Leipziger Buchmesse Testbericht



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Erfahrungsbericht von Mathi15
Zufrieden stellende Ausbeute für den Beutel-Sachsen
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Auch dieses Jahr ließ ich es mir nicht nehmen, die Leipziger Buchmesse zu besuchen. Doch wie gewohnt war der Weg nach Leipzig / Neue Messe zuerst einmal mit Komplikationen verbunden. Die Bahnen waren zwar nicht so proppevoll wie gewohnt, dennoch musste ich zunächst 2 Bahnen passieren lassen, ehe ich eine einigermaßen vom noch zur Verfügung stehenden Platzbedarf zu nutzende Tram als Shuttle zur Messe verwenden konnte.
Anfahrt: Mit der Straßenbahnlinie 16 bis Endstelle „Messegelände“
Auch dieses Jahr lud die Messe wieder zum Schmökern und Gucken ein: Die Termine für die folgenden Messen stehen sogar schon fest:
2007: 22. bis 25. März
2008: 13. bis 16. März
2009: 12. bis 15. März
Diese Jahr öffnete sie vom 16. bis 19. März ihre Pforten. Geöffnet war jeweils von 10 bis 18 Uhr. Am zurückliegenden Samstag war jedoch zu Stoßzeiten kaum ein vorankommen.
Aussteller:
In 4 Hallen stellten verschiedene Verleger, Zeitungen und andere Projekte ihre Exponate aus. Hierzu zählten die Hallen 2,3,4 und 5. Knapp 50 % der gesamten Themenbereiche der Buchmesse umfassten auch dieses Jahr den Sektor Sachbuch, Bellestrik, Zeitungen und Zeitschriften. Zudem handelte es sich zu 20 % um Aussteller aus dem Ausland. Knapp 7 % waren den Genre Kinderbuch und Comics zuzuordnen. Mein persönlicher Eindruck von diesen nackten Zahlen war in der Empirie aber ein etwas anderer: Nahezu eine komplette Halle war mit Comic-Stuff ausgestellt. Eine solche Fülle an Material aus diesem Bereich habe ich auf keiner bisherigen Buchmesse erblicken können. Riesige Stände, Atraktionen wie ein Anime-Kino, Zeichenwettbewerbe oder Kostümehrungen boten sich dem umsichtigen Messebesucher. Man fühlte sich geradezu in einer Cyber-Space-Comic Welt aus fernen Universen hineingebeamt. Alles wirkte unnatürlich und überzogen. Teens in Tokio-Hotel- und Zeichentrickfiguren-Kostümierung mit sehr gewagten modischen Trends hielten ein regelrechtes Schaulaufen ab. Schon etwas irritierend.
Eintrittspreise:
Eine Tageskarte war ab 7,5 Euro (für Studis wie mich ;-) ) zu haben und reichten bis zu einer Preisspanne von 10 Euro. Dieses Intervall und das obere Limit finde ich auch jeden Fall noch im nachvollziehbaren Bereich angesiedelt.
Verpflegung:
An nahezu jeder Ecke fand man so genannte Fressbuden. Eis am Stiel in Hülle und Fülle, aber auch kleine Snackbuden zu einigermaßen humanen Preisen ( 1 Paar Wieder: 2,20 Euro, etc.). Auch die Getränkepreise waren im vertretbaren Sektor angesiedelt.
Aber als umsichtiger Messebesucher, kann man ja eh viele kostenlose Proben abstauben, jedoch dann eher auf dem printmedialen Sektor bezogen.
Meine Beute viele schlussendlich auch nicht schlecht aus: Der Beutel-Sachse hatte am Ende seines Besuchs zahlreiche hochwertige Zeitungen wie die Zeit, die taz, die junge Welt und das Neue Deutschland in seinem mobilen Transportbehälter verstaut.
Besonders zu loben ist ebenfalls die zunehmende Beachtung antiker (antiquarische) Printmedien. Verschiedene Antiquariate stellten auch zahlreiche Publikationen aus und sorgten so für etwas nostalgische Stimmung – schöne Sache.
Unterhaltung war auch für die Kleinen anzutreffen: Ob ebenfalls für die großen Kleinen beim Torwandschießen oder Kickern, aber auch für die kleinen der Kleinen bei der Kinder-Erlebnisspielwelt mit Bücherbeilage: Nahezu jede Bevölkerungssparte, die sich für das Thema Buch interessierte, war umfassend abgedeckt. Leider störte mich auch hier die wie immer plumpe, aber durch trendige Tendenzen emporgehobene Kultung des Fußballsports. Debatten, Diskussionen oder pseudo-intellektuelles Gefasle vom König Fußball waren nur einige Indizien hierfür. So zeigten auch Aussteller von Style-Magazinen, deren Namen ich hier nicht explizit nennen möchte, die aber wohl jedem bekannt seinen dürften. Blätter, in denen der Sport durch Boulevard- und Lifestyle-Taktiken zerredet und auch kaputt gemacht wird. Fußball ist ein Massensport und sollte nicht zur Mode-Trend-Kunst-Kombination mutieren. Tendenzen, die in Zeiten der WM-Euphorie eben nicht nachlassen werden. Mit Fußball lässt sich eben auch durch Vermarktung im Printsektor sehr viel Kohle scheffeln. Schade eben nur, dass solche Wurstblätter auch noch gelesen werden. Weg mit der Pseudo-Kunst ! Eine Taktik, die Männerdomäne zunehmend frauenkompatibler zu gestalten um so das Zielpublikum weiter zu erweitern (bitte nicht irritiert sein, liebe Feministen: Ich bin kein Sexist, auch wenn der letzte Satz so zu scheinen mag. Zynismus rockt).
Im Fokus stand auch dieses Jahr wieder zunehmend das Hörbuch. So stellten auch viele Rundfunksender ihr Konzept vor und präsentierten es dem Messebesucher. Durch einen solchen Service erhielt ich auch den kompletten Quartalsspielplan vom Deutschland-Funk: Ein Schatz, der wohl behütet werden muss.
Schlussendlich aber ein kleiner Wehrmutstropfen: Alle Arte und 3sat Beutel waren schon vergriffen: Ein Ziel der Buchmesse konnte ich also nicht erreichen. Schade, aber dann doch aufgrund der zahlreichen, informativen Eindrücke zu verschmerzen. Kein Tropfen auf den heißen Stein.
Weiterführnde Informationen findet man auch unter www.leipziger-messe.de und www.leipzig-liest.de
39 Bewertungen, 14 Kommentare
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22.01.2009, 18:48 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichSpitzen Bericht! Freu mich auf Gegenlesungen lg Sigi
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09.10.2008, 19:28 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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08.09.2008, 02:19 Uhr von blackangel63
Bewertung: sehr hilfreichgUtE n8 - gRuEsSe...........AnJa
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23.03.2006, 03:53 Uhr von kakaue
Bewertung: sehr hilfreichsh lg chris
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22.03.2006, 15:37 Uhr von KatharinaB
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht! LG, Katha
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22.03.2006, 14:55 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreichsehr informativer bericht LG Anita
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22.03.2006, 14:40 Uhr von superlativ
Bewertung: sehr hilfreich*****sh****** liebe Grüße!
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22.03.2006, 14:40 Uhr von butterfly90
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich*****Super Bericht******Freue mich auf Gegenlesungen*******mfg butterfly90
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22.03.2006, 14:19 Uhr von MarkusH18
Bewertung: sehr hilfreichToller und informativer Bericht, deshalb ein "sehr hilfreich"!! Weiter so!! Gruß Markus!!
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22.03.2006, 13:56 Uhr von musca
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich, über Gegenlesungen würde ich mich sehr freuen! Liebe Grüße, musca!
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22.03.2006, 13:54 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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22.03.2006, 13:42 Uhr von Gemeinwesen
Bewertung: sehr hilfreichSind die <i>antiken Printmedien</i> nicht vielleicht doch eher antiquarische Printmedien? Beste Grüße vom Gemeinwesen.
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22.03.2006, 13:40 Uhr von Kathi22
Bewertung: sehr hilfreichsh, lg kathi
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22.03.2006, 13:40 Uhr von moniseiki
Bewertung: sehr hilfreich************************************* <br/>************************************* <br/>*****Liebe grüße moniseiki******* <br/>************************************* <br/>*************************************
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