Erfahrungsbericht von suwesmile
Und nun sitzt er hier bei mir in der Küche und weint...
Pro:
sehr gut auf den Vorschlag: gleich ist ein anstrengendes Wort
Kontra:
gleich
Empfehlung:
Nein
... und ich schlucke, habe das Gefühl, dass ich trösten müsste, dabei lief unsere Scheidung vor rund 3 Jahren nicht gerade gut ab. Heftige Streitereien wegen der Kinder, Misstrauen und eine finanzielle Katastrophe.
Und nun sagt er mir, dass seine Mutter im Sterben liegt, ganz plötzlich, er weiß nicht, ob sie die nächsten Tage erlebt und er möchte, dass die Kinder sie noch einmal sehen. Es ist mein Wochenende, ich habe die Kinder, doch als er eine Stunde zuvor anrief, war es für mich total klar, dass er die beiden holt und mit ihnen ins Krankenhaus fährt.
Ich holte gleich nach seinem Anruf (ging mir nahe, wie fertig er war, wer hätte das gedacht?), die Kinder, sie waren beide jeweils bei einer Freundin und er kam, saß in der Küche, drückte mich kurz an sich und bedankte sich. Wir haben in der Zeit seit der Trennung jede Art von Berührung vermieden. Ich lebe inzwischen mit einem Mann zusammen, den ich sehr liebe.Ein Mensch, mit dem ich mich verstehe.
Und nun sitzt mein Ex-Mann hier und weint. Die Kinder sind verwirrt, doch als ihnen erzählt wird, was los ist, ist es für sie selbstverständlich mit zu fahren. Ich merke, dass die Große sehr fertig ist. Sie ist ruhig, aber ich kenne sie. Ich weiß, dass sie genau verstanden hat, was hier los ist. Dass sie mal wieder einen Menschen verlieren wird, den sie liebt.
Die Kleine ist auch ruhig. Sie kann nicht den ganzen Rahmen erfassen. Nur dass es ihrer Oma nicht gut geht. Ich für mich bin auch verwirrt. Nie habe ich mich mit dieser Frau, die nun im Sterben liegt, sehr gut verstanden. Ich war nur froh, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun hatte. Es hatte sehr viel schlechtes Gerede gegeben über mich, von ihr. Nun merke ich zu meinem Erstaunen, dass ich meine älteste Tochter drücke, bevor sie mit ihrem Vater losfährt und ihr ins Ohr flüstere: \"Drück sie.\" Sie kann nicht mehr reden.
Ist es das so, wenn man zehn Jahre seines Lebens gemeinsam verbracht hat? Auch wenn man sich einen großen Teil dieser Zeit hätte schenken können? Dass wir uns damals getrennt haben, war die beste Entscheidung, die wir jemals getroffen haben und so ziemlich die einzige, in der wir uns beide 100 Prozent einig waren.
Ich habe ihn zurzeit der Trennung noch nicht einmal gehasst, nur Gleichgültigkeit und dieses Gefühl der Erleichterung, dass diese Beziehung ein Ende hatte.
Und nun sitzt er hier in der Küche bei mir und weint.
Das musste ich jetzt einfach los werden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-08 14:31:03 mit dem Titel Brauche ich das heute?
Es gibt fast nichts schlimmeres, als morgens zu verschlafen. Oder besser gesagt: sehr zeitknapp aufzustehen. Dabei klingelt mein Wecker normalerweise alle 5 Minuten. Und heute gar kein zweites mal. Aber was läuft heute schon normal? Nicht viel.
Nachdem ich nun 10 Minuten, bevor ich eigentlich losmuss, erwache, springe ich mit einem Hechtsprung unter die Dusche, um mit einem noch besseren Hechtsprung wieder hinaus zu springen. Eiskalt ist sie! Die Dusche! Ich fluche! Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ausgerechnet heute fällt die Heizung aus! Keine Zeit, um dem auf den Grund zu gehen. Eben Katzenwäsche mit eisig kaltem Wasser. Wenigstens bin ich wach... hat auch was.
Schnell in die Klamotten, zum Auto... und? Es hat gefroren die Nacht. Das hat mir noch gefehlt. Kleiner Hoffnungsschimmer: Ich habe noch die Flasche Scheiben-Schnell-Entfroster im Wagen liegen. Ich schnappe mir die Flasche, sprinte vor die Frontscheibe und drücke. Nichts kommt heraus. Flasche ausgelaufen! Ich habe keine Hemmungen mehr, laut vor mich hin zu fluchen!
Wieder ins Haus. Da war doch noch eine Nachfüllflasche irgendwo? Finde ich sogar fast auf Anhieb. Puuuh! Flaschenaufsatz umgestöpselt. Wieder raus zum Auto. Ich drücke und der Inhalt fließt mir über die Hand in meinen Jackenärmel. Aufsatz kaputt. Jetzt könnte ich heulen! Mir läuft die Zeit weg. Ich muss los. Als die Scheiben so einigermaßen frei sind, so dass ich mich traue, zu starten, bin ich genau die 10 Minuten zu spät, die mich ansonsten noch relativ fix durch den morgendlichen Verkehrsstau fahren lassen. Ich brummele, als ich auf der Hauptstraße stehe und hoffe, dass es endlich weiter geht. Ich rauche eine Zigarette nach der anderen. Mir fehlt mein morgendlicher Tee! Das ist das schlimmste. Konnte ich mir ja nicht mehr aufsetzen.
Dann endlich endlich nähere ich mich der Einfahrt zu meinem Einstellplatz. Und was sehe ich? Einen großen Lastwagen, der genau davor parkt und in aller Seeleruhe entlädt. Ich drücke wie wild auf die Hupe und zeige leicht hysterisch auf meine Armbanduhr. Der Mann am LKW schaut mich dösig an und entlädt weiter. Bis er sich nach langen Minuten bequemt, die Einfahrt frei zu machen, bin ich am Ende meiner Nerven.
Wieso das mir? Das heute? Brauche ich das? Nein!!!!
Natürlich läuft es im Büro dann auch nicht gerade gut. Mag daran liegen, dass meine Laune nicht gerade blendend ist. Doch als ich diesen Vormittag hinter mich gebracht habe und mir meinen Frust von der Seele geschrieben, werde ich das einzige vernünftige tun:
Ich lege mich ins Bett!
Ciao Leute, bis später!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-20 23:21:24 mit dem Titel Gleich... oder auch nicht...
Es gibt ein Wort, das sollte ich aus dem Gebrauch streichen... zumindest hier bei mir in der Familie.
Das Wort: GLEICH
Sag ich zu meiner Großen: Räum bitte dein Zimmer auf!Antwort: Gleich.
Hast du schon für die Edkunde-Arbeit geübt? Antwort:Gleich.
Du bist heute dran mit Geschirrspüler ausräumen... Antwort: Gleich.
Der Vogelkäfig... DEIN Vogelkäfig muss mal wieder gesäubert werden. Antwort: Gleich.
Ich kann es nicht mehr hören!!! Wenn es denn wenigstens auch gleich gemacht werden würde... aber nein... Ich mache das gleich, Mama, keine Panik... muss nur erst schauen, ob.... blablabla... nix passiert.
Denn fange ich nach einer Weile wieder an : Hast du… ???
Oh Mama, nerv nicht! Das hast du mir doch schon gesagt. Ich mache das gleich!!!
Und??? Dann ruft eine Freundin an, ob Anna Zeit hat... und husch, will das Mädel aus dem Haus.
Nein! Halt! Stop! So nicht! Voll ausgebremst an der Haustür. Nix da! Erst...
ein leicht genervter Blick auf beiden Seiten. Jaaaaha. Und?
Nachbarin steht an der Tür. Bin total im Stress. Muss unbedingt kurz weg. Kann Anna nicht mal eben kurz auf das Baby aufpassen? Der Kleine schläft noch. Und husch ist Anna weg, weil da muss man ja helfen.
Muttern steht da, knirscht mit den Zähnen.
Tausend Sachen kommen dann. So als Mutter ist man am Wäsche waschen, das kleine Kind zum Turnen bringen, einkaufen.... undundund.... ruckzuck ist es abends.... Blick ins Zimmer...grrr... immer noch sieht es aus wie ein Saustall. Die Schulbücher liegen quer im Zimmer. Der Wellensittich suhlt sich in der Mauser.
Da huscht mein Kind (das große) an mir vorbei, drängelt mich aus dem Zimmer und meint: Gleich! Ich mache das schon!
Schwupp! Tür zu. Und ich stehe da wie blöd. Macht sie nun? Oder soll ich noch mal? Aber immerhin muss ich ihr auch Gelegenheit geben.
Es ist Abend, ich will auch meine Ruhe, setze mich noch kurz vor den Compi.... und irgendwann steht sie dann da, lächelt mich liebevoll an und meint: Gute Nacht! Ich gehe jetzt ins Bett. Träume was süßes!
Ja, wünsche dir auch eine gute Nacht! Hat sie nun...???
Anna...? rufe ich vorsichtig hinterher.
Morgen, Mama, gleich morgen ....
Wie ich das hasse!
Und nun sagt er mir, dass seine Mutter im Sterben liegt, ganz plötzlich, er weiß nicht, ob sie die nächsten Tage erlebt und er möchte, dass die Kinder sie noch einmal sehen. Es ist mein Wochenende, ich habe die Kinder, doch als er eine Stunde zuvor anrief, war es für mich total klar, dass er die beiden holt und mit ihnen ins Krankenhaus fährt.
Ich holte gleich nach seinem Anruf (ging mir nahe, wie fertig er war, wer hätte das gedacht?), die Kinder, sie waren beide jeweils bei einer Freundin und er kam, saß in der Küche, drückte mich kurz an sich und bedankte sich. Wir haben in der Zeit seit der Trennung jede Art von Berührung vermieden. Ich lebe inzwischen mit einem Mann zusammen, den ich sehr liebe.Ein Mensch, mit dem ich mich verstehe.
Und nun sitzt mein Ex-Mann hier und weint. Die Kinder sind verwirrt, doch als ihnen erzählt wird, was los ist, ist es für sie selbstverständlich mit zu fahren. Ich merke, dass die Große sehr fertig ist. Sie ist ruhig, aber ich kenne sie. Ich weiß, dass sie genau verstanden hat, was hier los ist. Dass sie mal wieder einen Menschen verlieren wird, den sie liebt.
Die Kleine ist auch ruhig. Sie kann nicht den ganzen Rahmen erfassen. Nur dass es ihrer Oma nicht gut geht. Ich für mich bin auch verwirrt. Nie habe ich mich mit dieser Frau, die nun im Sterben liegt, sehr gut verstanden. Ich war nur froh, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun hatte. Es hatte sehr viel schlechtes Gerede gegeben über mich, von ihr. Nun merke ich zu meinem Erstaunen, dass ich meine älteste Tochter drücke, bevor sie mit ihrem Vater losfährt und ihr ins Ohr flüstere: \"Drück sie.\" Sie kann nicht mehr reden.
Ist es das so, wenn man zehn Jahre seines Lebens gemeinsam verbracht hat? Auch wenn man sich einen großen Teil dieser Zeit hätte schenken können? Dass wir uns damals getrennt haben, war die beste Entscheidung, die wir jemals getroffen haben und so ziemlich die einzige, in der wir uns beide 100 Prozent einig waren.
Ich habe ihn zurzeit der Trennung noch nicht einmal gehasst, nur Gleichgültigkeit und dieses Gefühl der Erleichterung, dass diese Beziehung ein Ende hatte.
Und nun sitzt er hier in der Küche bei mir und weint.
Das musste ich jetzt einfach los werden.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-08 14:31:03 mit dem Titel Brauche ich das heute?
Es gibt fast nichts schlimmeres, als morgens zu verschlafen. Oder besser gesagt: sehr zeitknapp aufzustehen. Dabei klingelt mein Wecker normalerweise alle 5 Minuten. Und heute gar kein zweites mal. Aber was läuft heute schon normal? Nicht viel.
Nachdem ich nun 10 Minuten, bevor ich eigentlich losmuss, erwache, springe ich mit einem Hechtsprung unter die Dusche, um mit einem noch besseren Hechtsprung wieder hinaus zu springen. Eiskalt ist sie! Die Dusche! Ich fluche! Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ausgerechnet heute fällt die Heizung aus! Keine Zeit, um dem auf den Grund zu gehen. Eben Katzenwäsche mit eisig kaltem Wasser. Wenigstens bin ich wach... hat auch was.
Schnell in die Klamotten, zum Auto... und? Es hat gefroren die Nacht. Das hat mir noch gefehlt. Kleiner Hoffnungsschimmer: Ich habe noch die Flasche Scheiben-Schnell-Entfroster im Wagen liegen. Ich schnappe mir die Flasche, sprinte vor die Frontscheibe und drücke. Nichts kommt heraus. Flasche ausgelaufen! Ich habe keine Hemmungen mehr, laut vor mich hin zu fluchen!
Wieder ins Haus. Da war doch noch eine Nachfüllflasche irgendwo? Finde ich sogar fast auf Anhieb. Puuuh! Flaschenaufsatz umgestöpselt. Wieder raus zum Auto. Ich drücke und der Inhalt fließt mir über die Hand in meinen Jackenärmel. Aufsatz kaputt. Jetzt könnte ich heulen! Mir läuft die Zeit weg. Ich muss los. Als die Scheiben so einigermaßen frei sind, so dass ich mich traue, zu starten, bin ich genau die 10 Minuten zu spät, die mich ansonsten noch relativ fix durch den morgendlichen Verkehrsstau fahren lassen. Ich brummele, als ich auf der Hauptstraße stehe und hoffe, dass es endlich weiter geht. Ich rauche eine Zigarette nach der anderen. Mir fehlt mein morgendlicher Tee! Das ist das schlimmste. Konnte ich mir ja nicht mehr aufsetzen.
Dann endlich endlich nähere ich mich der Einfahrt zu meinem Einstellplatz. Und was sehe ich? Einen großen Lastwagen, der genau davor parkt und in aller Seeleruhe entlädt. Ich drücke wie wild auf die Hupe und zeige leicht hysterisch auf meine Armbanduhr. Der Mann am LKW schaut mich dösig an und entlädt weiter. Bis er sich nach langen Minuten bequemt, die Einfahrt frei zu machen, bin ich am Ende meiner Nerven.
Wieso das mir? Das heute? Brauche ich das? Nein!!!!
Natürlich läuft es im Büro dann auch nicht gerade gut. Mag daran liegen, dass meine Laune nicht gerade blendend ist. Doch als ich diesen Vormittag hinter mich gebracht habe und mir meinen Frust von der Seele geschrieben, werde ich das einzige vernünftige tun:
Ich lege mich ins Bett!
Ciao Leute, bis später!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-20 23:21:24 mit dem Titel Gleich... oder auch nicht...
Es gibt ein Wort, das sollte ich aus dem Gebrauch streichen... zumindest hier bei mir in der Familie.
Das Wort: GLEICH
Sag ich zu meiner Großen: Räum bitte dein Zimmer auf!Antwort: Gleich.
Hast du schon für die Edkunde-Arbeit geübt? Antwort:Gleich.
Du bist heute dran mit Geschirrspüler ausräumen... Antwort: Gleich.
Der Vogelkäfig... DEIN Vogelkäfig muss mal wieder gesäubert werden. Antwort: Gleich.
Ich kann es nicht mehr hören!!! Wenn es denn wenigstens auch gleich gemacht werden würde... aber nein... Ich mache das gleich, Mama, keine Panik... muss nur erst schauen, ob.... blablabla... nix passiert.
Denn fange ich nach einer Weile wieder an : Hast du… ???
Oh Mama, nerv nicht! Das hast du mir doch schon gesagt. Ich mache das gleich!!!
Und??? Dann ruft eine Freundin an, ob Anna Zeit hat... und husch, will das Mädel aus dem Haus.
Nein! Halt! Stop! So nicht! Voll ausgebremst an der Haustür. Nix da! Erst...
ein leicht genervter Blick auf beiden Seiten. Jaaaaha. Und?
Nachbarin steht an der Tür. Bin total im Stress. Muss unbedingt kurz weg. Kann Anna nicht mal eben kurz auf das Baby aufpassen? Der Kleine schläft noch. Und husch ist Anna weg, weil da muss man ja helfen.
Muttern steht da, knirscht mit den Zähnen.
Tausend Sachen kommen dann. So als Mutter ist man am Wäsche waschen, das kleine Kind zum Turnen bringen, einkaufen.... undundund.... ruckzuck ist es abends.... Blick ins Zimmer...grrr... immer noch sieht es aus wie ein Saustall. Die Schulbücher liegen quer im Zimmer. Der Wellensittich suhlt sich in der Mauser.
Da huscht mein Kind (das große) an mir vorbei, drängelt mich aus dem Zimmer und meint: Gleich! Ich mache das schon!
Schwupp! Tür zu. Und ich stehe da wie blöd. Macht sie nun? Oder soll ich noch mal? Aber immerhin muss ich ihr auch Gelegenheit geben.
Es ist Abend, ich will auch meine Ruhe, setze mich noch kurz vor den Compi.... und irgendwann steht sie dann da, lächelt mich liebevoll an und meint: Gute Nacht! Ich gehe jetzt ins Bett. Träume was süßes!
Ja, wünsche dir auch eine gute Nacht! Hat sie nun...???
Anna...? rufe ich vorsichtig hinterher.
Morgen, Mama, gleich morgen ....
Wie ich das hasse!
Bewerten / Kommentar schreiben