Logitech diNovo Media Desktop 2.0 Testbericht

Heute will ich euch mit einem Bericht über eine aussergewöhnliche PC Tastatur erfreuen.

Seit ein paar Monate beheimatet eine neu Tastatur mein Haus, nämlich die diNovo Media Desktop 2, das ja auch als Flagschiff Logitechs bekannt ist. Anfangs war sie fast unbezahlbar, da der Preis um die 250 € lag. Heute bekommt man sie ab 167 € (www.geizhals.de, Stand: 25.08.05), was aber schon ausserordentlich hoch ist für dieses Flagschiff. Nun werde ich mal meine Erfahrungen hier wiedergeben.


AUGENWEIDE
Auf den ersten Blick kann man sich ein kleines "Huch!" oder auch "Wow!" nicht verkneifen, denn wenn man nur die alten Erschlag-mich-Tastaturen im Einheits-Hellgrau gewöhnt ist, so ist dieses System sogar für die Augen eine Wohltat. Farbtechnisch hält sich Logitech auch hier wieder an sein Dunkelgrau (mit minimalsten Blau-/Grünstich) und Schwarz. Die Sonderfunktions-Tasten (Home/Mail/Suchen/Media etc.) stechen durch ein klares Silber gut hervor, so dass man nicht lange suchen muss. Die Tastenbeschriftung ist in einem mittelgrau gehalten, was einen sehr guten Kontrast bietet, der jedoch die Augen nicht allzu sehr anstrengt, sollte man per Adleraugen-Suchsystem tippen.

Die Tastatur ist zweigeteilt, denn das Nummernpad (laut Logitech auch "Media Pad") ist von der Tastatur abgetrennt, so dass man, Dank Bluetooth-Technologie, seinen Rechner damit in der ganzen Wohnung steuern kann. Doch dazu später mehr.
Im Gegensatz zu anderen Tastaturen von Logitech findet man hier nicht den Trend zu runden Formen ohne Ecken wieder, denn diese Tastatur ist in einer rechteckigen, klaren Form gehalten. Die Sonderfunktions-Tasten sind ebenso geradlinig angebracht. Die Tastur ist wirklich ultraflach, misst gerade mal 1cm in der Höhe, so dass man auch gut ohne separaten Handgelenk-Aufsatz (nicht mitgeliefert, mehr oder weniger integriert) arbeiten kann. Meine Handballen befinden sich auf dem Pseudo-Handgelenk-Aufsatz und meine Handgelenke auf meinem Tisch. Nun, ich weiß nicht wie lange ich so arbeiten kann, aber da ich es von der Arbeit gewohnt bin, oft mit den F-Tasten bzw. dem Nummernpad zu arbeiten, schweben meine Hände sowieso meist in der Luft. Wer aber unbedingt eine Unterstützung braucht, der sollte das erst mal irgendwo testen, denn ich denke, auf Dauer wäre das nichts!

Verwunderlich finde ich, dass man das Media Pad nicht an den Rest der Tastatur "andocken" kann, denn so rutschfest ist das Bedienteil auch wieder nicht.

Die Maus stammt aus der MX-Serie und gleicht der MX-7000. Sie ist relativ hoch, nicht vergleichbar mit diesen Mini-Laptop-Mäusen, und passt sich der Hand wirklich wunderbar an. Da ich einige Online-Spiele spiele, die hauptsächlich per Maus gesteuert werden, werde ich hier keine Ermüdungserscheinungen bekommen - hoffe ich. Allerdings bin ich die MX-7000 bereits gewöhnt, so dass es keine wirkliche Neuerung für mich ist.


TASTATUR
.... laut Logitech, die Tastatur mit dem Komfort eines Luxuswagens. Selbsbewusst sind sie ja.

Wie bereits erwähnt, ist die Tastatur sehr übersichtlich, klar und definiert gehalten. Und eben auf Grund dieser Eigenschaft wirkt sie recht schick und verleiht dem Arbeitsplatz doch gleich etwas mehr Stil.
Die Tasten sind extrem flach ( Zero Degree Tilt™-Design), vergleichbar mit denen eines Laptops. Ebenso ist fast kein Tipp-Geräusch zu hören. Wer die Cherry-Tastaturen kennt, wird sich hier fragen, ob er überhaupt tippt? Dieser kleine Punkt ist für mich gar nicht mal so unwichtig, denn ich arbeite gerne am Rechner, wenn ich telefoniere und die Gesprächspartner fühlen sich meist etwas vernachlässigt, wenn man im Hintergrund mein Getippe hört. So arbeite ich nun beim Telefonieren endlich "anonym".

Dank der mitgelieferten Software kann man so ziemlich jede Sondertaste individuell programmieren. Die F-Tasten sind bereits mit den gängisten Funktionen (Drucken, Speichern, My Comp etc.) belegt. Daran habe ich auch nichts geändert. Auf die drei Sonderfunktionstasten (Home/Mail/Suchen) habe ich meine speziellen Funktionen gelegt. Hier ist es möglich, beim Drücken der Taste eine Anwendung zu starten, eine Website aufzurufen, eine Datei zu öffnen u.v.m. Ebenso sind auch hier Standard-Funktionen hinterlegt, die ich allerdings angepasst habe, was problemlos klappte.

Links unten finden wir dann noch eine etwas größere Sonderfunktionstaste für "Media". Per Klick öffnet sich die entsprechende Anwendung (frei wählbar) und auf einem größeren Button kann man Play, Pause, Vor-/Rückwärts und Stopp drücken. Zudem finden wir noch drei Tasten: lauter, leiser, stumm.

Ihren Strom bekommt die Tastatur durch vier AA-Batterien (im Lieferumfang enthalten).

Was mir etwas negativ aufgefallen ist, ist die Verzögerung der Eingabe, wenn ich bspw. die Feststelltaste drücke. Dann erscheint in grüner Schrift "Feststelltaste ein" (bzw. "aus") auf dem Bildschirm und es dauert dann doch ein halbes Sekündchen, bis meine Eingabe interpretiert wird.
Ebenso nervt es etwas, dass ich die Tastatur jedes Mal, wenn ich den Rechner hochfahre, neu mit dem Hub verbinden muss. Bei der Maus ist das komischerweise nicht der Fall. Für Leute, die oft neu starten, könnte das sicherlich etwas nervig sein. Klar, das Verbinden dauert nur wenige Sekunden, aber das müsste nicht sein...


MAUS
"Dieser neue Meilenstein der optischen Technologie garantiert mit hoher Auflösung und hoher Abtastfrequenz überlegene Leistung." (Quelle: www.logitech.de). Wie gesagt, Selbstbewusstsein vorhanden.

Die Maus hat im Vergleich zur MX-7000 eigentlich keine neuen Funktionen:
- Programmumschalter
- Cruise Control™-System mit zwei Maustasten und einem Tastenrad
- 2 Daumentasten zur Vorwärts-/Rückwärts-Navigation (z.B. auf Websiten oder im Explorer)

Als Rechtshänderin habe ich keine Probleme mit der Maus, da diese auf rechte Hände angepasst ist. Allerdings weiß ich auch nicht, ob es eine entsprechende Maus für Linkshänder gibt.
Übrigens darf man die Maus nur mit wiederaufladbaren Batterien benutzen. Dankenswerter Weise waren diese im Lieferumfang enthalten.


BLUETOOTH HUB
Der kabelgebundene Bluetooth Hub verbindet sowohl Tastatur, Maus und Media Pad mit dem Rechner und ist gleichzeitig die Ladestation für die Maus. Am Hub leuchtet stets (!) ein kleines, blaues Lichtlein, was wohl bedeutet, dass er sich mit irgendwem verbunden hat. Ansonsten könnte man noch bis zu sieben Geräte am Hub anschließen (z.B. Drucker), was bei mir aber nicht in Frage kommt (habe keine weiteren Bluetooth-Geräte).


MEDIA PAD
Nun zum Interessantesten an diesem System: dem Media Pad!
Dieses Gerät vereint gleich drei Dinge auf einmal:
- Multimedia-Fernbedienung (Anzeigen/Abspielen von Musik, Film und Foto)
- Kommunikationszentrale (Benachrichtigung bei E-Mail bzw. Instant Message)
- Taschenrechner
... wie der Name scho sagt.

Auf einem dreizeiligen Display werden die jeweiligen Funktionen angezeigt. Beispielsweise läuft bei mir gerade der Songtitel mit Interpret durch und die Spielzeit wird auch noch angezeigt. Ist keine Funktion ausgewählt, so wird Datum und Uhrzeit des Rechners (automatisch) dargestellt.

Das mit der E-Mail-/Instant Messaging-Benachrichtigung fand ich ja supertoll und freute mich richtig darauf, aber die Vorfreude verschwand sehr schnell, als ich sah, mit welchen Programmen das Pad kompatibel ist:
- Outlook® Express
- Outlook® 2000, XP, 2003
- Windows® Messenger 4.7
- MSN® Instant Messenger (5.0, 6.0)
- Windows® Media Player 9
- Windows® Media Center 2002, 2004
- Logitech® Media Desktop


Auf dem Media Pad findet man einen Teil der Sonderfunktions-Tasten wieder, die bereits auf der Tastatur vorhanden sind: Medien-Steuerung, lauter/leiser/stumm. Eine tolle Taste ist auch die, mit den drei Nullen: "000", besonders wenn man viel rechnet. Des Weiteren kann man noch kleine Schmankerl einstellen wie bspw. eine Begrüßungsnachricht, wenn man den Rechner hochfährt. Wenn einen Mail kommt, piepst es (tja, kann ich ja nicht testen), allerdings kann man hier keinen Alternativ-Ton wählen. Wäre doch toll, wenn man bei einer E-Mail bspw. den AOL-Ton "Sie haben Post." und bei einer Instant Message irgendetwas Anderes wiedergeben könnte. Naja - vielleicht irgendwann mal.

Etwas seltsam finde ich es, dass man das Media Pad nicht fest mit der Tastatur verbinden kann. Es ist von der Tastatur komplett losgelöst. Eine kleine Steckverbindung hätte schon ausgereicht...

Das Pad wird Dank zweier AA-Batterien zum Laufen gebracht. Diese sind im Lieferumfang enthalten.



FAZIT
Zusammen fassend gesagt, ist dieses Peripherie-System etwas für jemanden, der viel Zeit am Rechner verbringt und einige Funktionen automatisieren bzw., Dank des Media Pads, seine Medien-Anwendungen "fern steuern" möchte.

Weniger geeignet ist das System, nicht zu letzt auf Grund des hohen Preises, für Menschen, die einfach nur mit dem Rechner Grundarbeiten erledigen und nicht viel Zeit davor verbringen möchten.

Ich für meinen Teil bin sehr froh über das System. Nur die leichten Bluetooth-Probleme zaubern mir gerne eine etwas genervte Miene ins Gesicht. Doch das verfliegt recht schnell, wenn ich die schöne, flache Tastatur auf meinem Tisch liegen sehe.