Tenery Basmati Reis Testbericht

No-product-image
ab 6,81
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(6)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(1)
Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Zubereitung:  schwierig

Erfahrungsbericht von theConsultant

Reis ist nicht gleich Reis

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wo man Reis nicht im Supermarkt kaufte sondern im Lebensmittelladen um die Ecke – nein, nicht beim „Kolonialwarenhändler“, so alt bin ich denn doch nicht. Damals gab es eigentlich nur 2 Sorten: Langkornreis (Patna) und Rundkornreis für Milchreis.

Mitte der sechziger Jahre begann sich das Angebot zu vervielfachen: erst Reis in Kochbeuteln, dann parboiled Reis. Schließlich wurde auch Naturreis (Vollkornreis), den es vorher nur im Reformhaus gab, breiter vermarktet.

Aber BASMATI REIS? Den fand ich zum ersten mal Ende der Siebziger Jahre – im Jemen. Anders als die eben aufgezählten Neuerungen handelt es sich hierbei nicht um eine besondere Verarbeitungsform sondern um eine spezifische Sorte, die es zudem nur in einer ganz bestimmten geografischen Region, nämlich dem Pandjab, gibt.

Basmati Reis zeichnet sich durch ein besonderes Aroma aus – das merkt man vor allem beim Kochen, wenn der feine Duft das ganze Haus durchzieht. Er unterscheidet sich auch optisch von anderen Reissorten. Das Korn ist sehr lang und schlank, und hat ein sehr hohes Quellvermögen. Besonders gute Basmatiqualitäten sind stark getrocknet und abgelagert – also nicht von der letzten, sondern eher von der vorletzten Ernte.

Seit mich meine Familie Mitte der Neunziger Jahre in Lahore, der Hauptstadt der Pakistanischen Pandjab Provinz besuchte, gibt es auch bei uns zu Hause fast nur noch Basmati Reis. Dabei finde ich den Basmati Reis, den es hier zu kaufen gibt, eigentlich sogar noch wohlschmeckender, als was ich dort in den Supermärkten fand.

Damals war es noch ziemlich aufwendig, in Deutschland Basmati Reis zu kaufen. Als starker Reisesser fand ich die 250 Gramm Päckchen aus der Delikatessenecke ziemlich albern, wurde aber in Asienläden fündig, vor allem aber auch in arabischen und persischen Geschäften, wie es sie z.B. in Essen rund um den Viehofer Platz reichlich gibt. Den Basmati Reis gab es übrigens auch dort nicht etwa lose, sondern in bedruckten Baumwoll- oder Jutesäckchen in Verpackungsgrößen zwischen 1 und 25 kg. Nur der Reis der Marke „Tilda“ wurde in weißen, bunt bedruckten Plastiktüten angeboten.

Um einen ordentlichen Mengenrabatt mitzunehmen, griff ich gewöhnlich zum 10-kg-Sack, und ich hatte zur Lagerung extra zu Hause im Keller einen großen „Plastikmülleimer“ von Curver stehen, die Sorte, bei der man den Deckel mittels Drahtbügel fest verschließen kann.

Den brauche ich nun nicht mehr, denn seit etwa einem Jahr kaufe ich meinen Basmati Reis bei Lidl, in handlichen 1-kg-Kartons. Die Qualität kann mit der, die ich von anderen Anbietern kannte, durchaus mithalten, und der Preis ist sogar noch günstiger. Den meiner Meinung nach ziemlich hässlichen Karton in Dunkelpink nehme ich dafür missbilligend in Kauf.

MEIN KOCHREZEPT

Ich kenne zwei ganz unterschiedliche Zubereitungsformen für Reis. Bei der einen wird gerade so viel Wasser verwendet, dass zum Schluss alles aufgenommen wird. Bei dieser Zubereitungsform kann man den Reis auch vorher in Öl vorsichtig anrösten und dann mit Brühe aufgießen. So verarbeite ich z.B. meinen mazedonischen Rundkornreis, der damit schön körnig bleibt.

Bei Basmati Reis will mir diese Methode nicht glücken. Dieser Reis hat normaler Weise einen mehr oder weniger hohen Anteil an Getreidestaub. Ich muss also erst einmal in einer Schüssel mit reichlich Wasser mehrfach durchspülen. Anschließend lasse ich den Reis in kaltem Wasser etwa eine halbe Stunde quellen. Nun bringe ich Wasser zum in einem Kochen, mit nicht zu wenig Salz. Wenn das Wasser sprudelt, schütte ich den eingeweichten Reis dazu, lasse noch einmal aufkochen, und halte das ganze so heiß, dass die Körner durch den Siedevorgang immer in Bewegung bleiben. Nach 5- 7 Minuten ist der Reis fertig, und wird durch ein Sieb abgegossen. Da immer noch ein wenig überschüssiges Wasser verbleibt das anschließend auch noch aufgenommen wird, ist es wichtig, dass der Reis keinesfalls zu weich gekocht wurde.

Bei der oben beschrieben Methode gelingt mir der Reis etwa zu 80%, in den restlichen Fällen habe ich nicht gut genug aufgepasst ...

+++++

Die folgenden Absätze haben nicht unbedingt was mit mit dem Basmati Reis von Lidl zu tun, es sind Hintergrundinfos zu Reis allgemein.

WER ISST REIS ?

Eigentlich fast alle – nur nicht diejenigen, von denen man es gemeinhin erwartet. Man stellt sich oft vor, dass für Chinesen und Inder Reis DAS Grundnahrungsmittel darstellt. Das ist aber eine grobe Verallgemeinerung. Im Norden Chinas ist Reis ziemlich unbekannt und wenig populär – dort isst man lieber Nudeln, und zwar besonders gerne Weizennudeln.

In Pakistan und Nordindien wird zwar Reis angebaut – und nicht zuletzt Basmati. Der Pandjab (das „Fünfstromland“) ist zwischen Indien und Pakistan geteilt, und beide Länder rühmen sich natürlich besonders guten Basmati zu produzieren. Für die Massen der Bevölkerung ist dort Reis aber zu teuer, Chapatis (Fladenbrot aus grobem Weizenmehl) sind billiger und werden daher mehr gegessen.

Neben Asien ist Reis auch in Nordamerika (der berühmte dunkle Wildreis) und in Afrika heimisch. In Westafrika gibt es sogenannten „Schwimmreis“, der bei steigenden Wasserständen Stängellängen bis zu 5 Metern erreichen kann. Ähnlich wie Basmati zeichnet sich dieser Reis zeichnet durch einen besonders guten Geschmack aus. Versuche von Entwicklungsprojekten, ertragshöhere Neuzüchtungen einzuführen, schlugen solange fehl, bis man den Bauern erlaubte, zumindest für den Eigenbedarf die traditionellen Sorten weiter anzubauen.

TEXMATI versus BASMATI

Während der Reisanbau in Afrika vor allen unter sozialen Aspekten zu sehen ist (Einkommensmöglichkeit für die Landbevölkerung, dadurch Verminderung der Landflucht), steckt das große Geld in der Reisproduktion in Südostasien und Nordamerka. Seit ein paar Jahren gibt es mit der Sorte Texmati ein amerikanisches Konkurrenzprodukt, das mit ähnlichem Aussehen und wohl auch Geschmack dem ursprünglichem Basmati Konkurrenz macht. Nicht nur Globalisierungsgegner brachte dies in Rage, weil die billige Nachahmung aus den reichen USA die Preise für das Original aus den armen Ländern Indien und Pakistan verdirbt. Möglicherweise haben die erstaunlich günstigen Preise, zu denen Lidl seinen Basmati anbieten kann, etwas damit zu tun.

REIS UND DER TREIBHAUS EFFEKT

Viel Grün = viel gut? Nicht immer. Unter bestimmten Anbaubedingungen (Nassreis) scheidet Reis große Mengen Methan aus – insgesamt in Mengen, die für das Weltklima von Bedeutung sind. Einen ähnlichen Effekt kennt man übrigens von der Rinderhaltung im großen Stil. Es sind nicht nur Industrie, Autoabgase und Hausbrand, die mit ihren CO2-Ausstößen zur globalen Erwärmung beitragen.

ZUR KATEGORIE bei YOPI

Teneri Basmati Reis von Lidl ist ein \"richtiger\" Reis, nicht so ein Kochbeutelhalbfertigprodukt. In der Kategorie \"Reis\" wäre er sicherlich besser aufgehoben als in der Kategorie \"Ferigfixundbackprodukte\". Ich wollte schon bei Yopi ein neues Produkt vorschlagen. Als ich dann schauen wollte, ob dieser Reis nicht vielleicht seine eigene Homepage hat, da führt mich Google hierher.

32 Bewertungen