Lexmark Z42 Testbericht

Hallöle

Diejenigen von Euch, die in Düsseldorf mit dabei waren, wissen es. Vor diesem Treffen mit verschiedenen Usern habe ich meine Eltern besucht.
Eigentlich sollte es ein ganz normaler Besuch werden.
Etwa in der Art von: „Hallo Junge, schön dass Du uns auch mal wieder besuchst. Mein Gott, was bist Du dünn geworden. Macht die schwupsy Dir denn nicht genug zu essen? Komm her, setz Dich erst mal und iß was.“

Na, einige von Euch werden solche Szenen ja kennen.
Nun, genau diese – oder eine ähnliche – hatte ich erwartet.

Weit gefehlt

Die ersten Worte kamen von meinem verehrten Vater: „Junge, komm mal bitte mit ins Büro. Mein Drucker geht nicht.“

Rumms, der saß.
Freunde der lesenden Zunft ich versichere Euch hiermit feierlich: Bis vor einem halben Jahr musste man meinem alten Herrn noch erklären, wie ein Telefon funktioniert (Aussage leicht übertrieben). Mein Erzieher (durchgefallen) hat weder ein Büro noch einen Drucker. Jedenfalls war ich bis dahin davon fest überzeugt. Ich sollte, zum besseren Verständnis, vielleicht noch das Alter meines Vaters erwähnen.
Er ist in Ehren 75 geworden.
Und just in diesem Alter geht der doch tatsächlich nach Aldi und kauft sich da einen PC nebst Drucker. Selbstverständlich mit DVD-Laufwerk und Brenner.
Ich bin fast vom Hocker gefallen.

Warum geht aber der Drucker denn nun nicht?

Da hab ich auch erst gesucht, das Geheimnis aber bald gefunden.
Ich erklär es Euch mal gaaanz von vorne.

Gekauft hat sich mein Lieblingstaschengeldauszahler den Lexmark Z42. Hierbei muß es sich aber, da es sich um das Aldi-Packet handelte, um eine irgendwie abgespeckte Version handeln.
Als ich mir den Lexmark nämlich im Media-Markt angeschaut habe, waren dort für einen Preis von DM 179,- (zu dem Zeitpunkt war es halt noch DM) auch noch 3 CD-ROM\'s, vollgepackt mit Bildern, dabei. Hier fehlten sie - und es fehlte noch etwas anderes.

Das ist natürlich nicht so schlimm, alles andere war ja vorhanden - fast, wie sich später herausstellte.
Ich zähl es mal auf (was alles da war):

Da war zuerst der Drucker, selber gefolgt von einem mir vorliegenden Handbuch. Das Handbuch hat u. a. einen 48-seitigen Deutschteil. Druckerkabel war auch dabei. Juchhu es kann losgehen.
Na gut, erst noch die mitgelieferten Farbpatronen eingesetzt und das Teil installiert.

Wenn das mal so einfach gegangen wäre.

Ich verzichte hier ganz bewusst auf Details bei der Einrichtung eines neuen Druckers. Ich wundere mich einfach nur mal.
Aldi hat den Lexmark Z42 zusammen mit einem neueren PC verkauft. Der PC war, wie heutzutage üblich, mit dem Betriebssystem Windows ME ausgestattet. Der Z42 soll nach eigenen Angaben ME unterstützen.
Warum aber, so frage ich mich, ist auf der mitgelieferten Software-CD noch nicht einmal ein Treiber für das ME-Betriebssystem vorhanden??? Warum gibt es nur ein „Benutzerhandbuch für Windows 95 und Windows 98“???
Natürlich war auch nichts über Windows NT 4.0 oder Windows 2000 im Handbuch zu finden. Na gut. Das Betriebsystem des verkauften PC\'s ist Windows ME. Das Fehlen könnte also entschuldigt werden.

Wo aber ist cjw9x42lg.exe??? So heißt nämlich die fehlende Software, die ich mir erst mühsam aus dem Internet ziehen musste. Nennen die von Lexmark das Service?
Die Datei hat immerhin 3.227 KB und kann nicht mal so eben mit Diskette weiter gegeben werden. Was machen eigentlich diejenigen, die keinen Internet-Anschluß haben? Dürfen die jetzt mit Buntstiften drucken?

Nein, liebe Freunde von Lexmark, damit habt Ihr Euch keine Freunde gemacht. Ich nenne dies: liebloses Handling mit dem Kunden. Für mich sieht es so aus, als wenn Lexmark der Meinung ist: Wir sind die Größten, wir brauchen uns um unsere Kunden nicht zu kümmern.

Na gut, wenn die der Meinung sind mit Arroganz und Hochnäsigkeit kommt man weiter – bitte schön. Von mir aus. Ich kaufe mir mit Sicherheit keinen Lexmark.

Nur Ihr, liebe Leser, könnt nix dafür, und deshalb werde ich Euch noch einiges über den Lexmark Z42 erzählen.


Systemvoraussetzungen

Ihr solltet schon einen Pentium 133MHZ haben (oder ein Äquivalent dazu), um den Lexmark unter 95/98/2000/NT oder eben ME benutzen zu können. 20MB freier Speicherplatz braucht Ihr unter 95/98 und unter ME. Bei Windows 2000 bzw. NT braucht er gleich 256MB.
Den wenigsten Speicherplatz benötigt er, wenn Ihr einen MAC zu Hause stehen habt. Ganze 12MB.
Positiv ist hier zu erwähnen, dass der Drucker über 2 Anschlußmöglichkeiten verfügt. Einmal über USB und einmal über Parallel. Mein alter Herr hat übrigens den Parallelanschluß genommen. Logisch – das Kabel war ja auch dabei.


Druckmöglichkeiten

Hier komme ich nicht umhin (fällt mir schwer) ein Lob an Lexmark auszusprechen. Bedrucken kann man so ziemlich alles. \"Alles\" auch im Sinne von Papiergröße bzw. Papierstärke. Komme ich gleich zu.

Bei stinknormalem 80g/qm Papier kann man ca. 100 Blatt vorlegen. Dies ist normal und heutzutage Mindestanforderung.

Anders sieht es schon bei Spezialpapier aus. Es ist egal, ob Umschläge oder Grußkarten (auch Postkarten) mit einer Stärke von bis zu 270g/qm bedruckt werden sollen. Es ist dem Drucker auch wurscht, ob er Fotopapier oder Bannerpapier bis zu einer Länge von 5,9m verarbeiten soll. Folien, Transfer-Papier oder selbst zusammengeschnittenes Papier mit \"exotischen\" Maßen - der Lexmark frisst alles.

Nicht genug? Ich bin noch nicht fertig.
Beidseitiges Drucken ist für den Z42 genau so wenig ein Problem wie der Mehrseitendruck. Hier kann man, gerade bei Probedrucken, enorm an Papier sparen. Bis zu vier Seiten können auf einem Blatt gedruckt werden. Natürlich gilt dies auch für beidseitiges Drucken.

Habt Ihr schon mal versucht eine eigene Broschüre zu drucken? Wenn Ihr den Lexmark Z42 habt, ist die eine Hälfte Eurer Probleme schon so gut wie gelöst. Na gut, binden kann er noch nicht. Aber bis zum Bindevorgang macht er alles mit.

Posterdruck ist auch so ein Stichwort. Wer möchte nicht mal seine Lieblingserbtante in Übergröße über dem Kamin hängen haben? Der Lexi unterstützt Euer Vorhaben der versteckten Erbschleicherei, da er den Posterdruck beherrscht.


Die Wartung des Lexmark Z42

Na die ist ja nun besonders einfach, da der Lexmark Z42 über ein eigenes Steuerungsprogramm verfügt.
Ich erklär Euch das Steuerprogramm mal an Hand eines Beispiels.

Wenn man das Steuerprogramm aufruft und dort auf die Lasche \"Cartridges\" klickt, kann man den Tintenfüllstand ablesen oder die Druckköpfe ausrichten und die Düsen vom Gerät reinigen lassen.
Über die gleiche Lasche kann man auch die Tintenpatronen wechseln. Wer über einen Internetzuggang verfügt, kann sich hier die Teilenummern für die Nachbestellung anzeigen lassen.

Es gibt fünf solcher Laschen und demzufolge ein riesiges Angebot an Funktionen (Druckauftragsüberwachung, DOS-Druck, Toneffekte, Puffermodus, und, und, und).

Ich langweile Euch hier jetzt sicher nicht und schreibe allen möglichen Mist aus dem Handbuch ab. Auf eins möchte ich jedoch noch hinweisen.
Die Tintenpatronen haben einen goldfarbenen Bereich. Den sollte man nie mit den Fingern berühren. Wir haben Fett an den Händen und dies beeinträchtigt die Funktion des Druckers doch beträchtlich.


Geschwindigkeit und mehr

Über die Geschwindigkeit des Z42 gibt es eigentlich nichts Aufregendes zu berichten. Alles im grünen Bereich. Bei Textdruck liegt sie bei 10 Seiten pro Minute. Bei Farbdruck weiß ich auch hier mal wieder nicht, wie die von Lexmark auf 5 Seiten pro Minute kommen. Dies ist doch nun wirklich sehr von der Farbmenge abhängig. Aber diese Angaben machen wohl alle Hersteller etwas beschönigt.
Fotodruck ist noch etwas anderes. Hier kann ich kaum Angaben machen, da die Laufzeit von 1 Minute (Passfoto) bis hin zu 12 Minuten (DIN A4-Seite) schwankt.


Kurioses

Ich gebe es zu, ich hab es zuerst gar nicht mitgekriegt. Der Drucker redet mit mir.
Mein alter Herr hatte seine Lautsprecher mit der Bemerkung abgeklemmt, ihm gingen die dauernden Töne und Ansagen auf die Nerven. Als ich ihm dann aber zeigte, dass man mit dem PC auch seine CD’s hören kann, wurden die Lautsprecher gleich wieder angebracht. Musik, die meine werte Frau Mutter nicht mag, konnte so zu Gehör gebracht werden. In seinem \"Büro\" versteht sich.

Tja, und so passierte es denn. Eine angenehme Frauenstimme klärte mich über den Status des Druckauftrages auf und möchte mir dann auch noch erzählen, was ich fürderhin zu tun und zu lassen habe. Na ja, nettes Spielzeug – mehr aber auch nicht. Glücklicherweise kann man es auch abschalten.

Das zweite Kuriosum (nicht ganz so extrem) habe ich im Handbuch gefunden.
12 (in Worten: zwölf) Seiten dieses Handbuches befassen sich nur mit Störmeldungen.
Das schreckt einfach nur ab. Ist der Drucker wirklich so störanfällig? Es scheint so.

Ich habe auch einen wichtigen Hinweis gefunden. Es soll nämlich möglicherweise länger dauern Grafiken oder Fotos zu drucken als normalen Text. Man sind die schlau man.


Fazit

Hier muß man sicher die gute bis sehr gute Druckqualität ansprechen. Für den Preis von DM 179,- kann man sicher nichts Besseres erwarten. Braucht man meines Erachtens für den gehobenen Hausgebrauch auch nicht. Das gleiche gilt auch für die Geschwindigkeit. Weiterhin ist mir die Möglichkeit entweder mit USB oder parallel zu arbeiten positiv aufgefallen.

Punktabzug gibt es ganz bestimmt für die Lautstärke des Druckers. Man könnte das Einsetzen des Druckvorganges auch schlicht und einfach als „Krach“ bezeichnen.
Einen weiteren Punktabzug muß ich für den fehlenden Treiber geben. Ein wenig Service ist nun wirklich nicht zuviel verlangt.

Alles in allem würde ich mir den Lexmark Z42 nicht kaufen, möchte ihn aber auch nicht ganz in die Ecke schmeißen.

Nur eine direkte Empfehlung, die gebe ich eben nicht.

Mein alter Herr auch nicht.


Bis späterlich - viertelvordrei