Robotermärchen (Taschenbuch) / Stanislaw Lem Testbericht

Stanislaw Lem war in meiner Jugend einer meiner Science Fiction Lieblingsautoren. Mittlerweile sind seine Bücher technologisch komplett veraltet, die Geschichten sind aber nach wie vor lesenswert. Die Idee klassische Märchen mit Robotern zu besetzen finde ich nach wie vor interessant. Die Robotermärchen sollen aber auch Märchen für Roboter sein :-)

Daten:
Titel: Robotermärchen
Taschenbuch: 148 Seiten
Verlag: Suhrkamp; Auflage: 13., Aufl. (21. September 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518373560
ISBN-13: 978-3518373569
Größe und/oder Gewicht: 17,6 x 10,8 x 1 cm
Preis: 7,50

Autor:
Stanislaw Lem wurde 1921 in Lemberg geboren als es noch zu Polen gehörte (heute heißt die Stadt Lviv und liegt im Westen der Ukraine) und starb 2006 in Polen. 1951 erschien sein erster Roman Astronauci (Die Astronauten). Er schrieb vornehmlich Science Fiction Bücher. 1982 verließ er aufgrund seiner Opposition zum Regime Polen und kehrte erst 1988 zurück. Seine berühmtesten Romane sind Eden und Solaris. Letzterer wurde 2x verfilmt.
Seine Bücher wurden bisher in 57 Sprachen übersetzt und erreichten eine Auflage von über 45 Millionen Exemplaren.


Kurzbeschreibung laut Verlag:
Poetische Erfindungsgabe verbindet sich im Werk von Lem (geb. am 12. 9. 1921 in Lwów) mit spekulativer Kraft und wissenschaftstheoretischer Erfassung von Zukunftsproblemen. Die letzte Realität der Robotermärchen ist indessen nicht die Wissenschaft, sondern die Sprache. Die Robotermärchen sind brilliante Sprachkunstwerke, die an Vari-ationsreichtum und Schlüssigkeit der Parodie, an Wortwitz und sprachlicher Virtuosität ihresgleichen suchen: raffiniert ausgesponnene Lügenmärchen vom Wunderbaren und Kuriosen, das sich in den Zwischensternländern findet. "Jedes einzelne von Lems Robotermärchen ist ein Meisterstück spielerischen und anspielungsreichen, beispiellos erfinderischen und souverän parodistischen Erzählens

Drei Elektritter
Die Uranohren
Erg Selbsterreg überwindet den Bleichling
Die Schätze des Königs Biskalar
Zwei Ungeheuer
Der Weiße Tod
Wie Winzlieb und Gigelanz die Nebelflucht auslösten
Das Märchen von der Rechenmaschine, die gegen den Drachen kämpft
Die Räte des Königs Hydrops
Der Freund des Automatthias
König Globares und die Weisen
Das Märchen vom König Murdas
Zifferotikon

In den Robotermärchen kommen die Menschen (Bleichlinge genannt) nicht gut weg. Ihnen ist nicht zu trauen, sie sind eklig und grausam. In Erg Selbsterreg überwindet den Bleichling betrügt ein Mensch den Roboterkönig der daraufhin seine Tochter demjenigen verspricht der den Bleichling tötet. Durch Lems ironischen Stil kann man die Märchen auch heute noch lesen und ist nach wie vor gut unterhalten. Es ist sehr amüsant Märchen aus der Sichtweise der Roboter zu lesen. Die Märchen haben wie alle Märchen eine Moral, etwas das man Bleichlinge nicht begehren soll oder das man keine Furcht haben soll. Lems unterhaltsamer, sprachgewaltiger Schreibstil und Wortwitz überzeugt auch nach Jahrzehnten noch, von welchem aktuellen Science Fiction Buch wird man dies in 20 Jahren schreiben können? Immer wieder finden sich auch Anspielungen an andere Schriftsteller etwa an Poe oder Wilde. Dazu kommen philosophische Gedankengänge wenn etwa in Die Räte des Königs Hydrops zwei Konstrukteure über die zukünftigen Eigenschaften eines Herrschers beraten.
Insgesamt eine klare Empfehlung.

Fazit: empfehlenswert