Lidl Monte Ravy Testbericht

Vorwort:

In den letzten Wochen habe ich eher wenig nach Pudding aus dem Kühlregal gegriffen, da ich mal einige Sorten zum selbst anrühren versuchen wollte. Da ich in dem Sektor allerdings auch nicht unbedingt zufrieden war, musste es mal wieder ein fertiger aus der Kühltruhe sein. Bei Lidl habe ich schon oft Lidl Monte Ravy Choco Gourmet gesehen, aber irgendwas störte mich immer an ihm. Vielleicht war es der Preis mit 0,45 Euro, der dieser 200 g Becher kosten soll. Für Lidl – Verhältnisse recht üppig, aber bei meinem letzten Einkauf wanderte ein Becher mit nach Hause um mal getestet zu werden.

Hübsch sieht er ja aus, aber ob er auch schmeckt?
Lest selbst, welche Erfahrungen ich damit machen musste.



Verpackung:

Da ich schon vor dem Kauf sehen konnte wie der Pudding ausschaut, sitzt er dementsprechend in einem durchsichtigen Plastikbecher. Darauf ein Aluminiumdeckel, der nett bedruckt ist. Meine Augen suchen natürlich erst die Nähwerttabelle und werden auch fündig. Richtig lesen kann man sie aber erst, wenn man den Becher geleert hat. Man war hier nämlich so schlau das ganze in dunkelbrauner Schrift auf den durchsichtigen Becher zu drucken und wie ist wohl die Farbe des Puddings hinter dem Becher? Richtig... dunkelbraun. Mensch lieber Hersteller... geht’ s noch? So etwas dusseliges habe ich ja noch nie erlebt und würde das auch noch ganz anders nennen, wenn ich das hier dürfte ;o)

Ich konnte also lesen, das ich nach dem Verzehr pro 100 g durchschnittlich 559 kj / 133 kcal und 4,9 g Fett zu mir genommen habe. Na prima.. den Rest vom Tag gibt es nur noch Karotten.

Bei den zutaten ging es mir ähnlich... nur lesbar, wenn der Becher leer ist.. Mensch... der Hersteller ist echt ein Genie... denkt doch mal bitte an Allergiker, die vorher auf die Inhaltsstoffe schauen oder an Vegetarier, die sich erkundigen wollen ob Gelatine drin ist. Nee.. für dieses Hirnlose unterfangen wird ein dicker Punkt abgezogen.

Was ist nun drin?
1,5 % ige fettarme Milch, Zucker, 11 % aufgeschlagene Sahne, modifizierte Stärke, 1,6 % fettarmes Kakaopulver, pflanzliches Fett, Gelatine… aha.. da ist es ja..., Verdickungsmittel, 0,2 % Haselnussmark, Emulgatoren, und Aromen. Gelatine muss nun wirklich nicht sein und drei Emulgatoren auch nicht und ich gestehe, das mir beim Lesen der Zutaten klar wird, warum.... nee dazu später.



Aussehen:

Ich hatte mit diesem Pudding schon öfter liebäugelt, aber eine Innere Stimme sagte mir, das der Äußere Schein trügt und ich habe ihn immer links liegen lassen, aber irgendwann siegte der wunderbare Schokopudding in seinem dunkel – braunen Kleid, der auf einer kleinen Wolke von weißer Sahne sitzt. Der Pudding ist ganz locker und soft und macht einen sahnig schmelzenden Eindruck. Ich mag solche Puddingsorten, die mit Sauerstoff aufgeschlagen wurden und so sehr fluffig sind und viele kleine Lufteinschlüsse aufweisen und trotzdem beim öffnen nicht zusammenfallen.

Tja.. bin ich nun mal wieder auf die Optik hereingefallen? Natürlich... irgendwann lerne ich es hoffentlich auf meine Innere Stimme zu hören und nicht nur bei der Puddingwahl ;o)



Geruch + Geschmack:

Der intensive Geruch ist nicht der schlechteste. Man hat die feine Schokoladennote, unter die sich ein Hauch Haselnuss mischt. Allerdings stört mich die etwas extreme Süße, die einem schon beim Geruch entgegenschlägt und im Geschmack fast unerträglich wird... und da wären wir schon beim Thema.

Die starke Süße ist das erste was negativ auffällt. Man hat das Gefühl man hat reinen Zucker im Mund, der ein wenig Aroma abbekommen hat. Sicherlich schmeckt man neben dem Haselnussgeschmack auch etwas Schokolade, aber die ist im Geschmack recht herb angesiedelt und der Nussgeschmack kommt etwas künstlich rüber.
Hinzu kommt noch das es nicht nur wie reiner Zucker schmeckt, sondern man hat auch so ein Gefühl im Mund, als ob man auf Zucker beißt. In der Regel schluckt man den Pudding ohne zu kauen runter, aber ich bin jemand, der solche feinen Puddingsorten eher auf der Zunge zergehen lässt und dabei stellt man diese raue Konsistenz fest. Wie Sand bleibt etwas auf der Zunge zurück. Richtig kleine Zuckerkristalle... Pfui kann ich da nur sagen. Es ist unangenehm und die Süße ist einfach schrecklich abschreckend.

Die wenige Sahne am Becherboden kann hier auch nichts mehr retten. Sie ist das einzig empfehlenswerte an dem Produkt. Sie ist schön im Geschmack und wunderbar Cremig leicht und man kann die Sahne richtig schön schmecken. Sie ist ganz leicht gesüßt und perfekt. Leider viel zu wenig für diese 200 g und kann somit weder die Süße, noch das herbe der Schokolade neutralisieren.

Bis man den üblen Geschmack wieder aus seinem Mund entfernt hat, muss man sich erst die Zähne putzen, sonst begleitet einen der Geschmack noch mindestens eine Stunde und macht das Produkt auch nicht besser.

Ich wahr ehrlich gesagt sehr enttäuscht und bin froh das ich das Gegenstück in Vanille nicht auftreiben konnte, da es im untersten Kasten stand und ich nicht richtig dran kam. Ich könnte mir vorstellen das es ähnlich schmeckt. Und das brauche ich wirklich nicht mehr.

Ein Pflichtpunkt und das war es dann auch schon.



Gesamturteil:

Enttäuschung pur und dabei hatte ich gehofft so was wie Onkens Wölkchen zu futtern. Sicherlich ist es dem nachempfunden worden, aber an der Umsetzung hapert es gewaltig. Der Preis ist für dieses Produkt wirklich ein schlechter Scherz. Er ist noch nicht mal die Hälfte wert und ich werde auch sicher nicht in Versuchung geraten die Vanillevariante zu testen. Ich kann mir lebhaft vorstellen was einem hier blüht.

Sicherlich hat jeder einen anderen Geschmack, aber meiner war es eben nicht. Versucht ihn ruhig mal, vielleicht trifft er ja Euren. Mir kommt er nicht mehr ins Haus.

In diesem Sinne eure etwas schmollende © fledermaeuse alias PunkyLady.