Die Täuschung (Taschenbuch) / Charlotte Link Testbericht

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ab 6,22
Auf yopi.de gelistet seit 06/2004
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  gering
  • Spannung:  gering
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  sehr ausschmückend

Erfahrungsbericht von Myhnegon

Morde mit System

Pro:

leicht lesbar, psychologisch ausgefeilt

Kontra:

nicht durchgängig spannend, billige Machart

Empfehlung:

Ja

Nach „Der Verehrer“ und „Verbotene Wege“ ist dies nun schon das dritte Buch, dass ich in kürzester Zeit von Charlotte Link gelesen habe. In diesem Falle handelt es sich wieder um einen Psychothriller, den mir eine Klassenkameradin empfohlen und geliehen hat und den ich Euch gerne vorstellen möchte...


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Die Story
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Eingeleitet wird das Buch mit einem Zeitungsartikel aus einer Berliner Zeitung, der besagt, dass eine ältere Dame ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden wurde.

Etwas über zwei Jahre später verschwindet der Familienvater Peter Simon auf einer Reise nach Frankreich, die er jährliche unternimmt, um mit seinem besten Freund Christopher zu segeln. Kurz darauf wird er in den Bergen ermordet aufgefunden. Fast gleichzeitig werden in einem ganz nahegelegenen Ort eine junge Witwe und ihre 4-jährige Tochter erdrosselt in ihrem Haus entdeckt und die Polizei vermutet sofort einen Zusammenhang.

Peters Frau Laura forscht nach und erfährt, dass seine Firma pleite und er hochverschuldet ist. Sie zögert nicht lange, ihm nach Frankreich zu folgen, wo sie herausfindet, dass sein Wagen vor dem Restaurant geparkt ist, mit dessen Besitzern Nadine und Henri Joly sie sich angefreundet haben. In diesem Wagen entdeckt sie zwei One-Way-Flugkarten nach Buenos Aires und von Christopher erfährt sie, dass Peter mit Nadine fliehen wollte, mit der er schon seit Jahren ein Verhältnis hat.

Als Laura jedoch bemerkt, in welche Gefahr sie sich unwissentlich immer mehr gebracht hat, ist es nicht nur für sie fast zu spät...


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Die Aufmachung
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Auf der Vorderseite ist eine in Stein gehauene Frau mit gesenktem Kopf und einem Schwert zu sehen. Davor sind einige rote Blume abgebildet, die in dem nach unten mit rot überlagertem Hintergrund schwer erkennbar sind. Darauf steht in weiß der Name der Autorin und in gelb der Titel des Buches. Die Rückseite ist fast genauso gestaltet, nur dass hier der Waschzettel, einige Kommentare von Magazinen und Zeitungen sowie ein weißer Kasten mit Strichcode, Preis und der URL des Verlages abgedruckt sind.


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Die Autorin
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Charlotte Link wurde 1963 geboren und schrieb bereits mit sechzehn ihren ersten Roman. Neben historischen Romanen schreibt sie auch Psychothriller. Sie lebt heute in München sagt das eine Buch, in Wiesbaden das andere....

Weitere Bücher:
- Der Verehrer
- Schattenspiel
- Die Sterne von Mamalon
- Verbotene Wege
- Die Sturmzeit-Trilogie
- Die Rosenzüchterin u.v.m.


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Weitere Infos
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Bei meiner Ausgabe handelt es sich um ein Paperback mit 478 Seiten, das bei Goldmann erschienen ist. Der Ladenpreis beträgt € 10,00 und die ISBN-Nr. lautet 3-442-45142-6.


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Meine Meinung
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Der Stil von Charlotte Link ist wie immer sehr leicht lesbar, aber diesmal etwas ausschweifend, was mir eher weniger zusagt. In diesem Buch erzählt sie öfter lang und breit Dinge, die für die Geschichte nicht ausschlaggebend sind und teilweise die Lust am Lesen vermiesen. Teilweise war ich versucht, das Buch einfach wegzulegen, aber da die anderen beiden Bücher nicht schlecht waren, hatte ich immer noch Hoffnung auf Spannung.

Diese Spannung war am Anfang sehr ausgeprägt und ließ dann ziemlich schnell nach. Kurzzeitig kam sie wieder auf, da immer die Frage nach den Zusammenhängen im Raum steht, aber erst die letzten 100 Seiten waren wieder richtig fesselnd. Die psychologische Seite ist wie immer sehr gut ausgearbeitet und so wirkt die Geschichte sehr realistisch und erschreckend.

Außerdem ist mir an diesem Buch Charlotte Links außergewöhnliche Vorliebe für unglückliche Menschen aufgefallen, die es in diesem Buch im Überfluss gibt. Dadurch ist die Stimmung fast durchgängig äußerst depressiv, was ich als unangenehm empfand.

Trotzdem konnte man sich durch die detaillierten Beschreibungen immer recht gut in die einzelnen Personen hineinversetzen, auch wenn einem diese Art sich das Leben selber schwer zu machen, eher fremd ist.

Die Aufmachung spricht mich nicht besonders an und obwohl das Buch erst drei Mal gelesen wurde, fällt es schon langsam auseinander, was ich bei einem - für ein Paperback - recht hohen Preis von € 10,00 nicht gerade in Ordnung finde.


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Fazit
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Da das Buch wie immer psychologisch sehr ausgefeilt und leicht lesbar sowie am Ende auch recht spannend ist, bekommt es zwar noch knapp ein Empfehlenswert, aber wegen der gelegentlichen Langeweile und der billigen Aufmachung auch nur eine Vier von mir.

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Myhnegon für Ciao, Yopi und Dooyoo

31 Bewertungen, 1 Kommentar

  • hjid55

    09.03.2007, 19:46 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah