Deutschstunde (gebundene Ausgabe) / Siegfried Lenz Testbericht

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ab 9,97
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Erfahrungsbericht von gangster09

"Die Freuden der Pflicht"

Pro:

Intention,..

Kontra:

schwer zu lesen...

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leser!


Wieder bin ich in der Schule auf ein Buch gestoßen, welches ich euch heute dann auch einmal vorstellen möchte. Es handelt sich dabei um das Buch „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz. Gegliedert ist mein bericht natürlich auch, so dass ihr einen besseren Überblick erhaltet, aber genug der Worte, auf geht’s...




1. Der Autor

Siegfried Lenz wurde am 17.03.1926 in Lyck (Oberpreußen) geboren und kam im Alter von 13 Jahren in die HJ, wo er ausgebildet wurde. Mit 17 Jahren geht er dann zur Marine und erhält dort sein erstes Bordkommando auf der „Admiral Scheer“, welche versenkt wird. Siegfried kann sich allerdings retten und kommt zur weiteren Ausbildung nach Dänemark, wo er 1945 in englische Kriegsgefangenschaft gerät. In der englischen Entlassungskommission wird er Dolmetscher, woraufhin er sich selbst entlässt und nach Hamburg zieht, um an der dortigen Universität Philosophie, Anglistik und Literaturgeschichte zu studieren. Er verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Schwarzhandel von Zigaretten und Lebensmitteln. Ab 1951 lebt er dann schließlich als freier Schriftsteller, wobei er 1968 auch den Roman „Deutschstunde“ verfasst, um den es heute gehen soll. Er engagiert sich später zwischen 1965-70 im Wahlkampf der SPD und ist heute Kritiker und Essayist beim Rundfunk und mehreren Zeitungen.





2. Das Buch

Das Buch umfasst in der dtv-Ausgabe 416 Seiten, wobei diese in 20 Kapiteln mit Überschriften unterteilt sind. „Deutschstunde“ gilt als das umfangreichste und erfolgreichste Werk von Lenz. Die deutsche Gesamtauflage erreichte 1975 sogar die Millionen-Grenze. Mittlerweile ist es in 19 Sprachen übersetzt worden und wurde auch als zweiteiliger Film ausgestrahlt!





3. Der Inhalt

Der Roman handelt von Siggi Jepsen, welcher Insasse einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche auf der Elbinsel bei Hamburg ist. In einer Deutschstunde erhält seine Klasse die Aufgabe einen Aufsatz zum Thema „Die Freuden der Pflicht“ zu schreiben. Ihm fällt soviel ein, dass er nicht weiß, wo er anfangen soll und gibt schließlich ein leeres Heft ab. Zur Strafe soll er den Aufsatz in einer Einzelzelle neu verfassen. Er schreibt ein Heft nach dem anderen voll und weigert sogar seine Zelle zu verlassen, als er zwischendurch Bescheid bekommt, das seine Strafe abgesessen sei. Sein Aufsatz befasst sich mit Rückblicken in seine Kindheit. Das Geschehen springt aber immer wieder in die Gegenwart zurück. Siggi erinnert sich in seinem Aufsatz an seinen Vater Jens Ole Jepsen, einen Polizisten Schleswig-Holsteins, der im Jahr 1943 ein Schreiben aus Berlin erhält, aus dem hervorgeht, dass er über Maler Max Ludwig Nansen ein Verbot verhängen soll, seine künstlerischen Tätigkeiten weiterhin durchzuführen. Dies überwacht er äußerst streng und verfolgt den Maler sogar noch nach dem Zerfall des Nazi-Regimes. Außerdem schreibt Siggi über seine Mutter, die den Freund ihrer Tochter Hilke für einen Zigeuner hält und sich jedes Mal in ihrem Zimmer einschließt, wenn dieser zu Besuch kommt. Am Ende wird Siggi wegen seiner hervorragenden Leistungen, die er mit diesem Aufsatz vollbracht hat, aus der Anstalt entlassen.





4. Die Intention

Am Beispiel von Siggis Eltern soll deutlich werden, wie fanatisch einige Menschen dem Nazi-Regime gefolgt sind und sich durch ihre Vorurteile haben verblenden lassen. Ein Beispiel dafür ist die Sache mit der Mutter und dem Freund von deren Tochter Hilke, den sie, wie oben schon von mir erwähnt, als Zigeuner betrachten und wahnsinnige Angst vor ihm hat! Weitere Beispiele dafür könnt ihr euch ja beim lesen selber heraussuchen ;)





5. Die Meinung

Also ich kann von vorneherein schon einmal sagen, dass der Roman „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz ziemlich schwierig zu lesen war, was aber nicht am Schreibstil des Autors liegt. Vielmehr ist es so, dass der Leser oftmals von dem Gefühl beschlichen wird, Seiten gelesen zu haben, ohne dass sie eine besondere Aussage gehabt hätten. Dieses Gefühl hat mich manchmal echt gestört, denn er beschreibt die Dinge in diesem Roman stellenweise peinlich detailliert und in diesen Phasen habe ich auch manchmal überlegt, dass ich die einfach überspringen könnte, aber das Buch hat mich dann doch so mitgerissen, was vor allem an den Erinnerungen von Siggi lag, dass ich nicht in der Lage war aufzuhören und mich dadurch zu wühlen. Es kommt richtig gut herüber, dass Siggi noch viele viele Erinnerungen hat, die er alle niederschreiben möchte und somit bleibt man immer wieder an der Sache dran. Dieses Fieber überträgt sich also auf den Leser und somit möchte man unbedingt erfahren, wie es weitergeht! Was ich ebenfalls für sehr schwierig halte ist die Tatsache, dass Lenz immer wieder die erzählte Zeit zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechseln lässt. Dadurch ist das gesamte Werk noch schwieriger zu lesen! Trotz allem ist die Thematik aber durchaus interessant, denn man erkennt gut, wie fanatisch die Menschen dem NS-Regime ergeben waren und genau das ist ja auch die Intention dieses Buches, wie ich oben schon erklärt habe! Von daher kann man bei diesem Aspekt den Autor nur loben, da sein Vorhaben sehr deutlich herauskommt und man nicht noch genauer lesen muss, als man es ohnehin macht.




6. Preis

Zum Preis kann ich leider keine Auskunft geben, da ich mir den Roman in der Bücherei besorgt habe! Schaut einfach mal bei Amazone.de oder so!




Alles in allem kann ich das Werk als eine äußerst eingeschränkte Empfehlen darlegen!

25 Bewertungen, 1 Kommentar

  • SVoigt3000

    30.03.2005, 15:00 Uhr von SVoigt3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bei Ciao.com hab ich noch im Kommentar darauf hingewiesen, dass "Deutschstunde" in der SZ-Bibliothek nur 4,90 € kostet und hier, bei YOPI, ist die Ausgabe der SZ sogar gleich das Produktbild... :-) CU Stephan