Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse (DVD) Testbericht

ab 6,35
Auf yopi.de gelistet seit 05/2008

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Erfahrungsbericht von killermieze

Lemony was???....Nein kein Getränk sondern ein genialer Film !!!

Pro:

Geniale kostüme, Starbesetzung,schwarzer Humor, und jede Menge morbider Ideen

Kontra:

Altersfreigabe zu niedrig angesetzt

Empfehlung:

Ja

Lemony Snicket

Manchmal kommt es im Leben einfach knüppeldick. Das müssen die Beaudelaire-Kinder Violet, Klaus und Sunny auf sehr leidvolle Weise erfahren, nachdem ihr Zuhause auf geheimnisvolle Weise durch ein Feuer zerstört wird, in dem auch ihre Eltern umkommen.
Somit zu Vollwaisen geworden, werden die drei kurzerhand bei ihrem nächsten lebenden, aber sehr entfernten Verwandten, dem leicht durchgedrehten, unheimlichen Schauspieler Graf Olaf abgeliefert. Hier müssen sie nicht nur ein wahres Aschenputtel-Dasein inclusive schwerer Drecksarbeit führen, sondern kommen auch bald dahinter, dass der liebe Graf Olaf nicht unbedingt aus Nächstenliebe handelt, sondern nur und ausschließlich hinter dem nicht unbeträchtlichen Erbe der Kinder her ist. Nachdem er auf ziemlich fiese Art und Weise versucht hat, die drei um die Ecke zu bringen, was gottseidank von der erfindungsreichen Violet verhindert wird, verliert Graf Olaf das Sorgerecht und die drei Beaudelaires werden von einem kauzigen Verwandten an den anderen weitergereicht.
Dabei begegnen sie tödlichen, aber eigentlich ganz lieben Giftschlangen, überängstlichen Tanten, bösen Saugwürmern und vielen schrägen Menschen, die nicht grade kinderlieb sind. Und schließlich sinnt Graf Olaf immer noch auf Rache; die kauzigen (und den Kindern seltsamerweise komplett unbekannten) Verwandten sterben gleich nach Ankunft der Kinder wie die Fliegen und auf höchst ungewöhnliche Weise und den drei Kindern bleibt nichts anderes übrig, als fest zusammenzuhalten und auf das Beste zu hoffen....

Der Film basiert auf den Jugendbüchern des Autoren Daniel Handler, der diese unter dem Pseudonym "Lemony Snicket" verfasst hat. Die Filmhandlung beschränkt sich auf die ersten drei der auf 13 Bände angelegten Serie, die auf Deutsch die Titel "Der schlimme Anfang", "Der Reptiliensaal" und "Das zerbrochene Fenster" tragen und stilistisch irgendwo zwischen Charles Dickens, Roald Dahl und Harry Potter liegen.


Die Schauspieler

Jim Carrey (Graf Olaf) - Wer kennt ihn nicht, auch hier wurde schon oft über ihn berichtet. Der Kanadier, der als Kamikaze-Komiker ("Ace Ventura", "Dumm und Dümmer") begann und sich seitdem so einige Sporen als "ernster" Schauspieler ("Vergiß mein nicht", "Die Truman Show", "Man on the Moon") verdient hat, liefert hier eine fantastische Leistung ab, obwohl er unter der Altmännermaske kaum zu erkennen ist. Als Graf Olaf ist er der personifizierte Kinderschreck, vor dem sich auch erwachsene Zuschauer nicht wenig gruseln. Mit seiner Nuschelstimme (manchmal war er zum Leidwesen der Zuschauer kaum zu verstehen), seinen Comichaften Verrenkungen und seiner genialen Mimik ist er einfach die Idealbesetzung für Graf Olaf, einen anderen könnte man sich nur schwerlich vorstellen.

Emily Browning (Violet) - die 16jährige, die zumindest mich frappierend an die junge Sophie Marceau erinnert, hat schon einige Erfahrung im Gruselgenre, denn sie hat sowohl in "Ghost Ship" als auch im Zahnfee-Schocker "Der Fluch von Darkness Falls" mitgespielt. In "Lemony Snicket" spielt sie das älteste der Beaudelaire-Kinder, Violet, die sich schon trotz ihres zarten Alters als geniale Erfinderin hervortut und die Kinder dadurch aus so manch brenzliger Lage rettet. Sie zeigt eine tolle und sehr erwachsene Leistung und man mag hoffen, sie auch in Zukunft in einigen Produktionen wiederzusehen - zumindest im zweiten Teil von "Lemony Snicket", der mit Sicherheit kommen wird.

Liam Aiken (Klaus) - der 15jährige ist ein echter Kinderstar, der schon in einigen großen Filmen mitgespielt hat. Darunter wären zum Beispiel "Seite an Seite" neben Julia Roberts, "Ich träumte von Afrika" als Sohn von Kim Basinger oder auch "Road to Perdition" als Sohn von Tom Hanks. Hier spielt er die Leseratte Klaus, das mittlere und eher ruhigere Beaudelaire-Kind. Da er so ziemlich jedes Buch der elterlichen Bibliothek durchgeackert hat, tut er auch seinen Teil dazu, Graf Olaf's Attacken erfolgreich abzuwehren.

Shelby & Kara Hoffman (Sunny) - Die beiden süßen Zwillinge teilen sich die Rolle des jüngsten Beaudelaire-Kindes, Sunny. Sunny kann weder sprechen noch lesen oder tolle Sachen erfinden - aber immerhin, sie kann beißen. Und das ziemlich fest *g* Zudem ist sie die Lieferantin der meisten Gags des Films, wenn sie ihre unvermeidlichen Kommentare in Babysprache abgibt (für alle nicht-mehr-Kleinkinder unter den Zuschauern sind die freundlicherweise untertitelt). Shelby & Kara Hoffman waren vor "Lemony Snicket" auch schon in der bekannten TV-Serie "General Hospital" zu sehen, in der sich immerhin auch Demi Moore ihre ersten Sporen verdiente. Für weitere schauspielerische Erfahrung sind sie allerdings noch eindeutig zu jung!! :-)

Außerdem findet man noch zahlreiche hochkarätige Schauspieler und Stars in Nebenrollen und Cameos, genannt seien da z.B Meryl Streep als überängstliche Tante Josephine, Billy Connolly als Reptilienfreund Onkel Monty und Jude Law als Erzähler Lemony Snicket, allerdings nur als Schattenriß erkennbar. Und Altstar Dustin Hoffman bringt Freude als affektierter Theaterkritiker!


Der Regisseur

Brad Silberling, 1962 geboren, ist vor allem durch seine Mitwirkung an zahlreichen TV-Serien bekanntgeworden. Seine Werkschau liest sich dann auch wie das "Lexikon der Kultserien" - von "Doogie Howser, M.D", über "Alfred Hitchcock präsentiert" und "L.A. Law" über solche modernen Klassiker wie "NYPD Blue" bis hin zu neuen Kultserien wie "Für alle Fälle Amy" oder "Felicity". Auf dem Filmsektor zeichnete er vor allem für gefällige Werke wie "Casper" und "Stadt der Engel", aber auch für Hochgelobtes wie "Moonlight Mile" verantwortlich.



Fazit:

Für kleine Kinder und nervenschwache Personen nicht unbedingt geeignet, aber für die Freunde des schwarzen Humor absolut zu empfehlen.

"Lemony Snicket" mag zwar auf einer Jugendbuchserie basieren, aber ich sage mal ausdrücklich, dass der Film nichts für Kinder ist. Zu gruselig und böse, was den Kindern geschieht (z.B. wird Klein-Sunny von Graf Olaf in einen Käfig gesperrt und droht, in einen Abgrund zu stürzen), zu beängstigend die Details wie das Schlangenhaus oder der seufzende See voller fleischfressender Würmer, zu tragisch z.B. der Tod der Eltern sowie der der Verwandten, die auf nicht eben freundliche Art um die Ecke gebracht werden. Außerdem sind Ausstattung und Kostüme, die ein wenig an expressionistische Klassiker wie "Doktor Caligari" erinnern und für Erwachsene schlicht eindrucksvoll sind (wer sich auch an den Stil von Tim Burton's Filmen erinnert fühlt, liegt durchaus richtig, denn dessen langjährige Ausstatter Rick Heinrichs und Colleen Atwood arbeiten hier ebenfalls mit), wirkt auf zu junge Kids mit Sicherheit albtraumhaft. Dazu kommt noch, dass in einer Szene gegen Ende Pädophilie und sexueller Mißbrauch angedeutet werden (die 14jährige Violet soll aus erbschaftsrechtlichen Gründen Graf Olafs Frau werden, was dieser mit "du wirst mir meine gelben Fußnägel schneiden und auch sonst eine gute Ehefrau sein!" kommentiert - man beachte aber Mimik und Zusammenhang der Szene, um zu verstehen was ich meine. Mir wurde da ganz schön mulmig.

Qualitativ ist der Film durchaus zu empfehlen, vor allem, wenn man schöne Bilder mag. Es gibt einige gute Gags, die vor allem aus den Figuren des Graf Olaf und der Sunny resultieren, der Film ist spannend, aber eigentlich nur für Kinder wirklich mitreißend. Und denen würde ich ein Ansehen wirklich nicht empfehlen, obwohl ihn die FSK ab 6 Jahren freigegeben hat (meiner Meinung nach eine ihrer größten Fehlentscheidungen in den letzten Jahren) . Für Erwachsene hat der Film mit Sicherheit einige Längen, wodurch sie aber durch zum Teil fiesen schwarzen Humor entschädigt werden. Ein gutes Beispiel dafür findet sich gleich am Anfang, wo man eine knatschbunten und -kitschigen Animationsfilm über "Das glücklichste kleine Elflein" (ein Schelm, wer hier eine Pixar-Verarsche vermutet!) zu sehen bekommt - juhu, ein Vorfilm! Doch schnell wird man von Erzähler Lemony Snicket auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, der einem rät, das Kino, Wohnzimmer oder Flugzeug in dem man diesen Film sehen mag lieber schnell zu verlassen, wenn man tatsächlich einen niedlichen Film über das glücklichste kleine Elflein sehen will. Später im Film erfährt man dann auf sehr nachdrückliche Weise, dass solche glücklichen kleinen Elfen nur enthauptet wirklich nützlich sind. Ich habe sehr gelacht :-)

Kurz: Ich habe mich ganz gut amüsiert, auch wenn ich den Film stellenweise sehr böse und negativ fand (kein Wunder, bei dem was den armen Kindern so passiert). Er hatte seine Längen, aber auch seine spannenden Stellen und zumindest eine, wo jeder liebenden Mutter glatt das Herz stehenbleiben wird (oder würden sie es begrüßen, wenn ihr 2jähriger Fratz von einer ganz ganz lieben tödlichen Viper beschmust wird ? Wohl nicht.) Ich möchte aber nochmal betonen, dass Leute, die schon Teil 2 und 3 von "Harry Potter" zu gruselig fanden, lieber zuhause bleiben sollten. Denn "Lemony Snicket" legt da noch ein paar Gänge zu, weshalb die Genrebezeichnung auf einigen Filmwebsites und -zeitschriften nicht von ungefähr "Horror/Fantasy" lautet. Wenn ihr schöne, morbide Bilder mögt, nicht unbedingt dem realistischen Kino zugeneigt seid und schwarzen Humor schätzt, sei er euch ans Herz gelegt. Wenn ihr eher zu den zarteren Gemütern gehört, schaut euch gefälligst das glücklichste kleine Elflein an! :-)

46 Bewertungen, 18 Kommentare

  • Ringwraith

    25.01.2007, 10:53 Uhr von Ringwraith
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh viele grüße ringwraith :-)

  • TheBestGirl

    22.01.2007, 17:54 Uhr von TheBestGirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg sarah

  • anonym

    19.01.2007, 22:13 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich hab den film damals im kino gesehen und war begeistert davon

  • Matze1195

    19.01.2007, 09:58 Uhr von Matze1195
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨¨*:•. sh .•:*¨¨*:•.

  • sandraberg

    19.01.2007, 04:21 Uhr von sandraberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    und wieder mal ein toller bericht von dir . glg sandra

  • bodenseestern

    18.01.2007, 20:20 Uhr von bodenseestern
    Bewertung: sehr hilfreich

    **liebe Grüße Petra**

  • morla

    18.01.2007, 20:07 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • LittleSparko

    18.01.2007, 17:33 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • anonym

    18.01.2007, 17:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • sigrid9979

    18.01.2007, 15:19 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    **Lg Sigi**

  • crashtestdummie

    18.01.2007, 14:48 Uhr von crashtestdummie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße, Claudia

  • lan

    18.01.2007, 14:46 Uhr von lan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein SH für dich, gruß lan

  • anonym

    18.01.2007, 14:43 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • topfmops

    18.01.2007, 14:16 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke für den Tipp.

  • mousebear

    18.01.2007, 14:13 Uhr von mousebear
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht von dir. Werte gerne SH. LG MOusebear

  • Schattenesserin

    18.01.2007, 14:11 Uhr von Schattenesserin
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich :o)

  • Animagus17

    18.01.2007, 13:57 Uhr von Animagus17
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Debby

  • krullinchen

    18.01.2007, 13:55 Uhr von krullinchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨¨*:•.sehr hilfreich & liebe Grüße.•:*¨¨*:•.