Limone Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 03/2004
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Erfahrungsbericht von dottigross_juliaa
Dort wo die Zitronen, äh, Limonen blüh\'n...
Pro:
Wunderschöner Hafen | beschaulicher, kleiner Ort | enge Gassen
Kontra:
In der Hochsaison überlaufen | kaum Parkplätze
Empfehlung:
Ja
Ich wollte schon längst einen Bericht über den hübschen Ort Limone am Gardasee schreiben. Doch immer wieder kam etwas anderes dazwischen. Heute - mein Blick schweift zum Fenster hinaus zu den verschneiten Bergen Richtung Süden (ja, bei uns liegt noch Schnee) - möchte ich mich in einer Anwandlung von Fernweh an die Arbeit machen...
Fakten
++++++
Kurz ein paar Fakten zu *Limone*. Limone liegt an der Westseite des Gardasees an der Grenze den Provinzen Trentino und Brescia - zwischen Riva (etwa 11 km) und Salo (etwa 32 km). Da nur wenig Platz zwischen dem steil aufragenden Bergfels und dem See ist, quetscht sich das kleine Örtchen eng an den Hang.
Ursprünglich war dieser Ort für seinen Zitrusfrüchte-Anbau bekannt, der bis in die Römerzeit zurück reicht. Daher auch sein Name. Im 18 Jh. erfand man eine interessante Methode, um den Früchteertrag zu steigern. Es wurden galerieartige Bauten errichtet, die die Bäume im Winter vor Frost schützten. Die Seiten- und Rückwand dieser Gebäude bestanden aus einer geschlossenen Mauer, doch die Vorderseite zum See blieb geöffnet. Auf einer Schutzmauer wurden acht Meter hohe Pfeiler gestellt, die mit einer Holzbalkenkonstruktion verbunden wurden. Darauf kamen im Winter Holzdächer und das ganze wurde nochmals mit Glasfenster verkleidet. Die etwas seltsame Konstruktion ist heute noch zu sehen. Steht man auf dem Kirchenhof von *San Benedetto* (Näheres dazu folgt unten), sieht man diese *römischen Gewächshäuser* besonders gut. Inzwischen rentiert sich der Limonenanbau nicht mehr, weil die Früchte aus Sizilien wesentlich günstiger verkauft werden können.
Parken
++++++
Da sich Limone, wie gesagt, sehr eng an den steilen Hang schmiegt, sind Parkmöglichkeiten sehr begrenzt. Ich kenne nur zwei Parkplätze, die jedoch meistens besetzt sind. Außerdem bestehen sie aus hellem Schotter, was zur Folge hat, dass die Autos mit einer beigen Staubschicht bedeckt werden. Wir haben in einer Tiefgarage geparkt, die zwar etwas düster wirkte, aber recht viel Platz bot. Kommt man aus Richtung Riva, findet man sie direkt an der *Gardesana occidentale* - der Hauptstraße - auf der rechten Seite. Leider kann ich nicht mehr sagen, wie viel wir für unseren Aufenthalt bezahlten. Aber ich kann mich erinnern, dass ich es angemessen fand. Es war nicht ganz billig, aber auch nicht so überteuert, dass wir weiter gefahren wären. Man löst das Ticket beim Einfahren und zahlt am Ende, bevor man die Parkgarage wieder betritt, an der Einfahrt. Dort sitzt eine freundliche Dame und nimmt auch Scheine entgegen, was ich praktisch fand. Nicht immer hat man Kleingeld zur Hand. Außerdem fand ich es schön, dass man sich so viel Zeit nehmen konnte, wie man wollte und nicht an eine feste Parkzeit gebunden war.
Übernachten
++++++++++
Darüber kann ich leider keine Auskunft geben, da wir immer in Bardolino auf dem Campingplatz übernachten. Infos findet ihr jedoch unter www.limone.it. Die Homepage des Ortes ist auch in Deutsch anwählbar.
Sehenswürdigkeiten
++++++++++++++++
Tja, Sehenswürdigkeiten wie man sie aus Großstädten kennt, gibt es im kleinen Limone natürlich nicht. Trotzdem gibt es ein paar wenige Dinge, bei denen es sich lohnt, Halt zu machen. Läuft man von besagter Parkgarage Richtung Ortsmitte, kommt man automatisch an der barocken Pfarrkirche *San Benedetto* vorbei. Von ihrem großen Kirchenhof aus hat man einen schönen Blick über die Hausdächer Limones und zum See hinunter. Von dort aus sieht man auch die steinernen Säulen der erwähnten *Gewächshäuser* am Berghang kleben. Als ich sie zum ersten Mal sah, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, weil sie mich an einen hässlichen Friedhof erinnerten. Dieser Eindruck wurde durch die knorrigen Gewächse verstärkt, die sich am Boden rankten. Von weitem sah es wirklich wie ein verlassener, gespenstischer Friedhof aus.
Aber zurück zu *San Benedetto*. Sie entstand 1685 und ist vor allem wegen ihrer schönen Gemälde sehenswert, die von Andrea Celesti gemalt wurden. Außerdem gibt es dort Marmoraltäre, die recht bekannt sein sollen, die ich aber nicht sonderlich schön fand. Als wir dort waren interessierte uns vor allem die angenehme Kühle im Inneren. Es war ja der berühmte heiße Sommer 2003 und so waren wir über jedes Fleckchen Schatten froh. Trotzdem legte ich mir die Ärmel meiner Bluse über die nackten Schultern, was der anwesende Messdiener (oder war es der Pfarrer selbst?) wohlwollend zur Kenntnis nahm.
Läuft man weiter Richtung Ortskern, dauert es nicht lange und man erreicht die ersten Geschäfte. Wie auch alle anderen Orte am Gardasee, lebt Limone vom Tourismus. So gibt es in den langen Häuserzeilen zahlreiche Souvenirgeschäfte, kleine Bekleidungs- und Schmuckläden und auch die ein oder andere Vinothek. Hier findet man natürlich auch den obligatorischen Limonenlikör, der erstaunlicherweise nicht viel teurer als in jedem Supermercato ist. Wir zahlten für eine 750-ml-Flasche 7,50 EUR, es gab aber auch schon Liköre ab 4,50 EUR.
Am Dienstag ist Markttag und wir legten unseren Ausflug so, dass wir ihn besuchen konnten. Er gehört - meiner Meinung nach - nicht unbedingt zu den schönsten. Wegen dem begrenzten Platz, ist er natürlich auch nicht sehr groß. Die Markthändler reihen sich direkt am Ufer entlang. Es gibt dort unten auch noch Parkmöglichkeiten, die aber recht teuer und daher nicht zu empfehlen sind. Schade, dass dieses Gelände mittwochs nicht freigehalten wird, damit noch mehr Markthändler dort Platz finden können. Aber ich denke, das liegt daran, weil gleich daneben die Fähre ablegt und die Pendler diesen Parkraum auch mittwochs dringend benötigen.
Auf dem Wochenmarkt werden vor allem Lederwaren, Kleidung und Spielzeug angeboten. Lebensmittelstände gibt es nur wenige. Überhaupt finde ich, dass wenige interessante Dinge angeboten werden. Irgendwie kam mir das Angebot auf den Märkten in Bardolino und Garda umfangreicher vor und moderner vor. Hekeldeckchen und Wollröcke sind eben nicht unbedingt meine Geschmacksrichtung.
Das Schönste von Limone ist der kleine Hafen. Verträumt liegt er unterhalb einer weißgetünchten Häuserreihe. Es hat schon Inselflair, wenn man die Fischerboote an ihren Ankerplätzen sieht und die weinumrankten Flachdachhäuser betrachtet. Der Hafen ist wirklich nicht groß, aber gerade das macht ihn so reizvoll. Richtig niedlich. Es ist ein Spiel von Farben, was dem Besucher geboten wird. Das dunkle, spiegelnde Wasser, die weißen Häuser mit den roten Dächern und jeder Anwohner hat seinen kleinen Balkon mit einer wunderschönen Blütenpracht ausgestattet. Da stehen Terrakotta-Amphoren, aus denen ein lila Blütenmehr quillt - daneben der blecherne Blumentopf in dem ein Kaktus eine einzelne weiße Blüte Richtung Sonne streckt. Außerdem darf die obligatorische Palme nicht fehlen - davor die gelben Hängeblumen, die ihr Efeu über das Balkongeländer schieben. Traumhaft!!! Ich bin keine Botanikerin und kenne mich mit Pflanzen nicht aus. Aber was die Bewohner hier gepflanzt haben, ist ein Meer aus tausend Farben.
Schade, wenn die Idylle gestört wird. Im Sommer schieben sich hier nämlich die Touristenmassen durch die schmalen Gassen. Gleich daneben legen die Ausflugsschiffe an und so stauen sich die Menschenmengen und eine hektische Betriebsamkeit tritt ein. Da wird geschoben und geschrien - die Leute drängeln zu ihrem Schiff oder Kinder gehen verloren. Dann schreit wieder eines *Ich will eine Pizza, Mama.* - Ach, es könnte so schön sein... Ich empfehle jedem, außerhalb der Urlaubszeit in Limone vorbei zu schauen. Dann kann man sich in aller Ruhe umsehen und findet vielleicht auch den kleinen Pfad hinauf zu der kleinen, hübschen Kapelle. Es hat lange gedauert, bis ich den Namen dieser kleinen Kirche heraus gefunden habe: *San Rocco*.
Am besten ich erkläre kurz, wie man dort hin kommt. Steht man im Hafen mit dem Rücken zur Häuserzeile und den Blick auf den See, dann muss man sich links halten und durch den Torbogen gehen. Etwa zwanzig Meter weiter gehen links drei ungleiche Stufen an einer Hauswand hoch, die in eine steile Treppe abbiegt. Dort hinauf muss man kraxeln, wobei man evtl. beide Hände zu Hilfe nehmen sollte. Am Ende der Treppe betritt man einen winzigen Vorhof, von dem man einen schönen Blick über den Hafen hat. Durch eine hölzerne Tür betritt man die kleine Kapelle, die wirklich sehr hübsch ist. Einfach, aber gerade deshalb etwas besonderes.
Essen/Trinken
+++++++++++
Einkehrmöglichkeiten gibt es genügend in Limone und die Preise sind human. Die Zeiten, dass es direkt am See wesentlich teurer ist, als im Ortskern sind vorbei. Ich habe auf den Speisekarten kaum Preisunterschiede entdecken können. Ein Restauranttipp kann ich nicht geben, denn wir sind nicht eingekehrt. Wir haben eine Pizzaschnitte an einem der Bistrostände gekauft, was nicht zu empfehlen ist. Mir haben sie überhaupt nicht geschmeckt, da sie extrem fettig und lauwarm waren. Für ein kleines Stück mussten wir zwischen 3.- und 3.50 EUR bezahlen. Zwei/drei Euro mehr und man hätte eine leckere Pizza aus dem Holzofen in einem der Restaurants essen können. Auf dem Rückweg kamen wir an einem Supermercato vorbei (ich glaube, es war sogar ein Spar-Markt), der sich gleich hinter der Parkgarage befand. Hier kauften wir etwas Käse und Ciabatta. Diese Lösung fand ich wesentlich schmackhafter und billiger. Dort kauften wir auch diverse Getränke, die wir dank fehlendem Pfand mitnehmen konnten.
Interessant ist hierbei, dass man in diesem Geschäft auch gewürztes Grillfleisch kaufen kann. Bei den Italienern ist es nämlich nicht üblich, Grillfleisch in Marinade einzulegen. Das vermissten wir sehr und so waren wir erstaunt, dass wir dort eingeschweißtes, mariniertes Fleisch fanden. In der Annahme, jeder Spar-Laden rund um den Gardasee würde diesen Service anbieten, fuhren wir abends wieder nach Bardolino. Doch jeder Spar-Laden, an dem wir auf dem Rückweg hielten, verkaufte nur ungewürztes, fettiges Fleisch. Wir ärgerten uns sehr, dass wir uns in Limone nicht eingedeckt hatten. Aber was sollten wir tun? Wir konnten bei dem heißen Wetter das Fleisch nicht stundenlang um den See kutschieren, oder?
Dottis Tipp
+++++++++
Limone befindet sich an der Stelle des Gardasees, wo er sich fjordartig verengt. Das heißt, dass hier mit kräftigen Winden zu rechnen ist. Läuft man also durch die Gassen oder am See entlang, wirkt das Lüftchen angenehm kühlend. Doch Vorsicht! Diese Kühle ist trügerisch. Schnell vergisst man, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen oder - was noch schlimmer ist - man cremt sich nicht rechtzeitig und ausreichend ein. Deshalb während des Limone-Bummels einen Sonnenschutz tragen und sich mit Sonnencreme einschmieren. Ich spreche aus Erfahrung, weil ich mir die Nase und den Spann verbrannt habe und das sehr unangenehm war.
Wer sich die anstrengende Fahrt mit dem Auto sparen möchte, der kann den beliebten Schiffstransfer wählen. Doch die Schiffahrten sind - meiner Meinung nach - sehr überteuert und deshalb nicht jedermanns Sache. Außerdem ist die *Gardesana occidentale* so romantisch am steilen Berghang gelegen, dass es eine Freude ist, hier eine Spazierfahrt zu machen. Gerade für Motorradfahrer bietet sich diese Strecke an, weil sie kurven- und tunnelreich ist und viel Spaß macht.
Fazit
++++
*Limone sul Garda* ist ein Ausflug wert. Gerade der malerische Hafen hat es mir angetan. Doch man sollte den kleinen Ort außerhalb der Ferienzeit besuchen, da es dann ruhiger ist und man leichter einen Parkplatz bekommt. Ich vergebe vier Sterne, weil ich Limone immer wieder gerne besuche.
Ich habe euch ein paar Fotos aus Limone angefügt, um das Fernweh zu wecken....
In diesem Sinne... alles bleibt anders... Eure Dotti
Fakten
++++++
Kurz ein paar Fakten zu *Limone*. Limone liegt an der Westseite des Gardasees an der Grenze den Provinzen Trentino und Brescia - zwischen Riva (etwa 11 km) und Salo (etwa 32 km). Da nur wenig Platz zwischen dem steil aufragenden Bergfels und dem See ist, quetscht sich das kleine Örtchen eng an den Hang.
Ursprünglich war dieser Ort für seinen Zitrusfrüchte-Anbau bekannt, der bis in die Römerzeit zurück reicht. Daher auch sein Name. Im 18 Jh. erfand man eine interessante Methode, um den Früchteertrag zu steigern. Es wurden galerieartige Bauten errichtet, die die Bäume im Winter vor Frost schützten. Die Seiten- und Rückwand dieser Gebäude bestanden aus einer geschlossenen Mauer, doch die Vorderseite zum See blieb geöffnet. Auf einer Schutzmauer wurden acht Meter hohe Pfeiler gestellt, die mit einer Holzbalkenkonstruktion verbunden wurden. Darauf kamen im Winter Holzdächer und das ganze wurde nochmals mit Glasfenster verkleidet. Die etwas seltsame Konstruktion ist heute noch zu sehen. Steht man auf dem Kirchenhof von *San Benedetto* (Näheres dazu folgt unten), sieht man diese *römischen Gewächshäuser* besonders gut. Inzwischen rentiert sich der Limonenanbau nicht mehr, weil die Früchte aus Sizilien wesentlich günstiger verkauft werden können.
Parken
++++++
Da sich Limone, wie gesagt, sehr eng an den steilen Hang schmiegt, sind Parkmöglichkeiten sehr begrenzt. Ich kenne nur zwei Parkplätze, die jedoch meistens besetzt sind. Außerdem bestehen sie aus hellem Schotter, was zur Folge hat, dass die Autos mit einer beigen Staubschicht bedeckt werden. Wir haben in einer Tiefgarage geparkt, die zwar etwas düster wirkte, aber recht viel Platz bot. Kommt man aus Richtung Riva, findet man sie direkt an der *Gardesana occidentale* - der Hauptstraße - auf der rechten Seite. Leider kann ich nicht mehr sagen, wie viel wir für unseren Aufenthalt bezahlten. Aber ich kann mich erinnern, dass ich es angemessen fand. Es war nicht ganz billig, aber auch nicht so überteuert, dass wir weiter gefahren wären. Man löst das Ticket beim Einfahren und zahlt am Ende, bevor man die Parkgarage wieder betritt, an der Einfahrt. Dort sitzt eine freundliche Dame und nimmt auch Scheine entgegen, was ich praktisch fand. Nicht immer hat man Kleingeld zur Hand. Außerdem fand ich es schön, dass man sich so viel Zeit nehmen konnte, wie man wollte und nicht an eine feste Parkzeit gebunden war.
Übernachten
++++++++++
Darüber kann ich leider keine Auskunft geben, da wir immer in Bardolino auf dem Campingplatz übernachten. Infos findet ihr jedoch unter www.limone.it. Die Homepage des Ortes ist auch in Deutsch anwählbar.
Sehenswürdigkeiten
++++++++++++++++
Tja, Sehenswürdigkeiten wie man sie aus Großstädten kennt, gibt es im kleinen Limone natürlich nicht. Trotzdem gibt es ein paar wenige Dinge, bei denen es sich lohnt, Halt zu machen. Läuft man von besagter Parkgarage Richtung Ortsmitte, kommt man automatisch an der barocken Pfarrkirche *San Benedetto* vorbei. Von ihrem großen Kirchenhof aus hat man einen schönen Blick über die Hausdächer Limones und zum See hinunter. Von dort aus sieht man auch die steinernen Säulen der erwähnten *Gewächshäuser* am Berghang kleben. Als ich sie zum ersten Mal sah, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, weil sie mich an einen hässlichen Friedhof erinnerten. Dieser Eindruck wurde durch die knorrigen Gewächse verstärkt, die sich am Boden rankten. Von weitem sah es wirklich wie ein verlassener, gespenstischer Friedhof aus.
Aber zurück zu *San Benedetto*. Sie entstand 1685 und ist vor allem wegen ihrer schönen Gemälde sehenswert, die von Andrea Celesti gemalt wurden. Außerdem gibt es dort Marmoraltäre, die recht bekannt sein sollen, die ich aber nicht sonderlich schön fand. Als wir dort waren interessierte uns vor allem die angenehme Kühle im Inneren. Es war ja der berühmte heiße Sommer 2003 und so waren wir über jedes Fleckchen Schatten froh. Trotzdem legte ich mir die Ärmel meiner Bluse über die nackten Schultern, was der anwesende Messdiener (oder war es der Pfarrer selbst?) wohlwollend zur Kenntnis nahm.
Läuft man weiter Richtung Ortskern, dauert es nicht lange und man erreicht die ersten Geschäfte. Wie auch alle anderen Orte am Gardasee, lebt Limone vom Tourismus. So gibt es in den langen Häuserzeilen zahlreiche Souvenirgeschäfte, kleine Bekleidungs- und Schmuckläden und auch die ein oder andere Vinothek. Hier findet man natürlich auch den obligatorischen Limonenlikör, der erstaunlicherweise nicht viel teurer als in jedem Supermercato ist. Wir zahlten für eine 750-ml-Flasche 7,50 EUR, es gab aber auch schon Liköre ab 4,50 EUR.
Am Dienstag ist Markttag und wir legten unseren Ausflug so, dass wir ihn besuchen konnten. Er gehört - meiner Meinung nach - nicht unbedingt zu den schönsten. Wegen dem begrenzten Platz, ist er natürlich auch nicht sehr groß. Die Markthändler reihen sich direkt am Ufer entlang. Es gibt dort unten auch noch Parkmöglichkeiten, die aber recht teuer und daher nicht zu empfehlen sind. Schade, dass dieses Gelände mittwochs nicht freigehalten wird, damit noch mehr Markthändler dort Platz finden können. Aber ich denke, das liegt daran, weil gleich daneben die Fähre ablegt und die Pendler diesen Parkraum auch mittwochs dringend benötigen.
Auf dem Wochenmarkt werden vor allem Lederwaren, Kleidung und Spielzeug angeboten. Lebensmittelstände gibt es nur wenige. Überhaupt finde ich, dass wenige interessante Dinge angeboten werden. Irgendwie kam mir das Angebot auf den Märkten in Bardolino und Garda umfangreicher vor und moderner vor. Hekeldeckchen und Wollröcke sind eben nicht unbedingt meine Geschmacksrichtung.
Das Schönste von Limone ist der kleine Hafen. Verträumt liegt er unterhalb einer weißgetünchten Häuserreihe. Es hat schon Inselflair, wenn man die Fischerboote an ihren Ankerplätzen sieht und die weinumrankten Flachdachhäuser betrachtet. Der Hafen ist wirklich nicht groß, aber gerade das macht ihn so reizvoll. Richtig niedlich. Es ist ein Spiel von Farben, was dem Besucher geboten wird. Das dunkle, spiegelnde Wasser, die weißen Häuser mit den roten Dächern und jeder Anwohner hat seinen kleinen Balkon mit einer wunderschönen Blütenpracht ausgestattet. Da stehen Terrakotta-Amphoren, aus denen ein lila Blütenmehr quillt - daneben der blecherne Blumentopf in dem ein Kaktus eine einzelne weiße Blüte Richtung Sonne streckt. Außerdem darf die obligatorische Palme nicht fehlen - davor die gelben Hängeblumen, die ihr Efeu über das Balkongeländer schieben. Traumhaft!!! Ich bin keine Botanikerin und kenne mich mit Pflanzen nicht aus. Aber was die Bewohner hier gepflanzt haben, ist ein Meer aus tausend Farben.
Schade, wenn die Idylle gestört wird. Im Sommer schieben sich hier nämlich die Touristenmassen durch die schmalen Gassen. Gleich daneben legen die Ausflugsschiffe an und so stauen sich die Menschenmengen und eine hektische Betriebsamkeit tritt ein. Da wird geschoben und geschrien - die Leute drängeln zu ihrem Schiff oder Kinder gehen verloren. Dann schreit wieder eines *Ich will eine Pizza, Mama.* - Ach, es könnte so schön sein... Ich empfehle jedem, außerhalb der Urlaubszeit in Limone vorbei zu schauen. Dann kann man sich in aller Ruhe umsehen und findet vielleicht auch den kleinen Pfad hinauf zu der kleinen, hübschen Kapelle. Es hat lange gedauert, bis ich den Namen dieser kleinen Kirche heraus gefunden habe: *San Rocco*.
Am besten ich erkläre kurz, wie man dort hin kommt. Steht man im Hafen mit dem Rücken zur Häuserzeile und den Blick auf den See, dann muss man sich links halten und durch den Torbogen gehen. Etwa zwanzig Meter weiter gehen links drei ungleiche Stufen an einer Hauswand hoch, die in eine steile Treppe abbiegt. Dort hinauf muss man kraxeln, wobei man evtl. beide Hände zu Hilfe nehmen sollte. Am Ende der Treppe betritt man einen winzigen Vorhof, von dem man einen schönen Blick über den Hafen hat. Durch eine hölzerne Tür betritt man die kleine Kapelle, die wirklich sehr hübsch ist. Einfach, aber gerade deshalb etwas besonderes.
Essen/Trinken
+++++++++++
Einkehrmöglichkeiten gibt es genügend in Limone und die Preise sind human. Die Zeiten, dass es direkt am See wesentlich teurer ist, als im Ortskern sind vorbei. Ich habe auf den Speisekarten kaum Preisunterschiede entdecken können. Ein Restauranttipp kann ich nicht geben, denn wir sind nicht eingekehrt. Wir haben eine Pizzaschnitte an einem der Bistrostände gekauft, was nicht zu empfehlen ist. Mir haben sie überhaupt nicht geschmeckt, da sie extrem fettig und lauwarm waren. Für ein kleines Stück mussten wir zwischen 3.- und 3.50 EUR bezahlen. Zwei/drei Euro mehr und man hätte eine leckere Pizza aus dem Holzofen in einem der Restaurants essen können. Auf dem Rückweg kamen wir an einem Supermercato vorbei (ich glaube, es war sogar ein Spar-Markt), der sich gleich hinter der Parkgarage befand. Hier kauften wir etwas Käse und Ciabatta. Diese Lösung fand ich wesentlich schmackhafter und billiger. Dort kauften wir auch diverse Getränke, die wir dank fehlendem Pfand mitnehmen konnten.
Interessant ist hierbei, dass man in diesem Geschäft auch gewürztes Grillfleisch kaufen kann. Bei den Italienern ist es nämlich nicht üblich, Grillfleisch in Marinade einzulegen. Das vermissten wir sehr und so waren wir erstaunt, dass wir dort eingeschweißtes, mariniertes Fleisch fanden. In der Annahme, jeder Spar-Laden rund um den Gardasee würde diesen Service anbieten, fuhren wir abends wieder nach Bardolino. Doch jeder Spar-Laden, an dem wir auf dem Rückweg hielten, verkaufte nur ungewürztes, fettiges Fleisch. Wir ärgerten uns sehr, dass wir uns in Limone nicht eingedeckt hatten. Aber was sollten wir tun? Wir konnten bei dem heißen Wetter das Fleisch nicht stundenlang um den See kutschieren, oder?
Dottis Tipp
+++++++++
Limone befindet sich an der Stelle des Gardasees, wo er sich fjordartig verengt. Das heißt, dass hier mit kräftigen Winden zu rechnen ist. Läuft man also durch die Gassen oder am See entlang, wirkt das Lüftchen angenehm kühlend. Doch Vorsicht! Diese Kühle ist trügerisch. Schnell vergisst man, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen oder - was noch schlimmer ist - man cremt sich nicht rechtzeitig und ausreichend ein. Deshalb während des Limone-Bummels einen Sonnenschutz tragen und sich mit Sonnencreme einschmieren. Ich spreche aus Erfahrung, weil ich mir die Nase und den Spann verbrannt habe und das sehr unangenehm war.
Wer sich die anstrengende Fahrt mit dem Auto sparen möchte, der kann den beliebten Schiffstransfer wählen. Doch die Schiffahrten sind - meiner Meinung nach - sehr überteuert und deshalb nicht jedermanns Sache. Außerdem ist die *Gardesana occidentale* so romantisch am steilen Berghang gelegen, dass es eine Freude ist, hier eine Spazierfahrt zu machen. Gerade für Motorradfahrer bietet sich diese Strecke an, weil sie kurven- und tunnelreich ist und viel Spaß macht.
Fazit
++++
*Limone sul Garda* ist ein Ausflug wert. Gerade der malerische Hafen hat es mir angetan. Doch man sollte den kleinen Ort außerhalb der Ferienzeit besuchen, da es dann ruhiger ist und man leichter einen Parkplatz bekommt. Ich vergebe vier Sterne, weil ich Limone immer wieder gerne besuche.
Ich habe euch ein paar Fotos aus Limone angefügt, um das Fernweh zu wecken....
In diesem Sinne... alles bleibt anders... Eure Dotti
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