Legasthenie Testbericht

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Erfahrungsbericht von Phoenixe

Legasthenie............eine Kulturkrankheit oder geniale Schwäche?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Legastenie – ein Talentsignal

„Ihr Kind ist ein Legastheniker“....wie oft müssen sich Eltern dieses Urteil von einem Lehrer anhören...?
Der erste Gedanke der betroffenen Eltern ist: „mein Kind ist nicht normal“, weil sie die Wertung des Lehrers tatsächlich als ein gnadenloses Urteil betrachten, aufgrund von unzureichenden oder meist Fehl-informationen und deshalb ein dogmatisches Vorurteil gegenüber der Legasthenie haben.

1. Was heißt Legasthenie (~): (aus dem griechischen : legein = lesen, astheneia = Schwäche)

*~* ist heute ein Überbegriff für Lernbehinderung, was im Einzelnen beinhaltet:
a) 1. Lese-, 2. Rechtschreib-, 3. Rechen-, 4. Schreibschwäche,
b) 5. mangelnde Aufmerksamkeits-steuerung, 6. körperliche Ungeschicklichkeit,
c) daraus resultierende 7. Desorientierung und letztendlich, 8. der Weg aus der Sackgasse

2. Was bedeutet Legasthenie

(nach dem heutigen Wissensstand) : Legastheniker haben ein Talent dafür entwickelt, mit ihrer „Schwäche“, die sie selbst schon sehr früh intuitiv wahrnehmen!, umzugehen. Hauptmerkmale sind:

1. nonverbale Begriffsbildung, was nichts anderes bedeutet, dass der Denk-, Erfahrungsprozess (vor dem inneren Auge) in „Bildern“ abläuft, dass Begriffe immer Bildern zugeordnet werden, die in rasender Geschwindigkeit ablaufen. Der Legastheniker baut also
2. über Teilwahrnehmungen z.B. Geschichten, Sätze usw. auf. Diese Gabe des Gehirns, Sinneswahrnehmungen beliebig zu verändern oder zu erzeugen beginnt bereits ab einem Alter von 3 bis 5 Lebensmonaten.
3. lebhafte Phantasie
4. überdurchschnittliche Sinneswahrnehmung
5. Scharfblick und starke Intuition

3 . Wie entsteht Legasthenie

Gegen Ende der zwanziger Jahre war man der Ansicht (schon damals war dieses Phänomen bekannt !), daß *~* aufgrund einer Fehlfunktion des Gehirns entsteht, oder dass das Gehirn des Betroffenen wechselseitig funktioniert, d.h., dass sich das Gehirn zwischen den beiden Hälften von selbst schaltet, die rechte Hälfte die Arbeit der linken Hälfte übernimmt und umgekehrt. *~* entspräche hiernach einer Wahrnehmungsstörung, mit Folge einer kongenitalen Wortblindheit, was weiterhin zu Desorientierungen führen muss während der Wahrnehmung (Umschaltung im Gehirn).
Heutzutage spricht man nicht mehr von Wahrnehmungs-störung sondern von Wahrnehmungs-schwankung, was jedoch medizinisch gesehen eine Art Anomalie darstellt.
Weiterhin wird vermutet, dass *~* verebt wird. Ich selbst kann dies nur bestätigen, da ich als Kind unter *~* „litt“ und dieses Phänomen an 4 meiner Kinder weiter gab. Beim 5. bleibt noch abzuwarten, ob sich *~* einstellen bzw. diagnostizieren läßt.

4. Wie erkennt man Legasthenie

(2.1)
bei meinem 1. Sohn stellte sich sehr früh eine Lese/Rechtschreibschwäche ein. Er verdrehte die Buchstaben, schrieb beispielsweise statt und nud, statt b d, statt q p usw. und verschrieb sich bei nicht bildlichen Begriffen, wie zum Beispiel Adjektiven, Frageworten und Fürworten grundsätzlich.
Worte, wie Elefant, Bleistift....also Namensbegriffe einzeln oder auch verbunden mit Adjektiven, der schnelle Zug, konnte er umsetzen, weil er dazu ein „Bild im Kopf“ hatte – demtentsprechend schrieb er diese Worte auch richtig. Genauso verhielt es sich beim Lesen. Konnte er mit dem Gelesenen ein Bild im Kopf aufbauen, las er flüssig, ansonsten mehr als nur stockend.
Mit Begriffen wie „rechts“ oder „links“ konnte er auch nichts anfangen....wie soll man sich bildlich rechts oder links vorstellen?

Früher wurde mir doch tatsächlich weis gemacht, dass hauptsächlich Frauen Richtungen nicht auseinander halten können, da sie anders denken als Männer (weil sie 1. doofer sind und 2. total unlogisch denken, wenn sie überhaupt denken).
Heute weiß ich, dass bei mir diese Verwechslung auf eine Legasthenie hinwies, die mir von der 1. Klasse an regelrecht ausgeprügelt wurde.

5. Wie erlebt ein Legastheniker

(2.2/3)
Ein betroffenes Kind kann nichts dafür, dass es außer dem Wort Schaf, das in der Fiebel steht, nicht nur das Schaf sieht, sondern eine ganze Herde Schafe, samt Schäfer, Hunde, Weide, Gatter, Bäume, Vögel, Sonne, Wolken, Flugzeuge....das Ganze noch in Aktion und womöglich, weils grad so schön ist, sich selbst noch mittendrin. Und was es da für Möglichkeiten in der Phantasiewelt gibt, wäre, wollte man es aufschreiben, seitenfüllend.

(2.4)
Da Legastheniker eine bildliche Wahrnehmung haben, reagieren sie auch äußerst sensibel auf äußere Eindrücke, die sie trotz der Bilderflut, die im Gehirn ankommt, versuchen einzuordnen. Dieses Einordnen nimmt sehr viel Zeit und Energie in Anspruch, die sie zum Beispiel in der Schule eigentlich dafür benötigen, mit Aufmerksamkeit dem Lehrer zu lauschen – was sie nicht tun können.
Also werden sie als unaufmerksam eingestuft, gar desinteressiert, fallen dabei auf, wie sie aus Radiergummies Tiere schnitzen, weil gerade eine Geschichte über einen Zooaufenthalt vorgelesen wird. Selbst Aufsätze verfassen vermögen sie nicht, weil sie andere Ideen zur Thematik haben und niemals so schnell schreiben könnten, wie die Bilder im Kopf ablaufen. Letztendlich heißt es dann „vollkommen am Thema vorbei geschrieben o.ä.“

(2.5)
Durch die bildliche Wahrnehmung, oder vorher besprochene Teilwahrnehmung erleben Legastheniker eine temporär kurze Desorientierung.
Man stelle sich das folgendermaßen vor: ein Kind sieht einen ihm vorerst unbekannten Gegenstand. für normal Wahrnehmende ist es ein halbwegs ordentlicher Stapel CD’s.
Das Kind sieht, obwohl es den Stapel anvisiert erstmal nichts. Dadurch entsteht eine kurze schwebende Leere im Kopf, die mit kurzfristiger Haltlosigkeit, Angst, möglicherweise auch Körperschwankung einhergeht. Das Kind hat nun die Intuition von runder Scheibe, CD-Player, Musik im Kopf, womit sich sein ursprünglicher Zustand wieder einstellt. Das Kind nimmt sich daraufhin eine CD aus der Hülle und hört sich diese an, weil es vorher die Intuition hatte, dass man daraufhin etwas Hören kann.

Für jeden Legastheniker ist es die normalste Sache der Welt, mit solch einem Wahrnehmungsprozess zu leben, für normal Wahrnehmende wäre er undenkbar, kaum nachvollziehbar.

Ein Legastheniker hat durch diese Schwäche, was eigentlich eine große Stärke ist, gelernt, unwahrscheinlich schnell seine Umgebung intuitiv wahrzunehmen. er empfindet dadurch auch Dinge, die anderen verborgen bleiben, kann sehr schnell Zusammenhänge erkennen und sich durch die flexible Wahrnehmung genauso flexibel auf Situationen einstellen.
Ein Legastheniker ist meist überdurchschnittlich intelligent.

6. Der Weg aus der Sackgasse

Das Einzigste, was aus dieser Sackgasse der Desorientierung-Angst-Wahrnehmungsintuition führen kann, ist ein Orientierungstraining.
Der Legastheniker muss lernen, z.B. mit nonverbalen Worten umgehen zu lernen.
liest er das Wort und (womit keine Bilder verknüpft sind und er deshalb nichts mit anfangen kann – in die Desorientierungsphase rutscht und nicht weiter kommt), muss ihm in einem Training beigebracht werden, diese Desorientierung ausschalten zu lernen.
Ihm wird dabei beigebacht, jedem unverständlichen, bildlosen Wort ein Symbol zu geben, dass er wiederrum einordnen kann
er braucht :

eine Lernchance durch kreatives Lesen

zum Buch:

Autor Ronald D. Davis
Er entwickelte beschriebenes Orientierungs- und Symboltraining und verfaßte das Buch Legasthenie als Talentsignal.
Auf die Talente der Legastheniker ist dieses Orientierungstraining aufgebaut

In diesem Buch wird Legasthenie genauestens beschrieben, wird den Direkt-betroffenen und den Mitbetroffenen aufgezeigt, wie mit Legasthenie umzugehen ist.

Dieses Buch macht unwahrscheinlich viel Mut und hat mir vermittelt, dass Legasthenie tatsächlich keine Schwäche im herkömmlichen Sinn ist, sondern wie es in großen Lettern verkündet, ein Talentsignal

Ich kann jedem dieses Buch nur dringendst empfehlen, wenn er für sein betroffenes Kind eine sinnvolle Stütze sein möchte !!!

17 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Salterio

    31.03.2002, 13:51 Uhr von Salterio
    Bewertung: sehr hilfreich

    Interessante Perspektive!

  • raggy

    14.03.2002, 18:32 Uhr von raggy
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller Bericht !!!