Lehramt Grundschule Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Gesamteindruck:  gut
  • Betreuung durch Lehrstühle:  gut
  • Technische Ausstattung:  gut
  • Lehrniveau:  hoch
  • Qualität der Lehrkräfte:  gut
  • Mensa:  nicht wie bei Muttern, aber ok
  • Chancen für Auslandssemester:  gut
  • Hochschulleben:  jede Woche ein Event
  • Jahr der Immatrikulation:  2002

Erfahrungsbericht von wuestenrose

Ein kleiner Leitfaden für Studienanfänger

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo,
weil jetzt bald wieder die Zeit anfängt in der die Erstsemester über den Campus laufen und nicht wissen, was, wann wo und überhaupt wieso, nehme ich dies als Anlass einen kleinen Bericht zu schreiben, in dem ich wenigstens den Studienanfängern des Lehramts an Grundschulen in Bayern etwas weiterhelfen kann. Oder zumindest hoffe ich, dies zu können.

DAS STUDIUM:

Wer denkt im Studium besonders viel über Kinder zu lernen, den muss ich gleich zu Anfang leider enttäuschen. Schein und Stundentechnisch gesehen werdet ihr viel mehr Zeit mit eurem Hauptfach verbringen, als mit Pädagogik - leider. Doch fangen wir einmal langsam an.

HAUPTFACH:

Also, ihr müsst zuerste ein Hauptfach wählen. Dieses Fach studiuert ihr dann \"nicht vertieft\" (so heißt das, falls ihr dem Begriff einmal begegnet). Zur Auswahl stehen: Deutsch, Mathematik, Physik, Englisch, Erdkunde, Geschichte, Kunst, Musik, Sport, Religion (kath. oder evang.) und Sozialkunde.
In diesem Fach müsst ihr im ganzen Studium 45 Semesterwochenstunden belegen (Semesterwochenstunden - abgekürzt SWS bedeutet: 1 SWS heißt 1 Semester lang jede Woche eine Stunde dieses Faches) und etliche Scheine (ist aber von Uni zu Uni und von Fach zu Fach verschieden) machen.

DIE DRITTELFÄCHER:

Danach müsst ihr eure Drittelfächer angeben. Ihr müsst ein Fach wählen aus
- Kunst, Musik und Sport
- kath. Theologie, evang. Theologie oder eines der zur Auswahl stehenden Fächer s.o.
- Mathe oder Deutsch
Meine Fächerverbindung ist z.B. Deutsch als Hauptfach, kath. Religion, Kunst und Mathe als Drittelfächer.In den Drittelfächern müssen insgesamt 21 SWS abgelegt werden, wobei die genaue Verteilung von eurer Uni und euren Fächern abhängt.

DER EWS (Erziehungswissenschaftliche) BEREICH:

Hier braucht jeder
- Allgemeine Pädagogik (6SWS)
- Schulpädagogik (7SWS)
- Psychologie (7SWS)

dann 6SWS aus einem der 3 Fächer:
Soziologie, Politikwissenschaft oder Volkskunde
und ebenfalls 6SWS aus einem der 3 Fächer:
kath. Theologie, evang. Theologie oder Philosophie

PÄDAGOGIK UND DIDAKTIK DER GRUNDSCHULE:

So, der letzte Bereich:
- 6 SWS in Konzeption der GS
- 8 SWS in Erziehung und Unterricht in der GS
diese beiden Teilbereiche gehören zu Grundschulpädagogik. Meistens ist im Vorlesungsverzeichnis gekennzeichnet zu welchem Unterbereich das jeweilige Seminar gehört
- 6SWS Sachunterricht
- 6SWS Erstlese- und Schreibunterricht

PRAKTIKA:

Insgesamt müssen (im Moment noch) 4 Praktika absolviert werden:
1. allgemeines Praktikum im 1. oder 2. Semester (Blockpraktikum, d.h. 3 Wochen am Stück in den Semesterferien)
2. Praktikum am besten in einem der Drittelfächer (Block- oder studiuenbegleitendes Praktikum, d.h. jede Woche an einem Tag von 8-12 Uhr das ganze Semester lang)
3. Praktikum: im Hauptfach (Block- oder studienbegleitend)
4. zusätzliches Praktikum (ausgehend vom Grundschuldidaktik Lehrstuhl - studienbegleitend)

So. Ganz schön verwirrend, nicht.
Ich verzichte jetzt darauf genau aufzudröseln, welche Scheine in welchem Fach gemacht werden müssen. Das bekommt ihr ziemlich schnell mit und im ersten Semester ist das auch noch nicht so wichtig. Sollte es euch dennoch interessieren, bin ich gerne Bereit meinen Bericht upzudaten oder euch eine Mail zu schreiben :-).

WIE SEHE ICH MEIN STUDIUM:

Im großen und ganzen gefällt mir das Studium ganz gut. Das Problem ist: man lernt viel viel viel zu wenig über Dinge, die man wirklich brauchen kann. Ich arbeite seit einem Jahr 2 mal die Woche in einem Jugendhaus und komme ständig in Situationen, in denen ich mich frage - und was habe ich hierfür gelernt? (z.B. Streit schlichten, mit aggressiven Kindern umgehen, Lernprobleme...)
Es gibt zwar Seminare, die sich im titel damit brüsten diese Theman anzusprechen, erfahren tut man trotzdem nur das, was man in Eingangsvorlesungen gelernt hat und wenn das Seminar auch noch so abläuft, dass nur Referate gemacht werden, lernt man praktisch gar nichts (jeder der von der Schule Referate kennt weiß, was ich meine, das ändert sich auch im Studium nicht).
Auch finde ich die \"Übermacht\" der Fächer die gar nichts mit der Schule zu tun haben zu viel des Guten. Ich lerne gerne MHD - wirklich, aber ich sehe es nicht ein, dass ich für GSLehramt fast mehr in Mhd tun muss als für mein Germanistik Studium...
Und ein weiterer Punkt sind die raktika: wenn ich zusammen mit 5 anderen Studenten in einer Klasse sitze, dann ist es denke ich nicht verwunderlich, dass ich Praktika völlig überflüssig finde - so wie sie z.Zt. ablaufen.
Aber trotzdem macht es Spaß das Studium. Man hat siene Freiheit sich die Seminare auszusuchen, die einen interessieren, lernt viel - wenn man dazu bereit ist, und lernt neue Leute kennen. Auch wenn ich hier jetzt mehr die negativen Seiten herausgestellt habe...

TIPPS:


- wer später Religion halten will braucht, wenn er katholisch ist, die Missio. Dafür muss er Drittelfach Religion, aber auch im EWS Bereich religion belegt haben. Außerdem ein Praktikum in Reli machen.
- tretet in den BLLV ein (oder GEW da habe ich aber keine Erfahrung, wie gut die sind). Ist kostenlos und man bekommt monatlich 2 Zeitschriften: Junglehrer und die BLLV Zeitschrift, die einen gut informieren
- sucht euch ältere Studenten. In der Regel helfen sie euch gerne weiter

So, ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Überblick geben, der nicht allzu verwirrend war. Für Rückfragen bin ich gerne zu haben:
[email protected]
Tschüß
Julia

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