durch einen psychischen Knacks verursacht. Vielmehr handelt es sich zum großen Teil um eine körperliche Fehlfunktion. Diese ist vererbbar, so stottert in meiner Familie eine Großtante. Teile des Gehirns arbeiten nicht richtig zusammen oder die Motorik stimmt einfach nicht. Durch Stresssituationen oder Schockerlebnisse kann das Stottern dann verstärkt werden.
Ich will jetzt aber keine großen wissenschaftlichen Erklärungen geben; vieles ist sowieso noch unerforscht.
Dafür will ich dir mitteilen, dass Stottern kein Zeichen von Doofheit ist. Es ist kein Sprachproblem(wir Stotterer sind ohne Probleme in der Lage, Sätze zu bilden oder Texte zu formulieren), sondern ein reines Sprechproblem. Irgendwas stimmt eben mit der Funktion nicht! Natürlich gibt es dagegen dann Therapien. Eine gute und verbreitete Methode ist es, ein „weiches Sprechen“ zu trainieren. Beim Stottern öffnen sich die Stimmlippen nur schwer, wodurch der Ton oder der Laut später zustande kommt. Durch das weiche Sprechen wird versucht, den Blockaden vorzubeugen. Die Stimmlippen sollen sich eben nur langsam öffnen und der Ton so besser kommen. Bei mir persönlich hilft das etwas und ich denke, dass ich das im Laufe der Zeit noch besser hinbekomme. Aber ich muss mir leider eingestehen, dass es eine 100%ige Heilung nie geben wird.
Wie du dir sicher vorstellen kannst, kann das Stottern andere Probleme verursachen. Die Betroffenen ziehen sich womöglich zurück oder tun sich mit dem Kontakt-aufnehmen schwierig. Sie haben Angst, dass andere sich darüber lustig machen oder so genervt sind, dass sie nach 2 Minuten das Gespräch abbrechen.
Dazu frage ich dich als vermutlich nicht-Betroffener: Wie gehst du damit um? Würde dich das Stottern stören oder würdest du nur das Inhaltliche als wichtig erachten?
Falls du noch Fragen hast, andere Stotterer kennst, oder sogar selbst dazu gehörst(rein theoretisch müsste es bei uns auf der Schule noch 10 andere geben ;-)), kannst du dich bei mir melden.
Sonst bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit, die du diesem Artikel gegeben hast.
Dominik W.
Hier möchte ich mal einen Artikel veröffentlichen, den ich vor einiger Zeit in unserer Schülerzeitung veröffentlicht habe. Es geht um das Stottern, ein Problem, das ich leider habe. Mit diesem Brief wollte ich unsere Schule etwas darüber aufklären und einige Vorurteile aus der Welt schaffen. Ich halte es für wichtig, mit diesem Thema offen umzugehen.
Vielleicht ist er für euch ja auch interessant?!
(Anm.:Steini=Schüler unserer Schule)
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Lieber Steini,
wahrscheinlich gehörst du zu denen, die keine Probleme mit dem Sprechen haben. Sie reden flüssig und machen sich auch keine Gedanken darüber. Für sie ist es total normal; vergleichbar mit dem Atmen.
Doch du hast sicher auch von denen gehört, die Sprechprobleme haben, wie z.B. das Stottern. Hierbei handelt es sich um eine Störung des Sprechflusses. Die Betroffenen, zu denen auch ich gehöre, wiederholen Teile eines Wortes, ziehen sie lang oder haben Blockaden beim Sprechen. Von ihnen gibt es ungefähr 800.000 in Deutschland, d.h. 1% der Bevölkerung. Bei Kindern ist der Anteil höher, doch mit dem Erwachsenwerden verschwindet das Problem häufig.
Auf jeden Fall ist das Stottern keine schlechte Angewohnheit oder eine psychische Störung. Vielleicht spielen unbewusste Angstfaktoren eine Rolle, aber es ist nicht durch einen psychischen Knacks verursacht. Vielmehr handelt es sich zum großen Teil um eine körperliche Fehlfunktion. Diese ist vererbbar, so stottert in meiner Familie eine Großtante. Teile des Gehirns arbeiten nicht richtig zusammen oder die Motorik stimmt einfach nicht. Durch Stresssituationen oder Schockerlebnisse kann das Stottern dann verstärkt werden.
Ich will jetzt aber keine großen wissenschaftlichen Erklärungen geben; vieles ist sowieso noch unerforscht.
Dafür will ich dir mitteilen, dass Stottern kein Zeichen von Doofheit ist. Es ist kein Sprachproblem(wir Stotterer sind ohne Probleme in der Lage, Sätze zu bilden oder Texte zu formulieren), sondern ein reines Sprechproblem. Irgendwas stimmt eben mit der Funktion nicht! Natürlich gibt es dagegen dann Therapien. Eine gute und verbreitete Methode ist es, ein „weiches Sprechen“ zu trainieren. Beim Stottern öffnen sich die Stimmlippen nur schwer, wodurch der Ton oder der Laut später zustande kommt. Durch das weiche Sprechen wird versucht, den Blockaden vorzubeugen. Die Stimmlippen sollen sich eben nur langsam öffnen und der Ton so besser kommen. Bei mir persönlich hilft das etwas und ich denke, dass ich das im Laufe der Zeit noch besser hinbekomme. Aber ich muss mir leider eingestehen, dass es eine 100%ige Heilung nie geben wird.
Wie du dir sicher vorstellen kannst, kann das Stottern andere Probleme verursachen. Die Betroffenen ziehen sich womöglich zurück oder tun sich mit dem Kontakt-aufnehmen schwierig. Sie haben Angst, dass andere sich darüber lustig machen oder so genervt sind, dass sie nach 2 Minuten das Gespräch abbrechen.
Dazu frage ich dich als vermutlich nicht-Betroffener: Wie gehst du damit um? Würde dich das Stottern stören oder würdest du nur das Inhaltliche als wichtig erachten?
Falls du noch Fragen hast, andere Stotterer kennst, oder sogar selbst dazu gehörst(rein theoretisch müsste es bei uns auf der Schule noch 10 andere geben ;-)), kannst du dich bei mir melden.
Sonst bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit, die du diesem Artikel gegeben hast.
Dominik W.
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