Lexmark X75 Testbericht

Der Lexmark X75 gehörte dem Lieferumfang meines Computers an und kostete 2004 noch 111€. Der Preis ist innerhalb von zwei Jahren schon drastisch gesunken. Heute ist er schon für 60 - 70 € zu erwerben.


-Verpackung / Lieferumfang-

Die Verpackung zum Zeitpunkt der Lieferung war ordnungsgemäß und sicher. Es konnte nur schwer etwas beim Transport zu Bruch gehen. Der Drucker war in Folie und Styropor eingehüllt.
Zum Lieferumfang gehörte außer dem Drucker eine Schwarz-Weiß- und eine Farbpatrone, Druck- und Faxsoftware, aber KEIN Druckerkabel, was ein gehöriger Nachteil ist.
Das USB-Druckerkabel konnte damals für zusätzliche 9,95€ bestellt werden.


-Installation / Einrichten-

Durch seine Größe, passt der X75 nicht überall hin. Er nimmt durch den eingebauten Scanner ziemlich viel Platz für andere Geräte weg. Wer also auf Scanner und Kopierer nicht unbedingt angewiesen ist, sollte sich ein anderes Modell zulegen. Die Installation der Software erwies sich doch als recht einfach. Man wurde mit klaren Anweisungen durch die Installation geführt. Auch mit wenigen Vorkenntnissen hätte dieser Schritt geschafft werden können.


-Tintenpatronen-

Für diesen Drucker müssen die Originalpatronen von Lexmark genommen werden. Bei anderen Druckern ist es möglich auch Patronen von anderen Herstellern zu nutzen, etwa von Pelikan. Diese sind oft deutlich preisgünstiger. Eine schwarze Tinten-Patrone kostet je nach Füllmenge zwischen 19,99€ und 24,99€. Mit einer Patrone sollen laut Hersteller bis zu 400 Seiten gedruckt werden können, es ist jedoch oft nur die Hälfte erreichbar. Die Farbpatronen sind im Schnitt 3€ - 5€ teurer. Bei denen ist das Problem, dass alle drei Farben, wie bei fast allen Modellen, in einer Patrone sind. Wenn also von rot, gelb und blau eine leer ist, muss gleich eine neue Patrone her. Natürlich kann man Patronen auch nachfüllen lassen, diese werden nach meiner Erfahrung aber oft nicht ordnungsgemäß und vollständig aufgefüllt.
So wird der geringe Preis des Druckers durch hohe Kosten für Patronen wieder ausgeglichen und steigt früher oder später ins unermessliche.


-Design & Komfort-

Der Drucker ist durch seine elegante Form fast der Mittelpunkt des Computertisches und hat Stil. Die Farben der Papierein- und -ausgabe sind gut gewählt und runden das Gesamtbild ab. Einige Elemente könnten nur ein wenig Platz sparender eingerichtet sein. Es ist ein Drucker, Scanner, Kopierer und Faxgerät in einem und hat so einen für mich mittelmäßigen, zufrieden stellenden Komfort.


-Papiereinzug-

Das Papier wird meistens glatt und ordentlich eingezogen. Bis auf Ausnahmen funktioniert es also einwandfrei. Das Papierformat kann man direkt am Papiereinzug stufenlos bestimmen. Zum Adressieren von Briefen ist das oft notwendig. Im Papiereinzug können bis zu 150 Blätter lagern, sodass man nicht unbedingt jeden Tag neu auffüllen muss. Wenn mal ein Blatt hängt kann dieses mittels der Papier-Taste am Drucker ausgegeben werden.


-Scanner-

Es ist ein Flachbettscanner mit einer Auflösung von 600 x 1200 dpi und 48 bit Farbtiefe. Durch viele Anwendungsmöglichkeiten im Multifunktionscenter kann man das gescannte Bild oder Dokument sehr gut weiterverarbeiten. Es ist auch möglich Schriftdokumente in einem Office-Programm weiter zu bearbeiten. Hier werden aber oft Schriftzeichen nicht korrekt erkannt und so die Wörter falsch.
Im Großen und Ganzen muss man trotzdem sagen, dass der Scanner seine Aufgabe recht ordentlich erfüllt und man damit zufrieden sein kann.


-Kopieren-

Das kopieren erfolgt ähnlich genau wie das Scannen, manchmal sogar zu genau. Einige Schwarzweiß-Kopien haben einen Blaustich. Oft fehlt bei kopierten Dokumenten der obere Teil. Das geschieht, weil der Drucker erst anfängt zu kopieren, wenn er ein Zeichen erkennt.
So wird die Kopie etwas versetzt ausgegeben. Das kann man verhindern, wenn man Dokumente nicht kopiert, sondern als Bilddatei einscannt, dann den zu druckenden Bereich markiert und anschließend ausdruckt.
Wenn es schnell gehen soll, gibt es am Drucker eine Taste für Schwarzweiß- und eine Für Farbkopien. Dazu muss der Computer allerdings eingeschaltet und das Lexmark-Multifunktionscenter aktiviert sein.


-Druckgeschwindigkeit / Lautstärke-

Laut Hersteller soll der Drucker 11 Seiten/Min. in s/w und 6Seiten/Min. in Farbe drucken. Das schafft er aber nur, wenn man geringe Qualität einstellt und nicht viel auf den Blättern stehen soll. Will man Bilder in guter Qualität ausdrucken, wartet man pro A4 Seite ca. 2 Minuten. Das ist für meinen Gebrauch eindeutig zu lange. Der Drucker sowie der Scanner arbeiten sehr laut und machen das arbeiten und drucken zugleich fast unmöglich.


-Druckqualität-

Fotos werden auf Normalpapier nur in bester Qualität anschaulich. Auf Fotopapier sollte man mit dem Drucker nicht drucken. Die Resultate sind katastrophal. Die Tinte wird ewig nicht trocken und droht schon bei jeder kleinsten Bewegung zu verschmieren. Genau das gleiche Bild ergibt sich bei dem Druck auf Folien. Die Tinte wird auf diesem Material gar nicht trocken. Die Farbe wird nicht einmal angenommen. Man kann den "Druck" auch nach einigen Stunden noch mühelos abwischen. Das darf meiner Meinung nach bei keinem Drucker passieren. Es wird ja auch vorher versprochen, dieser Drucker sei für diese Anwendungen geeignet.
Ausdrucke auf Normalpapier (Office-Dokumente etc.) werden jedoch wieder in bester Qualität und ohne Mängel ausgegeben.


-Fazit-

Abschließend muss man sagen, dass die Qualität des Druckers für den geringen Preis zufrieden stellend ist. Der Lexmark X75, als Drucker unter 100€, liegt im Vergleich sogar über dem Durchschnitt an Komfort. Für den normalen Gebrauch, ohne zu hohe Ansprüche, ist er eigentlich vollkommen ausreichend. Und man muss auch bedenken, dass kein Gerät vollkommen sein wird, und es immer irgendetwas gibt, das nicht richtig funktioniert.
Dieser Drucker ist zum Beispiel für den Bürogebrauch ohne Fotos und Folien optimal.