Let Go - Avril Lavigne Testbericht

Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von helden_gesucht
He was a Boy - She was a Girl...
Pro:
gutes Debut, Avrils Stimme
Kontra:
für ein Rock-Chick zu wenig harte Stücke
Empfehlung:
Ja
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Egal was böse Stimmen auch behaupten, Avril Lavigne hatte den Preis als beste „Newcomerin“ 2002 zu recht verdient. Schon ihre Debut-Single „Complicated“ schlug ein wie eine Bombe und das zu recht. Für mich war der Song und weitere Singles ein Grund, mir das Album „Let Go“ zuzulegen.
Die Band
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Ein typisches Mädchen ist Avril jedoch nicht. Sie ist eine von der Sorte, die den übermütigen Jungs für Hänseleien schon im Sandkasten ein blaues Auge verpasst. Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass sie das Mittlere von drei Kindern ist und sich als einziges Mädchen der Familie durchsetzen muss. Das Spielen mit Puppen überlässt sie den anderen Mädels, denn das Skateboard ist ihr liebstes Fortbewegungsmittel. Diesem widmet sie auch mal einen Song (\"Sk8er Boi\"). Sie bezeichnet ihre Musik gerne als Skate-Punk. Mit dieser Definition dürfte sie aber ziemlich alleine dastehen.
Geboren am 27. September 1984 wächst Avril im beschaulichen 5.000-Seelen-Kaff Napanee in Kanada auf. Mit 15 Jahren zieht sie zusammen mit ihrem Bruder, der ein waches Auge auf die Kleine haben soll, die Metropole New York dem muffigen Provinznest vor. In Big Apple angekommen, sieht Antonio Reid, Chef von Arista, sie bei einem Auftritt und nimmt sie sofort unter Vertrag. Noch einmal kehrt sie nach Hause zurück, aber nur um ihre Sachen zu packen und fortan in New York ihre Zelte aufzuschlagen. Dort soll sie mit bekannten Produzenten und Songschreibern zusammen arbeiten. Die Resultate dieser Kooperationen sind für Avril aber alles andere als befriedigend. Sie findet die Songs scheiße, und irgendwie scheint ihr New York doch nicht so zuzusagen. Reid, dessen Spitzname schlicht \"LA\" lautet, schickt sie daraufhin erst einmal in \"seine\" Stadt, damit sie auf andere Gedanken kommt und nicht am künstlerischen Manhatten-Desaster verbittert.
Vielleicht ist es ja die kalifornische Sonne, die sie aufblühen lässt. Auf jeden Fall scheint ihr der Tapetenwechsel gut zu tun. Zusammen mit dem renommierten Songschreiber und Produzenten Cliff Magness werkelt sie an Songs, die endlich ihren Vorstellungen entsprechen. Kaum sind die ersten Aufnahmen unter Dach und Fach, legt sie ihre geschäftlichen Geschicke in die Hände von Nettwerk Management, das schon die Belange von Sarah McLachlan, Dido, Coldplay, den Barenaked Ladies and Sum 41 regelt.
\"Complicated\", die erste Single aus dem Debüt \"Let Go\"; rollt kurz nach Erscheinen die Charts in Kanada auf - die deutschen Hörer müssen sich aber noch bis August 2002 gedulden, ehe zuerst die Single mit gehörigem Brimborium auf den Markt geworfen wird und im September das Album erscheint. Das warten hat das Publikum anscheinend angestachelt, denn Avrils Album geht aus dem Stand in die Top Ten der deutschen Charts. Medienrummel allenthalben, mit Berichten in allen möglichen Gazetten folgen.
Das Jahr 2002 ist definitiv ihr Jahr. Erst toppt sie mit \"Complicated\" die US Single-Charts, dann erhält ihr Album im August Doppel-Platin und letztendlich gewinnt sie im selben Monat einen MTV Award als beste Newcomerin. Im November 2003 erscheint ihre erste DVD \"My World\". Zur dieser Zeit ist sie bereits wieder im Studio, um ihr zweites Album einzuspielen, das letztlich im Mai 2004 erscheint. Auch \"Under My Skin\" wird - nicht zuletzt dank des verbesserten Songwritings - ein voller Erfolg. [Auszug laut.de]
Das Album
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Das Cover zu „Let Go“ spiegelt ein zerrissenes Bild von Avril neuer Heimat New York wider. Viele Menschen, viel Verkehr und mittendrin sie. Das gesamte Coverartwork will dem Betrachter einen kleinen Einblick in die Thematik der Songs und in Avril Welt geben.
Tracklist
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#1 Losing Grip
#2 Complicated
#3 Sk8er Boi
#4 I’m With You
#5 Mobile
#6 Unwanted
#7 Tomorrow
#8 Anything, But Ordinary
#9 Things I’ll Never Say
#10 My World
#11 Nobody’s Fool
#12 Too Much To Ask
#13 Naked
...und die Songs im Einzelnen
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> Losing Grip < - Der erste Track beginnt etwas gewöhnungsbedürftig. Viel computeranimierte Klänge. Doch der Refrain setzt die Betonung in dem Track. Sehr rockig und laut. Doch ohne irgendwie schneller zu werden. Ein sehr smoother Einstieg in das Album. Avril packt gleich zu Anfang einen Song über Liebesschmerz aus, jedoch verpackt in einem packendem Rocksong, welcher ständig zwischen laut und leise hin und her schwankt.
(4/5) -> (3:53)
> Complicated < - Die Debut-Single darf auf dem Album natürlich nicht fehlen. Ein sehr entspannter und ruhiger Anfang. Viel Gitarre, wenig Schlagzeugbeat. Die Melodie muss einfach ins Ohr gehen. Ein Song, der den Charakter der Platte super widerspiegelt und so auch super als Single ist. Komischer Weise geht es im zweiten Track der Platte auch um Probleme zwischen zwei Menschen. Ist da jemand frustriert?
(5/5) -> (4:05)
> Sk8er Boi < - Und jetzt endlich der erste richtige Rocksong. Schon zu Beginn geht hier voll die Post ab. Fette, schnelle Gitarren, schneller Beat vom Schlagzeug. Super Partysong. Schon beim ersten Hören bin ich voll zu dem Track abgegangen. Auch hier geht’s wieder um Probleme, doch diesmal aus der Sicht eines Kerls. Und natürlich auch um Avril Lieblingszeit vertreib: Ihr Skateboard! Auch der Song war eine Single.
(5/5) -> (3:23)
> I’m With You < - Und dieser Song war schon von Anfang an einer meiner ganz großen Favoriten. Sehr gefühlvoller Einstieg mit Gitarren, eine sanfte Melodie darüber, dann auch mal Streichinstrumente. Am schönsten wird es als dann das Schlagzeug fest in dem Klangteppich installiert ist.
Ich war nicht überrascht, dass auch dieser Track ausgekoppelt wurde. Balladen machen sich da ja immer gut. Und auch das Video zum Track ist sehr sehnenswert, in dem man auch eine sexy Avril zu sehen bekommt.
(5/5) -> (3:44)
> Mobile < - Avril scheint auf Acoustic-Einstiege bei Tracks zu stehen, denn das hier ist nicht der erste. Erst der Refrain bringt die Verstärker zum Brodeln. „Everything’s changin’...“ Wo sie recht hat, hat sie recht. Das Leben ist eine einzige große Veränderung.
(5/5) -> (3:31)
> Unwanted < - Dieser Song beginnt sofort mit geladenen Chords. Doch flaut dann ab. Langsam wird wieder Stimmung aufgebaut. Das Refrain wieder sehr heftig und spiegelt den Anfang wieder. Keiner meiner absoluten Lieblingssongs auch wenn der kräftige Refrain was hat. Doch die Strophe kommt zu lasch und irgendwie zusammengeschustert rüber...
(3/5) -> (3:40)
> Tomorrow < - Klingt nach einer zweiten Ballade und der erste Eindruck täuscht nicht. Mit Gitarre, Schlagzeug und einer sehr gefühlvoll agierenden Avril am Mikro geht es in träumerischer Weise durch den Song. Für mich ein Geheimtipp für jeden Schmusefan.
(5/5) -> (3:48)
> Anything, But Ordinary < - Nach etwas Vorgeplänkel, geht es in den Song mit der gewohnt akustisch betonten Begleitung durch Gitarre und Schlagzeug. Wie war das? Man hat nur ein Leben und das soll man so leben, damit man nichts bereuen muss. Jeder soll seinen Weg gehen. Und man sollte nichts verpassen, wie man das macht ist egal. Die ungewöhnlichsten Wege sind manchmal die lustigsten und bringen den meisten Spaß. Ein eher popig angehauchter Song, welcher dadurch aber auch super schnell ins Ohr geht.
(4/5) -> (4:12)
> Things I’ll Never Say < - “Habn Dalla, Habn Dalla…” oder so in der Richtung geht der Track los. Ein typischer, klischehaft anmutender College-Rocksong. Eine fröhliche Melodie und eine markante Stimme am Mikro. Dazu kommt noch ein leicht singbarer Text, doch dummer Weise funktioniert das auch. Für mich einfach ein super „Gute-Laune-Song“, der einfach nur Spaß macht.
(5/5) -> (3:44)
> My World < - Auch hier hat eindeutig wieder der College-Rock/Pop zugeschlagen, doch das ist ja auch okay so. Der Track reißt einfach mit. Wer hier ruhig sitzen bleibt, ist selber schuld. Ich jedenfalls sehe mich immer genötigt zumindest im Takt mitzunicken. Hier wird mal wieder klar sichtbar, dass eben Avril noch ein Teenager war und auch ihr Musikgeschmack demnach aussah.
(4/5) -> (3:27)
> Nobody’s Fool < - Hier hört man mal wieder die beliebten E-Gitarren. „Step up!“ so das Kommando zu Anfang. Avril’s Gesang mutet hier schon fast wie Rap an. Auch hier reißt wieder das Gesamtkonzept mit, aber es ist keines Falls neu. Jedoch überzeugt der Song durch seine Einfachheit.
(5/5) -> (3:57)
> Too Much To Ask < - Wie das Album begann, so endet es auch, mit herzzerreißenden Songs über Beziehungskisten. Die Mischung aus Rock und Pop gefällt auch hier nicht schlecht, jedoch sehe ich langsam das Problem, dass man einschlafen könnte, je näher man dem Ende kommt. Daran merkt man wohl, dass ich eher auf Härteres stehe.
(4/5) -> (3:46)
> Naked < - Avril naked? Nee, vergesst es! Es handelt sich um kein Nacktvideo. Der letzte Song fällt wieder sehr herzzerreißend emotional aus. Viel mehr lässt sich aber auch dazu nicht sagen, denn es ist ein Kuscheltrack.
(5/5) -> (3:27)
Fazit
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Was Avril da mit ihrer Band kreiert hat, klingt einfach von vorn bis hinten gut. Jedoch bemerkt man nach kurzer Zeit, dass oft das Klischee von amerikanischem College-Rock in den Songs steckt. Fast jeden Song könnte man sich als Untermalung zu einem Teenie-Film oder einer Sonntagnachmittag-Sitcom vorstellen. Nicht, dass das schlimm wäre, jedoch wirkt die Musik nach einiger Zeit langweilig, weil irgendwie die Abwechslung fehlt. Doch für nette, kuschelige Abende zu zweit ist die Platte genau das richtige.
75 Bewertungen, 13 Kommentare
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15.01.2009, 21:43 Uhr von wolli007
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße, Wolli
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22.12.2008, 21:34 Uhr von Zzaldo
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße sendet dir Stephan
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06.10.2008, 23:54 Uhr von Jerry525
Bewertung: sehr hilfreichSuper geschrieben lg Jerry
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13.09.2008, 13:05 Uhr von ingoa09
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr guter Bericht! Ein schönes Wochenende, Ingo
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13.08.2008, 01:30 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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20.06.2008, 20:42 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreichlg andrea
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20.06.2008, 16:57 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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14.06.2008, 13:21 Uhr von frankensteins
Bewertung: besonders wertvollsuper toll beschrieben lg werner
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31.05.2008, 01:34 Uhr von misscindy
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich, lg Sylvia
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27.05.2008, 13:34 Uhr von wir_2
Bewertung: sehr hilfreichtypisches Maedchen ist sie nicht! Denkste! Alles Image... warum die Hochzeit dann in weiß wenn sie behauptet hat, sie tut das im Rocker Outfit?
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07.05.2008, 19:24 Uhr von Striker1981
Bewertung: sehr hilfreichSH und liebe Grüße sagt der STRIKER`
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22.01.2005, 13:46 Uhr von Volker111
Bewertung: sehr hilfreichMir gefällt diese Göre und genauso gut Complicated plus beschriebenes Album. ;-))
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19.01.2005, 20:38 Uhr von SVoigt3000
Bewertung: sehr hilfreichSehr schöner Bericht. Ich kann diese kleine Göre nur absolut nicht leiden. Ich bekomm so einen Hals, wenn ich die nur sehe... Aber das ändert natürlich nichts an der Qualität deines Berichts. CU Stephan
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